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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1980
-
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- Ausgabe Nr. 15. 11. April 1
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Band 1980
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Sie erhielten das Vertrauen der Genossen Klaus Adler Am 10. Oktober wurde Ge nosse Klaus Adler wiederum zum Gruppenorganisator einer Partei gruppe der APO Chirurgie I ge wählt. Die berufliche und gesell schaftliche Entwicklung des jetzt 30jährigen Arztes, der kurz vor seinem Facharztkolloquium steht, verlief kontinuierlich. Noch wäh rend seines. Ehrendienstes in den Reihen der NVA konnte Klaus Adler als Mitglied in unsere Par tei aufgenommen werden. Als er im Anschluß daran das Medizin studium an der Karl-Marx-Uni versität begann, war er vom ersten Studienjahr an ein aktiver FDJ-Funktionär und bewährte sich als Pärteileitungsmitglied. Sein Studium beendete er mit ausgezeichneten Prüfungsergeb nissen. Es war somit nur folge richtig, daß sich Klaus Adler nach Beendigung des Studiums zunächst für zwei Jahre als hauptamtlicher FDJ-Sekretär des Bereiches Medizin zur Verfügung stellte. Danach nahm er seine Facharztausbildung an der Chir urgischen Universitätsklinik auf, und auch hier wär er sofort po litisch aktiv. Er wurde Mitglied der Parteileitung als PO und rAsitprep-Fanktienäe, . der sich besonders um die Belange der FDJ an unserer Klinik bemühte. In seinem Kollektiv nimmt Ge nosse Adler einen geachteten Piatz ein. Immer ist er bestrebt, den Standpunkt unserer Partei im Arbeitsbereich durchzusetzen. Er erhielt deshalb wieder das Vertrauen seiner Genossen als PO, die wissen, daß ihre Entscheidung richtig ist. Parteileitung der APO Chirurgie I Dieter Schaale In der Parteigruppe des Wis senschaftsbereiches Hoch- und Fachschulpädagogik wurde Ge nosse Dr. Dieter Schaale ein stimmig als neuer Parteigruppen- organisätor gewählt. 1963 wurde er als Lehrerstudent für Mathe- matik/Physik an der KMU Mit glied der Partei der Arbeiter klasse. Seit 1966 arbeitet Dr. Schaale — nach zweijähriger Tä tigkeit als Lehrer — an der Sek tion Pädagogik unserer Universi tät. In zahlreichen staatlichen Und gesellschaftlichen Funktio nen sammelte er wertvolle Er fahrungen in der politischen Ar beit; So war er nach seiner Pro motion mehrere Jahre wissen schaftlicher Sekretär des Sek tionsdirektors und seit 1975 Mit glied der Leitung der GO Päd agogik. In seiner wissenschaft lichen Arbeit beschäftigt sich Dr. Schaale mit der Hochschul didaktik und hält die ent sprechenden Vorlesungen bei den Studenten Dipl.-Lehrer für Marxismus-Leninismus. Erfolg reich wirkte Genosse Schaale bei zahlreichen Vortrags- und Stu dienaufenthalten zu hochschul politischen und -pädagogischen Fragen im Ausland. Kritik als Herausforderung zum Meinungsstreit begreifen Lehrgruppe TV, Sektion ML, zur Erhöhung der Ausstrahlungskraft Über Kritik und Selbstkritik dis kutierten die Genossen der Partei gruppe der Lehrgruppe TV der Sek tion ML recht ausgiebig. Ausgangs punkt dafür waren die Einschätzun gen im Rechenschaftsbericht, der die Position des Kollektivs im Pro zeß des Ringens um einen Leistungs anstieg in der Lehre klar bestimmte. Schwachpunkte wurden offen beim Namen genannt. „Wir müssen uns im klaren darüber sein, der Stellen wert von Kritik und Selbstkritik wird künftig zunehmen. Es ist noch nicht effektiv genug, wie wir kri tisch Gesagtes auf nehmen“, meinte Genosse Hans Nuhs in der Diskus sion, Es ist nicht verwunderlich, daß ge rade bei dieser Parteigruppe der Kampf um ein gesundes Verhältnis von Kritik und Selbstkritik so deut lich wurde. Das Kollektiv der Lehr gruppe erhielt kürzlich vom Rektor die Ehrenurkunde für gute Lehr und Erziehungsarbeit im MLG. „Un ser Problem ist es jetzt, mit dieser hohen Auszeichnung, die wohl fast die höchste ist, die eine Lehrgruppe erhalten