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HOCHSCHULSPIEGEL Preis 10 Pfennig ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Pfingsttreffen - ein voller Erfolg für die Kräfte des Friedens Das große Treffen der Jugend beider deut scher Staaten, das zu Pfingsten unsere Stadt mit frohem Leben erfüllte, ist vorüber. Unsere westdeutschen Gäste sind längst wieder in ihren Heimatorten, die Jugend unseres Bezir kes ist an ihre Lehr- und Arbeitsstätten zu- rückgekehrt, und auch an unserer Hochschule wurde der Lehrbetrieb mittlerweile normal fortgesetzt. Geblieben ist die Erinnerung an diese Pfingsttage 1966, da in Karl-Marx-Stadt der VIII. Deutsche Arbeiterjugendkongreß und das Pfingsttreffen der Jugend des Bezirkes, das Fest der 50 000. stattfanden. Nicht alle Hochschulangehörige hatten Ge legenheit. an den Veranstaltungen teilzuneh men. Viele waren jedoch als fleißige Helfer tätig und trugen dazu bei, daß das Gespräch der Jugend beider deutscher Staaten stattfin den konnte und das Pfingsttreffen ein voller Erfolg für die Kräfte des Friedens und der Demokratie in Deutschland wurde. Dafür ge bührt ihnen allen herzlicher Dank, seien es jene Mitarbeiter, die in den Wohnheimen un sere Gäste betreuten, seien es die Frauen in de r Mensa oder auch die Professoren und Do zenten die sich für Vorträge. Foren und Aus sprachen zur Verfügung gestellt hatten. Stolz können wir auch darauf sein, daß nicht wenige unserer Studenten aktive Teilnehmer am Pfingsttreffen waren. Wir sahen sie nicht nur zur Eröffnungskundgebung im Ernst-Thäl mann-Stadion zur großen Parade der Jugend und zu anderen Veranstaltungen, sondern auch in vielen Diskussionsgruppen, die sich überall im Zentrum und auch unmittelbar vor den To ren unserer alma mater mitten im bunten Treiben bildeten, und in denen die brennenden Fragen der Jugend und der ganzen Nation im Mittelpunkt von Rede und Gegenrede standen. Bernd Säbsch, einer unserer jungen Lehrer studenten, war oft in solchen Gruppen zu finden. Er berichtet darüber: „Es wurde viel über die jüngste Vergangenheit, die Gegen ¬ wart und die Zukunft in Deutschland disku tiert. und das politische Gespräch war die Hauptsache. Besonders interessiert waren un sere westdeutschen Gäste an dem Briefwechsel zwischen der SED und der SPD, und ich glaube, die Gespräche darüber waren sehr fruchtbringend. Durch die Erläuterung der Friedenspolitik der DDR konnte ich dazu bei tragen, daß bei den westdeutschen Jugend freunden, unter denen nicht wenige aktive Ostermarschteilnehmer waren, heute größere Klarheit über unsere nationalen Probleme be steht.“ Wie Bernd Säbsch machten viele andere Stu denten und Mitarbeiter unserer Hochschule solche Erfahrungen, und so ist es wohl an gängig, abschließend zu sagen: Zum Pfingst treffen de r Jugend beider deutscher Staaten haben wir mitgeholfen die Kräfte in Deutsch- land zu stärken, die dafür sorgen werden, daß von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgeht! Wir waren dabei M5 -0e 4 -“MA- 25-5~90- *iCa aX '• -■ • -k- Arbeiterjugend im Gespräch Etwa 35 Jugendliche, darunter 10 junge Arbeiter aus Westdeutschland, hatten sich am Pfinestsonntagvormit- taa im Jugendklubhaus ..Fritz Heckert“ eingefunden, um mit Sport- lern und Sportfunktionären über das Thema „Olympische Idee kontra sportfeindliche Politik der Bonner Ultras“ zu sorechen. Und ich glaube, keiner hat sein Kommen bereut. Wie im Flug vergingen mehr als zwei Stumden in angeregter Diskussion. Eberhard Riedel, einer der bekann testen und erfolgreichsten Abfahrts läufer unserer Republik, veranschau lichte an Beispielen aus seinem per sönlichen Erleben, wie die Bonner Ultras den Sportverkehr in