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{ VORANZEIGE Sm Dienstag, bemtO.Hprill92S,im öewerbetjaus Wicbertjolung bes Opereffen-Äbcnbs Solist: tTlarle ERLÄUTERUNGEN Beethovens „Neunte“. Dem Musikfreund bedeutet eine Aufführung der 9. Sinfonie immer eine außergewöhnliche, künstlerische Feier. Die Beliebtheit des genialen Werkes datiert erst seit der denkwürdigen Vorführung durch Richard Wagner in Dresden (1846), 22 Jahre nach der Wiener Uraufführung (7. Mai 1824). Die erste Dresdner Aufführung hatte 1838 unter Reissigers Leitung in einem Armen-Konzert der Hofkapelle im Palais des Großen Gartens stattgefunden. Die Zeitgenossen Beethovens (1770—1827) und auch das nächste Geschlecht fanden an der Sinfonie aber noch wenig Gefallen. Beet hoven, den Klassiker, verstand man, der mit seiner „Fünften“ eine ganze Entwicklungsepoche der Instrumentalmusik zum Gipfel geführt hatte (So naten- oder Sinfonieform von den Mannheimer und Wiener Vorläufern bis zum leuchtenden Dreigestirn Haydn-Mozart-Beethoven). Beethoven, den Romantiker, den Eröffner neuer Wege, den formfreien Beethoven der letzten Streichquartette, der Missa solemnis, der 9. Sinfonie, den konnte man noch nicht gleich verstehen. Sogar ein anerkannter Meister, wie der