Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1980
-
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 7. April 1
- Ausgabe Nr. 15. 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1
- Ausgabe Nr. [19], 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 23 Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 27. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 29. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 47, 12. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 48, 19. Dezember 1
-
Band
Band 1980
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
/22 30. Mai 1980 Wort und Tat für die Produktivkraft WISSENSCHAFT Unser Schrittmaß für die 80er Jahre orschungsleiter sollten selten hi Schreibtisch zu finden sein NDoz. Dr. sc. Gerhart Kopperschläger, Physiol.-Chem. Institut dem Beschluß des Politbüros 8 Aufgaben der Universitäten Mischulen in der entwickel-. Bdalistischen Gesellschaft sind $ 80er Jahre anspruchsvolle 328 gesetzt worden. In der me- Bhen Forschung kommt es in menden Jahren darauf an, ETarbeitung naturwissenschaft- Grundlagen der Lebens- und Gsitsprozesse neue Erkennt- 3 hohem theoretischen Rang S0ßer Wirksamkeit zu erzielen Bit zur Aufklärung von Ursa- d Bedingungen von Gesund- Srankheiten und zur besseren Bchung der menschlichen Le- Msse beizutragen. 3 Wird die Entwicklung der ation zwischen biomedizini- Urundlagenforschung und kli- ? Forschung ein bedeutender i für die Leistungssteigerung ^Bereich der biowissenschaft- I Grundlagenforschung des 208sch-Chemischen Instituts Geiches Medizin der Karl- niversität sind die Aufgaben 45ig und disziplinorientiert 3 Eingeschlossen in dieses ? sind die praxisorientierten 7 n . die sich aus der Zusam- Rtt mit klinischen Einrichtun- Gder pharmazeutischen Indu- Keben. Langfristigkeit darf Unbeweglichkeit bedeuten; Bchung muß auf der anderen sxibel genug sein, um auf Nünale Entwicklung rasch zu Fen, der Realisierung der For- ufgaben des Physiologisch- UShen Instituts und der Erar- ' der neuen Programme für die neuen Fünfjahrplanzeiträume haben diese Überlegungen eine maß gebliche Rolle gespielt. Aus der Ko operation zwischen biochemischer Grundlagenforschung und klinischer Forschung in den letzten Jahren konnten wir neben der Erzielung konkreter wissenschaftlicher Ergeb nisse reiche Erfahrungen sammeln. Sie anzuwenden und auszubauen wird unsere zukünftige Aufgabe seih. Die Forschung des Physiologisch- Chemischen Instituts wird in den letzten Jahren durch zwei Praxis partner beeinflußt, mit denen auf der Ebene vertraglich fixierter For schungsvereinbarungen eine arbeits teilige Zusammenarbeit entwickelt wurde. Dies sind das VEB Arznei mittelwerk Dresden (AWD) sowie eine diagnostische Spezialeinrich tung des Bereiches Medizin der Karl- Marx-Universität, die Untersuchun gen für die gesamte DDR durch führt. Eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenar beit ist die Formulierung einer kon kreten Zielstellung, die Festlegung der Arbeitsetappen und Verant wortungen und die Begeisterung der an der Lösung beteiligten Mitarbei ter. Darüber hinaus muß eine stän dige Kommunikation zwischen den beteiligten Einrichtungen gewährlei stet sein. Zum Beispiel verbindet uns mit dem AWD seit 1974 eine Forschungsvereinbarung über wis senschaftlich-technische Leistungen auf dem Gebiet der Ent wicklung neuer diagnostischer Ver fahren auf der Grundlage von En zymreaktionen. Diese Forsehungsver- einbarung wird jedes Jahr durch ein gemeinsam erarbeitetes Pflich tenheft konkretisiert, in dem beide Partner die vorgesehenen Leistun gen inhaltlich und terminlich fixie ren. Alle drei Monate finden gemeinsame Beratungen über den Stand der Ar beiten, über Literatur- und Patent entwicklungen und über Fragen der Überleitung der Ergebnisse in den Betrieben statt. Die mehrjährige ge meinsame Forschungsarbeit führte unter anderem dazu, daß an zahlrei chen Produktionsverfahren des Be triebes zur Isolierung von Enzymen Verbesserungen zur rationellen