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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 3.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196500007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19650000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19650000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 3.1965
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar -
- Ausgabe Nr. 2, Januar -
- Ausgabe Nr. 3, Februar -
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
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- Ausgabe Nr. 6, März -
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- Ausgabe Nr. 8, April -
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- Ausgabe Nr. 10, Juni -
- Ausgabe Nr. 11, Juni -
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Band
Band 3.1965
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- Hochschulspiegel
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Absolventen wollen mehr leisten Hochschule und Betrieb: Voraussetzungen schaffen Von Dipl.-Ing. Werner Schefter A 8 Nach der Lehrzeit studierte ich an der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt (Fachrichtung Werkzeug- maschinenkonstruktion) und bin seit Ende April 1964 in unserer Gruppe Spitzendrehmaschinen als Konstruk teur tätig. Die Umstellung von der Schule auf die betriebliche Belange heißt: „Laufen lernen“. Das bereitet gewisse Schwierigkeiten, die nur nach und nach überwindbar sind. Be sonders möchte ich dabei die Hilfe und Unterstützung der Kollegen er wähnen. Nach einer achtmonatigen Tätigkeit ist die Frage über den Einsatz im Be trieb noch nicht im einzelnen kon kret zu beantworten — obwohl ich schon vielseitige und interessante Aufgaben bearbeitet hahe —; denn zum Erlernen des Konstruierens braucht man viel Zeit, die bei der Fülle des Lehrstoffes während des Studiums knapp bemessen ist. Kein fertiger Konstrukteur verläßt die Schule. Der Absolvent bringt nur die Grundlagen mit, auf denen er weiter aufbauen und sich entwickeln kann. Viele Lösungsmöglichkeiten muß der In den letzten Wochen hielt die Redaktion der Betriebs zeitung des VEB Großdrehmaschinenbau „8. Mai“ Karl-Marx- Stadt unter den in ihrem Werk beschäftigten Absolventen der Hoch- und Fachschulen eine Umfrage mit dem Thema „Ist die junge Intelligenz entsprechend ihrer Ausbildung und ihren Kenntnissen in unserem Betrieb richtig eingesetzt?“, auf die auch bereits mehrere Antworten cingingen und die in der Zeitung „Der Schwermaschinenbauer" veröffentlicht wurden. Unter diesen Veröffentlichungen befindet sich auch der Beitrag des Absolventen unserer TH, Dipl.-Ing. Werner Schefter, der im Betrieb als Konstrukteur arbeitet. Wir druk- ken heute seine Ausführangen ab, weil wir der Auf fassung sind, daß sie einige interessante Gedanken enthal ten, zu denen unsere Hochschullehrer bestimmt etwas zu sagen haben. Der Artikel von Dipl.-Ing. Schefter halten wir zugleich auch für einen Beitrag zur Diskussion um die Be deutung des Ingenieurpraktikums und um die Veränderung des Inhalts unserer Lehrveranstaltungen. Die Redaktion würde besonders gern die Meinung der Fachrichtung Werkzeugmaschinenkonstruktion zu den von W. Schefter dargelegten Gedanken kennenlernen und ver öffentlichen, zumal daran auch die Kollegen im VEB Groß- drehmaschtnenbau „8. Mai“ sehr interessiert sind. Die Redaktion Konstrukteur gegeneinander abwä gen und seine Entscheidungen tref fen. Das ist für einen Anfänger kom pliziert. Gleichzeitig sind Erfahrun gen aus der Praxis wichtig, die nicht in Büchern und Zeitschriften stehen. Fachschulingenieur überlegen? Das Thema der Umfrage lautet: „Ist die junge Intelligenz entspre chend ihrer Ausbildung und ihren Kenntnissen in unserem Betrieb richtig eingesetzt?