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duktion ein immer kleiner werdender menschlicher Arbeitsaufwand und eine immer größere und besser wer dende Gebrauchsgütermenge. Die Oekonomie erfaßt die Seite der Produktion, bei der es um die Sen kung des Arbeitsaufwandes (= Sen kung der Kosten) für die herzu stellenden Güter geht. Daraus ist er sichtlich, daß jeder Techniker zu gleich ökonomisch denken muß und daß für jeden Oekonomen die Tech nik der Ausgangspunkt seiner Be trachtungen ist. Jeder Techniker ver richtet in seiner Funktion zugleich ökonomische Tätigkeit; denn er wen det ja Arbeit auf, um einen Ge brauchswert herzustellen, er kon struiert eine Maschine, die es ermög licht, mit geringerem Arbeitsaufwand eine größere Menge von Gütern her zustellen. Die ökonomischen Fragen nehmen im Rahmen unserer Wirtschaft einen sehr breiten Raum ein. Die Fragen der Planung und Organisation des Produktionsprozesses, die ja eben kein anderes Ziel haben, als die vor handenen Maschinen und Anlagen, Arbeitskräfte u. a. so rationell wie möglich einzusetzen und auszunutzen, um die benötigten Gebrauchsgüter in genügender Menge und Qualität her zustellen, um den Arbeitsaufwand dafüy ständig zu senken. Diese Fra gen der Planung und Organisation des Produktionsprozesses sind daher von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung unserer sozialistischen Wirtschaft. Das Institut für Oekonomie des Maschinenbaus unserer Hochschule hat aus diesem Grunde vor einigen Monaten ein Kabinett eingerichtet, in dem neue Organisationsmittel und neue Methoden der Produktionsorga nisation anschaulich gezeigt werden. Dieses Kabinett wurde in Zusammen arbeit mit dem Institut für Tech nologie und Organisation in Karl- Marx-Stadt ausgestattet und enthält zur Zeit Tafeln über die operative Planung der Produktion nach Pro duktionsabschnitten, über die gra fische Produktionsplanung, ein Ormig-Zeilenumdruckgerät zur Aus schreibung von Lohn- und Material scheinen im Ormig-Verfahren, ein Selektionsgerät zum Sortieren von Schlitzlochkarten sowie Karteien und Karteitische. Die Tafeln und Organisationsmittel über die industrielle Organisation nach der Sortiermethode befanden sich auf einer Ausstellung in Dres den, sind aber kürzlich wieder zu uns zurückgekehrt. Für die Zukunft ist geplant, eine elektronische Rechenmaschine und andere Büromaschinen anzuschaffen. Das Institut ist zur Zeit damit be schäftigt, eine umfassende DIA- Sammlung über die Fragen der Oekonomik des Maschinenbaus und der Maschinenbaubetriebe anzulegen. Wir hoffen, daß die Angehörigen unserer Hochschule in Zukunft einen regen Gebrauch von unseren Ein richtungen machen werden. Gehrhardt Abt. Sprachunterricht In der Entschließung der 3. Hoch schulkonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands wird im Abschnitt 13 vorgeschlagen, „für die mittleren wissenschaftlichen Kräfte Maßnahmen zum Studium des Mar xismus-Leninismus und der rus sischen Sprache . . . einzuleiten“. In diesem Sinne sind schon einige Kollegen unseres Hauses mit der Bitte an die Abt. Sprachunterricht herangetreten, Kurse zum Studium der russischen Sprache einzurichten. Es ist dabei vorwiegend an Assisten ten gedacht, die die russische Sprache zur Auswertung sowjetischer Fach literatur für ihre wissenschaftlichen Arbeiten brauchen. Es versteht sich allerdings von selbst, daß jeder An gehörige des Lehrkörpers unserer Hochschule teilnehmen kann, wie das schon für die englische Sprache mit gutem Erfolg der Fall ist. Durch die Abt. Sprachunterricht sind in den letzten Jahren schon eine Reihe von Kursen für Angehörige des Lehr körpers und der Assistentenschaft für Russisch und Englisch durchgeführt worden. Es liegen also für die Ge staltung weiterer derartiger Ver anstaltungen die nötigen Erfahrun gen vor. Wir bitten deshalb an dieser Stelle noch einmal alle Kollegen, die Abt. Sprachunterricht zu verständi gen, wenn sie sich für