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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1978
- Erscheinungsdatum
- 1978
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197800004
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19780000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19780000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1978
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- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
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- Ausgabe Nr. 5, April 1
- Ausgabe Nr. 6/7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, Mai 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10/11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juli 1
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- Ausgabe Nr. 14, August 1
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Band 1978
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(Fortsetzung von Seite 5) chen und zur Einsparung von Ar beitszeit, Material und Energie füh ren. An hervorragender Stelle möchte ich dabei die Ergebnisse werten, die die Sektion Physik/Elektroni- sehe Bauelemente beim Entwurf von mikroelektronischen Schaltkreisen für Herzschrittmacher und Uhren sowie einem Ansteuerschaltkreis für eine Thyristorregelung erreicht hat. Auch die Arbeiten zur Entwicklung einer kontaktlosen Tastatur für Bu chungsmaschinen sind sehr’ bemer kenswert. Ich konnte mich überzeu gen, daß der Aufbau des Technikums Mikroelektronik voranschreitet und bereits die ersten Wissenschaftler und Ingenieure dort ihre Tätigkeit aufgenommen haben. Mit dem Tech nikum Mikroelektronik werden we sentliche Voraussetzungen für die zielgerichtete Forschung auf dem Gebiet der Oxydation, Diffusion, Me tallisierung, beim Plasmaätzen und weiteren Verfahrensschritten bei der Strukturierung der Siliziumscheiben geschaffen. Die Ökonomie der Zeit verlangt, daß der Zeitraum zwischen vorlie gendem Forschungsergebnis und der praktischen Nutzung in der Produk tion weiter verkürzt wird, weil der die höchsten ökonomischen Ergeb nisse auf den Märkten erzielt, der eine neue technische Lösung als er ster anwendet. Diese Verpflichtung haben in er ster Linie die verantwortlichen Lei ter in den Betrieben und Kombina ten, aber die Forschungskollektive der Hochschule können viel dazu beitragen, schnell in der Praxis wirksame Ergebnisse zu erzielen. Die Analyse der internationalen Entwicklung in den Jahren 1977 und 1978 und die erkennbaren Entwick lungstendenzen bis 1985 bestätigen heute die auf der 6. Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands getrof fene Einschätzung zum erreichten Stand und zu den Schlußfolgerun gen für die Entwicklung und Pro duktion mikroelektronischer Bau elemente in der DDR. Es zeigt sich, daß :— das Tempo der Entwicklung der Halbleitertechnik und Mikro elektronik weiter beschleunigt worden ist, — die Grenzen für die Miniaturi sierung durch das Ausarbeiten neuer Technologien, durch die Verkleinerung der Strukturen unter ein Mikrometer und damit die Erhöhung des Integrations grades noch nicht absehbar sind und — das Sortiment der verfügbaren mikroelektroischen Bauelemente auf Grund des schnellen Eindrin gens in alle Bereiche des gesell schaftlichen Lebens weiterhin an steigt. Die Bewertung des erreichten Stan des mit den vor uns stehenden volks wirtschaftlichen Anforderungen weist aus, daß es notwendig ist, das Tempo der Entwicklung der elektronischen Bauelementeindustrie wesentlich zu erhöhen und. die Anwendung der Mikroelektronik auf der Grundlage des jetzt bereits verfügbaren Sorti ments an elektronischen Bauelemen ten und Mikrorechnern insgesamt in der Volkswirtschaft wesentlich zu erweitern. Die Aufgabenstellung für die wis senschaftlich-technische Entwicklung in der elektronischen Bauelemente industrie wird insbesondere be stimmt durch die Notwendigkeit, — das Bauelemente-Typensortiment aus Eigenproduktion, insbesondere auf dem Gebiet der