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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1978
- Erscheinungsdatum
- 1978
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197800004
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1978
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- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
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- Ausgabe Nr. 6/7, April 1
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- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
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Band 1978
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Die dominierende Rolle der Mikroelektronik für die Be schleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts Aus dem Vortrag des Mitgliedes des ZK der SED Genossen Otfried Steger, Minister für Elektrotechnik und Elektronik, anläßlich der Eröffnung der Tage der Wissenschaft und Technik Vor 25 Jahren wurde die Tech nische Hochschule Karl-Marx-Stadt durch Beschluß der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik gegründet. Damit wurde eine soziali stische Bildungsstätte ins Leben ge rufen. deren Entwicklung in Lehre und Forschung von Anfang an auf einen ständig wachsenden Beitrag zur Beschleunigung des wissen schaftlich-technischen Fortschritts, auf die Ausbildung von Kadern, die ihr erworbenes Wissen mit hohem Effekt für die Volkswirtschaft anzu- Wenden in der Lage sjnd, und auf die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie gerichtet i§t. In ihrer noch jungen Geschichte hat die Technische Hochschule Karl- Marx-Stadt auf diesem Weg bereits anerkennenswerte Ergebnisse er reicht! Im Industriebereich Elektrotech- hik und Elektronik finden die Tage der Wissenschaft und Technik gro ßes Interesse. Es wird erwartet — und ich bin überzeugt, daß diese Er wartungen erfüllt werden -, daß von ihnen neue Impulse zur weiteren Beschleunigung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts ausgehen, daß sie einen Beitrag leisten für die Lösung von bedeutenden Aufgaben, die uns gemeinsam bei der Verwirk lichung der Beschlüsse des IX. Par teitages der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands und besonders auch der 6. und 8. Tagung ihres Zentralkomitees gestellt sind. Die gegenwärtige Etappe des Auf baues der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft unserer Republik verlangt eine starke wirtschaftliche Dynamik und eine sehr leistungsfä hige materiell-technische Basis. Un ter den veränderten außenwirt schaftlichen Bedingungen für das Weitere Wirtschaftswachstum, die gekennzeichnet sind durch wesent lich höhere ökonomische Aufwen dungen für die Beschaffung und Be reitstellung der notwendigen Roh stoffe und bedeutend höhere Welt marktpreise für Energieträger, ist es erforderlich, die qualitativen Fakto ren des Wachstums zielstrebiger zu fördern und die Intensivierung der Produktion als Hauptweg volkswirt schaftlicher Leistungsentwicklung umfassend durchzusetzen. Die Wirischaftspolitik der Partei der Arbeiterklasse und der Regie rung der DDR mißt dieser dynami schen Entwicklung der Produktiv kräfte als dem materiellen Funda ment für das erfolgreiche wirtschaft liche Wachstum eine entscheidende Bedeutung bei. Das auf dem IX. Parteitag der SED beschlossene sozialpolitische Programm, unser Programm des Wachstums, des Wohlstandes und der Stabilität, ist untrennbar ver bunden mit der planmäßig schnellen Entwicklung der Produktivkräfte, mit der zielgerichteten Stärkung der materiell-technischen Basis der DDR. Zur Lösung der damit verbun denen Aufgaben ergeben sich für alle Zweige der Volkswirtschaft grö ßere, zum Teil grundsätzlich neue Anforderungen für die Erhöhung der Effektivität des gesamten. Re produktionsprozesses. Entscheidende Fortschritte bei der Steigerung der Arbeitsprodukti vität, zur Einsparung von Material Und von Arbeitsplätzen sowie eine wesentliche Erhöhung der Qualität Und