Ge winnung dieser Substanzen erzielt wurden, die gleichzeitig eine Steige rung der Qualität der Produkte mit sich brachten. Darüber hinaus wur den Entwicklungsarbeiten zur Her stellung neuer Enzymdiagnostika durchgeführt. Unter anderem wird in Kürze ein neues Enzymdiagnosti- kum zur Untersuchung des Fettstoff wechsels beim Menschen angeboten werden. Dieses Präparat löst dann ein bisher mit hohem finanziellen Auf wand importiertes Produkt ab. Ge genwärtig befindet sich das Verfah ren auf der Stufe der betrieblichen Überleitung und der klinischen Funk tionserprobung. Für diesen Zweck verpflichtete sich das Institut, die notwendigen Reagenzien herzustel len. Die Entwicklungsarbeiten für die sen Test und anderen Themen — hierbei sollte insbesondere der Aufbau der Glykogenosetestlabors für die Untersuchung von Stoff wechselstörungen in der Leber bei Säuglingen für die gesamte DDR hervorgehoben werden — verstehen wir nicht als Auftragsarbeit. Sie sind Bestandteil der Gesamtforschung des Instituts und bestimmte Ergebnisse aus anderen Forschungsthemen kön nen unmittelbar für die Lösung an derer Teilaufgaben angewandt wer den. Diese ständige Wechselwirkung ist meines Erachtens von außer ordentlicher Wichtigkeit für eine erfolgreiche Arbeit. Wie kann man ein Forschungskol lektiv für die Lösung einer derarti gen Aufgabe begeistern? Wichtig er scheint mir, daß der Leiter des Kol lektivs die Aufgabe inhaltlich und organisatorisch gut vorbereitet und mit allen Kollektivmitgliedern aus führlich das Anliegen und die Ziel stellung sowie die möglichen Lö sungswege der Arbeit diskutiert. Dabei sollte jeder Mitarbeiter er kennen, daß er einen Teil des Gan zen darstellt und daß ohne ihn die Aufgabe nicht in der vorgesehenen Weise erfüllt werden kann. Weiter hin ist es notwendig, daß der Kol lektivleiter selbst direkt an der ex perimentellen Arbeit mitwirkt und nicht nur vom Schreibtisch aus lei tet. Das bedeutet, er mußgenügend Zeit für die eigentliche Laborarbeit haben. Hier hat er persönlichen Kontakt. zu seinen Mitarbeitern, kann täglich die Versuchsergebnisse auswerten, Lösungswege optimieren, und sein persönliches Engagement überträgt sich in der Regel auch auf seine Mitarbeiter. Zum dritten soll ten neben erfahrenen Kollegen junge Mitarbeiter zum Kollektiv zählen. Dies können auch Studenten sein, soweit sie über ausreichende experi mentelle Erfahrungen verfügen und ausreichende theoretische Grund kenntnisse besitzen. Die hier diskutierten Erfahrungen sind für die meisten sicherlich keine neuen Erkenntnisse und wer den von vielen Forschungskollekti ven in der einen oder anderen Form angewandt. Ein Patentrezept zum Aufbau eines leistungsfähigen For schungskollektivs gibt es nicht. ;ie zur SPITZE in der FORSCHUNG? 30 ich der Anregung der Re- Mion unserer „Universitäts- bztung" folge und etwas über 2 das „Naturwissenschaftlich- Esche Zentrum" der KMU be- 160 hoffe ich vor allem, Kritik GTegung aus dem Leserkreis ten und vielleicht sogar den (Mr anderen Wissenschaftler Earbeit anzuregen. ISh auf einige Aktivitäten des B einzelnen eingehe, ist es si- Shtig, zuerst zu fragen, wie Begen des NTZ zu den An- Men des jüngsten Folitbüro- pes über die Aufgaben des ^«Wesens in Bezug gesetzt ? kann. Nun. ein wesentliches 3 Unserer Arbeit zugrunde- 18 die Förderung des theoreti- Ruhens und der Theorienent- 88 im Bereich der Naturwis- BSen einschließlich der dabei pgen Verbindungen zur Ma- 1 '■ "ommt es zu einem solchen Spricht ihm die Überzeugung, klangjährigen und in besag- 'Mhluß unterstrichenen For- J Unserer Partei nicht nur E gesellschaftswissenschaftli- AGtreiche, in denen sie wegen GSden Entwicklung ihres Gc- 66s ohne Zweifel besonders 80 sind, sondern auch für die 6B8senschaften prinzipiell rieh- L EÜberzeugung ist ein Element GStverständigung der theore- “itenden Wissenschaftler, und “ Natürlich unter keinen Um- eine Entgegensetzung von Böound Experiment bedeuten, pen Erfolge z. B. in der Phy- ■fanden gerade durch das 