“ Ich möchte des halb sowohl auf die Ausbildung und die Kenntnisse, als auch auf den Einsatz im Betrieb eingehen. Zu den Problemen der Ausbildung sei folgendes gesagt: Das Kriterium der Hochschulbil dung ist das analytische Denken, zu dem sie erzieht. Demgegenüber ver- lans las Konstruieren aber auch die S: !se, die das Grundprinzip der - ----hv lasbilduzg aarsirllt. Die Fachschule erzieht, nicht in dem Maße zur - exakten Kritik der Grundlagen. Der Studierende lernt hauptsächlich die richtige Anwen dung für einen entsprechenden Fall. Deshalb kann er sich — von der Ana lyse der Probleme mehr oder weni ger unbelastet — der Synthese zu wenden. Die Fachschule lehrt im wesentlichen das folgerichtige Zu- sammensetzen von Bausteinen, ihr Verhalten unter bestimmten Voraus- Setzungen und ihre Berechnung. Auf Grund dieser Ausbildung ist der Fachschulingenieur dem der Hochschule bei rein konstruktiven Aufgaben überlegen. Oft verfügen die Studenten der Fachschulen über eine längere praktische Tätigkeit. Sie können oft nach kurzer Zeit in der Praxis gute konstruktive Arbeit leisten, was für Hochschulabsolven ten teilweise nur bedingt zutrifft. Die Hochschulausbildung ist tief gründiger. Sie haftet aber vielfach an der Abstraktheit ihres analytischen Denkens, während die Probleme in der Fachschulausbildung unkompli zierter behandelt werden. Diese Dif ferenziertheit müßte meiner Meinung nach auch beim Einsatz im Betrieb Beachtung finden. Widersprüche Entspricht die Ausbildung der Auf gabe, die der Absolvent später zu erfüllen hat? Obwohl die wissen schaftlichen Grundlagen nicht Selbst zweck sind, besteht meines Erachtens an der Hochschule die Gefahr, daß die wissenschaftliche Ausbildung zur konstruktiven ein nachteiliges Über- gewicnt besizt. Lie Ausblidung er folgt zu einseitig zum Geistigen hin. In dem Verhältnis Hochschule—Be trieb sehe ich einen gewissen Wider spruch. Während das Studium viel Theorie sachlich und nüchtern ver mittelt, ist der betriebliche Ablauf viel praxisnäher, turbulenter und von Terminen bestimmt. Das garantiert allerdings nicht in jedem Falle eine optimale Lösung. Ich glaube, hier müssen beiderseitig Veränderungen getroffen werden. Praxisverbundene Ausbildung Für eine Reorganisation des Kon struktionsunterrichtes halte ich unter anderem folgende Faktoren für zweckmäßig: Mehr Übungen, die Gestaltungs gesetzmäßigkeiten betreffend, in Form von Entwürfen. Mehr Anregung zu selbständiger schöpferischer Arbeit unter Anwen dung der wissenschaftlichen Grund sätze. Nur da, wo es sinnvoll ist, Berech nungen ausführen! Weiter sollte den Gesichtspunkten der fertigungs- und montagegerech ten Konstruktion mehr Bedeutung zukommen. Besonders halte ich Konstruktions übungen nach gegebenen Einbauver hältnissen (Platzbegrenzung, vorhan denes Bohrbild usw.) für sehr vorteil haft. Außerdem sind technisch-wirt schaftliche Überlegungen (minimale Herstellungskosten usw.) für die spätere betriebliche Tätigkeit be deutungsvoll. Schließlich sei noch erwähnt, daß die Ausbildungspläne der hochent wickelten Technik (zum Beispiel numerische Steuerung, Hydraulik) besser angepaßt und umfassender sein müssen. Sie sollten mehr den Betriebsbedürfnissen entsprechen. Die Praktikantenzeit im Betrieb müßte so gewandelt werden, daß der Praktikant mit der Materie in Berührung kommt und einen Ein blick in sein späteres Arbeitsgebiet erhält. Er darf in dieser Zeit nicht nur Zuschauer sein und sich lang weilen! Deshalb muß der Betrieb