der Funktionstüchtigkeit der Erzeugnisse — das zeigt die Ana lyse der Entwicklungstendenzen in internationalem Maßstab — werden durch die Entwicklung und Anwen dung der Mikroelektronik im Zusam menhang mit der Entwicklung und Anwendung hochproduktiver Tech nologien und Verfahren erzielt. Be reits heute und in Zukunft in wach sendem Umfange werden viele neue Technologien, Verfahren und Aus rüstungen nur auf - der Grundlage mikroelektronischer Lösungen tech nisch realisierbar. Die dominierende Rolle der Mikro elektronik für die Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts in vielen Bereichen der Volkswirtschaft wird in der ständi gen Erweiterung der Anwendungs gebiete und den hohen ökonomi schen Effekten deutlich, die bei konsequenter Nutzung aller ihr inne wohnenden 'Potenzen zu erreichen sind. Über den Weg der Anwendung in der Betriebs-, Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik als entscheidende Mittel der Mechanisierung und Auto matisierung technologischer Pro zesse dringt die Mikroelektronik in wachsendem Tempo in alle Bereiche der materiellen Produktion, das Ver kehrswesen, den Handel und in viele gesellschaftliche Bereiche ein. Ein Schwerpunkt der Anwendung der Mikroelektronik sind die Zweige des Maschinenbaues. Die Entwick lung und Anwendung von numeri schen Steuerungen und der Mikro rechentechnik im Werkzeugmaschi nenbau hat zu einer revolutionieren den Umwälzung in der Fertigungs technik geführt. Das Ergebnis sind unter anderem eine wesentliche Er höhung der Genauigkeiten, der Be arbeitungsgeschwindigkeiten und da mit der Steigerung der Arbeitspro duktivität. Durch den Einsatz moderner elek tronischer Bauelemente, insbeson dere von Mikroprozessorsystemen in den fertigungstechnologischen Pro zessen des Maschinenbaues und bei der Herstellung von Ausrüstungen, sind zunehmend neue wissenschaft lich-technische Lösungen möglich, wie die Verknüpfung von Einzelaus rüstungen zu Bearbeitungszentren für maschinenbautypische Einzel teile, die automatische Überwa chung der Maschinenfunktionen und die breite Anwendung der Mehrmaschinenbedienung. Die Anwendung der Mikroelektro nik wird im Verkehrswesen mit eine wesentlichen Erhöhung der Sicherheit und Durchlaßfähigkeit der Fernstrecken des Eisenbahnver kehrs, der Beschleurigung des Gü terwagenumlaufes und der besseren Auslastung des Transportnetzes ver bunden sein. In -der Land-, Forst- und Nah rungsgüterwirtschaft bestehen die mit dem Einsatz der Mikroelektronik verbundenen Möglichkeiten vor al lem in der Intensivierung der Pflan zenproduktion durch bessere meß technische Erfassung und Auswer tung der Bodenparameter, in der Realisierung der industriemäßigen Tierproduktion unter Einsatz moder ner Meß-, Steuerungs- und Rechen technik und in der Intensivierung landwirtschaftlicher Grundprozesse in der Bodenbearbeitung. Im Bereich des Handels und der Versorgung können wesentliche ökonomische Effekte durch die bessere Steuerung der Warenbewegungen, der Mecha nisierung und Automatisierung der Transport- und Lagerprozesse und in der Rationalisierung der Abrechnung und Kontrolle wirksam gemacht werden. In zunehmendem Maße wird die Mikroelektronik heute zu einem be stimmenden Element bei der weite ren Entwicklung moderner elektroni scher, elektrotechnischer und foto optischer Konsumgüter. Mit dem ganzen Gewicht der Wis senschaftlichen Möglichkeiten der Mikroelektronik ist auch auf diesem Gebiet alles zu tun, um solche Kon sumgüter zu schaffen, die den Werk tätigen die Freizeit angenehmer ge stalten. in wachsendem Maße dazu beitragen, die kulturellen und In formationsbedürfnisse zu befriedigen und die Hausarbeit zu erleichtern. Über diesen Weg muß ein wichtiger Beitrag zur Verwirklichung der vom IX. Parteitag der SED beschlosse nen Hauptaufgabe geleistet werden, um die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik immer besser zu ge währleisten. Mit dem Einsatz moderner Filter und hochintegrierter analoger Fest