die Teilnahme an einem Kursus zur Erlernung der russischen Sprache entschieden haben. Es können dabei sowohl An fänger als auch Fortgeschrittene be rücksichtigt werden. Bei Fortgeschrit tenen ist eine Untergliederung des Stoffes nach Fachgebieten möglich. Die Abt. Sprachunterricht sieht je doch neben der eigentlichen Unter richtsarbeit eine wichtige Aufgabe darin, Lehrkörper und Studenten bei der Auswertung ausländischer, be sonders aber sowjetischer Fachlite ratur behilflich zu sein. Es hat sich in der Praxis erwiesen, daß der Ueber- setzer heutzutage kaum noch in der Lage ist, allen Anforderungen, die an ihn gestellt werden, zu entsprechen. Das liegt nicht etwa an einer mangel haften Qualifikation der entsprechen den Kräfte, sondern an der unerhör ten Ausweitung aller Gebiete der Technik, so daß es schon aus stoff- lichen Gründen nicht möglich ist, alles gleichzeitig zu bearbeiten, was gleichzeitig gefordert wird. Die Schlußfolgerung daraus ist die, daß sich alle wissenschaftlichen Mitarbei ter für ihre speziellen Gebiete die notwendige Orientierung in der fremdsprachigen Literatur zunächst selbst verschaffen müssen, wenn sie den Anforderungen der Praxis ge wachsen bleiben wollen. Es wäre also zu empfehlen, daß der Student schon so zeitig wie möglich an diese Arbeit herangeführt wird, indem ihm in Vorlesungen und für spezielle Arbei ten auch Literaturangaben fremd sprachiger Werke gemacht werden. Bei den Aufgaben, die der Aufbau des Sozialismus an uns stellt, ist es klar, daß in diesem Zusammenhang die Sowjetliteratur einen hervor ragenden Platz einnimmt. Die rus sische Sprache bedarf aus diesem Grunde also einer ganz besonderen Pflege auch in den Semestern nach dem üblichen Russischunterricht und in vielen Fällen sogar noch in der Zeit nach dem Diplomexamen. Auch dafür bietet die Abt. Sprachunterricht Gelegenheit durch Konsultationen oder Spezialkurse. Wir sind der festen Ueberzeugung, daß durch intensiveres Studium der russischen Sprache eine bessere Aus wertung der sowjetischen Literatur gewährleistet und damit eine Voraus setzung geschaffen wird, die teilweise noch vorhandene einseitige Orien tierung auf die Wissenschaft der kapitalistischen Länder und die kri tiklose Uebernahme ihrer Methoden in Lehre und Forschung zu über winden, wie es Rektor und Partei leitung im Brief an alle Angehörigen der Hochschule fordern. Fischer HOCHSCHUL KOLLOQUIEN STUDIENREISEN, TAGUNGEN, GASTVORTRÄGE 21. März 1958 Veranstalter: Institut für Chemie, Prof. Dr.-Ing. Altmann. Es sprach Herr Dr. Graefe vom VEB Groß kokerei Lauchhammer über „Die Großkokerei Lauchhammer, Herstel lung von Temperaturkoks aus Braun kohle und die anfallenden Neben produkte“. 29. März 1958 Veranstalter: Institut für Mathe matik und Darstellende Geometrie, Prof. Göllnitz. Es sprach Herr Dipl.- Math. Wolfgang Schäfer über „Die numerische Behandlung ebener Un terschallströmungen“. Professor Göllnitz, Direktor des In stituts für Mathematik und Dar stellende Geometrie. Teilnahme am Kolloquium des Mathematischen In stituts der Universität Halle am 21. März 1958. Dr. phil. Müller, Dozent im Institut für Mathematik und Darstellende Geometrie. Teilnahme am Kollo quium der Technischen Hochschule Dresden am 24. März. Prof. Göllnitz, Direktor des Instituts für Mathematik und Darstellende Geometrie, hielt vom 27. bis 29. März einen Fortbildungskursus für Lehrer der Mathematik an Oberschulen auf Ansuchen des Pädagogischen Kabi netts des Rates der Stadt Karl-Marx- Stadt ab. Behandelt wurde die lineare Algebra (Determinanten, Matrizen, Vektoren) und ihre Anwendung auf die ana lytische Geometrie der Ebene und des Raumes. Auf Einladung der Sektion Leipzig der Geographischen Gesellschaft in der Deutschen Demokratischen Repu blik hielt Herr Dr. oec. publ. Klitzsch, Direktor des Instituts für Oekonomie des Maschinenbaus, am 28. März im großen Hörsaal des Physikalischen Instituts der Karl-Marx-Universität