dieser Tätigkeit volle Aufmerksam keit schenken und dabei keine Ne- benarbeiten ausführen lassen. Zweckmäßiger Einsatz .:; Nun möchte ich noch einige Ge danken zum zweiten Teil der Fragen äußern. Um den „Start“ der Absolventen im Betrieb zu erleichtern und zu be schleunigen, halte ich einen gut or ganisierten Durchlauf durch ver wandte und mit der Arbeit des Ab solventen in Beziehung stehende Ab teilungen für vorteilhaft. Außerdem sollte dem Neuling ein erfahrener Kollege, der auch zeitlich dazu in der Lage ist, Unterstützung geben, vielleicht ähnlich einem Paten. Diese Zusammenarbeit mit erfahrenen Kräften könnte auch in der weiteren Tätigkeit andauern. Ferner sollten die Absolventen zweckdienlicher eingesetzt Werden und nicht Arbeiten auf Grund des Ar beitskräftemangels (zum Beispiel An fertigung von technischen Zeichnun gen) verrichten. Dieser Zustand be trifft übrigens nicht nur Absolven ten! ... und mehr Voraussicht In unserem Betrieb müßte eine Gruppe aufgebaut werden, die sich ausschließlich mit der „vorauseilen den“ Entwicklung der Maschinen be faßt, das heißt, Studium der neuesten Erkenntnisse und Einführung in die Praxis betreibt. Dabei könnten auch Absolventen mitarbeiten. Außerdem halte ich für die Absol venten den Einsatz nach entsprechen den Funktionsplänen (Verantwor tungsbereich, Aufgaben, Befugnisse, Qualifikationsmerkmale) für zweck mäßig. Dem Vorschlag des Kollegen Sidorf (Betriebszeitung Nr. 22'64), die Art des Einsatzes und die Entwick lungsstufen zwischen dem Betrieb und den Absolventen schriftlich zu vereinbaren, stimme ich zu; aller dings nicht unmittelbar bei der Ein stellung. Da hat man oft noch keine klare Vorstellungen über das Auf gabengebiet in Verbindung mit den eigenen Fähigkeiten und Fachkennt nissen. Es wäre günstig, wenn jemand im Betrieb speziell für den Einsatz und die Entwicklung der Absolventen verantwortlich wäre. Den Vorteil haben alle Mir scheint, die Feststellung der Redaktion in der Betriebszeitung Nr. 1/65 „Offenbar muß in die Arbeit unserer leitenden Funktionäre mit der jungen Intelligenz mehr Förde rung und Verständnis, mehr Plan mäßigkeit und Systematik einziehen“ kennzeichnet die Situation im Be trieb richtig. Diese Meinung sollte der Leitfaden für die weitere Arbeit zum beiderseitigen Vorteil sein. Ich glaube, man kann abschließend sagen: Die Absolventen wollen und können im Betrieb mehr leisten. Al lerdings sind dementsprechende Vor aussetzungen nötig. llllllllllllllllinillHIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||ill|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||IH|||||||||||||{|||||||||||||||||||||||||||IH Unsere Erfahrungen im Betrieb Studenten berichten über Erfahrungen und Ergebnisse ihrer Arbeit im Ingenieurpraktikum Student W. Freudiger Ich bin der Meinung, daß dieses Praktikum von allen bisher durch geführten das beste wär. Besonders vorteilhaft dürfte die Tatsache ge- wesen sein, daß auf Grund der vom Betrieb gestellten und von dem In stitut bestätigten Aufgabe von vorn herein ein Ziel gesteckt war. Aber gerade hier gibt es meiner Meinung noch etwas zu verbessern. Es läßt sich nicht vermeiden, daß die zu behandelnden Themen sowohl im bereits frühzeitig für seine zu lösende Aufgabe zu wecken und eventuell Bedenken rechtzeitig zu entkräften. Student P. Hirsch Das große Ingenieur-Praktikum wurde in dieser Studienperiode das erste Mal durchgeführt, und da bis lang noch keine Erfahrungen und Richtlinien vorlagen, war die Mei nung darüber im allgemeinen ab lehnend. Die Aussicht, daß man als Studierender aus dem normalen schulischen Ablauf herausgerissen wird, Studienplankürzungen