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HOCHSCHULSPIEGEL 13/78 - SEITE 6 Techniche Denkmale unseres Bezirkes (2) Das Hammerwerk im Chemnitztal Im Chemnitztal bei Mulda (Kreis Brand-Erbisdorf) liegt Dorfchemnitz mit seinem Eisenhammer, einem hi storischen Denkmal, das heute eine Schauhammeranlage darstellt. Blasebalg. Das Erz schmolz in 8 bis 12 Stunden, die Schlacke floß ab. Nordwestlich des Dorfes gab es ein Lager von an kristallinen Kalkstein gebundenem Magneteisenstein. 1613 schrieb ein Freiberger Berghaupt mann darüber: „Der eisenstein ist gahr nicht zu dahteln, aber es gibt mer taubes Gebirge als eisenstein“. Die Qualität des Erzes war gut und brachte gutes Stabeisen, eignete sich aber auch vorzüglich zum Guß. Am 6. Juni 1567 unterzeichnete der sächsische Kurfürst die Gründungs urkunde für den Hammerherren Hans Haase aus Dresden. 2 bis 3 Zentner schwere Roheisen klumpen wurden mit Brechstangen aus dem Ofen gehoben und unter dem Hammer zur Weiterverarbeitung in Stücke zerlegt. Später wurde der Hüttenbetrieb in ein Schmiedewerk umgewandelt. Seine jetzige Gestalt erhielt das Hammerwerk 1844. Um 1800 wurden Rötschaufeln, Pochschuhe, Kellen für ‘die Blei schmelze, Münzkellen und Glühscha len nach Freiberg geliefert. Dann produzierte man Kurbel wellen, Pum penhebel, Stahlkugeln für Kugel mühlen u. a. m. 1933 ging der Betrieb in der Folge der Weltwirtschaftskrise ein. Die Eisenerze wurden zunächst Am 1. Mai 1069 wurde das Ham- gepocht, dann auf einem Glühofen merwerk nach langjähriger Restau geröstet, um sie zu reinigen. Dann rierung als technische Schauanlage begann die Rennarbeit. Auf offenem der Öffentlichkeit übergeben. Im Ne- Herd wurden Holzkohle und Erz ge- bengebäude ist eine interessante schichtet und letzteres erschmolzen. Heimatstube zu finden. Ein Wasserrad trieb einen mächtigen G. Arnold Der Eisenhammer im Chemnitztal — heute eine technische Schauanlage. n | | S P B n ■ | ■■ Wie schon in den vergangenen FAMei fae RAM#ere I tl 8 iheram Jahren, so fanden sich auch in den I VÜUI M• IVKLVl • III LlM6 Vv letzten Junitagen Studentenfuß ¬ baller in der Jahn-Kampfbahn zum Kampf um den Pokal des Rektors unserer Hochschule ein. Kämpferischer Einsatz und gut- klassige Spielszenen prägten das Bild der Spiele, in denen sich die physisch stärkste Elf, die Vertre tung von VSST Slavia Liberec, am besten durchsetzte und nach einem 0:0 im Schlußspiel gegen den Po kalverteidiger Technische Hoch schule Karl-Marx-Stadt die be gehrte Trophäe für ein Jahr ih die CSSR entführte. Mit Magdeburg und Wismar plazierten sich zwei weitere DDR- Vertretungen, die mit ihren Spie len das gute Leistungsvermögen unserer Studentenfußballer nach wiesen. Wenige Wochen nach dem VI. Turn- und Sporttag des DTSB der DDR brachte der diesjährige Po kalwettbewerb die Umsetzung der Beschlüsse dieses Gremiums zur weiteren Entwicklung des Studen- Feierliche Übergabe des Pokals des Rektors unserer Hochschule an tensports zum Ausdruck... die siegreiche Mannschaft aus Liberec. Dr. S. Paul Erfolgreiche Mehrkämpfer und Sportschützen Für die besten Mehrkämpfer und Sportschützen unserer Hochschule war das Wochenende vom 26./27. Mai ein Höhepunkt in ihrer Wettkampf- tätigkeit im Ausbildungsjahr 1977/78. In Freiberg fanden die Bezirksmei sterschaften der Studenten im Ernst- Schneller-Wettkampf statt, und auf dem Bezirksschießstand der GST in Karl-Marx-Stadt kämpften die Sport schützen um den Bezirksmeistertitel und um vordere Plätze. Unsere Mehrkämpfer fanden in Freiberg nicht nur sehr gute Wett kampfbedingungen und das herrlich ste Wetter vor, sondern auch Gegner, die sich auf diese V. Bezirksmeister schaft der Studenten bestimmt ebenso gut vorbereitet hatten wie sie selbst. Trotz der großen Gegnerschaft konnten sie sich jedoch in jeder der von ihnen besetzten Disziplinen und Klassen erste bis dritte Plätze sichern. Im militärischen Geländelauf konnte der größte Erfolg von den Senioren errungen werden. Mit einem Sieg des Kameraden Glöckner (FPM) stellten sie aus ihren Reihen den Bezirks