Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1980
-
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1
- Ausgabe Nr. 15. 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1
- Ausgabe Nr. [19], 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 23 Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 27. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 29. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 47, 12. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 48, 19. Dezember 1
-
Band
Band 1980
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1811. Juli 1980 Bücherbord S ✓ e (-/ 1/-1” Lnd m- _S • Aus Bibliothek und Archiv Promenadengewühl In den 1979 unter dem Titel „Leipzig und seine Universität vor hundert Jahren" erschienenen Aufzeichnungen des Studenten Johann Heinrich Jugler aus dem Jahre 1779 wird aus H. Wetzels „Herrmann und Ulrike" folgendes zu den 1702 angelegten Promena den zitiert: „Er (Herrmann) durchstrich an den volkreichsten Tagen und Stunden den Spaziergang ums Tor, sah geputzte Damen und Herren, die in einem kleinen Bezirke drängend durcheinander herumkrabbelten, alle etwas such ten und zum Teil zu finden schie nen. Gähnende Damengesichter, von der Langeweile auf beiden Seiten begleitet, suchten den Zeitvertreib, und rechnende Ma thematiker suchten zu der Größe ihres Kopfputzes und ihrer Füße die mittlere Proportionszahl, oder suchten in den Garnierungen ih rer Kleider Paralellopipeda, Tra- pezia, Würfel und Kegel; schöne Mädchen suchten Bewunderer ihrer Reize und fünzigjährige Magister Bewunderer ihres Schmutzes; Doctores juris ... suchen die Jurisprudenz, und ver altete Kokotten die Jugend; junge Anfängerinnen suchten die ersten Liebhaber und junge Dozenten die ersten Zuhörer; Scheinheilige suchten Sünden und Ärgernisse, um sie auszubreiten; Moralisten suchten Laster und Torheiten, um dawider zu eifern, und Kenne rinnen des Putzes suchten Sün den des Auszuges, um darüber zu spotten; ein jeder suchte die Ge sichter der anderen, ein jeder in den Gesichtern der anderen Zeit vertreib. und ein großer Teil des Geländes war mit lebendigen Personen verziert, die mit stieren Augen die übrigen alle suchten, um sich auf ihre Unkosten zu be lustigen.“ G. K./G. S. 1 Und Dokumentation-Ermitt- d Verarbeitung geschichts- RShattlicher Literatur; 4. For- Bnlethoden des Historikers — iPit mit den historischen Quel- 32 Einführungen in eine Wis- Süschaftsdisziplin den Erwar- ^gen gerecht werden wollen, en ihnen begegnet wird, müs- $ dem erreichten nationalen ^nationalen Entwicklungs- dieser Disziplin sowie der Bulpädagogik entsprechen. 5t für die „Einführung in das " der Geschichte“ aus dem 1979 n hohem und in einem BMaße zu, als für ihre direk- indirekten Vorgänger von 9 1949. Bei einem Vergleich Bgaben von 1966 und 1979 ’ die Fortschritte besonders > die von der Geschichtswis- “ der DDR in diesem Zeit- 6rzielt werden konnten. Das S3, unter Beachtung des hö- BPezialisierungsgrades, der da- landen ist, die erforderlichen 8 zu erreichen, findet auch Sweiterung des Herausgeber- 3s (von 2 auf 7) und des Bkollektivs (von 44 auf 54) 3 Auch die Untergliederung Wes verrät das Bestreben, "Nächtlichen Erkenntniszu- j Arbeitsstätten des Histori- LDie Anfertigung geschichts- Ehaftlicher Arbeiten; 7. Die Gng der Historiker und Ge- Behrer in der Deutschen De- Shen Republik. 