kann, leben zu müssen. Hier können uns nur eine nüchterne Analyse, ein kritisches Herangehen auch an seit langem Praktiziertes weiterbringen“, sagte Genosse Bernd Anders. Eine „In der TV läuft ja alles“-Position bringt das Parteikol lektiv nicht voran, darüber waren sich die Genossen einig. In der Dis kussion wurde deutlich, daß vieles noch besser laufen könnte, wenn es gelänge, im Kollektiv eine kritische Atmosphäre von Dauer zu entwik- keln, ohne daß Reibungen und Ver ärgerungen entstehen, die die Gruppe dann nachhaltig belasten. Ansatzpunkte für ein Neudurch denken wurden in dieser Wahlver sammlung nicht wenige genannt. Genosse Hans-Peter Simon sprach davon, wie die Ausstrahlungskraft der Lehre erhöht werden kann, in dem die Rückkopplung von der Ar beit an den Jugendobjekten verbes sert wird, indem Wege gefunden werden, wie die Bestenförderung für die Lehre nutzbar gemacht werden kann. Genosse Hans Nuhs traf den Kern der Sache, als er sagte: „Eine gesunde Portion Unzufriedenheit gibt es bei uns. Wir sind dabei ein gutes Stück vorangekommen. Wenn es uns ge lingt, Kritik stärker als Herausforde rung zum Meinungsstreit zu verste hen, dann bringt uns das weiter. In unserer Arbeit bestätigte sich im mer wieder: Die Atmosphäre in der Parteigruppe entscheidet über die Atmosphäre und damit über die Qualität der Lehre.“ Als Parteigruppenorganisator wurde Genosse Claus Muschalle ge wählt. Kirstin Winter Auch mit weniger Kraftstoff alle Aufgaben gut erfüllen Kraftfahrer wollen Vorgabenorm um fünf Prozent senken „Weffere Rationalisierung beim Einsatz, vpn Fahrzeugen, mit dem Ziel, den Kraftstoffverbrauch zu senken und den Auslastungsgrad bei Nutzfahrzeugen zu erhöhen bei gleichzeitiger Senkung der Leerkilo meter.“ So steht es als Schwerpunkt der Arbeit 1979/80 im Arbeitsprogramm der Kollegen des Kfz-Einsatzes, und auch im Rechenschaftsbericht der Parteigruppe wird dazu Stellung be zogen. Und so lapidar dieser Satz auch klingen mag, um so gewichtiger ist sein Inhalt, denn es steckt harte Arbeit dahinter. Einsparung von Kraftstoff, das ist ein Gebot der Zeit, dem sich auch unsere Universität zu stellen hat, und es ist selbstverständlich, daß sich unsere Kraftfahrer Gedanken darüber machen, wie sie mit weniger „Stoff“ die Versorgungsaufgaben nicht irgendwie, sondern in guter Qualität erfüllen können. Verständ lich -also, daß gerade diese Proble matik in der Berichtswahlversamm lung der Parteigruppe Kfz-Einsatz eine hervorragende Rolle spielte. Es ist beileibe kein Neuland, das die Kraftfahrer betraten, denn eine Menge guter Ergebnisse stehen be reits zu Buche. Da ist z. B. die wö chentliche Beratung mit den Ein satzleitern, in denen alle Transport probleme koordiniert werden, daß der vorhandene Transportraum op timal ausgenutzt werden kann. Leer fahrten möglichst unterbleiben. Auch die seit April diesen Jahres praktizierte Werkfahrgemeinschaft mit der Technischen Hochschule hat sich gut bewährt. Auch aufgrund dieser Tatsache konnten die 16 Genossen und zwei Kandidaten der Parteigruppe in ih rem Rechenschaftsbericht mit Stolz vermerken, daß bei Einhaltung der staatlichen Auflagen alle an die Ab teilung gestellten. Forderungen er füllt werden konnten. Die noch in diesem Jahr abzuschließende Trans portanalyse wird den Genossen und Kollegen helfen, weitere Reserven zu erschließen. Die bisher erreichten Resultate, die nur durch die verantwortungs volle Arbeit aller erreicht werden konnten, ermutigten die Mitglieder der Parteigruppe, sich in ihrem Kampfprogramm weitere Aufgaben zu stellen und geben die Gewißheit, daß diese Ziele ebenfalls erreicht werden: „Wir verpflichten uns, die Vorgabenorm um fünf Prozent zu senken“, heißt es dort, und „...mit Beendigung der Transportanalyse 1980 muß durch die Bildung einer Fahrgemeinschaft zwischen TH, KMU und DHfK eine noch bessere Auslastung der Kfz und Senkung der Leerkilometer erreicht werden.