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GEISTIG-KULTURELLES LEBEN / SPORT UNIVERSITÄTSZEITUNG 3/88 SEITE 6 Auf eine Neuauflage dieser gelungenen Veranstaltung durch die Matrikel 84 im nächsten Jahr hofft die Seminargruppe 12 BMK 83 gemeinsam mit dem zahlreichen und begeisterten Publikum. Dank ge bührt allen Beteiligten und Helfern, insbesondere Dr. Hempel, Sektion PEB. Die letzte Vorlesung - tolle Stimmung und Ideen Unser Studium war ein be schwerlicher, aber erfolgreicher Weg. Ehe wir gut vorbereitet und ausgerüstet mit neuestem Wis sen unsere Alma Mater verlassen, war es soweit: Am 21. Januar 1988 um 14.30 Uhr ging die letzte Vor lesung der Seminargruppe 12 BMK 83 der Sektion Maschinen-Bauele- mente über die Bühne des gro ßen Physikhörsaales. Professoren und Dozenten, an ihrer Spitze der Prorektor für Naturwissenschaf ten und Technik, Prof. Dr. sc. techn. Friedmar Erfurt, bewie sen buchstäblich bis zur letzten Minute, daß es ihnen sehr ernst ist mit dem engen Vertrauens verhältnis von Hochschullehrer und Student und nahmen an un serer letzten Vorlesung teil. Dann ging es Schlag auf Schlag. Parodien auf die Dozenten wech selten sich ab mit Vorträgen un serer Hochschullehrer. In ihrer bekannten Art — der eine witzig, der andere konfus — ließen sie uns an die Tage des Studiums zurückdenken. Ein ausgewerteter Computertest der Allgemeinbil dung des Lehrkörpers erbrachte ein solch niederschmetterndes Er gebnis, daß auf eine namentliche Auswertung an dieser Stelle ver zichtet werden muß (zu gegebe ner Zeit erscheint diese als Aus hang). Zur Versteigerung gelangt der erstmals verlegte „Konstruktions. almanach “ mit einem Verzeichnis der Bearbeiter der alljährlich unverändert , wiederkehrenden Konstruktionsbelege. Viele Beiträ ge folgten, unter ihnen der Vor trag von Dr. sc. phil. Naumann über Traditionen des Studenten lebens oder der Auftritt eines unabhängigen und furchtlosen Sachverständigen, der ein Gutach ten über ein sektionsweit berüch tigtes Softwareprodukt vortrug. Erwartungsgemäß unterlagen die Assistenten der Sektion im Tau ziehen einer Studentenauswahr.:. Herrlich — endlich Doz. Dr. Mau- roschat an die berühmte rote Kra watte gehen können! Der Nachmittag klang aus mit einem alten Studentenlied. Auf Grund des lang anhaltenden Bei falls gelangte auch noch eine zu diesem Zweck bereitgehaltene Zu gabe zur Aufführung. Alexander Hoffmann Ein letztes Foto zur Erinnerung an Hochschullehrer und Kommilito nen. Dr. B. im Senat Als Rektor hatte Professor N. ein gestrenges ’ Reglement eingeführt. Niemand durfte außerhalb des offi ziellen Kreises an einer Senatssit zung teilnehmen. Eines Tages ent deckte Professor N. doch ganz oben am großen Tisch einen kleinen, älte ren Kollegen, an den er sich nicht entsinnen konnte. „Was wollen Sie denn im Senat? Wie kommen Sie denn überhaupt hier herein?“ fragte Professor N. ziemlich erbost. Der kleinere ältere Herr rutschte ob dieses Empfangs regelrecht zusam men: „Ich ... ich soll hier referie ren über die Aufnahme einer neuen Fachrichtung. Sie selbst haben das angewiesen. Mein Name ist Doktor B. Deswegen findet doch heute über haupt; diese Veranstaltung statt“, erläuterte er schüchtern. „So? Na dann dürfen Sie meinet wegen ausnahmsweise bleiben“, ent- schied Professor N Anekdoten von Prof. Dr. Hans Lutze Die Änderung Prof. N. zu Prof. O.: „Haben Sie denn auch dieses Jahr wieder die gleichen Prüfungsfragen?!?“ Prof. O.: „Ja, aber ich habe die dazugehörenden richtigen Ant worten geändert!!!" Sie können Willi zu mir sagen „Herr N., ich habe eine Frage“, habe einst ein Student in'einem Seminar gefragt, anstatt Herrn Professor N. auch wirklich exakt mit Herr Professor N. zu titulie ren. N. habe erstaunt die Augen brauen hochgezogen und gemeint- „Sie können Willi zu mir sagen, junger Freund, wie meine Frau!