Deutsch land stören, was sie tun. um die Sportler der DDR zu diskriminieren, und mit welchen Mitteln und Metho den sie versuchen, unsere sozialisti sche Sportbewegung zu schwächen. Er soradi auch davon, daß ihm das berüchtigte Travel-Büro in West berlin ohne Angabe von Gründen Keine Visa mehr erteilt Die Gründe für dieses Verhalten nannte sein Trainer. Eberhard Riedel ist Mit eleid der SED geworden. Er ist Mit glied der Volkskammer der DDR Sein „größtes Vergehen“ besteht aber darin, daß der Vorsitzende des Staats rates unserer Republik, der Genosse Walter Ulbricht, die Familie Riedel besuchte, dort herzlich aufgenommen wurde und sogar ein Bild dieser freundschaftlichen Gesprächsrunde in der Presse erschien. Das sind die Gründe für die Visaverweigerung. Sport und Politik sind nicht zu trennen. Das Gespräch veranschau- lichte sehr eindringlich diese Tat sache. Sehr schnell waren die Teil nehmer der Diskussionsrunde bei den Grundfragen, den Lebensfragen un serer Nation angelangt. Sehr heftig wurde darüber diskutiert und fast alle Teilnehmer des Forums beteilig ten sich an dem Gespräch. Anschau lich wurde dabei den Jugendlichen aus Westdeutschland demonstriert, daß die Jugend der DDR stolz auf ihre Errungenschaften ist. fest an der Seite der Partei der Arbeiterklasse steht und an der Stärkung ihres Arbeiter-und-Bauern-Staates aktiv mitwirkt. Ein lunger Arbeiter aus Frankfurt am Main und einige junge Arbeite rinnen aus Hessen brachten deshalb auch am Schluß des Gesprächs zum Ausdruck, daß sie gesehen haben, wie die Jugend der DDR für die Siche rung des Friedens und die Lösung der Lebensfragen der Nationeintritt, daß sie diese Gewißheit mit nach West deutschland nehmen und sie dort ihren Freunden ihre Erlebnisse und Erfahrungen in der DDR berichten werden, daß ihnen die Begegnungen in Karl-Marx-Stadt neue Kraft für ihren weiteren Kampf gegeben haben. II. K. Genosse Henry Knorr | erhielt das Karl-Marx-Stipendium Am 5. Mai 1966 wurde unser Genosse Henry Knorr. Student der Fachrichtung Lehrer für Mathematik/Grundlagen der Produktion, für seine hervorragenden Leistungen auf dem Fachgebiet und bei der Aneignung des Marxismus-Leninismus mit dem Karl-Marx- Stipendium ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte anläßlich eines Festaktes in Berlin durch den Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Dr. Gießmann. Zu dieser zentralen Veranstal tung, an der auch der 1. Sekretär des Zentralrates der Freien Deut schen Jugend, Horst Schumann, teilnahm, erhielten insgesamt 38 Studenten der Universitäten und Hochschulen der DDR diese hohe Auszeichnung. Genosse Henry Knorr wurde 1929 in einer Arbeiterfamilie ge boren. Nach Abschluß des Besuchs der Volksschule lernte er Ma schinenschlosser. Im Jahre 1947 wurde er Mitglied der Sozialisti schen Einheitspartei Deutschlands und diente von 1948 bis 1963 bei den Grenztruppen unserer Republik. Als Hauptmann d R. in Ehren ausgeschieden, verwirklichte er mit der Aufnahme des Lehrerstu diums im gleichen Jahr einen persönlichen Wunsch. Die Neigung zur Mathematik und Erfahrungen bei der Erziehung junger Men schen ließen ihn seinen Weg erfolgreich gehen. Neben dem Studium leistet Genosse Knorr aktive gesellschaftliche Arbeit. Er ist Mitglied der Leitung der Parteiorganisation der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften. Wir gratulieren Genossen Korr zur Auszeichnung mit dem Karl- Marx-Stipendium herzlich und wünschen ihm weiter viel Erfolg! Zum Konzil über Erziehungs fragen Ein Gespräch mit dem Prorektor für wissen chaftlichen Nachwuchs H M. gaben. Schlußfolgerungen großer Bedeutung Arbeit mit dem rer Studierenden“ steht. Dabei ist vor allem