“ Gudrun Schaufuß Kampfpositionen für Aufgaben der 80er Jahre beziehen Pädagogen präzisierten Schwerpunkte der politischen Arbeit In Vorbereitung des X. Parteitages Bilanz zu ziehen und ausgehend von einer nüchternen, parteigemäßen Einschätzung des Erreichten klare Kampfpositionen' für die Aufgaben der 80er Jahre zu gewinnen, das war das erklärte Grundanliegen der Ge nossen der Parteigruppe 2 der Grundorganisation Pädagogik. Es galt vor allem, noch differenzierter die gesellschaftlichen Anforderun gen, wie sie in der Wissenschafts politik unserer Partei zum Aus druck kommen, zu erfassen, daraus die entscheidenden Führungslinien für die politische Arbeit der Partei gruppe im Wissenschaftsbereich Hoch- und Fachschulpädagogik ab zuleiten und die politisch-ideologi schen Konsequenzen für deren kon sequente Durchsetzung zu bestim men. Das verlangte eine aussage kräftige Einschätzung der ideologi schen Situation und der Wirksam keit der massenpolitischen Arbeit im Wissenschaftsbereich sowie die kritische Analyse des erreichten Niveaus in der politischen Füh rung der wissenschaftlichen Haupt prozesse und der Kaderentwicklung. Welche Erfahrungen haben wir dabei gewonnen? Es bewährte sich, daß die Partei gruppenwahl langfristig und unter Einbeziehung aller Genossen vorbe reitet wurde. Günstig wirkte sich aus, daß wir uns, ausgehend von den Grundorientierungen des Polit bürobeschlusses über die Aufgaben der Universitäten und Hochschulen, relativ zeitig auf die Fixierung der Arbeitsentschließung der Partei gruppe konzentrierten, die bereits in den letzten Augusttagen vorlag und in Auswertung der V. Hoch schulkonferenz in der Parteigruppe präzisiert wurde. Bestätigt hat sich erneut, daß es bei der Vorbereitung und Durchfüh rung der Parteigruppenwahl beson ders darauf ankommt, die Kampf kraft der Parteigruppe an den ge sellschaftlichen Aktivitäten jedes einzelnen Genossen, an seiner Initia tive bei der Erfüllung der Partei aufträge und an seinen beispiel haften Leistungen im Arbeitskollek tiv zu messen. Auf diese Weise ent wickelte sich im Parteikollektiv eine wirklich vorwärtsweisende, kon struktiv kritische Atmosphäre, wie wir sie im vergangenen Berichts zeitraum nicht immer erreichten. Es wurde nicht nur ein tieferes Ver ständnis über die Erfordernisse einer erziehungswirksameren Ge staltung der Lehre und des weiteren Leistungsanstiegs in der hochschul pädagogischen Forschung erreicht, vor allem konnten die entscheiden den Schwerpunkte für die politische Arbeit der Parteigruppe im Wissen schaftsbereich präzisiert werden. Solche Schwerpunkte sind: — die weitere Erhöhung der ideo logischen Wirksamkeit der massen politischen Arbeit, unter anderem durch die leistungsmotivierende Führung der Parteitagsgespräche und des sozialistischen Wettbewerbs; — die Steigerung der Erziehungs wirksamkeit in den Studienformen „ML-Lehrer-Direktstudium“ und „Postgraduales Studium Hochschul pädagogik“, wobei der Intensivie- rung der Arbeit am Inhalt der Lehre in den hochschulpäd agogischen Arbeitsrichtungen beson dere Bedeutung zukommt; — der Ausweis und die Verteidi gung des im zu Ende gehenden Planjahrfünfts erreichten Erkennt nisfortschrittes in Verteidigungs kolloquien ; — die Sicherung des Anlaufs der Forschung nach der Forschungs konzeption 1981/85 durch eine best mögliche Formierung und Profilie rung der Kräfte in leistungs fähigeren Forschungsgruppen; — die gezielte Arbeit mit den Ka dern auf der Grundlage der Ent wicklungskonzeption des Wissen schaftsbereichs, wobei die plan mäßige Realisierung der Promotio nen A und B einen besonderen Eck punkt darstellt. Erneut gaben die Genossen Dr. D. Schaale das Vertrauen als Partei gruppenorganisator. Dr. Werner Sperling Fragen, die uns bewegen I n den USA werden am 4. Novem ber dieses Jahres auf der Ebene des Bundes der Präsident, alle 435 Abgeordneten des Repräsen tantenhauses und ein Drittel der Mitglieder des Senats gewählt. Infolge