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HOCHSCHULSPIEGEL € Nach dem 9. Plenum des ZK der SED APO 13 beriet über Aufgaben des Instituts für Pädagogik im Studienjahr 1965/66 Die Anforderungen an die fachliche Qualifikation des Lehrers sind in den letzten Jahren ständig gestiegen. Diese Tendenz erklärt sich aus der wachsenden Rolle, die die Wissen schaften bei der Entwicklung des ge sellschaftlichen Lebens spielen. Es ist kein Zufall, daß auch den pädagogischen Wissenschaften aus diesen Entwicklungstendenzen neue Aufgaben erwachsen sind, die gegen wärtig nur in begrenztem Maße gelöst werden können. Neben der Tatsache, daß die päd agogische Forschung noch immer kei nen ausreichenden Vorlauf in der Be arbeitung der anstehenden unter richtlichen und erzieherischen Pro bleme erreicht hat. spielen in der Diskussion um die Heranführung der pädagogischen Wissenschaft an die aktuellen Aufgaben der sozialisti schen Schule vor allem Fragen der Ausbildung der Lehrer eine beacht liche Rolle. Das Institut für Pädagogik der Technischen Hochschule, das seine Tätigkejh,am 1. April 1965 auf genom men hab sieht sich daher mit einer Fülle von Aufgaben konfrontiert, die eine Besinnung auf die politisch- ideologischen Aufgaben des Instituts bei der Erziehung sozialistischer Leh rer. auf die entscheidenden Schwer punkte der pädagogisch-psycholo gischen Grundlagenausbildung und die Profilierung der Forschung not wendig machen. Der Direktor des Instituts für Pädagogik hat die grundlegenden Aufgaben des Instituts vor den Mitgliedern der APO 13 dargelegt, da es sich als notwendig erwies, die vom 9. Plenum kritisierten Mängel am Entwicklungsstand der pädagogischen Wissenschaft in ihren ideologischen Zusammen hängen zu kläret? und die wissen schaftlichen Potenze auch unserer Mitarbeiter unter Führung der Partei zu formieren. Das war auch der Grund dafür, diese Parteiver sammlung gemeinsam mit der parteilosen Kollegen unseres APO- Bereiches durchzuführen. Es wurde Klarheit darüber erzielt daß es vor allem Aufgabe des Insti tuts für Pädagogik sein muß, den Lehrerstudenten die gesellschaftliche Verantwortung des Lehrers in allen ihren Abhängigkeiten bewußt zu machen, damit sie ihre künftige Tä tigkeit in der sozialistischen Schule als einen ehrenvollen Auftrag der Gesellschaft und als eine wissen schaftliche Tätigkeit verstehen ler nen. Bei der Lösung dieser' Aufgabe wird es sich als notwendig erweisen, die Rolle anderer Institute der Tech nischen Hochschule noch näher zu fixieren. In der pädagogischen und psychologischen Grundlagenausbil dung steht das Institut für Pädagogik bei der Umsetzung der neuen Stu ¬ dienprogramme für Pädagogik und Psychologie vor einer Reihe von Pro-, blemen, deren Lösung vorerst in den folgenden Grundprinzipien angedeu tet wurde: 1. Es ist notwendig, die pädago gische und psychologische Grundaus bildung an den gegenwärtigen und künftigen Hauptaufgaben des Leh rers in der sozialistischen Schule zu orientieren. 2. Bei der Erarbeitung des theore- tischen Grundwissens muß eine op timale selbständige Aneignung an gestrebt werden. 3. Der künftige Lehrer muß be fähigt werden, die Arbeitstechniken bei dr Planung. Leitung und wis senschaftlichen Analysen des Unter richts- und Erziehungsvorganges schöpferisch zu handhaben. 4. Es ist ein System zu entwickeln, das dem Lehrerstudenten eine stän dige pädagogische Tätigkeit während eines Studiums ermöglicht, wobei es hierbei auf eine enge Verbindung mit der theoretischen Ausbildung an kommen muß. iiiiiiiiiiiiiiiiiiiihiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiui Kontinuierliche Leistungskontrolle Prof. W. Häußler zu einer wichtigen Frage des Studiums In einer wichtigen, alle Studieren den und Mitarbeiter interessierenden Frage wandten wir uns an Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. W. Häußler, die er uns freundlicherweise beantwor tete. Frake: Wie uns bekannt ist, gibt es in Ihrem Institut bereits gewisse prak- tische Erfahrungen mit der kontinu ierlichen Leistungskontrolle der Stu dierendem Können Sie uns darüber etwas berichten? Antwort: Für eine kontinuierliche Leistungs kontrolle der Studierenden wurden bereits 1963 im Maschinenlabor I und II die ersten Maßnahmen eingeleitet. Bis dahin übliche, umfangreiche Belegarbeiten wurden durch kon krete Aufgabenstellung auf das we sentlichste beschränkt. Nach jeder Übung werden die er worbenen Kenntnisse individuell durch Kolloquien überprüft. Die Ge samtnote ergibt sich dann aus dem Durchschnitt aller Übungen. Dadurch wird jeder Student zu kontinuierlicher selbständiger Mit arbeit angehalten, der Zeitaufwand für die Belegausarbeitung wird ver kürzt und mehr Zeit zum Selbst studium gewonnen. Außerdem wird eine bessere indi viduelle Beurteilung möglich und die Korrektur- und Verwaltungsarbeit des Institutes wesentlich gesenkt. In der technischen Wärmelehre wurde erstmalig 1964 die Abschluß prüfung für das Direktstudium durch zwei Prüfungsklausuren er setzt, die im Laufe des Semesters abgelegt werden. Das zu prüfende Stoffgebiet wird dabei in zwei Ab schnitte aufgeteilt. Dadurch werden die Studierenden zu kontinuierlicher Arbeit während des ganzen Seme sters angehalten. Die von unserem Institut getroffe nen Maßnahmen wurden von den Studenten allgemein begrüßt, und als Erfolg ist im Durchschnitt bereits ein Leistungsanstieg zu verzeichnen. 