4966 erleichtert ein Sachregi- I Zasche Orientierung. In das 51 sind mit neuen philoso- 3 Ergebnissen die reichen 36 der Forschungen über die ung des sozialistischen Ge- Bnewußtseins in der DDR ein- A zugleich waren die Ver- dit Erfolg um eine maximal iche Darstellung ihrer eb- 33 fassen und in einer syste- „logischen Form darzubieten, "“piteln (1966 waren es 11) i folgende Komplexe behan- ^Grundlagen und Gegenstand R3txistisch-leninistischen Ge- L^issenschaft; 2. Entwicklung M8aben der marxistisch-leni- 30 Geschichtswissenschaft; Bchtswissenschaftliche Infor- Ein Standardwerk für Studium, Lehre und Forschung Einführung in das Studium der Geschichte, Herausgeberkollektiv: Walter Eckermann und Hubert Mohr (Leiter), Kurt Adamy (wiss. Sekretär), Erich Donnert, Helmut Lötzke, Ger hard Lozek, Anatolij Michailovic Sacharov, 3. völlig neu bearb. Aufl., VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1979, 586 S. Forschungs- und Studienprozeß des Historikers, das die an dieser und je ner Stelle vom ersten Kapitel an ab gehandelten oder auch ausgesparten Elemente und theoretischen wie ein zelwissenschaftlichen Verfahren sy stematisch vorführt. Im Vergleich zu früheren Aufla gen des Werkes sind die Abschnitte mit speziellen Hinweisen zur Aus wertung einzelner Quellengattungen bzw. -gruppen ebenfalls völlig neu bearbeitet und beträchtlich erwei tert worden, wenngleich man sich nicht entschließen konnte, weitere „moderne“ historische Hilfswissen schaften aufzunehmen. In all die sen Abschnitten ist ein reiches Fak tenmaterial aufgearbeitet worden. jektiv schwierigen Thematik bemüht. Daß sie bei Fragen, die sich weiter in der Diskussion befinden, . ihre Position ohne Ex-cathedr-An- spruch eingebracht haben, ist ebenso ihr gutes Recht, wie die Fortführung der kameradschaftlichen Polemik dagegen. D ie bedeutendste Neuerung ist die Aufnahme des Kapitels 2. Da es sich nicht um das Surrogat einer Geschichte der Geschichtswissen schaft handeln konnte, erfolgte mit Recht eine Konzentration auf die drei Hauptkomplexe in der Entwick lung der marxistischen Geschichts wissenschaft in internationaler Di mension: Marx/Engels (H. Heitzer), Lenin (W. Küttler) und sowjetische Geschichtswissenschaft (E. Donnert), sowie auf., die Grundlinien der ge genwärtigen Geschichtsideologie und die Methoden der Auseinanderset zung mit ihr (G. Lozek). Die Auto ren sind gleichfalls erstrangige Ken ner und langjährige Bearbeiter ihrer Themen. Es ist sehr zu begrüßen, daß in den Abschnitten über Marx und Engels und über Lenin deren Arbeitsprinzipien und -methoden in besonderen Punkten behandelt werden. Im Zusammenhang mit Marx und Engels wäre es aber wün schenswert gewesen, auf Inhalt und Funktion ihrer Begriffe „deutsche Misere“ und „asiatische Produk tionsweise“ einzugehen, denen die Studenten beim Studium der Klas ¬ sikerwerke begegnen und die in ge genwärtigen und vergangenen Aus einandersetzungen eine Rolle spie len und spielten; im Teil über die sowjetische Geschichtswissenschaft wird ein Hinweis darauf vermißt, daß Mitte der fünfziger Jahre nach dominierender Auffassung eine dritte Entwicklungsperiode der sowjeti schen Geschichtswissenschaft be ginnt, die bis in die Gegenwart reicht. Durch einen hohen Informations gehalt zeichnet sich auch das 3. Ka pitel aus, das ebenfalls von ausge wiesenen Spezialisten erarbeitet wurde. Die im Abschnitt „Ge- schichtswissenschaftliche Literatur und kartographische Hilfsmittel“ übersichtlich aufgeführten bibliogra phischen Angaben erleichtern nicht nur dem Studenten den Zugang zum Buch, sondern dürften allgemein das Interesse der Historiker und Ge schichtslehrer