Volltext Seite (XML)
HOCH SCHUL NACHRICHTEN 4. Jahrgang Karl-Marx-Stadt, 27. März 1961 Nummer 6 Milrolanowmelhode bereits in der Konstruktion anwenden Wissenschaitliche Veröffentlichung des Insliiuls für Werkzeugmascinen „Heute interessieren sich alle Dreher für Mitrofanow“, stellte eine sozialistische Arbeitsgemeinschaft im Karl-Liebknecht-Werk in Magdeburg fest. „Neues Deutschland“ vom 19. März 1961 schreibt dazu: Begeisterte Zustimmung findet die Gruppenbearbei tung von Werkstücken nach der Methode des sowje tischen Neuerers Mitrofanow in vielen Betrieben der Republik. Im Magdeburger Schwermaschinenbau „Karl Liebknecht“ erprobte eine sozialistische Ar ¬ beitsgemeinschaft mit Hilfe des Drehers Schrödter an dessen Drehbank die neue Methode. Schon nach acht Tagen stellte sich heraus, daß durch Verkürzung der Einrichtezeit und Senkung der Normzeiten die Ar beitsproduktivität an dieser Drehmaschine um 30 Pro zent gestiegen war. Heute interessieren sich alle Dreher dieses Bereiches für Mitrofanow, und sie sind eifrige Verfechter seiner Methode geworden. Ab Mai wird im gesamten mechanischen Bereich der Diesel motorenfertigung danach gearbeitet. Gestützt auf ihre Erfahrungen in Betrieben des Werkzeugmaschi nenbaus haben Herr Dipl.-Ing. Piegert, Direktor des Instituts für Werkzeugmaschinenkonstruktion der Hochschule für Maschinenbau und sein Assistent, Herr Dipl.-Ing. Haufe, in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung nachgewiesen, daß die Prinzipien der Mitrofa- now-Methode nicht erst im Fer tigungsprozeß, sondern bereits in der Konstruktion wirksam werden müssen. Diese Arbeit, der ein gehende Untersuchungen mit Un terlagen mehrerer Betriebe, so WERKZEUG ¬ MASCHINENBAU Meu efschienen! Möglichkeiten zur Steigerung der Produktion in den Betrieben des Maschinenbaues von Dipl.-Ing. R. Piegert und Dipl.-Ing. G. Haufe In dieser Arbeit wird angeregt, durch Konstruktionsrichtlinien oder werknor men die Vielgestaltigkeit der einzelnen Werkstücke zu verringern und damit auch den Betrieben der Kleinserien- und Einzelfertigung die Möglichkeit zum UebergalTg von der Bereichsfertigung zur Fließfertigung zu geben und zur Rationalisierung in den produktionsvor bereitenden und leitenden Abteilungen als auch in den Konstruktionsabtei lungen beizutragen. Am Beispiel der Zahnräder wird nachgewiesen, daß das bei konsequenter Einhaltung der Richt linien bei Neukonstruktionen möglich ist. Sechs beigegebene Nomogramme er möglichen die Berechnung z. B. eines Zahnradgetriebes für den Werkzeug maschinenbau unter Berücksichtigung der vorgeschlagenen Zahnradformen und Zahnabmessungen. Ab sofort erhältlich bei: Humboldt-Buchhandlung Karl-Marx-Stadt C 1 im Hochhaus an der Bahnhofstraße Subskriptionspreis: DM 2,60 z. B. vom VEB Großdrehmaschi nenbau „7. Oktober“ in Berlin- Weißensee und vom VEB Groß drehmaschinenbau „8. Mai“ in Karl-Marx-Stadt zugrunde lie gen, soll jetzt in 1000 Exemplaren der von der Hochschule heraus gegebenen ersten Folge ihrer HOCHSCHULSCHRIFTEN dem großen Kreis der Praktiker als Diskussionsgrundlage in die Hand gegeben werden. Sie werden auch den Studenten wesentliche Hilfe für ihre künftige Tätigkeit als 'Konstrukteure und Technologen vermitteln. Die Redaktion der HOCHSCHUL- NACHRICHTEN nahm die Ge legenheit wahr, mit Herrn Dipl.- Ing. Piegert über den ökono mischen Nutzen dieser ersten Ver öffentlichung in den HOCH SCHULSCHRIFTEN zu sprechen. Er führte sinngemäß aus: Die Aufgaben, die dem Maschinenbau im Siebenjahrplan gestellt sind, lassen sich nur unter Anwendung rationellster Fertigungsmethoden, einer vorbildlichen Produktions organisation, einer einfachen aber exakten Produktionsvorbereitung und einer rationellen Konstruk tion erfüllen und übererfüllen. Die einzelnen hier genannten Auf gabengebiete sind sinnvoll, unter der Zielsetzung der optimalen Nutzung der Betriebskapazität bei einem zweckmäßigen Einsatz aller Hilfsabteilungen, aufeinander ab- zustimmen, was nur durch eine Gemeinschaftsarbeit umfassend erreicht werden kann. In unserer Veröffentlichung werden für die Einzel- und Kleinserienfertigung Möglichkeiten zur Steigerung der) Produktivität in den Produktions-: abteilungen und der Produktions vorbereitung aufgezeigt, die Be ziehungen zwischen Produktions- Vorbereitung und Konstruktion im Hinblick auf rationelle Aus- lastung der Abteilungen beleuch- tet, und insbesondere Vorschläge: zur Steigerung der Produktivität I in der Konstruktionsabteilung > durch die Anwendung exakter Konstruktionsrichtlinien und Be- ’ rechnungshilfsmittel unterbreitet. I Chemiker berielen Lehrplan Am 14. März 1961 fand unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Altmann ■ im Senatssaal unserer Hochschule ein Erfahrungsaustausch über die Entwicklung der Chemie-Vorlesungen derjenigen Hochschulen statt, welche zur (Zeit keine Chemiker ausbilden. Als Vertreter des Staatssekretariats war Herr Dipl.