der herausragenden Stel lung des Präsidentenamtes, in dem - eine außergewöhnliche Fülle von Machtbefugnissen konzentriert ist, richtet sich die Aufmerksamkeit der USA-Bürger und der Welt öffentlichkeit vorrangig auf die Präsidentenwahl. Dies um so mehr, als die Wahl des USA-Präsidenten unter weltpolitischen Bedingungen stattfindet, da sich — wie der Ge nosse Erich Honecker auf der 12. Ta gung des ZK der SED feststellte — der „Übergang von der Entspan nung zur Konfrontation, den die USA-Administration betreibt und in dessen Sog sie auch die west gan ist seit langem als führender Vertreter der antikommunistischen und rassistischen Kräfte bekannt. Seine Tauglichkeit, die Geschäfte des Monopolkapitals zu führen, hat er als jahrelanger politischer Berater von General Electrics un ter Beweis gestellt. Er hat einen Kreis von Politikern und Beratern um sich geschart, die zu den am härtesten gesottenen kalten Krie gern zählen. Drei von ihnen seien genannt: sein designierter Vize präsident Allan Bush, der Ölmil lionär ist, früher das Amt des CIA-Direktors innehatte und (wie übrigens auch Carter und Brze zinski) der Trilateral Commission angehört. Bush leitete seinerzeit Kampagnen gegen die Ratifizie rung des Atomteststopp-Vertrages. Führender Sicherheitsberater Rea gans ist Richard Allen, der als so Novemberwahlen in den USA Bürger vor der Wahl zwischen zwei Übeln europäischen Länder der'NATO zu ziehen trachtet, ... die ' interna tionale Lage erheblich verschärft (hat)“. Mit der Präsentation jeweils eines Kandidaten für das Amt des Präsidenten durch die beiden in den USA dominierenden Parteien sind die amerikanischen. Wähler nicht vor die Frage gestellt, sich für eine von zwei politischen Al ternativen zu entscheiden, ja nicht einmal vor die Frage, für eine von zwei Grundströmungen bürger licher Politik mit ihrer Stimme zu votieren. Denn beide Parteien — die sich mit dem Namen „Demo kratische Partei“ bzw. „Republi kanische Partei“ schmücken — sind Moropolparteien. Seit etwa der Jahrhundertwende sind sie in der festen Hand des Monopol kapitals der USA. „Das gegenwär tige Zweiparteiensystem“, so for mulierte die KP der USA, „ist der Schraubstock, mit dessen Hilfe die Monopolmacht die Klassenkon flikte und die sozialen Bewegun gen unter Kontrolle hält, um ihre eigene Herrschaft zu sichern“. Unterschiedliche Nuancen in der jeweiligen „platform", einer Art Wahlprogramm, das weder die Partei noch ihren Kandidaten bin det, wenn er in das Amt des Präsi denten gewählt wird, büßen in diesem Wahljahr selbst den ge ringen Stellenwert ein, den sie ohnehin schon immer besessen haben. James E. Carter, von den Demokraten zur Wiederwahl no miniert, praktiziert eine Politik, die Ronald Reagan, Präsident schaftskandidat der Republikaner, für den Fall seiner Wahl durch setzen zu wollen ankündigt: eine Politik des Rüstungswahns, der Konfrontation sowie der Ver schlechterung des Lebensniveaus der Werktätigen. Den bloß etwas gemäßigter aufgemachten Verlaut barungen Carters und seiner Par tei Glauben zu schenken und Carter gar als eine liberale Al ternative zu Reagan zu betrachten, bezeichnet daher die „daily word“ — Organ der KP der USA — als eine gefährliche Illusion. In der Tat: Unverhüllt demon striert der USA-Imperialismus sein zu keinem Zeitpunkt verän dertes aggressives Wesen. Mit un gedämpfter Lautstärke läßt die Monopolbourgeoisie der USA heute wissen, wie sie die diesem Wesen adäquate Politik realisieren will — mittels Konfrontation und durch „Stärke“. Es liegt auf der Hand, daß kaum ein anderer Anlaß als die Wahlkampagne besser taugt, um breite Kreise der amerikani schen Bevölkerung für diese Poli tik, die das reale Kräfteverhältnis in der Welt auf unheilvolle Weise verkennt, ideologisch zu manipu lieren. Keine bessere Gelegenheit als eine Wahlkampagne bietet sich an, um eine in der sogenannten Mittelklasse der USA verbreitete und auf die Vorstellung