finden, denn eine der artige Zusammenstellung ist ander weitig nicht zu finden. Bei der Ge samtredaktion scheint übersehen worden zu sein, daß im 1. Kapitel die strukturelle Gliederung der Ge schichtswissenschaft nur auf die Ob jektsphäre bezogen wurde — die Ge schichte der Geschichtsschreibung und -Wissenschaft sowie die Ge schichtstheorie sind nicht als selb ständige Teildisziplin ausgewie sen —, während sie im 3. Kapitel plötzlich als solche auftauchen. O bwohl in der DDR eine Fülle von Handreichungen erschienen sind, die über die Methoden des Studierenden Auskunft geben, wa ren die Verfasser gut beraten, einen entsprechenden Abschnitt aufzuneh men, der wertvolle Hinweise allge meinen Charakters enthält und der Spezifik des Geschichtsstudiums Rechnung trägt. Der Teil über die Anfertigung geschichtswissenschaft licher Arbeiten schließt sich richt daran an, sondern wird in einem eigenständigen Kapitel behandelt. Die Kapitel 4 und 5 bieten die um fassende Darstellung der quellen kundlich-hilfswissenschaftlichen Pro bleme, die bisher in der DDR vor gelegt worden sind und zumeist den gegenwärtig erreichten Stand der Forschung reflektiert. Die ..Prinzipien der marxistisch- leninistischen Quellenkritik“ wer den — und dem ist vollinhaltlich zu zustimmen — in den größeren Rah men der „Forschungsmethoden des Historikers“ gestellt und damit in der Einheit von quellenkundlicher und theoretischer Untersuchung ge sehen. Kapitel 6 gibt dann Hinweise zur Anfertigung geschichtswissen schaftlicher Arbeiten. Was man je doch vermißt und was auch durch die gedankenreichen und weitgespannten Ausführungen über die „Allge meinen Forschungsmethoden“ (H.-P. Jaeck) nicht kompensiert werden kann, ist ein Leitkapitel über den I m 7. Kapitel wird ein gedrängter, aber im wesentlichen ausreichen der Überblick über hochschulpoli tische Grundsätze für das Geschichts studium, die Ausbildungsstätten in der DDR. organisatorische Formen des Geschichtsstudiums, den Berufs einsatz der Geschichtsstudenten so wie über die Aufgaben der Histori ker und Geschichtslehrer bei der so zialistischen Bewußtseinsbildung ge geben. Im letzten Abschnitt hat F. Staude auch Aufgaben und Ziele der Histori ker-Gesellschaft der DDR und der Kommission zur Erforschung der Ge schichte der örtlichen Arbeiterbewe gung präzise charakterisiert. In dem Buch definieren die Auto ren eine Rezension als kritische Aus einandersetzung mit einem bestimm ten historischen Werk, als „spezifi sche Form des wissenschaftlichen Meinungsstreites“ (S. 532). Zudem bitten sie um „zweckdienliche Vor schläge und Hinweise“. (S. 17). Die kritischen Einwände die in die sem Sinne unterbreitet wurden, min dern jedoch nicht die generelle Be deutung der neuen „Einführung“ als ein Standardwerk für Studium, Lehre und auch Forschung, das seit langem erwartet auf Jahre hinaus seinen Platz vor allem in Universitäten und Hochschulen behaupten wird. Werner Berthold 7 Günter Katsch Bernd Rüdiger . phorismen ber Lesen d Schreiben hBüchern k ist eine der größten Won- Venn es ruhigen Gemüts ge- 9 und nicht mit Vnterbre- " sondern ständig“ (P. I. Tschaikowski) * eL Be ab und zu — aber nicht Venicht zuviel.“ 8e deinen nächsten wie dich viel ' oder habe eigene Die zwanzig Gebote der yojessoren Prokop und ^hlenbruck) * 4 Feh das Buch ist keiner 3406n2 mit sich allein in sein $n ,^ c ^f e ^d eingemauert, Be kann teilhaft werden al- ^^ärtigen und gewesenen Fu,ns ^ es ^ ansen Denkens " "lens der ganzen Mensch- * en %e, n wir lesen, was tun wir h, Als fremde Menschen von ^n raus mitzuerleben, mit ih- tuJ 1 zu schauen, mit ihrem Senken?