körperschaltkreise in elektroakusti schen Konsumgütern, Substiution von immer mehr Maschinenbauteilen durch die Elektronik — unter ande rem in der Kamerafertigung — und durch den Einsatz der Mikroelektro nik in der Fertigungstechnik selbst, werden eine wesentliche Erhöhung der Gebrauchswerte, der Qualität und Zuverlässigkeit und die Sen kung der Kosten erreicht. Die dominierende Rolle der Mikro elektronik und die mit der Anwen dung der Mikroelektronik verbun dene neue Qualität der Intensivie rung in volkswirtschaftlichem Maß stab besteht vor allem 1. in der durchgängigen Verknüp fung technologischer Prozesse durch die Anwendung der Prozeß rechen- und elektronischen Steue rungstechnik, 2. in der Erhöhung der Qualität und des Ausnutzungsgrades der tech nologischen Prozesse durch ge nauere meßtechnische Erfassung. Auswertung und regelungstech nische Beeinflussung, 3. in der Senkung des Material- und Energieaufwandes durch Optimie rung der technologischen Prozesse, 4. in der Erhöhung des Mechanisie- rungs- und Automatisierungsgra- des durch den Einsatz der elektro nischen Prozeß-, Meß- und Steue rungstechnik, 5’ in der Erhöhung der Zuverlässig keit und Verfügbarkeit der Anla gen durch den Einsatz qualitativ hochwertiger, zuverlässiger mikro elektronischer Baugruppen sowie .von Diagnose- und Überwachungs systemen. Die Bedeutung der Mikroelektro nik wird dadurch unterstrichen, daß Spitzenleistungen in der Mikroelek tronik nur auf der Grundlage von Spitzenleistungen in gesamtvolks wirtschaftlichem Rahmen, in der Elektrotechnik einschließlich wissen schaftlichen Gerätebaus und darüber hinaus in der chemischen Industrie, in der Metallurgie, in der Glas-/Ke- ramikindustrie, im Maschinenbau und vor allem auch in der Wissenschaft möglich sind. Die Erreichung, des fortgeschrittenen internationalen Ni veaus in der Mikroelektronik erfor dert demnach von der Grundlagen forschung über die Rohstoffe und Halbzeuge bis zum feinmechani schen Präzisionsgerätebau und in der Halbleiterindustrie selbst gleich zeitig Spitzenleistungen. Diese enge Verflechtung der Ent wicklung und Anwendung der Mik roelektronik mit den Zuliefer- und Anwenderbereichen der Volkswirt schaft unterstrich der Generalsekre tär des Zentralkomitees der Soziali stischen Einheitspartei Deutschlands und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Genosse Erich Honecker, in einem im Juli dieses Jahres in der „Einheit“ veröffentlichten Artikel. Er schrieb: „Sie (die Mikroelektro nik) zu beherrschen und breit einzu setzen, ermöglicht es, Rationalisie- rungseffekte von sehr bedeutendem volkswirtschaftlichem Gewicht zu erzielen. Die Mikroelektronik wäre allerdings nicht durch einen Vor stoß zu meistem, der nur an einem Abschnitt geführt würde. Angespro chen sind Wissenschaft und Produk tion. Hersteller, Zulieferer und An wender. Bevor moderne Mikroprozes soren entstehen, sind Höchstleistun gen in Elektronik, Gerätebau und Chemie nötig. Für ihren wirkungs vollen Einsatz bedarf es eigener schöpferischer Arbeit in vielen Be reichen, wo die neue Technik einge setzt werden soll.“ Auf Grund der hohen volkswirt ¬ schaftlichen Bedeutung für die wei tere Steigerung der Produktivität, die Erhöhung der Zuverlässigkeit und Qualität und die bessere Aus nutzung der Material- und Energie reserven ist die Entwicklung und Anwendung der Elektronik und vor allem der Mikroelektronik eine poli tische Frage von hohem Rang. In diesem Prozeß der Entwicklung und breiten Anwendung der Mikro elektronik in der Volkswirtschaft sind dem Industriebereich Elektro technik und Elektronik bedeutende Aufgaben gestellt. Das Entwick lungstempo vieler volkswirtschaft licher Bereiche wird vom wissen schaftlich-technischen Stand der Geräte, Anlagen und Ausrüstungen der Elektrotechnik und Elektronik in zunehmendem Maße direkt beein flußt. Unsere Aufgabe lautet deshalb: mehr Zuliefererzeugnisse und Ratio nalisierungsmittel zur Durchset zung der Intensivierung bereitzu stellen, vor allem