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(3515) selbst zu ettahren. Wittwe PUetzsth in Tclnvarzenberg Eine geübte Plätterin wirs gesucht. Zu erfragen in der Exped. d. Bit. in Schneeberg. ÜeitfeknI- ^invveikunK. Nächstkommenden Sonntag, den 25. Juni a. werde ich meine neu erbaute Reitschule, welche ich nach Kräften geschmackvoll decorirt habe, einweihen nnd lade ich hierzu das geehrte Publicum von hier und Umgegend ergebcnst ein. Beierfeld, den 24. Juni 1865. Crdmaun Stiehler. Auf die dumme Annonce eines so frechen Lüg ners, ivie Franke, finde ich zur Erwiderung keine Worte. Friedrich Schneider. Amerika Ncwyork, 10. Juni. Eine Negerdeputatio« aus Kentucky h-t sich beim Präsidenten Johnson darüber beklagt, daß die Weißen den Schwarzen jedwede Arbeit verweigern, und um den Schutz der Regierung, so wie die Beibehal tung der Kriegsgerichte in Kentucky petitionirt. In Washington ist die Stim mung gegen die Schwarzen ebenfalls eine sehr gehässige. Die Negerschulen in Richmond mußten wegen grausamer Behandlung der Negerkinder geschlos sen werden. Der Nothstand in Virginien ist groß und die Regierung speist daselbst 200,000 NothleWende. Königreich Sachsen. Der Dresdner Rath hat den interessanten Gedanken gefaßt die alte Elbbrücke für dar Sängerfest so zu decoriren, daß sie in den Lande-farben aller deutsche» Stämme prangen soll. In den Hauptpfeilern sollen außerdem die Statuen der Germania und der Saxouia ausgestellt werden. Reichenbach, 19. Juni. Vergangene Nacht hat es hier Eis gefroren. Feldfrüchte und Pflanzen haben vielfachen Schaden gelitten«, . Zittau, 22. Juni. Gestern Mittag ging das Schicßfeft zu Ende und erfolgte hierauf die Bertheilung der Preise. Mittelst dreimaligen Tusches wirrden die Schützen in die Festhalle in den, iir der nördlichen Giebelseite der letzter» angebrachten Gabentempel convocirt. Der Vorsitzende de- Schiitzen- bnndcS, Herr Adoocat Thiemer, hielt eine Ansprache an die Schützen, worauf die wirkliche Bertheilung der Preise erfolgte. Im Ganzen waren an Ge schenken eingegange» und für beide Festscheiben bestimmt 56 Preise. Dev er sten Preis auf der Feldfestscheibe bekam Herr Büchsenmacher Fleischer in Meerane für 389 Punkte zuertheilt, bestehend in einem Pocal, den zweiten Herr Kummer aus Dresden für 310 und den dritten Herr Schilling aus Großenhain für 318 Punkte u. s. w. Auf der Standfestscheibe hatte Herr Kretschmar aus Dresden 343, Herr Kube aus Bautzen 210 und Herr Haucke au» Chemnitz 171 Punkte geschossen P. s., w. So viel wir wis sen, erhielt Herr Kretschmar auch einen Pocal. Unter den Preisen befanden sich viele werthvolle Sachen, viele Pocale vou verschiedener Größe in Silber, silherne Messer und »Gabeln in mehrfachen Partien, ebenso silberne Löffel, Kaffeeservice, Biertöpfchen mit silbernen Deckeln, Stutzen, zweimal 100 Thlr. U. s. w. Außerdem gelangten noch circa 50 angekaufte Gegenstände anstatt Geldprämien zur Bertheilung. Am Nachmittage unternahmen die noch anwe senden Schützen eine Fahrt nach Oybin nnd es schloß da- schöne Fest zu all gemeiner Befriedigung. Am Abend erglänzte nochmals die Festhalle im vollen Glanze der Illumination. (Fortsetzung.) Auch bei Leontine» blieb diese Wirkung nicht aus. Eine milde Ergebung in ihr LoS, die Zuversicht auf ihre Befreluitg, war an die Stelle der Angst und Verzweiflung getreten. Sie besaß sogar jetzt den Muth, sich zu entkleiden und die. müdegeweiuten Augen zum Schlummer zu schließen. Und wer sie Hütte betrachten können, wie sie jetzt sanftathmend, von einem heiligen Frieden umflossen, in den Armen des Schlafes lag, der würde gewiß nicht ungerührt beim Anblick dieses unschuldigen Wesen- geblieben sein, welche