Volltext Seite (XML)
» tet bei -49) Mo- 1 Ab- e Bc- iefigen «itt- nlädel rrein 'enun- rgung n deS achten oeteen grün- -chul- Erzgebirgischer Vollssreund. Tage- uav Amtsblatt für die Gerichtsämter Grönhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg und Wildenfels; sowie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schwär- zenberq, Wildenfels und Zwönitz. SO. j'"""" s^Sönntag, den 5. Februar.' ^"""SLL Preis MerteljLbrlich 1' Nqr, — Jnseraten-Annaüme für die an, Abend erscheinende Rümmer bi« Bormittag« 11 Ubr. Tagesgeschichte Nur der Wahrheit die Ehre! Preuße» will durchaus annectiren. Mit Schleswig-Holstein soll der erste Versuch gemacht werden. Wenn der erste Versuch so leidlich gelänge, wurde man dann rasch ohne große Bedenken mit anderen kleinern deutschen Staaten weiter fortfahren im Geschäft. Und wer trägt die Hauptschuld mit, daß Preußen gegenwärtig so gar stark an einem hitzigen Annexionsfieber leidet? — Wer anders als diejenige politische Partei in Deutschland, die seit Jah ren fort und fort den Grundsatz gelehrt, verfochten und zu verbrei tengesuchthat: Preußen allein ist die Schutzmachi Deutsch lands! Nur ein Großpreußen gibt ein starkes Deutsch land! Leider haben die Vorbeter dieser beiden Sätze hie und da et liche leichtgläubige Nachbeter gefunden, und da diese Grundsätze dem eigentlichen eingefleischten Preußenthum so recht aus der Seele gesprochen waren, so darf es nicht Wunder nehmen, wenn in Preu ßen endlich das Annexionsfieber zum Aus- und Durchbruch gekom men ist. In den Gliedern lag ihm dieses Fieber schon längst. Eine andere Frage ist aber freilich die: Ist Preußen allein wirklich die Schntzmacht von Deutschland? Nur die deutsche Ge schichte kann uns auf diese Frage die einzig wichtige und wahre Antwort geben. Und was sagt uns die deutsche Geschichte? — Deutschland hat noch nie Ursache und Gelegenheit gehabt, Preußen für seinen ganz bejondern Schutz ganz besonders zu danken. Im Basler Frieden ließ es Kaiser und Reich im Stich und sah von da ab allen französischen Invasionen zu, bis 1806 die Reihe an den so genannten deutschen Schutzherrn selbst kam, der durch die Franzosen an die äußerste Grenze des Staats getrieben wurde und nur durch russische Vermittlung die Hälfte seiner Provinzen rette» konnte. Die preußische Erhebung im Jahre 1813 wurde von Napoleon bei Lützen und Bautzen mit solchen Keulenschlägen niedergeworfen, daß die Krone der Hohenzollern ganz unstreitig verloren gewesen wäre, hätte nicht der Kaiserstaat Oesterreich feine Macht in die Wagschal« der Verbündeten geworfen. Und dann, wie der deutsche Erzfeind unter seinem gewaltigen Kriegsmeister Napoleon l. total niederge- worfen worden war, wie hat Preußen gehandelt? Es hat sich die große Hälfte vom Sachsenlande genommen! War das gehandelt wie eine „Schutzmacht" handeln soll? War das eine „deutsche" oder eine ^preußische" That? — Also von jeher war der österreichische Kaiserstaat die Vormauer Deutschlands und nach allen Niederlagen im Stande, sich aus eige nen Kräften wieder gewaltig emporzurichten. Kein erfahrener Staats mann, kein Kenner der Geschichte, der unvcrblendet von politischem Fanatismus die Dinge in ihrer wahren Gestalt betrachtet, wird mithin dazu rathen, den Schutz Deutschlands Preußen allein zu ver trauen, vielmehr in Oesterreich die stärkere Stütze und Bürgschaft der gemeinsamen Sicherheit erkennen. Ferner aber