für die Grund stoffindustrie, den Maschinenbau und die Forschung, in Wissenschaft und Technik das Entwicklungstempo ständig zu erhöhen, die Arbeitstei lung und Kooperation mit den so zialistischen Bruderländern weiter zu vertiefen und den Export zu stei gern. Bei Konsumgütern der. elektrotech nischen, elektronischen und foto- optischen Industrie müssen wir für ein breites Sortiment qualitativ hochwertiger und zuverlässiger Ge räte sorgen und so direkt auf die Erhöhung des Lebensniveaus unse rer Bürger Einfluß nehmen. Das ist eine hohe Zielstellung, und es ist für ihre Realisierung von grundlegender Bedeutung, daß wir mit großer Intensität die Entwick lung und Anwendung der Mikroelek tronik vorantreiben und die dem Industriebereich Elektrotechnik und Elektronik zur Verfügung stehenden Potenzen in vollem Umfänge für diese Aufgabe nutzen. 15 Monate nach der 6. Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, die die dominierende Rolle der Mikroelek tronik für die Entwicklung der Volkswirtschaft umfassend unter strichen hat, kann festgestellt wer den, daß wir auf diesem Gebiet be achtliche Fortschritte gemacht ha ben. Das erste Mikroprozessorsystem der DDR wurde in diesem Jahr in die Produktion übergeleitet. Im Jahre 1979 werden in größeren Stückzahlen Mikrorechner für die Anwendung in der Volkswirtschaft zur Verfügung stehen. Mit dem Plan Wissenschaft und Technik werden in diesem Jahr mehr als 100 unter schiedliche Anwendungsmöglichkei ten für Mikrorechner erschlossen, die mit hohen Effekten in der Mate rial- und Energieökonomie und mit einer wesentlichen Steigerung des Gebrauchswertes, der Zuverlässigkeit und Qualität der Erzeugnisse verbun den sind. Die Anwendung der Mikro- ■ elektronik wurde in vielen Kombi naten und Betrieben der Elektro industrie bei Erzeugnissen und Technologien bereits nutzbar ge macht. Mit der Einführung der neuen Zentraleinheit EC 2655 für elektronische Datenverarbeitungsan lagen als Nachfolger der bisher pro duzierten Zentraleinheit EC 2640 wird eine Gebrauchswertsteigerung auf 170 Prozent, eine Senkung des Energiebedarfs auf ein Drittel er reicht und die Zuverlässigkeit ver dreifacht. Auch unter kosmischen Bedingun gen haben sich solche Erzeugnisse der Elektrotechnik und Mikroelektro- • nik wie die Multispektralkamera des VEB Carl Zeiss Jena, der Schall pegelmesser des VEB Meßelektronik Dresden, Kameras des Kombinats VEB Pentacon Dresden und elektro ¬ nische Uhren des VEB Uhrenwerke Ruhla und weitere Erzeugnisse be währt. Bei der Entwicklung und Anwen dung der. Mikroelektronik kommt den Hochschulen und Universitäten unserer Republik die verantwor tungsvolle Aufgabe zu, politisch und fachlich hochqualifizierte Kader aus zubilden. die die zukünftigen Auf ¬ gaben mit Erfolg meistern werden, und selbst einen wachsenden Bei trag zur Schaffung des wissenschaft lichen Vorlaufes auf dem Gebiet der Elektrotechnik und Elektronik, vor allem der Mikroelektronik, zu lei sten. Die Sektionen des Elektroinge nieurwesens der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt können auf eine positive Bilanz ihrer Entwick lung zurückblicken. Jährlich be enden etwa 200 bis 250 Studenten des Elektroingenieurwesens ihr Stu dium und nehmen als hochqualifi zierte Diplomingenieure ihre Tätig keit in der Volkswirtschaft, vor al lem in den Betrieben und Kombi naten der Elektrotechnik und Elek tronik, auf. Die Mehrheit dieser Kader leistet ihren Beitrag zur Entwicklung des Industriebereiches und zeichnet sich durch Einsatzbereitschaft, Verant- wortungsbewußtsein, hohes Wissen und schöpferische Arbeit, in der For schung und Entwicklung, der Kon struktion und Technologie aus. Besonders hervorheben möchte ich die fruchtbringende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung zwi schen den einzelnen Sektionen • der Technischen Hochschule und Betrie ben und - Kombinaten des Ministe riums für Elektrotechnik und Elek tronik. Über 50 Prozent der Forschungs kapazität der Hochschule