von einem Amerika, das es in der Wirklich keit niemals gegeben hat, fixierte konservative Strömung weiter an zuheizen. Das Konzept des USA-Monopol kapitals — Konfrontation mit der Sowjetunion, zugleich aber auch Verschärfung der sozialpolitischen Konfrontation im Innern des Lan des — findet in der von Reagan im Vorfeld der Wahlen deklarierten Variante eine krassere Ausdrucks form, als das für Carter zutrifft. Als Beispiel seien die Wertung des SALT-II-Abkommens als „grundlegend fehlerhaft“ in der „platform“ der Republikaner und die betonte Gegenposition zur Gleichberechtigung der Frau sowie der Afroamerikaner erwähnt. R a genannter Sowjet-Spezialist gilt und Mitglied des Anti-SALT-II- Komitees ist. Richard Pipes schließlich, außenpolitischer Bera ter Reagans, war Vorsitzender eines Denk-Teams der CIA und formulierte seine Position zur Ent spannungspolitik mit den Worten, dies sei eine „Politik von Analpha beten“. Sollte es jemals am außen- und militärpolitischen Credo eines James Earl Carter Zweifel gegeben haben, der zur Wiederwahl ange tretene Präsident der USA hat sie spätestens mit der Presidential Directive 59 ausgeschlossen. Diese bestätigt regierungsoffiziell die schon lange existierende USA- Strategie des ersten Schlages mit Atomwaffen. Wenn Carter den noch mit gedämpfteren Tönen, vor allem im innen- und sozialpoliti schen Bereich, als Reagan auftritt, so hat das einen wesentlichen Grund. Carter muß auf jene Wäh ler Rücksicht nehmen, die für Kandidaten der Demokratischen Partei. erfahrungsgemäß . ein be achtliches Stimmenpotential dar- stellen. Es sind dies gewerkschaft lich organisierte Arbeiter und ein hoher Prozentsatz Afroamerikaner. Ihr Votum für die Demokratische Partei ist darauf zurückzuführen, daß es diese Partei seit Beginn der 30er Jahre zuwege bringt, sich das äußere Erscheinungsbild einer Partei der arbeitenden Menschen anzulegen. Dieses Image abermals zusätzlich aufzupolieren, ist wohl letztlich auch der Sinn des „Wirt schaftsprogramms für die achtziger Jahre“, das Carter in den letzten Augusttagen dieses Jahres präsen tiert hat. In ihm sind u. a. solche Punkte enthalten wie die Ver längerung der Dauer der Arbeits losenunterstützung auf 52 Wochen, das Bereitstellen zusätzlicher Mit tel für die Umschulung von Arbei tern sowie Steuersenkungen, die allerdings zu mehr als der Hälfte den Unternehmern zugute kommen sollen. Da es völlig offen ist, ob und inwieweit der Kongreß die an visierten Ausgaben und Steuer senkungen billigen wird, hat die ses Programm weitgehend die Funktion, mit Wahlspeck Stimmen zu fangen. So gesehen stehen die wahlbe rechtigten USA-Bürger vor der Wahl zwischen zwei Übeln, also vor keiner Wahl. „So gesehen“ des halb, weil es eine Partei gibt — die Kommunistische Partei der USA — die zur Politik der Mono pole eine echte Alternative bietet. Ungezügelte antikommunistische Hetze, wie Aufpeitschen chauvi nistischer Emotionen halten die Massen auch jener werktätigen Wähler, die sich der von den herr schenden Kreisen und ihren Sach waltern intensiv betriebenen ideo logischen Manipulierung und dem Konformitätsdruck der Kapital herrschaft zu entziehen suchen, von einer Stimmenabgabe für die KP der USA ab. Sie tendieren, wie viele andere ihrer Mitbürger, eher dazu, die auf dem Stimmzettel an gegebene Scheinalternative Carter oder Reagan mit einem „none of the above“ zu quittieren. Diese Tendenz des „Keinen von beiden“ wird voraussichtlich zu einer Ver stärkung des Wahlabsentismus führen. Damit dürfte sich ein schon seit Jahren verstärkender Trend (Wahlbeteiligung 1960: 63 Prozent, 1968: 61 Prozent, 1976: 53,3 Prozent) fortsetzen, der den wachsenden Unmut über die Po litik der beiden großen Monopol- Parteien und die Abkehr großer Teile der Wählerschaft von ihnen sehr deutlich ausdrückt. Prof. Dr. sc. Wolfgang Menzel, IIS Argumente, die wir brauchen
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