böse Meuschen so unverhofft die Dornenkrone auf's Haupt gedrückt hatten. Während dies in der Irrenanstalt vorfiel, war Gervais kopfschüttelnd von seinem Gange nach dem Hause der Gräfin von Wolkenstein in seine Woh nung zurückgekehrt. „Diese Frau hat entweder erfahren, wer ich bin und will mir auswei- chen, oder sie führt etwas Böses im Schilde," sagte er zu Babette. „Erscheint es Ihnen nicht auffallend, daß sie erst erklärt, sie werde mich zu der festge setzten Stunde bei sich empfangen, während sie jetzt plötzlich abgereist ist?" „Allerdings," erwiederte die alte Frau. „Aber was mich noch mehr be unruhigt, besteht darin, daß Leontine noch immer auf ihre Rückkehr warten läßt, obgleich das Theater längst geendet hat." Herr Gervais erbleichte und sah nach seiner Uhr. 'Mein Gott," rief er, „Sie haben Recht, es ist jetzt fast Zehn und meine Tochter müßte daher längst hier sein. Oh, meine liebe Le Loup, wenn dieses Weib, dieser Dämon wieder die Hand im Spiel hätte! . . Ich will sogleich fort und Erkundigun gen einzichen." „Aber wohin wollen Sie?" „Zunächst zu der Dame, mit welcher sie da- Schauspiel besucht hat." Der bestürzte Vater ergriff seinen Hut und eilte fort, während Bübette die Hände faltete und Angst und Schrecken sich in ihren Zügen matten. Nach einer halben Stunde war GervaiS wieder zurück. Er sank auf ei- ne» Stuhl, bedeckte sein Gesicht mit den Händen und rief verzweiflungsvoll: „Oh, wie schwer werde ich doch geprüft! . . Mein Kind, mein geliebtes Kiud, ach Amme, ich wage eö kaum auszusprechen!" „Gott sei uns gnädig!" rief diese, zitternd emporfahrend. „Wo ist Leontine?" werden gvlüdtleHUchA nähtcrtunen und finden dauernde Beschäftigung bei Schneeberg. R. Renmnth. Schieferbruch - Arbiter, geübt im Spalte» undBrecheu, »erdpn .gesmht von Gustav Panzer in HartelrKei« Productenhandelsbürse zu Dresden, 23. Juni. Weizen weiß loco 50-62. braun loco SO—S». Roggen loco«7^4Si. Gerste loco 30—33, Hafer loco 22j—Süs. Oessaatcn. Rap« loco 106 G. Oet. roh«», SMtu, 122^ Dr. Kanne l»'G. «Fort — verschwunden — von den schändliche» Hohenthurm entführt!" Die alte Ara» wollte zvsammensinken. Aber mitten in ihrer Gebrochen heit raffte sie alle Kraft zusammen und sagte: „Hier ist kein Augenblick zu verlieren, Sie müssen handeln." „Wenn nur der Major hier wäre!" „Er wird noch diese Nacht zurückkommyp." „Gut, ich werde sogleich zu ihm schicken und ihm Nachricht geLev lassen." „Und ich eile nach der Kriminalpolizei," rief Gervais. „ nicht mehr im Geringsten daran, daß Eugenie ihre Hand im Spie ich kenne diese Hyäne, man muß ihr auf dem Fuße folgen um ein neve brechen zu verhindern." Er eilte fort und stand kurze Zeit nachher dem Kriminaldirektor " über, dem er das Vorgefallene erzählte. „Lassen Sie un- mit Umsicht handeln," sagte dieser, „Uebereil , schaden. nur und dienen bloß dazu, die Schuldigen zu warnen. JnzwisHM werde ich geridischloS meine ganze Thätigkeit eutwickekr, darauf können sich verlassen." Der unglückliche Vater mußte sich wohl fügen, weil er einsah, daß Beamte Recht hatte. Am andern Morgen langte der Major an. Bleich, verzweiflungSßtA und doch mit drohenden, entschlossenen Blicken, warf er sich in Gervai'S ArA Aber auch ihn hielt die eiserne Nothwendigkeit für den Augenblick zurück, sah ein, daß ohne alle Anhaltspunkte eine Verfolgung der Verbrecher i sein und diese sie nur warnen würde. Ma» muKe daher vorläufig auf M Thätigkeit de- KriminaldirektvrS vertrauen, welcher noch in der Nacht tnehM Agenten abgeschickt hatte, um die Gräfin von Wolkenstein im Auge zu ha und die Umgegend zu durchstreifen. " < Endlich, spät am Nachmittag, erschien er in der Wohnung de- SndiW und sein Gesicht