“ (Stefan Zweig) S eit einigen Wochen ist in den Buchläden am Stand der Reihe „Blickpunkt Weltpolitik“ des Staatsverlages auch dieses mit gel bem Einband versehene Heft dreier Autoren unserer Universität zu ha ben. Es dürfte - nicht nur des ge ringen Preises wegen — seine Käu fer finden, werden hier doch hoch aktuelle und in der ideologischen Auseinandersetzung immer wieder brisante Zusammenhänge behandelt. M. E. erstmalig in solch geschlos sener Darstellung in unserer Litera tur wird an der Schlußakte von Hel sinki und ihren Bestimmungen im „dritten Teil“ über die Zusammen arbeit in den Bereichen Kultur, In formation. Bildung und der mensch lichen Kontakte sowohl der prin zipielle Standpunkt der sozialisti schen Staaten zu internationalen Kulturbeziehungen wie auch ihr kon kreter Beitrag zur Verwirklichung der Schlußakte in diesem Bereich ausgearbeitet. Das ist von wissen schaftlichem und politischem Wert, denkt man nur an die bevorstehende Folgekonferenz der KSZE in Madrid. In einer Zeit der verschärften An griffe der reaktionären imperialisti schen Kräfte auf die Grundlagen der Entspannungspolitik, der damit ein hergehenden Zunahme der ideologi schen Diversion ist der Ausgangs punkt der Autoren wichtig, daß Aus tausch und Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet immer in das „Gesamtgefüge der Beziehungen zwischen sozalistischen und kapitali stischen Staaten“ einzuordnen sind und „nur daraus in ihren Besonder heiten verstanden werden können“ (S 11). Zweifellos gehört zu diesen Besonderheiten, daß sich die ideolo gische Auseinandersetzung in star kem Maße gerade über die kulturel len Beziehungen vollzieht und diese wiederum Umfang und Intensität des ideologischen Kampfes vertiefen (S. 5). Insofern ist es nicht unwich tig, wie dieser ideologische Kampf geführt wird, ob als sachliche Aus einandersetzung der Anschauungen Kultur austausch und Klassenkampf E. Hexelschreider, W. Kleinwäch ter, F. Raaz: Kulturaustausch - Koexistenz — Klassenkampf, Staatsverlag der DDR, Berlin 1980, 80 S., 1,50 Mark und Werte oder etwa mit dem Ziel der Unterminierung der sozialisti schen Staaten. insofern kann kultureller Aus tausch, „so wichtig er für das gegen seitige Verständnis der Völker ist, niemals für sich allein und ohne in entsprechende politische Vereinba rungen eingebettet zu sein, eine Ent spannung in den internationalen Be ziehungen bewirken.“ Er setzt im Gegenteil das Bestreben der Staa ten, den Frieden zu-festigen und eine Atmosphäre des Vertrauens zwischen den Völkern zu schaffen, voraus (S. 14), Sind solche Motive vorhan den, sind Vereinbarungen »möglich, wie erst jüngst' die Unterzeichnung eines Kulturabekommens zwischen der DDR und Frankreich beweist. Kultureller Austausch ist prinzipiell ein Wesenszug sozialistischer Außen politik — im theoretisch und histo risch angelegten ersten Kapitel wird das durch die Autoren überzeugend nachgewiesen. Im weiteren wird dann der propa gandistisch so sehr vom Westen ok kupierte „Teil drei“ der Schlußakte einer eingehenden Analyse unter zogen. In wissenschaftlich exakter Beweisführung wird Stück für Stück die imperialistische Lesart dieses „dritten Korbes“, die ihn unter der Flagge der angeblich, dort fixierten völligen Freizügigkeit zum Freibrief für jegliche Einmischung in die in neren Angelegenheiten machen möchte, der Verfälschung des wah ren Textes der Akte überführt. Diese Passagen wie