“ Humor für jedermann 9 Ottokar berichtet einem Kolle gen: „Was es doch heutzutage für hilfsbereite Kraftfahrer gibt. Wenn du mal eine Panne hast, halten sie an und lassen dich sogar bei sich übernachten. „Ist dir das schon mal passiert?“ „Mir nicht, aber meiner Frau.“ • Eine Kundin im Backwarenge schäft: „Ich hätte gern diese Erd beertorte.“ „Soll ich sie Ihnen gleich in zwölf Stücke schneiden?“ „Nein, bitte nur in sechs. Mehr schaffe ich nämlich nicht!“ • Ein Kunde kauft am Postschal ter eine Briefmarke und will sie an lecken. um sie gleich auf seinen Brief zu kleben „Da ist ia gar kein Kleber drauf!“ stellt er entrüstet fest. Darauf der Kollege am Schal ter: ..Dachte ich mir. Sie sind der zehnte, der das von dieser Marke behauptet!“ • Zwei Gartennachbarn tau- Studentenbühne der TU probt Neruda-Stück Der schwierige Weg zur Premiere Die Studentenbühne der TU wurde 1970 gegründet und spielt und probt seitdem mit wechselnden Darstellern und künstlerischen Lei tern. Die letzte Premiere war im Juli 1987 mit „Bürger, den ich meine“ - ein literarisch-musikalisches Pro gramm mit Gedichten von Joachim Ringelnatz. Bis heute erarbeitete das Ensemble zehn Inszenierun gen. darunter Schatrows Lenin- Stück „Blaue Pferde auf rotem Gras“ und Shakespeares „Was ihr wollt“. Absicht der Studentenbühne ist es, den Zuschauer zum Nachdenken über die Kämpfe unserer Zeit zu bringen, zur Parteinahme für Frie den und Sozialismus anzuregen, aber auch Probleme, die uns berühren, zur Diskussion zu stellen. Gleichzei tig sollen die Proben und Auffüh rungen unseren Darstellern etwas bringen. Aus der Auseinanderset zung mit Stück und Rollen reifen Er kenntnisse über ihr politisches Enga gement, das unabdingbare Voraus setzung für Theaterarbeit in unserer Zeit ist. Und natürlich soll das Theater spielen auch Spaß machen, wesent liche Erlebnisse vermitteln. Zur Zeit arbeitet das Ensemble an Pablo Nerudas Stück „Glanz und Tod des Joaquin Murieta“. Es ist ein Stück über den chilenischen Na tionalhelden Murieta, der 1848 — dem Goldrausch folgend — nach Kalifornien zog, dort aber zum Kämpfer gegen die Yankees wurde Es ist ein Theaterstück, das in den 70er Jahren nach dem Sturz der Volksfrontregierung in Chile unter Präsident Allende viel gespielt wurde. Das war kein Zufall, be handelt es doch gleichnishaft Pro bleme des Kampfes der latein amerikanischen Völker um ihre Be freiung vom US-Imperialismus. Zur Zeit stecken wir mitten in den Probearbeiten, die uns alles ab verlangen. Die Ursache sind die Massenszenen, die für unsere Studentenbühne neu sind. Mittel und Formen des Ausdrucks verlan gen. die wir uns erst erarbeiten müs sen. In Diskussionen und in der praktische Probenarbeit ringen wir darum, die Schwierigkeiten zu mei stern, damit wir im Herbst eine er folgreiche Premiere haben werden. Peter Böttger, künstlerischer Leiter Ein leidenschaftlicher, engagierter Die Proben — die ungewohnten Mas- Theatermann — Peter Böttger, Leiter senszenen verlangen den Darstellern der Studentenbühne. alles ab. Tschingis Aitmatows Roman „Die Richtstatt“ 9 eMe .. . ■: ‘» > te Mim Ab P-de i i 36-3 — Befreiung der Vernunft —-—- Seit dem Beginn der achtziger Jahre erhebt Aitmatow mit immer größerem Nachdruck die Forderung nach einem wahrhaft „planeta rischen“ Denken. Mehr denn je gelte es. die Vernuft aus der „nuklearen Belagerung“ zu be freien. das „Weltbewußtsein“ zu mo bilisieren. um die Hoffnungen der Menschen und die Träume der Dich ter zu verwirklichen. Mit diesem Ap pell beendete das Friedensforum am kirgisischen Issyk-Kul im Oktober 1986 seine Arbeit. Aitmatows Roman