und Lehrstoffverkürzungen entstehen, be stand zugleich mit der, daß durch ein längeres Praktikum mit inge nieurmäßiger Arbeit ein schnelleres und besseres Einarbeiten bzw. Über gehen zur Praxis nach dem Ende des Studiums ermöglicht wird. Voraussetzung für ein erfolgreiches Praktikum muß eine gründliche und rechtzeitige Vorbereitung des Prak tikums sein, damit vor allem der Be trieb sich auch darauf vorbereiten kann. Die Themenstellung für den Praktikanten muß gleich zu Beginn des Praktikums durchgeführt werden und möglichst so gestellt sein, daß der Betrieb im großen Rahmen ken nengelernt wird. Dem VEB Spin nerei- und Zwirnereimaschinenbau muß anerkennend ausgesprochen werden, daß er dem Praktikanten jede Unterstützung und Hilfe gibt. In jedem Fall ist eine größere Nut zung möglich als in den kurzen Praktika, die sonst durchgeführt worden sind, denn ein größerer Ein blick in das betriebliche Geschehen ist erst nach einem längeren Zeit raum zu erwarten. Forschung im Ingenieur-Praktikum? Inhalt als auch im Aufgabenbereich vom jeweiligen Betrieb abhängen und demzufolge sehr unterschiedlich sein können. Es sollte aber bei der Aufgabenstellung darauf geachtet werden, daß von selten des Betriebes die Möglichkeiten zu einer befriedi genden Lösung dieser Aufgabe vor handen sind, und das Thema nicht zu umfangreich abgefaßt wird. Es besteht sonst die Gefahr, daß der Student, der in den Betrieb kommt und noch keine Ahnung von der be trieblichen Struktur und den zu lösenden Problemen hat, nicht weiß, wo er zuerst anfangen soll. ' Man muß auch hier eine gewisse Einarbeitungszeit mit einplanen. Es ist vielleicht auch vorteilhaft, das Thema unter Beisein des Studenten mit dem Institut abzusprechen, um somit das Interesse des Studenten (Fortsetzung von Seite 2) Die Betreuung der Studenten sei tens der Abteilung Schweißtechnik war so organisiert, daß jeder Sonn abend als Tag für Konsultationen festgelegt war. Darüber hinaus stand selbstverständlich auch jeder an dere Wochentag zur Verfügung. Während des Praktikums wurden die Studenten am Arbeitsplatz be sucht und eventuell vorhandene Schwierigkeiten geklärt. Von selten des Betriebes lag die Betreuung in den Händen der Abteilung Erwach- senenqualifizierung. die fachliche Be treuung erfolgte durch den Schweiß ingenieur. Das so durchgeführte Ingenieur- Praktikum brachte einen dreifachen Vorteil: Der Student leistete Inge nieurarbeit im Betrieb und lernte die Probleme kennen, die auf ihn nach Absolvierung des Studiums zu kommen. Er kann sich nunmehr im letzten Studienabschnitt durch einen Teil wahlobligatorischer Vorlesun gen auf seinen Einsatz in der Pra xis bestens vorbereiten. Die Hochschule hat die große Mög lichkeit, Forschungsaufgaben besser und schneller zu erfüllen. Der Betrieb hat den Vorteil, Teil ergebnisse der Arbeit sofort in die Produktion einzuführen; Verfahrens vergleiche und Kennziffern können sofort übernommen werden. In Zukunft ist vorgesehen weitere Komplexthemen im Rahmen ande ¬ rer Forschungsaufgaben in dieser Form zu bearbeiten. Für 1965/66 stehen Probleme des Fertigungs ablaufes und der Schrumpfung von Schweißkonstruktionen im Vorder grund. Natürlich zeigen sich bei den Verhandlungen mit den Betrieben anfänglich Schwierigkeiten, die sind aber überwindbar. Dieses Beispiel zeigt, daß man neben den Diplomarbeiten und an deren Abschlußarbeiten, wie es bis her an unserer Hochschule schon üblich war, auch das Ingenieur- Praktikum für Forschungsarbeiten heranziehen kann. Damit können wir den Einsatz der Studenten in der Forschung wesentlich erhöhen. Festkomitee tagte Vorbereitungen zur 800-Jahr-Feier