behauptet die National-Vereins-Partei: Nur ein Großpreußen gibt ein starkes Deutschland. Wie steht es mit dieser Behauptung? Beruht sie auf Wahrheit? Wir meinen: Nur der Wahrheit die Ehre! Wenn man in Berlin schon jetzt gegen die Regierungen der angesehensten deutsche» Mittelstaate» eine Sprache führt, die mindestens seit den Zeiten des ersten Napoleon nicht mehr gehört worden ist, so kann man sich denken, wie erst der Ton preußischer Rescripte sein würde, wenn den deutschen Staaten alle Machtmittel entzogen worden wären. Von allen staatlichen Ver hältnissen ist für die Bevölkerung unstreitig das Drückendste, der Diener zweier Herren zu sein, und man würde diesen Zustand sehr bald als unerträglich empfinden, was den annexionistischen Plänen Preußens sehr zu Statten kommen müßte. Das zu einen: Groß- preußen gewordene Deutschland würde nach den Grundsätzen regiert werden, welche nun einmal traditionell und unaustilgbar geworden sind. Die Machtfülle der Krone, getragen durch militärische und feudale Stützen und umgeben von einer Scheinverfassung, deren Auslegung das Ministerium sich vorbehält und die außerdem ihr Correctiv in einen: Herrenhause findet, dessen Geist und Wese» wir bei jedem Landtage zu erkennen Gelegenheit haben: Daö ist das Bild der deutschen Zukunft unter der Herrschaft Preußens! Also nur der Wahrheit die Ehre! Preußen allein kann Deutsch land nicht schützen! Von einem sogenannten „Großpreußen" kann keine Rede sein. Deutschland. Oesterreich. In den jüngsten Tagen beschäftige» sich die deutschen Zeitungen ganz hauptsächlich mit der Antwort, die Preu ßen in Bezug auf die schleswig-holsteinische Frage auf die österr. Depesche vom 21. Decbr. vorigen Jahres gegeben hat. Die Ost-Deutsche Post sagt über diese Antwort: „Nach allem, was wir über die preußische Depesche zu höre» bekommen, scheint dieselbe im wesentlichen nichts zu enthalten als Ausflüchte, welche die preußische Regierung unter allen Umständen gegen weitere zu dringliche Zumuthungen, sich über ihre endlichen Ansichten bezüglich der Herzogthümer zu erklären, zu schützen bestimmt sind. Hr. v. Bismarck hat zur Stunde nur einen negativen Zweck vor Auge», die endlose Verschleppung der ganzen Angelegenheit." Die wiener „Presse" sagt: Preußen geht auf den österreichischen Antrag, den Herzog von Augustenburg provisorisch in die Regierung einznsetzen, nicht ein und will, wie es scheint, auch seine Forderungen an de» künftigen Herrscher über die Herzogthümer nicht präcisiren. Es scheint, daß die Verhandlungen so lange ruhen sollen, bis die preußische» Kron syndici ihr Votum abgegeben haben werden. Auf diese Art werden die Wünsche unserer Regierung von unserm Allireten beachtet!! (Und doch — füge» wir hinzu — tritt Oesterreich Preußen nicht kräftig entgegen, und doch sagt sich Oesterrelch von der preußischen Allianz nicht los!) Wien, 31. Jan. Die Ost-Deutsche Post zieht eine Parallele zwischen preußischen und österreichischen DerfaffungSzuständen, die Holz-Verkauf. Im Ober-Pfannenstiel» Forste sollen künftigen Donnerstag, den S Febrnar L86S 123 weiche Stämme, 98 äo. und harte Klötzer, 14 Klftrn. dergl. Scheite und Klöppeln und 30^ Schock „ Reißig gewöhnlichermaßen von der lOten Bormittagsstunde an verkauft werden, wobei die Zusammenkunft in dem Holzschlaae bei dem Pfannenstieler Forsthause stattfindet. Die Fürstl. Forstverwaltung des obgenannten Reviers. -Soehor.Elsholz