fragt nach der Bilanz einer zweitausendjährigen Geschichte. Er führt uns vom Jahr dreiunddreißig, in dem Christus ans Kreuz geschlagen wurde, bis in die Gegenwart, die befürchten läßt, daß das Schicksal der Erde auf dem Spiel steht. Erinnern wir uns: Der Roman „Der Tag zieht den Jahrhundert- weg“ endete mit der „grellen Flamme“ und dem „vernichtend wi derhallenden Donnern“ der Ro boterraketen. die einen Reigen um die Erde legten, mit dem Entsetzen der „schlichten Wesen“ — des Man nes Edige. des Kamelhengstes Kara- nar und des Hundes Sholbars. „Die Richtstatt“ beginnt mit dem Dröh nen eines gigantischen Hubschrau bers über dem Issyk-Kul, „etwas Schrecklichem und Bedrohlichem — wie damals beim Erdbeben“. „Da mals“ verweist auf die Katastrophe nach dem Tod Christi (da die Erde erbebte und die Felsen zerrissen - wie der Evangelist Matthäus berich tet), zugleich aber auch auf die Ge fahr einer universalen Selbsttötung der Menschheit. Bei diesem Dröh nen wird die Wölfin Akbara von pa nischer Angst gepackt, und ihre noch ungeborenen Jungen spüren den Schock. lernen schon im Mut terleib eine feindliche Wirklichkeit kennen. Die gedankliche und kompositori sche Drehachse des Romans bildet das „Weitende“-Motiv. Mit ihm kon frontiert Aitmatow den Leser an drei entscheidenden Stellen Am An fang zerschellen die Träume der Wölfin, ihre elementare Sehnsucht nach Wärme. Geborgenheit. Glück. Liebe und Fortsetzung der Art. Mit Aktionen, die wider alle Vernunft sind, greifen Menschen in den „ur sprünglichen Gang der Dinge“ ein und führen für Akbara und Tasch- tschainar das Ende ihrer. Welt her bei. In der Mitte, während des großen weltanschaulichen Dialogs mit dem römischen Statthalter Pontius Pila tus. bekräftigt Jesus den Gedanken, daß das Leben des einzelnen mit dem Tod unweigerlich zu Ende ist Widersinnig aber sei der selbstver schuldete Untergang der ganzen Menschheit, das wahre „Jüngste Ge richt“. wie es uns der Text — in einer doppelten erzähloptischen Bre chung — eindringlich vor Augen führt. Am Schluß zerstört die von Mit menschen ausgelöste Katastrophe das Leben des aufrechten Boston, ge hen Himmel und Erde. Frau und Sohn. Freund und Feind für ihn ah einem einzigen Tag zugrunde. Die dreifache Akzentuierung, des apo kalyptischen Motivs macht Ait matows Roman zu einer unüber hörbaren Warnung vor verantwor tungslosem Umgang mit der Ver nunft und dem Leben. Mit diesem Hauptproblem ver schlüsselt Aitmatow eine Fülle von Themen wie die Frage nach Reli gion. Toleranz. Unversöhnlichkeit von Ideologien. Machtmißbrauch. Auflösung der Persönlichkeit durch Drogensucht. Verfall ethischer und geistiger Werte der Kultur sowie Zer störung der Ökologie des kreatürli chen Lebenstraumes. Sie sind — in dieser Grundsätzlichkeit gestellt - neu für den Autor wie für die so wjetische Literatur, was Wider spruch nicht ausschließt, und sie werden in einer vielschichtigen künstlerischen Struktur innerhalb des Erzählflusses entwickelt, refle xiv monologisch. dialoghaft und po lyphon. Hoffnung und Optimismus sind in der ..Richtstatt“ nicht aus den Hel den des Buches zu schöpfen. Sie sind in ihrem sozialen und ästhe tischen Grundgestus tragischer Na tur. Der Glaube an die ..Befreiung der Vernunft“ ist letzten Endes dem Leser anheimgestellt, das heißt uns allen im Tätigwerden dafür. (Aus ..Sonntag“, gekürzt.) Karlheinz Kasper Erfolgreiche Leichtathleten der TU Buchstabenrätsel Wiesenbad Beined uschen Schiffsaugfedern Blumensteig Gossenschaufel Bachneigig Tildaschnitte Grogsäftli Rendlbackfisch Thomslvanille Einpfundmilch Hisischondarm Kotrinker Neunbarbecher Irenamlich Hinter den Buchstabenkombina tionen verstecken sich gute und schlechte Charaktereigenschaften, deren Anfangsbuchstaben von oben nach unten gelesen eine häufig ab solvierte Studienform ergeben. Marianne Furth die und: der mit Toelcke Haydn Olbracht Schubert, Stei necke rt Ravel Elgar Gershwin Ibsen Neutsch Asriel. Härtling Ehrenburg Diggelmann Degenhardt Aberlein Zuchardt Ibsen > Neutsch Neruda Eschenburg Remarque UllllllllllllllllllllUllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll haupt nichts:“ den Bäumchen dort im vergangenen Jahr 100 Kilo getragen haben!