verWodete, daß er gute Nachrichten überbringe. „Die Spur ist gefunden," rief er, „und jetzt können unsere Operativ«» beginnen. Ich habe den Kutscher ermittelt, welcher Herrn von Hohenthurm gefahren hat; Ihr Fräulein Tochter befindet sich in der Irrenanstalt des D«^ tor Mornon." . „In den Händen dieses Teufels!" stöhnte Gervais. „Kennen Sie ihn näher?" „Von Paris aus. Man hatte ihn dort im Verdacht, mehrere Verbreche» begangen zu Haben und er fand eS für gut, sich heimlich aus dem Staub« zu machen. Er ist der vertraute Genosse dieser Gräfin von Wolkenstein." „Aber warum ließen Sie die Behörde bisher ohne alle Kennttiiß über die Gefährlichkeit dieses Menschen?" fragte ernst der Beamte. Weil ich selbst hierüber erst vor einigen Tage» Mittheilungen erhal-M habe. Ich werde Ihnen die betreffenden Papiere übergeben." „Lassen Sie uns aufbrechen," rief der Major angeduldig, „jede weitere Zögerung bringt meiner theuren geliebt«» Leontine neue Gefahr." „Ich begreife Ihren Schmerz und Ihre Verzweiflung," erwiderte der Kriminaldirector, „aber dennoch muß ich Sie bitten, noch einige Stunden auS- zuharrc». Mit der Dämmerung brechen wir auf, wir wollen diese» sauberen Vogel mit seiner Sippschaft in der Nacht anfheben, wo er sich sicher glaubt." (Fortsetzung folgt.) " Berlin, 21. Juni. Der Tenorist Th. Wachtel ist, wie mehrere Blätter melden, vom 1. Sept. d. I. an am königlichen Hoftheater mit einer Gage von 10000 Thlr, für sechs Monate engaairt worden. , / " Die wiener Presse erinnert daran, daß der 21. Juni ein seltsamer Jubil仫-- tag sei. Dor 60 Jahren war nämlich der Sterbetag der Zöpfe deS Militär« in der österreichischen Monarchie. — ' Am 27. Mai Nachmittag« entlud sich über dem Dorfe Portzkoje (Gouv.Sstm- birk«) ein Gewitter, welches von einem 1j stündigen Regen begleitet war. Hierauf bemerkten die Bewohner des Dorfe«, welche« auf dem Abhange eine« Berges aus dem linken Ufer der Ssura (eines Nebenflusses der Wolga) liegt, daß der Berg an vielen Stellen Nisse erhalten hatte und sich mit den krachenden Gebäude« zusammen nach dem Flusse bewegte. Die erschrockenen Einwohner flüchteten sich auf gefahrlosere Stellen und viele nahmen ihr« ganze Habe mit. Auch dem in diesem Aelle de« Dorfes in Quartier liegenden Militär wurde befohlen, auszurückeu. Während des Zeit, daß der Berg sich dem Flusse zu bewegte, bildeten sich im Wasser mehrere kleine Inselchen. In der Nacht wurden die Riffe bedeutend größer und am folgende» Tage waren gegen 30 Häuser theils drei Arschinen tief in die Erde gesunken, theils voll kommen eingestürzt. Man glaubt, daß eine Uuterwaschung des BodeuS durch Wasser, das sich in demselben gesammelt, dieses Unglück veranlaßt habe. ) ' Die Kohlengrube New Bedwellty bei Tredegar in Südwales ist der Schauplatz eines schrecklichen Unglücks gewesen. 46 Männer und Knabe» waren in einem ab seits gelegenen Stollen beschäftigt, als sich eine Ansammlung von Gasen eittzünW«, 26 der Arbeiter verloren da« Leben; die übrigen wurden, lheilweise auch von Brand wunden bedeckt, noch zeitig ausgearaben. Seit der furchtbaren Explosion bet Rtsca, welcher >32 Menschenleben zum Opfer fielen, war kein Unglück von solchem Umfang? in jenem Bezirke vou Südwales vorgekommen. , ' Im vergangenen Jahre wurden englischerseits in der europäischen Türket und- Kleinasien, nebst Griechenland, 14,854 Bände Bibeln «»gesetzt. Die American« ver- thellten 12,352, zusammen also 27,206 Bibeln. Futterverkanf. Unterzeichnete ist gewillt, ihr an Goldbcrgen anstehendes Ackerfutter in Parzellen oder auch im Ganzen zu verkaufen. Liebhab« wollen sich des halb in der Zeit vom 25. Juni bis 2 Juli d. I. an sie wenbe», um die nähere»» Bedingungen da-