mittel- und hochintegrierten Schaltkreise, we sentlich zu erweitern, — die Produktivität der Halbleiter ausrüstungen in den einzelnen Produktionszyklen auf das Drei bis Zehnfache zu steigern und — die Produktion von aktiven elek tronischen Bauelementen jährlich je hach Sortiment zwischen 12 und 20 Prozent zu steigern. Mit der Erweiterung des Bauele mentesortiments wird das Ziel ver folgt, die Bauelementebasis in der Volkswirtschaft der DDR wesentlich zu verbreitern. Der effektive Einsatz der Mikro elektronik verlangt komplexe Lö sungen. Neben der Bereitstellung des erforderlichen Grundsortiments standardisierter, universell einsetz barer mikroelektronischer Bauele mente, insbesondere von Mikropro zessoren, ist es gleichzeitig notwen dig, auch die sogenannten passiven elektronischen Bauelemente, wie Widerstände, Kondensatoren, Tasten, Schalter, Kontaktbauelemente und Leiterplatten in der notwendigen Qualität und in erforderlichem Umfang zu entwickeln und bereitzu stellen. Es muß aber auch darüber Klar heit herrschen, daß die Genauigkeit bei der Steuerung technologischer Prozesse zu einem wesentlichen Teil abhängig ist von der Genauigkeit der Erfassung und der ständigen Verfügbarkeit. der Prozeßparameter durch leistungsfähige Meßwertauf nehmer und durch die entsprechen den Stellglieder, Klein- und Schritt- motore sowie hydraulische und pneu matische Elemente ur Rückwirkung auf den technologischen Prozeß. Das heißt also, daß die Anwendung der Mikroelektronik nicht ausschließlich von leistungsfähigen mikroelektro nischen Bauelementen und Mikro rechnern, sondern auch vom wissen schaftlich-technischen Stand eines umfangreichen Sortiments periphe rer Geräte und Bauteile abhängig ist. Die Einführung und die effektive Nutzung, der Möglichkeiten der Mikroelektronik heißt deshalb, die Entwicklung auf der ganzen Breite der elektronischen Bauelemente und der Funktionselemente für komplexe betriebs-, meß-, steuerungs- und re gelungstechnische Aufgaben zur Automatisierung technologischer Pro zesse zu forcieren. Die Leistungs fähigkeit einer komplexen Automa- tisierungsanlage wird von der Ge samtheit aller Bauelemente, Bau teile, Baugruppen und Geräte be stimmt. In Übereinstimmung mit interna tionalen Entwicklungstendenzen wer den die Zulieferungen der Elektro technik und Elektronik an andere volkswirtschaftliche Bereiche weiter steigen. Wir schätzen ein, daß sich der Elektronikanteil an Zulieferun gen für den Maschinenbau in den nächsten fünf Jahren etwa verdop peln wird. Der daraus resultierende Effekt der zunehmenden Verlage rung gesellschaftlicher Arbeitszeit aufwendungen von den Anwendern der Mikroelektronik weg hin zu den Herstellern erfordert von der An wenderindustrie in höherem Maße eigene Leistungen. Das gilt für — die verstärkte Entwicklung und Produktionseinführung ' eigener Systemkonzepte auf der Grund lage mikroelektronischer Bau gruppen und Bauelemente, — die Erarbeitung von Systemunter lagen und Steuerungsprogram men zur Programmierung von Mikroprozessorsystemen und Meß-, Steuer- und Regelungs- anlagen, — die Entwicklung und Produktion spezifischer Elektronikbaugrup pen sowie prozeßspezifischer Funktionselemente im eigenen Bereich, — den Aufbau eigener Entwurfs zentren für den logischen Ent wurf für anwendungsspezifische , mikroelektronische Bauelemente und für komplexe mikroelektro nische Systemlösungen und — die Schaffung eigener Kapazitä- . ten für die Weiterverarbeitung von mikroelektronischen Bauele menten und Baugruppen zu Steue rungen als integrierende Bestand teile der Erzeugnisse selbst im Maschinenbau. Der Einsatz und die Anwendung der Mikroelektronik führen in vielen Zweigen zu einer tiefgreifenden Um gestaltung des Erzeugnissortimentes der Herstellungstechnologien und zur Realisierung neuer, effektiver Wirkprinzipien. Ein bestimmendes Element dieses Prozesses besteht in, der Ablösung mechanischer Kon struktionen und damit Funktionen durch elektronische Lösungen, wo durch eine wesentliche