Volltext Seite (XML)
Crläuterungen. 1. Ludwig van Beethoven: Ouvertüre zu „Coriolan“. Die Ouvertüre (C-Moll 4 U) wuröe 1807 zu Sem'Trauerspiel „Coriolan“ von H. J. v«cf Collin geschrieben. Mit öen wuchtigen Einleitungstakten steht Sie Gestalt' öes trotzigen Helöen, öer Sie eigene unbankbare Vaterstaöt Rom bekriegen uns strafen will, lebenbig Sa. Stürme Ser LeiSenschaft Surchtoben seine Brust. Zart glimmt Saneben Ser Funke Ser Liebe zur Mutter, Sie Sen Sohn von seinem vaterlanöfeinölichen Beginnen abzubringen strebt. Doch vergeblich sucht sich ihre freunSliche Dur-MeloSie als zweites Thema öurch- zuringen. Sie erliegt Sem anstürmenSen Trotz, Ser freilidi nach einem letzten Triumph ebenfalls ermattet in sich zusammenbricht. — h — 3. Ludwig van Beethoven: Konzert für Klavier mit Orchester begleitung in C-Moll. (Werk 37.) Das Werk ist kurz nach Ser ersten Sinfonie im Jahre 1800 entstanSen. Es erinnert in manchem noch an Sen Stil HaySns unö Mozarts, Saneben ringt sich aber Soch auch schon Ser echte Beethoven Surch. Vor allem im ersten Satz, einem kraftvoll leiSenschaftlichen Allegro con brio mit empfinbsam sehnsüchtigem zweiten Thema. Das Zusammenwirken von Klavier unS Or chester trägt hier schon ganz sinfonischen Charakter. Der zweite Satz (Largo, E-Dur 8 / 8 ) lebt Sagegen 'on innig beglückenSer Mozartscher Schwär merei unS im Schlußsatz, einem etwas mürrischen humoristischen, Soch Surch ein liebliches Gesangsthema aufgehellten RonSo (Allegro C-Moll 2 / 4 ) klingt Ser unterhaltsame Ton HaySns noch Seutlich Surch. — h — 4. Ludwig van Beethoven: Achte Sinfonie (F-Dur). Beethovens achte Sinfonie ist eines Ser groß en Meisterwerke musi kalischen Humors, Sie Sie Musikgeschichte kennt. Hohes Pathos, leiöenschaft- liche Erregung bleibt ihr fern; auch sinS Form unS Mittel gleich einfach unS anspruchslos. Aber ihre Tonsprache ist tiefSurchgeistigt, reif, überlegen, feinciseliert. Der erste Satz (Allegro vivace, F-Dur s / 4 ) beginnt gleich im Tone kecker Fröhlichkeit. Auf Sas frische, auch kräftigerer Regungen nicht ent- behrenSe Hauptthema folgt ein länölerartiges Seitenthema, Sas sich sinnenS verliert. Ein kräftiger Aufschwung bringt Sie Entwicklung aber sogleich wieSer in Fluß. Es fehlt insbesonöere in Ser Durchführung nicht an beschaulicheren, nachSenklichen Momenten, aber im allgemeinen herrscht Witz unS Frohsinn bis zu Sem schalkhaften Au^klang auf Sem ersten Motiv Ses Hauptthemas. Als zweiter Satz hat Beethoven in heiterer Laune nicht Sas her kömmliche ASagio geschrieben, sonSern ein ungemein lustiges unö zierliches Allegretto. Sein Thema entstammt einem scherzhaften Kanon, in Sem Beethoven Sas Mälzelsche Metronom gefeiert hatte. Den Schlag öieses nütz lichen Instrumentes glaubt man noch in öer regelmäßig tickenöen Akkorö- beoleitung öer Holzbläser zu hören, zu öer Sie Violinen graziös öen feinen meloöischen Faöen spinnen. An öritter Stelle folgt ein Menuett (F-Dur 3 /,,), ganz im echten alten Ton, mit komisch gespreizter Würöe einher stolzierenö. Aus Sem Trio grüßt bieöermeiersche Empihösamkeit mit stark volkstümlichen Zug. Das gravitätische Menuett aber spricht Sas Schlußwort. Das Finale ist öer längste unö beöeutenöste Satz öer Sinfonie. Ein Allegro vivace (F-Dur, Alla breve) in sehr ausgebehnter Ronöoform. Ein gleichsam kichernöes, tänzelnöes Hauptthema, Sas flüsternö einsetzt unö komisch überraschenö jäh in brüllenöes Fortissimo verfällt, sowie ein innig gesang volles Seitenthema sinö Sie Ecksteine seines Baues. Reich an episoöischen Entwicklungen unö musikalischen Späßen breitet sich Sas Ganze hin, sprühenö von geistreichem Humor unö trotz aller feinsinniger Verwicklungen stets leicht zu übersehen unö zu verstehen. — h •