-Chem. Göbel an wesend. Des weiteren waren die Fachprofessoren der Hochschulen für Bauwesen Cottbus, Weimar und Leipzig sowie ein Vertreter der Ver kehrshochschule Dresden und der Hochschule für Elektrotechnik in Ilmenau zu diesem Erfahrungsaustausch erschienen. Es war geplant, durch Aussprachen eine Abstimmung in den Lehrplänen und der Handhabung der Praktika, Übungen und Prüfungen zu er reichen. Dabei stellte sich heraus, daß das Chemische Institut unserer Hochschule weitaus den Vorrang vor den anderen Instituten bezüglich Ausbildung und Einrichtung verdient und sein Vorgehen wurde als richtungweisend für die anderen Hochschulen herausgestellt. Als Gast der Fakultät für Ingenieurökonomie der TH Dresden aveilte Frau Prof. Dr. habil. Koslowa, Rektor der Ingenieur-ökonomischen Hochschule „Ordshoni- kidse" Moskau zum Besuch an unserer Hochschule. . sie sprach mit den Mitarbeitern des Instituts für Ökonomie des Maschinenbaus über Aufgaben und Probleme der Lehre und Forschung beider Hochschulen. Frau Prof. Koslowa äußerte: „Dies war leider nur eine ganz kurze Bekanntschaft, die ich hier an der Hochschule haben konnte, und ich würde mich sehr freuen, wenn sich aus unseren Gesprächen eine enge Verbindung zwischen beiden Hoch schulen ergeben würde.“ Herr Dr. Martini erhielt von Frau Prof. Koslowa eine Einladung zu einem Kollo quium-Vortrag an der Hochschule „Ordshonikidse" Moskau. Oberschüler aus den verschiedendsten Oberschulen des Bezirkes be suchten zum Tag der offenen Tür die Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt. Hier im Bild interessieren sich Oberschüler aus Olbernhau für die Prü fung von Schieblehren mit dem Feinmeßmikroskop am Institut für Meßtechnik und Austauschbau. Technologen sehr gefragt Von Gerhard Eich Unsere Aufgaben im Siebenjahr plan erfordern von allen Teilen der Bevölkerung große Leistungen. Un serer Hochschule kommt dabei die besondere Aufgabe zu, Wissen schaftler, die die moderne Technik beherrschen und entwickeln kön nen, auszubilden. Als Prorektorat für Studienange legenheiten haben wir die Aufgabe, solche Bewerber zum Studium zu zulassen, die sich in unserem Staat besonders ausgezeichnet haben. Die Erhaltung der Zulassung zum Studium bedeutet für jeden Bewer ber eine Rohe Auszeichnung durch unseren Staat, die er durch beson ders gute' Studienleistungen’ wür digen muß. Mit der Zulassung zum Studium übernehmen die Studenten die hohe Verpflichtung, nach Beendi gung ihres Studiums entscheidend bei der Verwirklichung des Sieges des Sozialismus als Dipl.-Ing. mit zuwirken. Eine Frage, welche unsere Leser interessieren wird, ist der Stand der Bewerbungen in diesem Jahr. Die Zahl der Bewerber an unserer Hochschule gegenüber dem Vor jahr ist größer geworden. Ein immer größeres Interesse für die techn. Wissenschaften ist vorhan den. Die veraltete Einstellung bei einem großen Teil der Bewerber, daß man unbedingt an einer Universität stu dieren muß, tritt allmählich in den Hintergrund. Das Neue, Fort schrittliche setzt sich durch. Durch die Erweiterung der Kapazi tät unserer Hochschule ist es mög lich, eine größere Anzahl von Be werbern immatrikulieren. Außerdem kommen im Studienjahr 1961/62 folgende neue Fachrichtun gen hinzu: „Technologie — Pla nung“, „Wärmetechnik“, „Kon struktion allgem. Maschinenbau“. In den Fachrichtungen „Konstruk tion von Werkzeugmaschinen“, „Regelungstechnik“, „Konstruktion von Textilmaschinen“ und „Werk stoffkunde“ sind wir überlaufen, dagegen besteht noch in folgenden Fachrichtungen die Möglichkeit, in diesem Jahr zugelassen zu werden: „Konstruktion das allgemeinen Maschinenbaues“ „Technologie des Maschinen baues“ „Technologie — Planung“ „Technologie der Plaste“ „Fertigungsmeßtechnik“ „Wärmetechnik“ „Konstruktion von Maschinen der Polygrafle und Papier verarbeitung“