Erhöhung der Zuverlässigkeit und eine starke Verringerung des Einsatzes von me chanischen Einzelteilen eintritt. Eindrucksvolle Beispiele, wie durch den Einsatz moderner elektronischer Bauelemente, insbesondere von Mi kroprozessoren, neue wissenschaft lich-technische Lösungen realisiert werden könhen, sind — die Ablösung der mechanischen Schriftsatztechnik in der poly graphischen Industrie durch das elektronische Lichtsatzverfahren, — die Einführung elektronischer Fernschreiber mit acht- bis zehn fach höherer Zuverlässigkeit, die Konstruktion elektronisch gesteuerter Nähmaschinen und die Einführung vollelektroni scher Uhren. So wie der Übergang von mechani schen Uhren zu elektronischen Uhren in der Uhrenindustrie selbst organi siert werden mußte, so muß auch in allen anderen Zweigen der Volks wirtschaft der Einsatz und die An wendung der Mikroelektronik vor angetrieben werden. Dieser An spruch resultiert aus der prinzipiel len Verantwortung des Herstellers für die Weiterentwicklung seiner Erzeugnisse. Vor diesen Problemen stehen gegenwärtig viele Betriebe ■des Maschinenbaues. Der Übergang zur Mikroelektronik und die Durchsetzung ihrer volks wirtschaftlich dominierenden Rolle verlangen von allen Werkleitern,, rechtzeitig die notwendigen Aufga ben und Zielstellungen für die For- schungs- und Entwicklungskollektive zu stellen .und die Qualifizierung ihrer Kader rechtzeitig in Angriff zu nehmen. Bei diesem wichtigen Prozeß der Weiterbildung von Hoch schulkadern auf dem Gebiet der Mikroelektronik hat die Technische Hochschule hervorragende Initiati ven entwickelt und leistet eine ver antwortungsbewußte Arbeit. Das wissenschaftlich-technische Niveau der Ausrüstungen aus dem Maschinenbau bestimmt zunehmend die Effektivität der Produktion in der Elektroindustrie, besonders in der Elektronik. Die praktische Nut zung neuer Wirkprinzipien in der Produktion verlangt vor allen Din gen in der Mikroelektronik klima technische Ausrüstungen für staub freie Räume, Arbeitsboxen mit Ma nipulatoren, Spezialarmaturen für Gassteuerungssysteme, Wasserauf bereitungsanlagen, Plastverkap- purigsmaschinen. Stanz- und Biege automaten, Mehrfachbohrmaschinen und hochgenaue Möntageautomaten aus dem Maschinenbau. Diesen Auf gaben muß sich der Maschinenbau stellen. Die Einführung solch hoch produktiver Verfahren wie der Ur- und Umformtechnik, der Sintertech nik und der Plastverarbeitung muß forciert und die dafür erforderlichen modernen Ausrüstungen in ausrei chendem Umfang zur Verfügung ge stellt werden. Das hohe Tempo, das wir in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Entwicklung und Anwendung der Mikroelektronik realisieren konnten, ist auch auf die enge konstruktive Zusammenarbeit mit der Halbleiter industrie der UdSSR zurückzufüh ren. Ein beträchtlicher Anteil des gegenwärtig verfügbaren Bauele- mentesortimentes wird planmäßig aus der Sowjetunion importiert. Wir werden uns, wie schon in den vergangenen Jahren, bei der Lösung der komplizeirten Aufgaben auf dem Gebiet der Mikroelektronik noch enger mit der UdSSR verbünden, um im Rahmen des abgeschlossenen Regierungsabkommens eine neue qualitative Stufe in der Zusammen arbeit zu erreichen. Das Regierungsabkommen Mikro elektronik hat für die Verwirklichung der Beschlüsse des IX. Parteitages und vor allem für die Erfüllung der sich aus dem 6. Plenum des Zentral-, komitees der SED ergebenden Auf gaben für die beschleunigte Ent wicklung der Mikroelektronik eine grundlegende und entscheidende Bedeutung. Es basiert auf der Not wendigkeit der vorrangigen Ent wicklung der Mikroelektronik in bei den Ländern mit dem Ziel der wei teren Erhöhung der Effektivität bei der Volkswirtschaften. Die große Be deutung dieses Regierungsabkom mens für uns ist unter anderem durch die Erschließung weiterer Möglichkeiten in der Zusammen arbeit mit dem gewaltigen For- schungs- und Produktionspotential der UdSSR gekennzeichnet, die uns eine Verstärkung des Entwicklungs tempos unserer eigenen Arbeit