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HOCHSCHULSPIEGEL 3. Jahrgang Juni 1965 Preis 10 Pfennig 9 ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Bonner Kriegspläne durchkreuzen In der Juni-Versammlung der Par teiorganisation der Fakultät für Ma schinenbau sprach Genosse Günther Erdmann. Sekretär der SED- Bezirksleitung, über einige bren nende Fragen der Gegenwart. In sei nen Ausführungen ging er u. a. auf die Konsequenzen ein, die sich aus der gegenwärtigen Entwicklung in Westdeutschland für die ideologische Arbeit der Partei ergeben. Man müsse, so erklärte er, darüber Klar heit schaffen, daß die DDR auf Grund ihrer Politik des Friedens und des sozialen Fortschritts allein die Interessen der Nation vertrete und den alleinigen Anspruch zur Führung der Nation habe. Dazu gehöre je doch auch, die Erkenntnis zu ver tiefen, daß wir mit dem imperialisti schen deutschen Staat dessen beson dere Aggressivität heute immer mehr zur Gefahr für den Frieden in Deutsch land und in Europa wird, eine ge meinsame Grenze haben. Das zwinge dazu, die Fragen der Landesverteidi gung stärker in unsere ideologische Arbeit einzubeziehen. Die Erhaltung des Friedens ver langt von allen Bürgern unseres so zialistischen Vaterlandes größte Wachsamkeit und einen hohen Grad der Entschlossenheit, die Deutsche Demokratische Republik gegen alle Anschläge des westdeutschen Impe- rialismus zu verteidigen. Neben der Erfüllung unserer Aufgaben in der Produktion und auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kultur ist es not wendig, den wirksamen militärischen Schutz unserer Republik zu gewähr leisten. Hierfür muß bei der Be völkerung, vor allem bei der Jugend, ein tiefes Verständnis entwickelt werden. Das ist eine wichtige Auf gabe aller Genossen unserer Partei. Festveranstaltung zum 20. Jahrestag des FDGB Aus Anlaß des 20. Jahrestages der Gründung des Freien Deutschen Ge werkschaftsbundes hatte die Hoch- schulgewerkschaftsleitung im Juni zu einer Festveranstaltung eingela- Aar -a de. t-r oU1~y. •nhl‘eicho aktive Gewerkschaftsfunktionäre aus den Gruppen, Abteilungen und Fa kultäten teilnahmen Die festliche Stunde war zugleich Gelegenheit, eine Reihe Kolleginnen und Kollegen für verdienstvolle Gewerkschafts arbeit auszuzeichnen (siehe auch Seite 3). Den Festvortrag hielt Genosse Dr. Gerhard Fischer, Vorsitzender der HGL. In seinen Ausführungen würdigte er den zwanzigjährigen Kampf des FDGB für Frieden, De mokratie und Sozialismus. Mit Recht ging er von der Katastrophe aus, in die der Hitlerfaschismus das deutsche Volk gestürzt hatte, und zeigte, wie im Osten Deutschlands die Arbeiter klasse eine neue Ordnung schuf, an deren Aufbau die freien Gewerk schaften einen hervorragenden An teil haben. Die wichtigste Lehre, so erklärte Dr. Fischer, bestand vor .zwanzig Jahren vor allem darin, ' „die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und an die bewährten Traditionen anzuknüpfen, die Karl Marx begründet hatte.“ Über alle Tagesinteressen hinaus mußten die neuen Gewerkschaften den Kampf um die endgültige Befreiung der Arbeiterklasse, die Entwicklung eines neuen demokratischen Deutsch lands und die Sicherung eines dauerhaften Friedens führen. Ge nosse Dr. Fischer erinnerte daran, daß der FDGB sich konsequent hin ter da s Aktionsprogramm der KPD vom 11. Juni 1945 stellte und alle Kräfte der Werktätigen für seine Verwirklichung mnobilisierte. In vol ler Übereinstimmung mit den Be stimmungen des Potsdamer Abkom mens haben die neuen Gewerkschaf ten für die Vernichtung der Grund lagen des Faschismus, Imperialismus und Militarismus gekämpft. Unter