auch die im letzten Teil aufgeführten umfang reichen Faktenbelege für die Ernst haftigkeit, mit der sich die sozialisti schen Staaten für die Verwirk lichung der Bestimmungen der Schlußakte auch in diesem Bereich einsetzen. liefern nicht zuletzt Stoff für die politische Arbeit, wenn wir die über gegnerische Medien verbrei teten „Interpretationen“ der Schluß akte widerlegen müssen und wozu nicht selten eine exaktere Kenntnis der Schlußakte und ihres inneren Zusammenhanges von allgemeinen Prinzipien und konkreten Empfeh lungen der Zusammenarbeit nützlich wäre. Insofern ist die Broschüre nicht nur offensiv, sie verhilft auch dazu, offensiver zü werden. Auch hier sehe ich ein Aliegen der Arbeit erfüllt. Eine letzte Bemerkung zu den Autoren. Es ist keineswegs zufällig, daß das die „Bickpunkt“-Reihe her ausgebende Institut für internatio nale Beziehungen der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften Potsdam-Babelsberg Wissenschaftler vom Institut für internationale Stu dien unserer Universität beauftragt hat, die Erarbeitung des Heftes zu übernehmen. Damit wurde die dort seit einem knappen Jahrzehnt unter Leitung von Prof. Hexeischneider betriebene zunehmend erfolgreiche Arbeit auf dem Gebiet der inter nationalen Beziehungen in Bereichen wie Kultur, Wissenschaft und Infor mation anerkannt. Junge Wissenschaftler wie Dr. W. Kleinwächter und Dr. F. Raaz haben sich an der Seite von Prof. Hexel- Schneider beachtlich entwickelt und sich, sicherlich auch durch dieses Heft, einen Namen gemacht. Dr. Hans Kubach Vom Leben W. Wolffs Walte* Schmidt: Wilhelm Wolff, Kampfgefährte und Freund von Marx und Engels, Berlin, Dietz Verlag 1979 Der Band erscheint als Fortset zung des vom Vf. bereits 1963 vor gelegten Buches „Wilhelm Wolff. Sein Weg zum Kommunisten“ und umfaßt Wolfis Lebensab schnitt von 1846 bis 1864. Wir erleben Wolffs Mitarbeit im Brüsseler Kommunistischen Korrespondenz-Komitee, seine Tä tigkeit im Bund der Kommuni sten, die Revolutions- und Emigra tionsjahre. Ausführlich werden Wolffs Verdienste als Publizist (insbesondere seine Tätigkeit als Redakteur der „Neuen Rheini schen Zeitung“) sowie als Propa gandist des Marxismus und Orga nisator der deutschen Arbeiter bewegung gewürdigt. Der Schwerpunkt der Darstel lung liegt auf den Jahren 1846 bis 1853, die zweifellos auch die fruchtbarsten Jahre im Schaffen dieses „Marxisten der ersten Ge neration“ waren. Nicht zuletzt wird uns Wolff als Persönlichkeit durch die Schilderung seiner fe sten und herzlichen Freundschaft zu Marx und Engels nahege bracht. Die vorliegende Biogra phie wird hohen wissenschaft lichen Anforderungen gerecht und leistet zugleich einen Beitrag zur Propagierung der Geschichte der deutschen und internationa len Arbeiterbewegung. Sie wird ergänzt durch die Beifügung eines Verzeichnisses der Arbeiten so wie eines Verzeichnisses der Briefe und Aufzeichnungen Wil helm Wolffs von 1846 bis 1864. Beate Berger Annotationen Das sozialistische Vaterland in Gefahr Begegnungen mit Lenin im Bürgerkrieg, Dietz Verlag, Berlin 1980, 188 S., Ab., Faks, S. Kamenew, 1919—1924 Oberbe fehlshaber der Streitkräfte der Sowjetrepublik, schreibt in sei nen „Erinnerungen an Wladimir Iljitsch Lenin“: „Ich glaube, er war für jeden und jedesmal ein neuer Wladimir Iljitsch. Der Mann, der über einen solchen Reichtum an schöpferischen Ge danken und Kräften verfügte, konnte gär nicht immer gleich aussehen, er mußte jedesmal in einem neuen Licht erscheinen.