auf dem Gebiet der Mikroelektronik sichert. Die große Leistungsstärke der elek tronischen Industrie und der Wissen schaft der UdSSR auf dem Gebiet von Forschung, Entwicklung und Technologie haben wir in der nun bereits jahrzehntelangen Zusammen arbeit umfassend kennengelernt, und der gemeinsame Weltraumflug von Waleri Bykowski und Sigmund Jähn ist nicht zuletzt auch ein Beweis für das hohe Niveau, das unsere Zu sammenarbeit bereits erreicht hat. Ein echter Partner in der Zusam menarbeit mit der Sowjetunion und anderen sozialistischen Ländern kann man jedoch nur dann sein, wenn man selbst hohe wissenschaftlich- technische Ergebnisse anzubieten hat. Deshalb kann man die Zusam- menarbeit mit der UdSSR und wei teren sozialistischen Staaten nur als echte sozialistische Gemeinschafts arbeit zur Lösung der Aufgaben auf dem Gebiet der Mikroelektronik an sehen. Welche Aufgaben stehen vor uns bei der- weiteren Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fort schritts im Industriebereich Elektro technik und Elektronik zur Lösung der vom IX. Parteitag und der 6. Tagung des Zentralkomitees der SED gestellten Ziele? Welchen Bei trag erwarten wir von den Wissen schaftseinrichtungen und insbeson dere auch von den Sektionen der Technischen- Hochschule Karl-Marx- Stadt bei der Entwicklung der Mi- kroelektronik und Halbleitertechnik? Es ist eine vielbewiesene Tatsache, daß der wissenschaftlich-technische Fortschritt erst über moderne und hocheffektive Technologien seine volle Produktionswirksamkeit er reicht, daß Spitzenleistungen bei Erzeugnissen nur über Spitzenleistun gen in der Technologie zu erzielen sind. Die Konsequenz daraus kann nur heißen, der Technologie als Wis senschaft in den Betrieben, Kombi naten und Instituten, in der Arbeit der Hochschulen und Universitäten und in der staatlichen Leitung und Planung den Platz einzuräumen, der ihr gebührt. Vom Leistungsniveau der Techno logien und Verfahren hängt es in steigendem Maße ab, wie mensch liche Arbeit eingespart und erleich tert, wie sie produktiver und geistig anspruchsvoller wird. Mit der Tech nologie fallen Entscheidungen über Ökonomie, Qualität und Produktivi tät, über die Arbeits- und Lebens bedingungen der Werktätigen. Das gilt in besonderem Maße auf dem Gebiet der Entwicklung hochproduk tiver Technologien und Verfahren der Halbleitertechnik und Mikro elektronik. Das bedeutet, daß das Leistungsniveau der Technologie und der Verfahren der Mikroelek tronik auf der ganzen Breite erhöht werden muß, um die Produktivität zu erhöhen und Arbeitsplätze ein zusparen. Diese Aufgaben müssen mit der Entwicklung und Produktion hoch produktiver technologischer Spezial- ausrüstungen verbunden werden, weil nur über diese Ausrüstungen neue Technologien und Verfahren der Mikroelektronik produktions wirksam gemacht werden können. Geringste Kristallbaufehler und hohe Gleichmäßigkeit der spezifi schen Widerstände sind Forschungs ziele, um den Übergang auf größere Siliziumscheiben zu gewährleisten. Alle Forschungsarbeiten, die auf die Entwicklung der Technologien und Verfahren zur Bearbeitung, zur Strukturierung und zur Messung von Siliziumscheiben großer Durchmes ser gerichtet sind, haben außeror dentliche Bedeutung. Das erfordert Forschungsleistun gen, die in Übereinstimmung mit der Verfügbarkeit hochwertiger Halbleiterausgangsmaterialien zu sol chen Technologien und Verfahren führen, die sich mit den Begriffen „klein-trocken-kalt“ charakterisie ren lassen. Dabei steht der Begriff „klein“ für die notwendige weitere Verkleinerung der Strukturen ein schließlich der Veränderung des Auf lösungsvermögens in der Lithogra phie. Mit „trocken“ sollen die neuen physikalischen Prozesse, wie das Plasma- und Ionenätzen, bezeichnet werden, die in zunehmendem Maße die naßchemischen Ätzprozesse ab lösen werden. Und der Begriff „kalt“ steht für den Übergang zu niedri gen Temperaturen bei den Dotie- rungs- und Beschichtungsprozessen. Das erfordert Forschungsergebnisse zur Entwicklung