haben begonnen Unter Vorsitz von Magnifizenz Prof. Dr. Jäckel konstituierte sich am 2. Februar das Festkomitee der TH zur Vorbereitung und Durch führung der 800-Jahr-Feier von Karl-Marx-Stadt. In einer kurzen Einleitung zur Beratung des Festkomitees über das an unserer Hochschule vorgesehene Veranstaltungsprogramm wies Prof. Dr. Jäckel besonders auf die große politische Bedeutung des bevorstehenden Ereignisses hin. Sie besteht vor allem darin, daß die alte Industriestadt Chemnitz unter der Regierung der Arbeiter- und-Bauern-Macht einen großen Aufschwung in ihrer industriellen Entwicklung erhalten hat. Das heutige Karl-Marx-Stadt ist zu einem bedeutenden Zentrum des wirtschaftlichen Aufbaus in der Deutschen Demokratischen Republik geworden und hat sich besonders auf dem Gebiet des Werkzeug- und Textilmaschinenbaus nationale und inter nationale Geltung und Ansehen verschafft. Diese Entwicklung ist auch für unsere Technische Hochschule von Bedeutung; denn sie war gerade eine der wesentlichen Gründe dafür, daß die alte Industrie- und Arbeiterstadt nunmehr auch Hochschulstadt wurde. Karl-Marx-Stadt in seiner neuen industriellen Bedeutung und seiner heutigen verjüngten und verschönerten Gestalt, und unsere Hoch schule sind Schöpfungen, die aus dem siegreichen Kampf der Arbei terklasse für den Aufbau des Sozialismus hervorgegangen sind. Sie sind deshalb auf das engste miteinander verbunden. Insofern sei. so betonte der Rektor, die 800-Jahr-Feier von Karl-Marx-Stadt für unser Leben und für unsere Arbeit von außerordentlicher Bedeutung. Es gälte deshalb, dieser Tatsache durch einen entsprechenden Beitrag unserer Hochschule Rechnung zu tragen. Der Rektor unterstrich dabei, daß die 800-Jahr-Feier nicht eine Sache von wenigen Tagen sei, son dern alle großen Tage, wie besonders der 8. Mai, der 20. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, und andere Höhepunkte des gesell schaftlichen Lebens in den nächsten Monaten einbezogen werden sollten. Das Festkomitee, dem die Dekane und Prorektoren sowie weitere Persönlichkeiten unserer TH angehören, beriet anschließend über das Festprogramm der TH und die Aufgaben, die sich daraus für die einzelnen Hochschulbereiche ergeben. Es wurde festgelegt, die 4- bis 5tägige „Hochschulwoche“, die den konkreten Beitrag der " zur 800-Jahr-Feier darstellt, ebenfalls in die Zeit vom 19. bis 27. Juni zu verlegen. Den Schwerpunkt bildet eine Anzahl wissenschaftlicher Veranstal tungen, an denen neben geladenen Gästen des In- und Auslandes die Bevölkerung unserer Stadt in breitem Umfang teilnehmen soll. Darüber hinaus sind auch andere Veranstaltungen, speziell für un sere Studenten, vorgesehen. Insgesamt käme es vor allem darauf an, so wurde im Zusammenhang mit dem Veranstaltungsprogramm er klärt, den Kontakt mit den Einwohnern von Karl-Marx-Stadt, die sich mehr und mehr für die Entwicklung ihrer Hochschule interessie- , v L. er äu iesiigen Unter den Beiträgen, die einzelne Institute zum Festprogramm leisten werden, befindet sich beispielsweise die Herausgabe einer Sammlung von Aufsätzen zur Geschichte der Arbeiterbewegung von Karl-Marx-Stadt durch ein Kollktiv von Mitarbeitern des Instituts für Gesellschaftswissenschaften und anderen Hochschulangehörigen. Auch wissenschaftliche Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres stattfinden, wie die Hochschulwoche für Geschichtslehrer, die das Institut für Geschichte der Naturwissenschaft und Technik im Februar veranstaltet, und weitere Tagungen im Sommer und Herbst werden unter den Aspekten der 800-Jahr-Feier durchgeführt werden. Im Rah men des Programms der Stadt wird