68ammenwirken beider, wo- Beechselnd die eine oder die ■ dseite die Entwicklung voran- Bpese wichtige Erkenntnis ist Slang mit der Tatsache, daß sS8Prochen theoretische For- Gsbiete gibt, die methodische S“plinorientierte Arbeiten er- Y Bei der Gründung des NTZ Beenun von der Tatsache aus- Swerden, daß diese theore- qvRorschungsgebiete an unse- Bversität stärker gepflegt wor- t e . n als wohl in fast allen an- jMssenschaftlichen Institutio- 648rer Republik (ich spreche qnonders von Physik und Che- " davon, daß die Leitung der Universität diesen Gebieten weitere Unterstützung zuteil werden läßt. Sehr günstig waren und sind auch die traditionsgemäß reichen Bezie- hungen zwischen den Mathemati kern und Naturwissenschaftlern un serer Universität, die erhalten und ausgebaut werden sollten. Merkwürdigerweise gab es eine längere Periode, die jetzt wohl lang sam zu Ende geht, in der die Bezie hungen zwischen Naturwissenschaft und Mathematik international deut lich verkümmerten: In ihrer Mehr zahl ignorierten die Mathematiker kussion und Kritik und richten sich gegen Tendenzen der Abkapselung und Selbstgenügsamkeit. Die Möglichkeiten und die Gren zen der Tätigkeit des Naturwissen schaftlich-theoretischen Zentrums er geben sich aus seinem Status. Das NTZ ist ein Arbeitskreis, der beim Wissenschaftlichen Rat unserer Uni versität gebildet wurde. Es führt keine Wissenschaftsplanung und -ab- rechnungen durch, da dies weiterhin den Sektionen und staatlichen Lei tungen und den Hauptforschungs richtungen vorbehalten bleibt. Es ist Grenzen zwischen einzelnen Disziplinen überwunden Naturwissenschaftlich -theoletisches Zentum {ordert den interdisziplinären wissen schaltlichen Meinungsstreit die Entwicklungen der Quantenphy sik, also der modernen Physik, und die theoretischen Physiker fanden keinen Zugang zu Hauptströmungen der zeitgenössischen Mathematik. Im letzten Jahrzehnt gibt es auch in der DDR deutliche Bestrebungen, dies zu verändern, und einen gewissen Anteil, so glaube ich, hat auch das NTZ an dieser positiven Tendenz. Wenn ich dieser Frage hier einige Bedeutung beimesse, so geschieht dies in der Überzeugung, daß die Er schließung von Verbindungen zwi schen Mathematik und Naturwissen schaften, die Verbesserung des ge genseitigen Problemverständnisses, intensivierend auf die Wissenschafts entwicklung wirkt. Mit dem Gesagten habe ich auch schon die in der genannten Zielstel lung enthaltene Anregung der inter disziplinären Arbeit hervorgehoben. Die Beschleunigung der Zirkulation wissenschaftlicher Ideen, Methoden und Ergebnisse kann die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit merk lich verbessern. Dementsprechend konzentrieren sich viele Aktivitäten des NTZ auf die Belebung der inter disziplinären wissenschaftlichen Dis- also keine Leitungsebene im her kömmlichen Sinne und besitzt keine administrative Befugnis. Bestimmte, im Verlauf doch notwendige Schritte werden im Rahmen der Fünfjahr pläne durch eine Vereinbarung mit den Direktoren der beteiligten Sek tionen und dem ORZ geregelt. We niger grundsätzliche Angelegenhei ten werden federführend von einer beteiligten Sektion wahrgenommen. Daher folgt, daß die Beteiligung von Wissenschaftlern und Arbeits gruppen wesentlich ihrem wissen schaftlichen Interesse entspringt und dem Grad ihrer Aufgeschlossenheit. Das NTZ führt ständig drei interdis ziplinäre Seminare durch: das Semi nar Molekültheorie, geleitet von Dr. Deininger und Dr. Frischleder (beide Physik) und Dr. Weiß (Che mie), das mathematisch-physika lische Seminar unter Leitung von Prof, Laßner (Mathematik) und Uhl mann (Physik) sowie das numerisch rechentechnische Seminar unter der Verantwortung von Dr. Hofmann und Prof. Grosche (Mathematik). Diese Seminare sind Treffpunkte ver schiedener Fachrichtungen und Ar beitsgruppen. Sie werden gestützt durch größere wissenschaftliche Ver anstaltungen. Beispielsweise führte Dr. Frischleder zum Seminar Mole kültheorie ein Ganztagskolloquium mit internationaler