und Optimierung solcher Technologien und Verfahren, die — zur Herstellung von geometri schen Strukturen im Submikro meterbereich führen, — die Herstellung von Halbleiter schichten in hochprodukti ven Niederdrucktemperaturpro zessen ermöglichen und — die die zur Strukturierung der Siliziumscheibe erforderlichen Ätzprozesse und Dotierverfahren in wesentlich kürzeren Zeiträu men als bisher möglich machen. Eine weitere wesentliche Aufgabe, die in der Vorlauf- und angewand ten Forschung noch wissenschaft lich durchdrungen werden muß, ist die Automatisierung des gesamten Halbleiterprozesses bis zum Ausstoß der verkappten und endgemessenen Schaltkreise. Das Ziel muß darin. bestehen, die Prozesse der Struktu rierung, Schichtenherstellung, Do tierung, Metallisierung Bonden und Verkappen unter Einbeziehung, einer wissenschaftlich begründeten Pro zeßmeßtechnik zu einem einheit lichen Ablauf zu verketten. Damit muß der Prozeß objektiviert, Hand arbeitsgänge weitgehendst vermie den und die Ausbeute wesentlich erhöht werden. Ein wichtiger Beitrag muß dabei durch die Diagnostik, das heißt durch geeignete Methoden der Feh lererkennung, Fehlerlokalisierung und Fehleranalyse in der Wechsel wirkung zwischen Material, Techno logie- und Bauelementeparameter, geleistet werden. Mit der völligen wissenschaftlich- technischen Durchdringung der Pro zesse bei der Herstellung von elek tronischen Bauelementen und den damit bestehenden Möglichkeiten der Automatisierung dieses Prozes ses muß die Ökonomie der Bau elementefertigung wesentlich ver bessert werden. Ich hatte schon darauf hingewie sen, daß sich international das Sorti ment an mikroelektronischen Bau elementen ständig ausweitet und immer neue spezifische Anwen dungszwecke erschlossen werden. Das bedeutet auch für uns, sich den Fragen der Erweiterung des Bauele- mentesortimentes zu stellen und die dafür notwendigen Voraussetzungen in der Forschung und Entwicklung zu schaffen. Diese Aufgabe läßt sich nur über hochproduktive Entwurfs technologien und Entwurfsarbeits plätze lösen. Auf diesem Gebiet ver fügt die Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt bereits über gute Erfahrungen, die es zu nutzen und weiterzuentwickeln gilt. Der Anwendung von mikroelek tronischen Bauelementen und Bau gruppen in industriellen Fertigungs prozessen und Erzeugnissen muß immer größere Bedeutung beigemes sen werden. Damit verbindet sich nicht nur ein Schritt zu. einer neuen Qualität, sondern die Wandlungen im Arbeitsprozeß stellen auch grund sätzlich neue Anforderungen an die Qualifikation. Diesem Prozeß, der sich in wachsendem Tempo voll zieht und der Produktivität > und Effektivität in vielen Industriezwei gen in Größenordnungen verändern wird, muß in Forschung und Lehre Rechnung getragen werden. Für die Aus- und Weiterbildung auf diesem Gebiet trägt die Technische Hoch schule Karl-Marx-Stadt eine hohe Verantwortung. Der Einfluß der Mikroelektronik ist durch eine zunehmende Dynamik in der Erzeugnisentwicklung und durch einen raschen Generations wechsel gekennzeichnet. Die Ab lösung klassischer, elektrischer und elektromechanischer Prinzipien, wie zum Beispiel in der Meß-, Schutz- und Steuertechnik, bei drehzahl geregelten Antrieben und in indu striellen Steuerungen durch den Einsatz der Mikroelektronik ermög licht prinzipiell neue Lösungen mit erheblicher. Gebrauchswerterhöhung für den Anwender, wie das zum Beispiel bei Mikrorechnersteuerun gen für Werkzeug- und Verarbei tungsmaschinen, für Schweißaus rüstungen und für' Wärme- und Oberflächenbehandlungsanlagen der Fall ist. Neben der Erhöhung der Zuver lässigkbit,. der Reduzierung der Masse und des Volumens sowie des Fertigungsaufwandes führt das vor allem beim Anwender zur Erhöhung der Verfügbarkeit, zur Senkung des Wartungsaufwandes und zur Opti mierung der Prozeßführung und .schlägt sich in einer höheren und sta bileren Qualität der Produktion, im geringeren Energie- und Material einsatz und einer höheren Produk tivität nieder. Auf