den Bedingungen der sich nach der Befreiung vom Faschismus entwickelnden antifaschistisch-demo kratischen Ordnung und mit dem Aufbau des Sozialismus in der Deut schen Demokratischen Republik ent standen der Gewerkschaft viele neue Aufgaben. Zu Herren des Staates und der Wirtschaft geworden, mußten die Arbeiterklasse und alle Werk tätigen ein neues Bewußtsein ent wickeln, das sie befähigte, die neuen komplizierten Aufgaben zu lösen. Hierfür trug der FDGB eine hohe Versptwortur g. Af Her festen Grundlage der Einheit der Arbeiter klasse und unter Führung ihrer marxistisch - leninistischen Partei mobilisierten die Gewerkschaften die Werktätigen der DDR zum Kampf für die Lösung der ökono mischen und politischen Aufgaben bei der Entwicklung und Festigung der sozialistischen Ordnung sowie zum Kampf für die Sicherung des Friedens und die Lösung der natio nalen Frage in Deutschland. Genosse Dr. Fischer erklärte hier zu, daß unsere Entwicklung, auch die des FDGB, selbstverständlich nicht ohne Widersprüche vor sich gegangen sei. Sie unterscheide sich jedoch grundsätzlich von der der Gewerkschaften in Westdeutschland, die heute noch immer den Kampf um die grundlegende Umgestaltung der Besitz- und Machtverhältnisse führen müssen. Gerade die neueste Entwicklung zeige immer deutlicher, daß die Gewerkschaften in der DDR der historischen Mission der Arbei terklasse voll gerecht wurden, Füh rerin der Nation zu sein, während sie in Westdeutschland unter den Bedingungen des staatsmonopolisti- schen Kapitalismus heute erneut um den Bestand der demokratischen Grundrechte der Arbeiterklasse kämpfen müßten. Im Kampf gegen die drohende Notstandsdiktatur der westdeutschen Imperialisten fühle sich jeder Gewerkschafter der DDR mit den Gewerkschaftsverbänden des DGB verbunden und unterstütze ihn mit allen Mitteln. Abschließend ging Dr. Fischer noch auf die Entwicklung der Ge werkschaft Wissenschaft ein, die 1953 gegründet wurde und heute bereits eine bedeutende Rolle bei der Lösung vieler wichtiger Probleme -der sozialistischen Kulturrevolution spielt. In diesem Zusammenhang dankte der Vorsitzende den zahl reichen aktiven Mitgliedern und Funktionären der Gewerkschaft, insbesondere den Vertrauensleuten, die durch ihre vielfältige und gute Arbeit zu den gewerkschaftlichen Erfolgen entscheidend beigetragen haben. , Agit-Kommission neu gebildet In ihrer Beratung vom 8. Juni be schloß die Hochschulparteileitung, die Agitationskommission neu zu bilden und ihren Aufgabenbereich zu erwei tern. Als Leiter der Kommission wurde der Genosse Dr. Heinz Stütz- ner bestätigt. Dem Beschluß entsprechend soll die Agit-Kommission den Parteiorgani sationen bzw. deren Leitungen vor allem helfen, selbständig Analysen über den ideologisch-politischen Ent wicklungsstand in ihrem Bereich zu erarbeiten. Das bedeutet jedoch, daß Nie Leitungen, um der Agit-Kommis sion eine regelmäßige Auswertung und die Information der Hochschul- Parteileitung zu ermöglichen, künftig den ideologisch-politischen Stand ebenso regelmäßig und gründlich ein- schätzen müssen. Die Agit-Kommission wird den Par teiorganisationen der Fakultäten und den APO Hinweise für die Verbes serung der ideologisch-politischen Arbeit geben, in diesem Zusammen hang die besten Methoden verallge meinern und verbreiten sowie für eine Koordinierung der inhaltlichen Aufgabenstellung sorgen. Im Festzug: die Mitglieder des Akademischen Senats der TH. Sie grüßten Walter Ulbricht und die Bevölke rung von Karl-Marx-Stadt. • , < Herzlich willkommen I Ein besonderer Gruß galt allen ausländischen Gästen, die zur Festwoche in unserer Stadt weilten.