Beteiligung durch. Für das kommende Herbstsemester kündigen Prof. Laßner und Dr. Tim- nermann die NTZ-Vorlesung „Grund begriffe der quantenstatistischen Physik“ an, zu der auch Absolven ten und Wissenschaftler eingeladen werden sollen, die außerhalb der Universität im Bezirk Leipzig ihren Beruf ausüben. Diese Vorlesung mag auch als ein Beispiel dienen, wie das NTZ die wachsende Rolle der post gradualen Weiterbildung berücksich tigen will. Dieser Tendenz wollen wir nach Maßgabe der vorhandenen materiellen Möglichkeiten auch durch die Einladung von Gästen zu Wei- terbildungs- und Forschungszwecken folgen. Es ist meine Ansicht, daß für den ins Auge gefaßten Personenkreis beide Aspekte, die Weiterbildung und die aktive Forschungsarbeit, im Prinzip nicht voneinander getrennt werden können. Die auch vom Polit bürobeschluß angeregte Einrichtung von Gastprofessuren und -lehrstüh- len weist in die gleiche Richtung. Als ein weiteres Gebiet unserer Tätigkeit ist die Herausgabe von NTZ-Heften der „Wissenschaftlichen Zeitschrift“ unserer Universität, in denen Diskussionen und Ergebnisse besonders der oben angeführten NTZ- Seminare Veröffentlicht werden. Die genannten Beispiele geben einen Einblick in den Charakter der Arbeit des NTZ. Seine weitere Ent wicklung hängt ganz wesentlich vom Interesse und-dem persönlichen Ein satz von Wissenschaftlern ab, die diese Form des wissenschaftlichen Lebens unserer Universität unter stützen. Vielleicht darf ich zum Schluß noch sagen, daß die mit dem NTZ verbundenen Absichten nicht not wendigerweise auf den Bereich der Mathematisch-Naturwissen schaftlichen Fakultät beschränkt sind. Doch erweist sich die Ausdeh nung der NTZ-Aktivitäten über die sen Bereich hinaus als sehr schwie rig. Einige wenige Ideen und Vorha ben hierzu müssen ihre Realisierbar- keit erst noch erweisen. Weiteres Nachdenken, weitere Vorschläge sind hierbesonders willkommen. Prof. Dr. ANulmann, Sek. Physik V, Hochschulkonferenz 5 Konsequenzen aus den persönlichen Gesprächen Selbst demonstrieren, was von anderen verlangt wird Von Prof. Dr. Wagner, PO der Parteigruppe Dialektischer Materialismus/ Erkenntnistheorie Vor mehr als 30 Jahren wurde ich Mitglied der Partei der Ar beiterklasse. Seitdem habe ich in verschiedenen gesellschaftli chen Funktionen gewirkt. Auf diese Weise sammelt man sehr viele Erfahrungen. Sie kommen mir in meiner jetzigen Funktion als Organisator der Parteigruppe „Dialektischer Materialismus/Er- kenntnistheorie" an der Sektion Phil/WK sehr zugute. Trotzdem, man lernt immer wieder dazu. Ich bin der Meinung, ein PO sollte wesentlich die Linie in seiner Gruppe mitbestimmen. Doch dazu muß ich genau wissen, was meine Genossen bewegt. Die persönlichen Gespräche waren deshalb eine gute Hilfe für mich. Wir haben in unserer Gruppe sehr viele junge Genossen, etwa zwei Drittel aller Mitglieder sind Nachwuchswissenschaftler. Es ist klar, daß' ich als PO mit dem ge samten Kollektiv eine große Ver antwortung für ihre berufliche und gesellschaftliche Entwicklung trage. In manchen Parteiver sammlungen glaubten wir, die Jüngeren interessierten sich nicht genügend für gesellschaftliche Probleme. Sie waren in Diskussio nen sehr zurückhaltend, sagten kaum ihre Meinung. In den per sönlichen Gesprächen mit den einzelnen habe ich erfreut fest stellen können, daß die Mehrzahl einen sehr klaren Standpunkt zu politischen Fragen besitzt und auch ein ausgeprägtes Verantwor tungsbewußtsein gegenüber ihren Arbeitsaufgaben. Für mich war das ein Hinweis, diese Genossen verstärkt in die Diskussion in der Gruppe einzubeziehen, aber auch außerhalb der offiziellen Veranstaltungen das Gespräch mit ihnen zu suchen. Ein weiterer positiver Zug, der in den Gesprächen sichtbar wurde, war das Bestreben der jungen Genossen, schrittweise an verantwortungsvolle gesellschaft liche Funktionen herangeführt zu werden, um später selbst an spruchsvolle Aufgaben zu über nehmen. Auch innerhalb unserer Parteigruppe hat sich deshalb die Übergabe