der Grundlage verallgemeine- rungswürdiger Beispiele müssen des halb neue Vorschläge und Beiträge zur Anwendung der Mikroelektronik in der Elektroindustrie selbst und im Maschinenbau entstehen, um das aus dem Eigenaufkommen und Im porten aus den sozialistischen Län dern verfügbare Bauelementesorti ment durch eine zielgerichtete Ap plikation für höchste volkswirt schaftliche Effekte maximal zu nut zen. Auf dem Gebiet der automatisier ten Elektroantriebe, der. industriel len Steuerungstechnik ’ und der Lei stungselektronik steht die Nutzung der Möglichkeiten ' hochintegrierter mikroelektronischer Bauelemente für die Signalverarbeitung in Antrieben, Automatisierungsanlagen und elek trotechnologischen Anlagen in der Forschung im Mittelpunkt. Dabei geht es verstärkt um den Einsatz digitaler Regler und den Übergang zu programmierbaren adaptiven und selbstdiagnostizierenden Systemen einschließlich der anwendungsge rechten Programmierung. Durch die 'Fortschritte auf dem Gebiet leistungselektronischer Bau elemente wird die verstärkte An wendung von frequenzgeregelten. Drehstromantrieben immer größere Bedeutung erlangen, weil mit sol chen Antrieben die Lebensdauer und Zuverlässigkeit wesentlich er höht werden kann. Die verstärkte Anwendung der Mikroelektronik und Mikrorechen technik für die Automatisierung technologischer Prozesse erfordert die Entwicklung hochwertiger Meß wertaufnehmer und leistungsfähiger Stellglieder. Deshalb kommt der Entwicklung neuer hochgenauer und effektiverer Sensoren für die ver schiedensten technologischen Pro zeßparameter und der Entwicklung und Bereitstellung von Klein- und Mikromotoren eine wachsende Be deutung zu. Auch auf diesem Gebiet, bei dem an der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt eine breite wissenschaftliche Basis vorhanden ist, müssen die Anstrengungen ver stärkt und neue wissenschaftlich- technische Lösungen gemeinsam mit der Industrie vorbereitet werden. Die höheren Anforderungen an mikroelektronische Bauelemente sind auch gleichbedeutend mit höheren Anforderungen an hochreine Grund stoffe und Halbzeuge, spezielle Gase, metallurgische Erzeugnisse und Glas halbzeuge, die in den dafür zustän digen Forschungs- und Entwick lungseinrichtungen erfüllt werden müssen. Nur ein komplexes Zusam menwirken aller Faktoren, die die Entwicklung und Anwendung der Mikroelektronik beeinflussen, führt zu der erforderlichen hohen Effek tivität in der Volkswirtschaft. Die Entwicklung und Anwendung der Mikroelektronik ist eine gesamt- volkswirtschaftliche Aufgabe und von dominierender Bedeutung für die Beschleunigung des wissenschaft lich-technischen Fortschritts. Sie er fordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedensten Wis senschaftsbereichen und zwischen Wissenschaft und Industrie. Deshalb sollten die Tage der Wissenschaft und Technik der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt und die in diesem Zusammenhang durchgeführ ten Fachtagungen dazu dienen, die dominierende Rolle der Mikroelek tronik bei der weiteren Beschleuni gung des wissenschaftlich-techni schen Fortschritts klar zu erkennen und die notwendigen Schlußfolge rungen für Lehre, Forschung und Zusammenarbeit mit Betrieben und Kombinaten der Elektroindustrie zu ziehen. Weiterhin sollen die wissen schaftlich-technischen Tage der gegenseitigen Information über die neuesten Entwicklungsergebnisse, aber auch der Vereinbarung ge meinsamer Arbeit dienen. , Ich möchte nochmals meiner Überzeu gung Ausdruck verleihen, daß die Sektionen der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt und die hier versammelten Wissenschaftler und Ingenieure auch weiterhin einen wichtigen Beitrag für die Realisie rung der anspruchsvollen Aufgaben leisten werden, die der IX. Partei tag der Sozialistischen Einheitspar tei Deutschlands der Elektrotechnik und Elektronik gestellt hat, und daß Erfahrungsaustausch und wissen schaftlicher Meinungsstreit zu neuen Erkenntnissen für die Entwicklung von Wissenschaft