5. Im Hinblick auf die Lehrmetho den bei der Vermittlung pädagogi- scher Kenntnisse ist davon aus- zugehen, daß alle allgemein-pädago- sischen Einsichten des Lehrers in ueispiemartet wese , utiuudaunls werden. Dies erfordert eine wissen schaftliche Durchdringung der Lehr verfahren und den Einsatz moderner Unterrichtsmittel in der Grundaus- biidung. Die kritische Erörterung der vor stehenden Grundsätze durch die Mit glieder der APO 13 erwies sich als eine brauchbare Methode, in der kol lektiven Beratung und kritischen Auseinandersetzung die Hauptrich tung der wissenschaftlichen Tätigkeit des Instituts zu bestimmen. In dieser Arbeitsmethode sehen wir einen Weg, die führende Rolle der Partei Prof. Dr. paed, habil. Fritz Beckert Direktor d. Inst. f. Pädagogik Oberstudienrat Gerhard Kranich 1. Sekretär der APO 13 Da die Teilprüfungen kleineren Stoffumfang haben, ist die Voraus setzung für eine intensivere Vorbe reitung gegeben. Nadi der Meinung der Studenten war aber bisher die Belastung mit Belegarbeiten während des Seme sters durch andere Institute zeitweise noch so groß, das eine kontinuier liche Mitarbeit erschwert wurde. Un genügende Leistungen werden vor wiegend damit begründet. bei der Festlegung der Grundauf gaben wissenschaftlicher Einrichtun gen zu realisieren. Ein solches Vor gehen ist auch deshalb zweckmäßig, weil sich bei der Durchsetzung neuer Arbeitsmethoden in der wissenschaft lichen Tätigkeit des Instituts eine Reihe ideologischer Grundfragen er geben, die mit Hilfe der Parteiorga nisation schnell und für alle Beteilig ten zufriedenstellend gelöst werden können. Solidarisch mit der lugend Algeriens An den Zentralrat der Freien Deutschen Jugend Berlin W 8 Unter den Linden 36-38 Wir erklären uns solidarisch mit Eurem Protest an Oberst Boumedienne, denn der Militärputsch ist nicht nur ein Schlag gegen die friedliebende und fortschritt liche Jugend Algeriens, sondern auch gegen die Ju gend der ganzen Welt gerichtet. Wir fordern freie Betätigung für die algerischen Ju gendverbände JELN und UNEA! Freiheit für Ben Bella, den Präsidenten des algeri schen Nationalkomitees für die Vorbereitung der 9. Weltfestspiele! In Solidarität die. Mitarbeiter und Studenten der Fachrichtung Physiklehrer des Physikalischen Institutes der TH Karl-Marx-Stadt Ähnliche Erklärungen sandten (bis Red.-Schluß) die Institute Mathematik, Fachrichtung Mathematiklehrer,’ die Studenten der Seminargruppe 26 des 2. Semesters und die Gewerkschaftsgruppe Rektorat. Ausgezeichnet mit Staatstitel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit" Erich Müller, Kesselhausmeister, arbeitet seit elf Jahren an unse rer Technischen Hochschule (58 Jahre alt). Kurt Matthes, Hochdruckheizer, arbeitet seit sechseinhalb Jahren an unserer Technischen Hoch schule (68 Jahre alt): Günter Scheffler, Hochdruckhei zer, arbeitet seit vier Jahren an unserer Technischen Hochschule (38 Jahre alt). Herbert Götte, Kohlefahrer, ist seit viereinhalb Jahren an unse rer Hochschule tätig (30 Jahre alt). Im Rahmen der 800-Jahr-Feier wurde am 23. Juni 1965 die Bri gade „Kosmos" vom Hochdruck kesselhaus im Gebäudekomplex Straße der Nationen, Technische Hochschule Karl-Marx-Stadt, mit dem Staatstitel „Kollektiv der so zialistischen Arbeit" ausgezeich net. Seit dem 30. Juni 1964, neben einer Reihe von Gruppen und Brigaden, kämpfte die Brigade „Kosmos“ um diesen Titel. Der besondere Erfolg dieser effektiv kleinen Gruppe (es sind vier Kol legen in dieser Brigade) ist es, daß sie ihr sich selbst gestelltes Programm weit übererfüllten, mit eigenen Mitteln die Beheizung, den Umbau und das Reparatur programm in der Straße der Na tionen bewältigt haben. Das be deutete großen persönlichen Ein satz, hohe Arbeitsdisziplin und Arbeitsmoral und vor allem Kol lektivgeist. An allen politischen Fragen zeigten sie großes Inter esse und setzten sich mit aktuell- politischen Problemen ausein ander. Der amtierende Rektor unserer TH, Prof. Dr. Trumpold, würdigte im Beisein des Kollegiums der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt die Erfolge der Ge meinschaftsarbeit der Brigade „Kosmos". Erstmalig konnte an unserer Technischen Hochschule dieser Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ verliehen werden. Diese Tatsache sollte Anlaß sein, durch verstärkte sozialistische Gemein schaftsarbeit den besten Kollek tiven, vor allem auch in den wis senschaftlichen Bereichen, diesen Staatstitel „Kollektiv der soziali- stisrhen Arbeit" zu überreichen. A25