von kleineren, abre chenbaren Aufgaben gut bewährt, beispielsweise bei der Vorberei tung von aktuellen Diskussions grundlagen für unsere Mitglieder versammlungen. Parteiarbeit heißt für mich auch Einwirkung auf die Erzie hung und Ausbildung an unserer Sektion. Es versteht sich von selbst, daß ich in meinem Ar beitsgebiet als Lehrstuhlleiter für philosophische Fragen der Natur wissenschaften Vorbild und Bei spiel .für die anderen sein will. Denn davon hängt meine Autori tät ab, als PO und Wissenschaft ler. Was ich - von anderen ver lange, muß ich zuallererst selbst realisieren. • Uns geht es zur Zeit verstärkt darum, in die Lehrveranstaltun gen wissenschaftliche Arbeitsme thoden einzuführen, Reserven in den Vorlesungen und Seminaren zu erkennen und zu nutzen. Bis her gibt es an unserer Sektion dazu noch sehr gegensätzliche Standpunkte. Um sie zu diskutie ren, haben wir Genossen beauf tragt. bestimmte Lehrveranstal tungen zu analysieren, um damit eine fundierte Grundlage für die Diskussion zu schaffen. Es wird hier wie immer, wenn es ver schiedene Standpunkte gibt, neue Bewährungsproben für die offene, kameradschaftliche Atmosphäre unter uns Genossen geben. Mei nungsverschiedenheiten sind na türlich, aber sie müssen sachlich geklärt werden. Das ist für eine gute Parteiarbeit unerläßlich. Kandidaten unserer Partei Lernen, um zu den Zusammen hängen vorzudringen Frank Köhler von der Fahrbereitschaft bat um Aufnahme in die Partei Da stellt einer den Antrag, Kandidat der Partei zu werden. Die Genossen seiner APO stim men zu. Was hat Frank Köhler, 26 Jahre alt und Kraftfahrer an der Universität, bewogen, eine solche Entscheidung zu treffen? Mit einem Satz kann er das nicht beantworten, auch nicht mit zwei. Vielleicht sollte er einiges aus seinem Leben erzählen. Dann wird es verständlich werden. Franks Heimatstadt ist Jena, Dort ging er zur Schule, bis zur 8. Klasse nur. Er hätte gern wei tergelernt. aber „wir waren zu dritt zu Hause, ich mußte Geld verdienen“. So lernte er Bau- Facharbeiter, holte nebenbei die 10. Klasse nach. Auf dem Bau konnte er nicht lange bleiben, der Gesundheit wegen. Also wurde er Kraftfahrer an der Jenaer Uni. Hat verschiedene Lehrgänge be sucht, sich zum Berufskraftfah rer qualifiziert, den Busschein erworben. Als er nach Leipzig kam, blieb er seinem 2. Beruf treu, kam als Busfahrer in die LKW-Brigade der Fahrbereit schaft der Uni. Doch Frank will weitermachen. Ab September kommenden Jahres setzt er sich wieder auf die Schulbank. Ein neues Ziel: Unterstufenlehrer. Franks dritter Beruf, einer, den sich Frank immer gewünscht hat. Es macht ihm großen Spaß, mit Kindern umzugehen. Einige Spo ren hat er sich in dieser Hinsicht schon verdient, als Trainings- Leiter einer Kindergruppe im Schwimmen. Bis zum Studienbe ginn ist noch etwas Zeit. Doch auch sie wird mit Lernen ange füllt sein. Im Mai beendet Frank seinen ML-Lehrgang für Ange stellte der Universität, und dann geht er noch zur Volkshochschule, besucht einen Vorbereitungskurs für sein Studium. Das wichtigste aber bleibt seine Arbeit in der LKW-Brigade. Die nimmt er sehr genau, denn als zu künftiger Genosse will er seinen Kollegen Vorbild sein. Nicht nur, daß sein Bus immer technisch in Ordnung und sauber ist. Frank bemüht sich auch um den Zu sammenhalt in der Brigade. Sein Auftrag als Kandidat: Mitzuhel fen, daß die Kollegen zu einem wirklichen Kollektiv zusammen finden, das sich auch um den Staatstitel bewerben kann. Bis es soweit ist, wird es sicher noch einige Diskussionen unter den Kollegen geben. In solchen Situa tionen bemüht sich Frank um überzeugende Argumente, denn „wir müssen lernen, zu den Zu sammenhängen vorzudringen, un seren eigenen Transportauftrag nicht isoliert zu sehen“. Das sagt sich leicht, ist aber sehr schwierig. Doch Frank will diesen Problemen zu Leibe rük- ken, mit der gleichen Zielstrebig keit, mit der er seinen eigentli chen Berufswunsch verwirklicht. M. L,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)