“ (S. 145). Das dem so ist, bestätigen drei zehn weitere Zeitgenossen Le- nins — Arbeiter, ehemalige zari stische Offiziere, russische und ausländische Kommunisten. Der eine lernte den Begründer des Sowjetstaates als einen scharf- blickenden, gründlichen und auf merksamen Strategen kennen, einen zweiten beeindruckte sein ..entgegenkommendes und freund liches Verhältnis zu den Men-, sehen um ihn“ (S. 46), und ein dritter war über seine ausgezeich neten Kenntnisse in militärischen Fragen erstaunt. Das Anliegen des Verlages, „das Bild Lenins anschaulicher und faßbarer zu machen“ (S. 7), wird durch diese vierte Folge der 1971 begonnenen Reihe nicht nur erfüllt, sondern die , kleine Schrift bietet mehr. Neben der Charakteristik Lenins als „hervorragender Steuermann, der das sowjetische Schiff mit fester Hand auf das anvisierte Ziel zusteuerte“ (S. 60), aus ganz persönlicher Sicht vermitteln die aus der fünfbändigen Ausgabe „Vospominanija o Vladimire H’ice Lenine“ (Moskau 1969) aus gewählten Beiträge ein plasti sches Bild von Episoden des Bür ger- und Interventionskrieges so wie der Wandlungen der Men schen. Der Vertiefung und Auf lockerung dienen Dokumente wie der von Lenin verfaßte berühmte Aufruf „Das sozialistische Vater land in Gefahr!“ sowie Reproduk tionen von zeitgenössischen Pla katen und Fotos. In den Anmer kungen werden Begriffe erläutert und Zitate exakt nachgewiesen. Eine Zeittafel, Informationen über die Verfasser, ein Namensver zeichnis und ein Verzeichnis der Originaltitel der Beiträge zeugen von der großen Sorgfalt der Her ausgabe. Elke Jähnke Per Olaf Sundmann Ingenieur Andrees Luftfahrt Aus dem Schwedischen von Udo Birckholz, Verlag Volk und Welt, „ex libris", Berlin 1980, 456 S., Ln., 13,40 Mark Dieser- Roman führt uns zurück an das Ende des vorigen Jahrhun derts. als die Bezwingung des Nordpols noch als ein atemberau bendes Unterfangen galt. Inge nieur Andree und seine zwei Be gleiter Swindberg und Froenkel starteten am 11. Juni 1897 auf Danskö bei Spitzbergen mit ei nem Ballon, um den Pol zu über fliegen. Erst 33 Jahre Später fand man zufällig ihre Leichen auf New Iceland. Aus ihren Tagebüchern erfuhr die Welt von ihrem Schick sal, vom dreitägigen vergeblichen Flug und dem verzweifelten Ver such, in den folgenden drei Mo naten zu Fuß durch das ewige Eis wieder zurückzukehren. Per Olaf Sundmann (geb. 1922) hat diese Tagebücher literarisch meisterhaft verarbeitet. Er wählte die Form der Ich-Erzählung, so daß die Vorgeschichte, die Ballonfahrt und der Marsch durch das Eis aus der Sicht von Knut Froenkel nachvollziehbar werden. In der Gesamtanlage ist der Roman klar gegliedert, alle Schilderungen sind außerordentlich knapp, nüch tern und ohne jedes Beiwerk. Dessen ungeachtet fesseln sie den Leser, besonders ergreifend sind die letzten beiden Teile „Das Eis“ und „Die Überwinterung“. Hier ringen die 3 Männer in der Eis wüste um ihr Leben und unterlie gen schließlich. In das Mitgefühl mischen sich bei einem längeren Nachdenken über dieses Buch weitere Gedan ken. So zum Beispiel die Frage, ob das Experiment des Ingeni eurs Andree überhaupt vertretbar war. Oder: Wieweit kann der menschliche Drang nach For schung und Erkenntnis gehen? Sundmanns Buch wurde mehrfach ausgezeichnet (Literaturpreis des Nordischen Rates, Großer Roman preis) und mehrmals übersetzt. Bei „Volk und Welt“ erschien es jetzt zum vierten Mal, dabei in erster Auflage in der bei den Bü cherfreunden begehrten Reihe „ex libris“. Gerald Diesener
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)