meister (unser Foto). Aber auch als Mannschaft waren sie erfolgreich und konnten durch • einen weiteren Reinhard Glöckner (FPM) wurde Bezirksmeister im militärischen Mehrkampf. dritten Platz des Kameraden Schäller und einen 7. Platz des Kameraden Hofmann den Bezirksmeistertitel in der Mannschaftswertung verteidigen und den Wanderpokal gewinnen, der nach nunmehr dreimaligem hinter einander folgendem Gewinn in unse rer Hochschule verbleibt. Der größte Erfolg der Frauenmannschaft war ein Bezirksmeistertitel in der Hinder nisstafette. Ein zweiter Platz dieser Mannschaft beim Schützenduell und ein dritter Platz in der Mannschafts wertung beim militärischen Gelände lauf vervollständigten ihre Erfolgs liste. Außer dem schon erwähnten erfolgreich verteidigten Bezirksmei stertitel im militärischen Gelände lauf konnten die Senioren unserer Hochschule noch einen dritten Platz im Schützenduell und einen zweiten und einen dritten Platz in der Hin dernisstafette erkämpfen (1. und 2. Mannschaft). Die als Einzelstarter für unsere Hochschule gestarteten Junioren Kamerad Hoppe (PEB) und Kamerad Pliquet (Ma) konnten in dieser Klasse einen zweiten und einen vierten Platz belegen. Reinhard Glöckner, der er folgreichste Mann unter den Mehr kämpfern, meinte zu seinem Sieg: „Bei den angetretenen Gegnern habe ich nicht damit gerechnet, den Be zirksmeistertitel zu erringen. Ich dachte an einen der vorderen Plätze, um so mehr freue ich mich natürlich über meinen Sieg.“ Die Sportschützen unserer Hoch schule konnten die Erfolgsserie der Mehrkämpfer fortsetzen und alle drei Bezirksmeistertitel, die an diesem Wochenende vergeben wurden, für sich gewinnen. Kameradin Angela Sättler (VT) war die erfolgreichste Frau. Sie gewann mit 230 Ringen vor ihren Kameradinnen Klemm und Wieprich in der Disziplin 3x10 Schuß. In der Klasse Männer heißt der Be zirksmeister Rainer Badeke (Tmvl), der mit 255 Ringen vor den Kame raden Fichtner und Lange den Sieg errang. Bezirksmeister in der Diszi plin Luftgewehr Sportmodell wurde bei den Frauen Kameradin Bröhl (PEB) mit 299 Ringen, und bei den Männern siegte Kamerad Hübsch mann mit 315 Ringen. Unsere Sport schützen konnten auch alle Mann schaftssiege für sich erringen. Wir möchten an dieser Stelle auch den Kampfrichtern und vielen fleißigen Helfern unseres GST-Kreisvorstandes danken, die durch ihre Mitarbeit diese Erfolge mit erreichen halfen. K. Roscher (Fortsetzung von Seite 5) ten junge Arbeiter und werktätige Bauern auf ein Hochschulstudium vor und spielten eine große Rolle bei der Ausbildung neuer quali fizierter Kader aus der Arbeiter klasse und der werktätigen Bauernschaft. Im Herbst 1949 wurden die Vor studienanstalten zu Arbeiter-und- Bauern-Fakultäten weiterentwik- kelt. Das war mehr als nur ein Namenswechsel. Mit dem allmäh- liehen Übergang von’ der anti faschistisch-demokratischen Ord nung zur Arbeiter-und-Bauern- Macht erweiterte sich das Aufga bengebiet der ABF. Die Arbeiter- klasse konnte ihre politischen, ökonomischen und kulturellen Probleme nur mit einer eigenen zahlreichen wissenschaftlich gut ausgebildeten und sozialistisch erzogenen Intelligenz lösen. Der Aufbau des Sozialismus in der DDR verlangte nicht nur, die alte Intelligenz zu gewinnen und sie in die Lösung aller Fragen auf den verschiedensten Gebieten des ge sellschaftlichen Lebens einzube ziehen, sondern erforderte, aus den Reihen der Arbeiter und werktätigen Bauern eine neue In telligenz heranzubilden. Aufgabe der Arbeiter-und-Bauern-Fakul täten war es, ihre Studenten so zu erziehen, daß sie an den Universi täten und Hochschulen als Bahn brecher des Sozialismus wirken konnten, daß sie zugleich Sozia listen und fachlich gute Studenten waren. Damit hatten die Arbeiter und Bauern-Fakultäten eine wich tige Rolle bei der sozialistischen Umgestaltung des Hochschul wesens zu spielen. Die ABF Chemnitz, die ur sprünglich mit Ablauf des Stu dienjahres 1949/50 aufgelöst wer den sollte, weil am Ort zu diesem Zeitpunkt noch keine Hochschule existierte, wurde damals der Ar beiter - und - Bauern - Fakultät der Technischen Hochschule Dresden als Außenstelle angeschlossen. Die bestehenden Raumschwierigkeiten führten dazu, daß 1951 erneut er wogen wurde, die ABF Chemnitz zugunsten einer Vergrößerung der Görlitzer Einrichtung aufzulösen. In einem Brief der Leitung an die SED-Kreisleitung Chemnitz vom 22. Mai 1951 wurde jedoch auf die Bedeutung der Stadt als indu strielles Zentrum und auf den Umstand hingewiesen, daß hier die Errichtung einer Hochschule geplant sein. Mit Hilfe der Partei konnte dann auch die Beibehal tung der ABF durchgesetzt wer den. — Am 1. April 1955 wurde die ABF dann als 4. Fakultät der inzwischen gegründeten Hoch schule für Maschinenbau ange- schlossen. Dozenten und Studen tenschaft der Arbeiter - und - Bauern-Fakultät haben unter Füh rung der Partei -der Arbeiter klasse und gemeinsam mit dem Verband der Freien Deutschen Jugend in den folgenden Jahren bedeutende Erfolge in Ausbildung und Erziehung erreichen können. Genosse Df. Hans Wicht, heute als Dozent auf dem Gebiet der elektrochemischen Metallbearbei tung beschäftigt, der von 1959 bis 1962 die Arbeiter - und - Bauern - Fakultät an der Hochschule für Maschinenbau leitete, hatte we sentlichen Anteil daran, daß diese Bildungsstätte mit Wirkung vom 1. September 1959 zu einer Spe- zial-ÄBF erklärt wurde, die die besondere Aufgabe hatte, solche Abiturienten auszubilden, die an den Hochsdiulen Karl - Marx - Stadt, Magdeburg oder Ilmenau studieren wollten. Damit wurde es erforderlich, mit diesen drei Hoch schulen enge Verbindung aufzu nehmen, um Ausbildung und Er ziehung auf die spezifischen Erfor dernisse eines Diplomstudiums in den Fachrichtungen des Maschi nenbaus und der Elektrotechnik auszurichten. Zu diesem Zweck wurde ein ABF-Beirat gebildet, dem neben der Direktion der ABF auch Vertreter der drei Hochschu len angehörten. Die Spezialisie rung der ABF wirkte sich beson ders auf den naturwissenschaft lichen Unterricht aus, der durch Praktika und Laborübungen be deutend intensiviert wurde. Ma thematische Wettbewerbe, von der Fachgruppe Mathematik der ABF durchgeführt, sowie eine Chemie- Olympiade, an der auch Schüler erweiterter Oberschulen aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt teilnah men, zeugen von dem großen Aufschwung, den die ABF beson ders im Hinblick auf den naturwissenschaftlichen Unterricht nahm. Insgesamt haben an der ABF Karl-Marx-Stadt und ihren Vor läufern rund 1 500 Studenten das Abitur erworben. Der weitaus überwiegende Teil von ihnen stammte aus sozialen Kreisen, de nen unter kapitalistischen Ver hältnissen ein ■ Hochschulstudium unerreichbar war. Mit Ablauf des Studienjahres 1961/62 beendete die Arbeiter- und-Bauern-Fakultät der Hoch schule für Maschinenbau Karl- Marx-Stadt neben denen der Humboldt-Universität Berlin, der Karl - Marx - Universität Leipzig, der Ernst-Moritz-Arndt-Universi- tät Greifswald und der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar ihre Tätigkeit. Die mit dem Gesetz „Über die sozialisti sche Entwicklung des Schulwesens in der DDR“ vom 2. Dezember 1959 festgelegten neuen Wege zum Hochschulstudium wirkten sich immer mehr aus. Damit hatten die Arbeiter-und-Bauern-Fakultäten ihre historische Aufgabe erfüllt. Auf der feierlichen Abschlußver anstaltung der ABF Karl-Marx- Stadt am 14. Juli 1962 führte der Stellvertreter des Staatssekretärs für das Hoch- und Fachschul wesen, Genosse G. Bernhardt, aus: „... Durch die rasche Entwick lung der Volksbildung, besonders der polytechnischen Oberschule, ist es nicht mehr notwendig, be sondere Bildungseinrichtungen der Arbeiterklasse in großer Zahl zu unterhalten. Seien Sie in der Stunde des Abschlusses Ihrer Ar beit gewiß, daß Sie mit Ihrer Tä tigkeit an der ABF ein Stück Ge schichte des neuen sozialistischen Hochschulwesens unserer Repu blik mitgeschrieben haben.“ Bange machen gilt bei den meisten Kindern der großen Gruppe unsere 5 Kindergartens Reichenhainer Straße nicht mehr. In der Volksschwimmhalie wurden sie systematisch auf den Schwimmunterricht vorbereitet.