sind mit Betrieben und Institutionen des In- dustriebereiches gebunden. Beson ders enge Partnerschaft besteht mit dem Kombinat Mikroelektronik, wo bei sich die Zusammenarbeit insbe sondere auf die Weiterentwicklung von Halbleiterstrukturen, von Auf gaben der CMOS-Technik, insbe sondere auf isolierenden Trägern, und bestimmte Probleme der Werk stoff- und Dünnschichttechnik kon zentrieren. , Wesentlich verstärkt wurde die technologische Forschung der Tech nischen Hochschule Karl-Marx- Stadt auch auf solchen wichtigen Ge bieten der Halbleitertechnik wie — dem rechnergestützten topologi schen Entwurf integrierter Schaltkreise der Verfahrensentwicklung zum Zyklus I im Zusammenhang mit dem Aufbau des Technikums Mi kroelektronik und - der Technologie und Verfahren dünner Schichten für die Mikro elektronik. Die Entwicklung und Untersuchung moderner Antriebssysteme für den Elektromaschinenbau, die Anwen dung von Mikrorechnern für die Pro zeßrechentechnik für das Institut für Elektroanlagen Berlin und die Elek tronik-Prüftechnologien für den VEB Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx- Stadt zeigen die hohe volkswirtschaft- liche Bedeutung dieser Forschungsar beiten und den engen Kontakt zwi schen den Sektionen der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt und den Betrieben und Kombinaten der Elek troindustrie. Ich kann feststellen, und ich tue das mit großer Freude, daß die Be schlüsse der 6. Tagung des Zentral komitees der Sozialistischen Ein heitspartei Deutschlands an der Technischen Hochschule Karl-Marx- Stadt mit großer Sachkenntnis aus gewertet und wichtige Schlußfolge rungen für die Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fort schritts auf dem Gebiet der Mikro elektronik gezogen worden sind. Besonders im letzten Jahr hat sich die Zusammenarbeit zwischen den Sektionen der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt und den Betrieben und Kombinaten der Eektroindustrie weiter vertieft, und es wird daraus deutlich, daß Wissen schaft und Produktion immer enger zusammen rücken. Für diese konstruktive Zusammen arbeit spreche ich dem Rektor der Technischen Hochschule, Genossen Professor Dr. Weber, und dem Kol lektiv der Hochschullehrer und Wis senschaftler sowie den Studenten und Assistenten, die aktiv an der Lösung von Forschungsaufgaben für die Elektroindustrie mitgearbeitet haben, meinen herzlichen Dank aus. Und ich möchte hervorheben: Die Aufgaben, die der Industrie bereich Elektrotechnik und Eektro- nik in der zweiten Hälfte des Fünf jahrplanes 1976 bis 1980 lösen muß, erfordern dieses Zusammenrücken, diese Intensivierung der sozialisti schen Gemeinschaftsarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie mit zwingender Notwendigkeit. Sie ist für die weitere Beschleuni gung des wissennschaftlich-techni- schen Fortschritts absolut erforder lich. Von hohem erzieherischem Wert für die Ausbildung der zukünftigen Diplomingenieure ist es, daß vor al- lern Forschungsleistungen der Stu denten in Form von Jugendobjekten, Beleg- und Diplomarbeiten in diese Zusammenarbeit einbezogen werden. Es ist im Sinne der Erfüllung der Beschlüsse der Partei der Arbeiter klasse über die Erhöhung der Wirk samkeit von Wissenschaft und Tech nik, daß auch die Wissenschaftler der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt ihre Forschungsaufgaben erst dann als abgeschlossen betrach ten, wenn die Ergebnisse in die volkswirtschaftliche Praxis überge leitet und die projektierten techni schen und ökonomischen Parameter erreicht worden sind. Und das geht nicht ohne die enge Zusammenarbeit mit der Industrie von Anfang an, denn sie gewährleistet in erster Li nie, daß Ergebnisse der Forschung zum frühestmöglichen Zeitpunkt in der Praxis genutzt werden und einen Beitrag zur Entwicklung von Erzeug nissen leisten, die dem fortgeschrit tenen internationalen Stand entspre- (Fortsetzung auf Seite 6) Herzlichen Glückwunsch für Prof. Bethge zur Verleihung der