und Technik füh ren werden. Rahmenprogramm der 10. FDJ-Studententage Dienstag, 13. März 1979 (normaler Lehrbetrieb) Tag der festlichen Eröffnung — Eröffnung der 10. FDJ-Studenten tage — Eröffnung der Hochschulleistungs schau — Eröffnung der Ausstellung „Sinn des Lebens im Sozialismus“ Mittwoch, 14. März 1979 (kein Lehrbetrieb) Tag der FDJ-Grundorganisation — Aktivtagung in den GO — Rechen schaftslegung im „FDJ-Aufgebot DDR 30“ - Russisch-Olympiade — Elektrotechnik-Olympiade - Argumentationswettstreite in den GO — Diskowerkstatt Donnerstag, 15. März 1979 (kein Lehrbetrieb) Tag der wissenschaftlichen Studen tenkonferenzen — Plenarveranstaltung „Einheit von Wissenschaft, Technologie, Pro duktion“ — Wissenschaftliche Studentenkonfe renzen zu den Themen — Entwicklung, Herstellung und Einsatz von Fräsmaschinen — Entwicklung und Einsatz von In-' dustrierobotern - Prozeßanalyse der Reifenferti gung --Entwicklung der Elektrotechnik/ Elektronik — Wissenschaftliche Studentenkonfe renz Lehrerbildung — Tagung der Studentischen Wissen- schaftlichen Gesellschaft der FDJ - Diskowerkstatt Freitag, 16. März 1979 (vormittags keine Lehrveranstaltun gen) Tag des jungen Propagandisten Tag der Wissenschaft — Zentrale gesellschaftswissenschaft liche Konferenz — Konferenz zur internationalen Ar beit der Jugendverbände — Vorträge hervorragender Wissen schaftler — Mathematik-Olympiade — Physik-Olympiade — Treffpunkt Argument — Fest der russischen Sprache Sonnabend, 17. März 1979 und Sonntag, 18. März 1979 Tage der Bereitschaft zum Nationa len Jugendfestival der DDR — Kreisfestival für die Teilnehmer des Nationalen Jugendfestivals der DDR Montag, 19. März 1979 (normaler Lehrbetrieb) Tag der Treffpunkte Leiter — Treffpunkt Leiter zentral und in den GO — Das Professorenkollegium tagt (Po diumsgespräch mit Hochschul lehrern Dienstag, 20. März 1979 (normaler Lehrbetrieb) Tag der Arbeiterjugend Tag der Nachnutzung — Erfahrungsaustausch zu den Ge meinschaftsbeziehungen zwischen Studenten und jungen Arbeitern — Forum mit Kombinatsdirektoren — Abend der jungen Arbeiter, Lehr linge und Angestellten — Zentraler Kulturausscheid Freitag, 23. März 1979 (normaler Lehrbetrieb) Tag des festlichen Abschlusses — Auszeichnungsveranstaltung — Abschlußball Ehrendoktorwürde für Prof. Bethge (Fortsetzung von Seite 5) Dank der großzügigen Förderung durch die Akademie der Wissenschaf ten der DDR war es Prof. Bethge möglich, ein vorbildlich ausgestatte tes Institut aufzubauen. Es gibt nur wenige Institute in der Welt, in denen gleichermaßen das Gesamtgebiet der Elektronenmikro skopie und die Festkörperphysik als deren besonderes Anwendungsfeld so eng miteinander verknüpft. sind. Der Aufbau des Instituts begann mit jungen Leuten, die inzwischen zu er fahrenen Mitarbeitern herangewach sen sind. Sie sind Prof. Bethge dank bar dafür, daß er stets mit Impulsen und neuen Anregungen den Fortgang ihrer Forschungsarbeiten beflügelte, ohne sie in ihrem eigenständigen Gedankengut einzuengen. Die hervorragenden wissenschaft lichen Leistungen von Prof. Bethge, seine Ausstrahlungskraft und sein Gespür für richtungweisende Pro blemstellungen finden nicht nur in der DDR, sondern in vielen Ländern der Erde breite Resonanz. Von den ihm zuteil gewordenen Ehrungen seien hier nur der Nationalpreis der DDR, die Verdienstmedaille der DDR und die Carusmedaille der Leopoldina erwähnt. Schließlich wurde ihm das hohe Amt des Präsi denten der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina übertragen. Auch für den Aufbau einer lei stungsfähigen Forschung auf dem Gebiet der Grenzflächen- und Dünn schichtphysik in Karl-Marx-Stadt ga ben die von Prof. Bethge und seinen Mitarbeitern erzielten Ergebnisse we sentliche Anregungen. Darüber hin aus ist die Ehrung Prof. Bethges auch Ausdruck für die immer enger wer dende wissenschaftliche Zusammen arbeit der AdW und unserer Hoch schule in der gemeinsamen Grund lagenforschung.
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