“ „Aber gewiß doch“ bestätigt Nachbar, „eine Hängematte meiner Frau!“ • Beim Fotografen. „Werden |||||| I || I | I |||| I || I | I |||| I | I |||||| I || III || I ||| I | I |||||| I | I || II ||||||III| OI |^ sehen ihre Erfahrungen aus. „Ich kann es kaum glauben, daß die bei- Bilder auch gut?“ „Aber sicher. Fra gen Sie nur Ihren Bräutigam, den hab ich schon oft mit Braut fotogra fiert!“ • Zwei Bekanpte treffen sich im Park. „Mein Arzt hat mir mehr Be wegung an frischer Luft verordnet. “ „Mir hat. man leider auch den Füh rerschein entzogen!“ • Ein Vater im Spielwarenge- . schäft zum Verkäufer: „Mein Junge hat eigentlich schon alles, was es . zum Spielen gibt. Ich • weiß nicht, womit ich ।ihn noch überraschen kann.“ Da rät der Verkäufer: „Schenken Sie ihm doch mal über- Auflösung der Rätsel aus UZ 2/88 Im Januar fand in der Leichtathle tik- und Laufhalle des Sportforums „Ernst Thälmann“ an drei Wochen enden die Hallensaison des Bezirkes Karl-Marx-Stadt statt. An allen Ver anstaltungen waren die Leichtathle ten unserer Universitätssportgemein schaft beteiligt und konnten beacht liche Erfolge erringen. Höhepunkt war der 3. Bezirkshal lenpokal für Hoch- und Fachschu len, verbunden mit den Bezirkshal lenmeisterschaften der Studenten. Unsere Männermannschaft gewann mit 114.5 Punkten den Pokal vor der Bergakademie Freiberg (99,5 P.) und der Päd Hochschule Zwickau (99 P.). Da unsere Aktiven den Po kal bereits 1986 und 1987 gewonnen hatten, bleibt diese Trophäe nun endgültig im Besitz der Universitäts sportgemeinschaft. Der siegreichen Pokalmannschaft gehören die Sport freunde Andreas Böhme. Hartmut Braun, Frank Mühle. Mathias Pohl, Ralf Richter, Jens Scharff, Knut Wurzel und Veit Zanddach an. Wie schon in den jähren 1986 und 1987 belegte unsere Frauenmannschaft mit den Sportfreundinnen Sandra Bußjäger, Sabine Buttgereit, Bar bara Gebhardt. Annett Hähnel, Heike Hülpüsch. Eleke Paul, Verona Schinkitz, Margit Schweda und An gela Silze mit 143 Punkten den zwei ten Platz hinter der Päd. Hoch schule Zwickau (154,5 P.) und vor der Ing.-Hochschule Mittweida (84,5 P.). An dem Pokalwettbewerb, der von unserer USG mit sehr gu tem Niveau ausgerichtetwurde, nah men 15 Mannschaften von Hoch- und Fachschulen des Bezirkes teil. Bei den Bezirkshallenmeisterschaften der Studenten konnten vier Mei stertitel. sieben Silber- und zwei Bronzemedaillen erreicht werden. Bezirksstudentenmeister wurden: Jens Scharff. Weitsprung. 6,19 m Frank Mühle. Dreisprung, 12,54 m Annett Hähnel 60-m-Hürdenlauf, 9.2 sec Sabine Buttgereit, Kugelstoßen, 11,28 m Zuvor fanden die Hallenmeister schaften (mit Sportclubbeteiligung) und die Hallenbestenermittlungen (ohne Sportclubbeteiligung) des Bezir kes Karl-Marx-Stadt statt. Dabei wurde Annett Hähnel im 60-m- Hürdenlauf mit 9,3 sec Bezirksmei sterin. eine Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen kamen in diesem Wettbewerb dazu. Mit 1,95 m im Hochsprung gewann Frank Mühle die Bezirksbestener mittlung. Zwei zweite und zwei dritte Plätze waren die weitere Aus beute im Wettbewerb. Die guten Ergebnisse in der Halle ■ sollten Grundlage für weitere gute Leistungen in der Freiluftsaison, der Hauptsaison der Leichtathleten, sein. H. Büchner, Sektion Leichtathletik der USG