zu klären, inwieweit Hochschullehrer und wissenschaft licher Nachwuchs den Aufgaben entsprechende zu ziehen. Von ist dabei die 1. Studienjahr. Im Dezember 1965 faßte der Akademische Senat eine Reihe wichtiger Beschlüsse, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der an der Hochschule festgelegt wur den. Durch einen dieser Beschlüsse wurde die Hochschulleitung be auftragt, ein Konzil über Erzie hungsfragen durchzuführen. Die ses Konzil findet nunmehr am 15. Juni statt. Über seinen Inhalt und seine Aufgaben sprachen wir mit Herrn Prof. Dr. Trumpold, Prorektor für wissenschaftlichen Nachwuchs, der die Vorbereitung des Konzils leitet. Unsere erste Frage galt den Schwerpunktfragen des Konzils. Dazu erklärte Professor Trum pold, daß das Konzil unter dem Thema „Die Verantwortung der Hochschullehrer und des wissen schaftlichen Nachwuchses bei der Erziehung und Ausbildung unse- gerecht werden. Ausgangspunkt der Diskussion sind die gegenwär tige Situation an der Hochschule und die bisherigen Ergebnisse der Aussprachen über die „Prinzipien zur weiteren Entwicklung der Lehre und Forschung an den Hochschulen der DDR“, in denen die hohe Verantwortung der Hochschullehrer und aller an der Ausbildung beteiligten Mitarbei ter für die sozialistische Erziehung der Studierenden klar ausgespro chen wird. Im einzelnen werden nach Mit teilung des Prorektors vor allem folgende Fragen beraten: Erzie hung der Studenten zu sozialisti schen Persönlichkeiten Erhöhung der Leistungen der Studenten, Abschließend betonte der Pro rektor die Notwendigkeit der ak tiven Mitarbeit aller Lehrkräfte an der Vorbereitung und Durch führung des Konzils. Um das klar umrissene Ziel zu erreichen wer den alle Hochschullehrer und An gehörigen des wissenschaftlichen Nachwuchses aufgefordert ihre Vorschläge darüber zu unterbrei ten, wie die Effektivität der Er ziehung und Ausbildung entspre chend den Erfordernissen der wei teren sozialistischen Umgestaltung der Hochschule rasch erhöht wer den kann. Besondere Beachtung verdienen dabei auch die Vorschläge des Hochschulverbandes der FDJ über die enge Zusammenarbeit zwi schen der Jugendorganisation und dem Lehrkörper bei der Lösung der Erziehungs- und Bildungsauf- senschaften, Herr Dr. Mehner, wird über die Fragen der gesell schaftswissenschaftlichen Weiter bildung der Lehrkräfte und Herr Prof. Dr. Liebscher, Vorsitzender der Senatskommission für Lehre und Erziehung, wird über Auf gaben und erste Arbeitsergebnisse de r Senatskommission sprechen.“ Das Ziel des Konzils ist es. kon krete Maßnahmen vorzuschlagen, deren Verwirklichung dazu bei trägt. die Wirksamkeit des er zieherischen Einflusses des Lehr körpers und des wissenschaft lichen Nachwuchses auf die Stu dierenden entscheidend zu er höhen. Auf dem Konzil gilt es. die vorhandenen Mängel in der Erziehungsarbeit offen aufzudek- ken, gute Beispiele darzulegen und sozialistischen Erziehungsarbeit-- bei der Erziehung der Studenten Methodik der Ausbildung, die Einheit von Ausbildung und Erziehung. In engem Zusammen hang mit diesen Fragen steht auch das Problem der gesellschafts wissenschaftlichen Weiterbildung der Lehrkräfte. Der Akademische Senat hat dazu bestimmte Maß nahmen festgelegt, um die gesell schaftswissenschaftliche Bildung des Lehrkörpers und des wissen- shaftlichen Nachwuchses zu er weitern als Voraussetzung für die bessere Erfüllung ihrer Erzie hungsaufgaben. Zum geplanten Verlauf des Konzils erklärte Herr Professor Trumpold: „Meine einleitenden Bemerkungen zu dem bereits ge nannten Thema werden durch kurze Ausführungen von Magnifi zenz und weiteren Herren des Lehrkörpers ergänzt werden. Der Prorektor für Gesellschaftswis-