die TH ferner an der Gestaltung des Festumzugs mitwirken. li. seinem Schlußwort appellierte Magnifizenz an die Mitglieder des Festkomitees sowie an alle Hochschulangehörigen, dazu beizu- trage ‘aß die Hoc' schulwoche ein Erfolg und zu einem erlebnis- reicnen Höhepunkt der Bewohner Kan aarx-Sildts werde! Wer soll das verstehen? Offenbar machen sich einige Mitarbeiter unserer Hochschule noch recht wenig Gedanken über die Durchsetzung des neuen ökonomischen Systems. Spätestens nach Beginn der Diskussion um den Perspektiv plan müßte ihnen aber klar geworden sein, daß die uns ge stellten Aufgaben nur erfüllt werden können, wenn wir u. a. richtige ökonomische Leitungs methoden anwenden, alle Re serven nutzen und die mate riellen Mittel auf die Schwer punkte der Entwicklung kon zentrieren. Vorläufig ist man aber an scheinend noch der Meinung, für unsere Hochschule hätten diese Prinzipien der sozialisti schen Wirtschaftsführung keine Gültigkeit. Wie könnte es sonst möglich sein, daß in einigen Instituten Inventar gehortet wird, während es andere drin gend benötigen, oder manche Institute Räume nicht aus nutzen, in anderen dagegen Raummangel herrscht? Wie soll man es sonst verstehen, wenn beispielsweise im Insti tut für Technologie der Raum A 312 als Archiv deklariert wird, man ihn jedoch nur als Abstellraum für unbenutzte Möbel und Geräte nimmt? Oder: Im Institut für Inge nieur-Pädagogik sind im Raum 324 Tische, Stühle und anderes zusammengestellt, Raum und Inventar aber werden kaum benötigt. Oder: Im Institut für Textilmaschinenkonstruk tion stehen im Raum D 24 außer genutzten Möbeln noch nicht verwendete Schreibtische, Arbeitstische und Geräte- schränke. Oder: Im Institut für Werkzeugmaschinen gibt es einen komplett eingerichteten Arbeitsraum für eine Sekre tärin, die jedoch zu Hause ar beitet. Im Bereich des gleichen Instituts werden 2 gute Schreibtische mit Gerät voll gestellt, obwohl gewöhnliche Tische denselben Zweck ver richten würden. Es müßte eigentlich jedem Mitarbeiter bekannt sein: In ¬ ventar ist Hochschuleigentum, nicht Institutseigentum! Ab gesehen davon, daß man mit der Verschleierung von Inven tarreserven oder eigenmäch tigem Verfügen über Inventar und Räume gegen eine klare Anweisung der staatlichen Lei tung der Hochschule verstößt, zeugt eine solche Handlungs weise von wenig Verständnis für die Erfordernisse unserer Aufgaben und erschwert nicht zuletzt auch die exakte Pla nung der materiellen Voraus setzungen für die wissen schaftliche Arbeit. Auf der einen Seite wird gefordert, auf der anderen aber bereits Vor- handenes im Hochschulbereich nicht sinnvoll eingesetzt und genutzt. Muß man nicht von allen staatlichen Leitern auch ökonomisches Den ken verlangen, das gebietet, stets mehr als nur den eigenen Bereich zu sehen? Man sollte such in allen Hochschul- bereichen wirklich ernsthaft bemühen, die sozialistischen Prinzipien der Leitung und Planung der Volkswirtschaft zu verstehen und zu ihrer Durchsetzung beizutragen. Das würde die Lösung mancher Probleme, vor denen wir ge genwärtig stehen, erleichtern und allen Nutzen bringen! H. M. „Hochschul-Spiegel" Redaktionskollegium: Dipl.- Lehrer H. Model (Redakteur), Ing. Chr. Dölling, Dipl.-Ing. G. Eilhauer, Dipl.-Sportlehrer G. Hauck, Dipl.-phil. A. Heide mann, Dipl.-Ing. Kempe, A. Lohse, Dipl.-Math. Matzel, Dr. rer. nat. Schneider. Herausgeber: SED- Betriebsparteiorganisation der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 125 K des Rates des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Druck: Druckhaus Karl-Marx-Stadt. 135
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