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Texte der Gesänge. OC=dO 2. a) Arie der Mimi „Oui! On m’apelle Mimi, mais mon nom est Lucie“ a. „La Boheme". c.Pucdni. Oui! On m’appelle Mimi, mais mon nom est Lucie. Et que simple est ma viel Des le matin je fais des travaux d’ aiguille: Sur la soie et le satin je brode des lis, des roses, j'aime toutes ces choses, dont le charme caresse, qui nous parlent amour, printemps, jeunesse, qui sont chimere et songe et fantaisie, ce qui pour vous s’appelle poesie je suis folle? On m’appelle Mimi, et pour quoi? je ne sais! Seule chez moi, je me fais la dinette; je vais peu ä la messe, mais je prie le bon Dieu. Je vis toujours seulette, entre les murs de ma cham- brette, tout pres du ciel oü j’aspire! Mais quand revient le soleil, j’ai son premier sourire, j'ai le premier baiser de l’Avril vermeil, le premier souffle du zephire! Parfois ma fenetre est fleurie, c’est ma coquetterie! II est si doux le parfum d’une fleur! Mes fleurs ä moi, helas! Fleurs que je brode, helas! N’ont pas d’odeur! Que vous dirai je encore que me sourcie! Je suis une voisine importune qu’il faut quitter sans rancune. Out. Man nennt mich jetzt Mimi; einst hieß ich Lucia. Mein Los ist bald geschildert: Auf Leinwand stick’ ich zu Haus oder auswärts. Still und heitern Wesens, beglückt darf Rosen und Lilien ich sticken, dann wird die Arbeit Entzücken, wecket wonnige Triebe, erzählt mir hold von Lenz, von Lenz und Liebe. So wieg ich mich in Träumen und Chimären, „Poesie“ nennt man’s, schwärmen in Sphären. Ihr versteht mich? Man nennt mich jetzt nur Mimi, weiß nicht warum! Fleißig bin ich und koche selbst mein Essen; und fehlt die Zeit zur Kirche, bet’ ich doch fromm zum Herrn. Leb’ allein ganz einsam; dort von dem kleinen weißen Stübchen seh’ Welt und Dächer ich tief im Schnee. Taut ihn des Lenzes Sonne, ich seh' zuerst ihr Strahlen, mein ist des Erühlings reinste Wonne, und mein sein Kuß, der löst des Winters Qualen! Und wächst mir am Fenster die Rose, möcht’ die Knospen ich hüten. Nichts ist so süß als der Duft der Blüten! Ach, Blumen, nur gestickt sind ohne Duft, der dort die Rose schmückt! Nichts andres wüßt’ ich mehr von mir zu sagen; wollet verzeihen das als Nachbarin, euch zu stören ich mocht’ wagen. % \ b) Habanera „L’amour est L’amour est un oiseau rebelle Que nul ne peut aprivoiser, Et c’est bien en vain qu’on l’appelle S'il lui convient de refuser Rien n’y fait menace on priere, L’un parle bien, l’autre se tait, Et c’est l’autre, que je prefere, II n’a rien dit, mais il me plait. L’amour est un enfant de Boheme II n’a jamais connu de loi, Si tu ne m’aimes pas, je t’aime; Si je t’aime, prends garde ä toi! L’oiseau que tu croyais surprendre Battit de l'aile et s'envola; L’amour est loin tu peux l’attendre; Tu ne l’attends plus, il est lä! Tout autour de toi vite, vite Il vient s'en va, puis il revient; Tu crois le tenir, il.t' evite; Tu crois l’eviter, il te tient! L’amour est un enfant de Boheme etc. etc. un oiseau rebelle" aus „Carmen". G.Bizet. Ja die Liebe hat bunte Flügel, Solch ein’ Vogel zähmt man schwer, Haltet fest sie mit Band und Zügel, Wenn sie nicht will, kommt sie nicht her, Ob ihr bittet, ob ihr befehlet Und ob ihr sprecht und ob ihr schweigt, Nach Laune sie den erwählet Und heftig liebt, der stumm sich zeigt. Die Liebe von Zigeunern stammet, Frägt nicht nach Rechten und Gesetz und Macht; Liebst du mich nicht, bin ich entflammet Und wenn ich lieb, nimm dich in Acht! Glaubst du den Vogel schon gefangen, Ein Flügelschlag, ein Augenblick Er ist fort und du harrst mit Bangen, Eh’ du’s versiehst ist er zurück, Weit im Kreise, siehst du ihn ziehen, Bald ist er fern, bald ist er nah, Halt ihn fest und er wird entfliehen, Weichst du ihm aus, fluggs ist er da. Die Liebe von Zigeunern stammet etc. etc. \ Paul Bourget. 4. a ) Romanze. L’äme evaporee et souffrante, L’äme douce, l’äme odorante Des lis divins — que j’aie cueillis Dans le jardin de ta pensee, — Oü donc les vents l’out-ils chassee, Cette äme adorable des lis? N’est il plus un parfum qui reste De la suavite celeste. Des jours oü tu m’enveloppais D’une vapeur suchaturelle Faits d’espoir, d’amour fidele. De beatitude et de Paix? CI. Debussy. O, die schmerzbeladene Seele, Die gelinde, die duft’ge Seele Der weißen Lilien die ich einst In deinem Herz so fromm gepflückt, Wo hat der Wind sie nun zerstreut, Die wonnige, liebevolle Seel’? Ach! wird kein einz’ger Duft verharren? Wird jene himmlische Empfindung Der Blütezeit, der Liebeswonn’ Nicht immer ins Gedächtnis rufen Hoffnung und Glaub’ und Liebestreue, Und ruhige Glückseligkeit?