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Texte der Gesänge Goethe. 2. Arie der Margarethe aus „Fausts Verdammung“. h. Berit**. D’amour l’ardente flamme, Consument mes beaux jours, Ah! la paix de mon äme A donc fui pour toujours! Son depart, son absence Sont pour moi le cercueil, Et loin de sa presence, Tout me parait en deuil. Alors mon pauvre tete Se derange bientot Mon faible coeur s’arrete, Puis se glace aussitöt. Meine Ruh’ ist hin, Mein Herz ist schwer, Ich finde sie nimmer, Sie nimmer, nimmermehr. Wo ich ihn, ihn nicht hab’, Ist mir das Grab. Die ganze, die ganze Welt Ist mir vergällt. Mein armer, mein armer Kopf Ist mir verrückt, Mein armer Sinn, Mein armer Sinn ist mir zerstückt. Sa marche que j’admire, Son port si gracieux, Sa bouche au doux sourire. Le charme de ses yeux Nach ihm nur schau ich zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh’ ich aus dem Haus. Sein hoher Gang, sein’ edle Gestalt, Seines Mundes Lächeln, der Augen Gewalt, Sa voix enchanteresse, Dont il sait m’embräser, De sa main la caresse, * Helas! et son baiser. Und seiner Rede, seiner Rede Zauberfluss, Sein Händedruck, seiner Augen Gewalt, Und ach! und ach! Sein Kuss! Je suis ä ma fenetre, Ou dehors, tout le jour, C’est pour le voir paraitre Ou häter son retour, Mein Busen drängt nach ihm, ihm sich hin, Ach dürft’ ich, dürft’ ich fassen, Dürft’ ich halten und küssen ihn, Und küssen wie ich wollt. Mon coeur bat et se presse Des qu’il le sent venir, Au gre de ma tendresse Puis-je le retenir! O, caresse de flamme! Que je voudrais un jour Voir s’exhaler, mon äme! Dans ses baisers d’amour. An seinen Küssen vergeh’n, vergehen sollt’, Dürft’ ich fassen, und halten ihn, Küssen ihn, wie ich wollt’, [sollt’! An seinen Küssen vergehen, ach vergehen Dürft’ ich ihn küssen, Küssen ihn, so wie ich wollt’, Vergeh’n an seinem Kuss, An seinem Kuss vergeh’n. 4. a) Amarilli. G. Cassini. Amarilli, mia bella, Non credi, o, del mio cor dolce clesio D’esser tu l’amor mio? Credilo pur e se timor t’assale, Dubitar non ti vale. Aprimi il petto e vedrai scrillo in core: Amarilli e il mio amore! b) Das Veilchen. TV. A. Mozart. Ein Veilchen auf der Wiese stand, In sich gebückt und unbekannt, Es war ein herziges Veilchen. Da kam eine junge Schäferin Mit leichtem Schritt und munter’m Sinn Daher, die Wiese her, und sang. „Ah!“, denkt das Veilchen, ,,wär’ ich nur Die schönste Blume der Natur, Ah! nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an den Busen matt gedrückt — Ach! nur ein Viertelstündchen lang!“ Ach! aber ach! das Mädchen kam Und nicht in acht das Veilchen nahm, Zertrat das arme Veilchen! Es sank und starb und freut’ sich noch: „Und sterb’ ich denn, so sterb’ ich doch Zu ihren Füssen!“