Ehrendoktor-' würde durch den Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissen schaft, Genossen Prof. Lenk. Ehrendoktorwürde für Prof. Dr. Heinz Bethge In Anerkennung seiner erfolgrei chen Tätigkeit als bedeutender Wis senschaftler und Hochschullehrer, seiner hervorragenden Stellung im wissenschaftlichen und gesellschaft lichen Leben der Deutschen Demo kratischen Republik, seiner hohen Autorität und Wertschätzung im In- und Ausland und seiner engen Be ziehungen zur Sektion Physik/Elek- Ironische Bauelemente unserer Hoch schule verieh der Wissenschaftliche Rat am 20. Oktober 1978 Prof. Dr. rer. nat. habil. Heinz Bethge die Ehrendoktorwürde der .Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt. Dr. Heinz Bethge ist Präsident der Deutschen Akademie der Naturfor scher Leopoldina, Ordentliches Mit glied der Akademie der Wissen schaften der DDR, Mitglied der Säch sischen Akademie der Wissenschaf ten, Auswärtiges Mitglied der Bulga rischen Akademie der Wissenschaf ten, ordentlicher Professor an der Martin-Luther-Universität Halle und Direktor des Institutes für Fest körperphysik und Elektronenmikro skopie der Akademie der Wissen schaften, das zugleich internationales Zentrum für Elektronenmikroskopie der Akademien der sozialistischen Länder ist. Bereits diese wenigen An gaben charakterisieren ihn als einen hervorragenden Wissenschaftler. Heinz Bethge wurde am 15. No vember 1919 in Magdeburg geboren. Nach praktischer Tätigkeit begann er nach dem Abitur das Studium zu nächst an der damaligen Hochschule für angewandte Technik in Köthen, setzte es an der Technischen Hoch schule in Berlin-Charlottenburg fort, bis es 1939 durch den zweiten Welt krieg unterbrochen wurde, und be endete es 1949 an der Universität Halle. Fünf Jahre später promovierte er als Assistent an der Mathe matisch-Naturwissenschaftlichen Fa kultät der Universität Halle, und wiederum fünf Jahre danach habili tierte er sich an gleicher Stelle. 1960 erfolgte die Berufung an die Universität Halle als Professor mit Vollem Lehrauftrag für Physik. Im gleichen Jahr wurde ihm die Leitung der neu gegründeten Arbeitsstelle für Elektronenmikroskopie angetra gen, die für seinen späteren Ent wicklungsweg von entscheidender Bedeutung war. Prof. Bethge gehörte zu jener Ge neration, die nach den Erlebnissen der Kriegsjahre nach endlich sinn voller Betätigung strebte und mit Begeisterung das neue Leben an den Universitäten der DDR prägte. Die Physik der Universität Halle hatte durch das frühere Wirken von Smekal eine gute Tradition auf dem Gebiet der Kristallphysik. In der schwierigen Situation der ersten Nachkriegsjahre begann Heinz Bethge sich mit den Gebieten der Elektronenmikroskopie und der Elektronenbeugung zu beschäftigen und mit diesen Methoden aktuelle Probleme der" Kristallphysik aufzu greifen. Mit dem Eigenbau von Elek tronenmikroskopen begann dabei sein wissenschaftlicher Werdegang. Die international anerkannten wissenschaftlichen Leistungen von Prof. Bethge liegen vor allem auf dem Gebiet der Oberflächenphysik, wo er erfolgreich mit originellen Methoden mikroskopische Prozesse auf Kristalloberflächen erforschte und damit zum Verständnis der ato maren Oberflächenvorgänge beitrug. Durch die Messung schwer erfass barer oberflächenphysikalischer Grö ßen lieferte Prof. Bethge wertvolle Beiträge, die in die Theorie des Kri stallwachstums eingeflossen sind. Ferner sind seine festkörperphysika lischen Grundlagenuntersuchungen auf Gebieten der Grenzflächen und dünnen Schichten zu nennen, die wesentliche Impulse für die ange wandte Forschung gegeben haben. Professor Bethges vielfältige For schungsarbeiten sind stets mit der Entwicklung neuer Forschungsme thoden verknüpft gewesen. Typisch für seine Arbeiten ist, daß er neben Vorstößen in wissenschaftliches Neu land auch alte ungelöste Probleme aufgreift und ihre Lösung mit neuen originellen Methoden erzwingt. (Fortsetzung auf Seite 6)
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