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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1966
- Erscheinungsdatum
- 1966
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196600009
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1966
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- Ausgabe Nr. 1, Januar -
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Zur Diskussion gestellt: Prinzipien zur weiteren Entwicklung der Lehre und Forschung Das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen unterbreitet den Leitungen der Universitäten und Hochschulen, den Angehörigen des Lehrkörpers, dem wissen schaftlichen Nachwuchs, allen Studenten und den gesellschaftlichen Organisationen Prinzipien zur weiteren Entwicklung der Lehre und Forschung zur Diskussion, Wir veröffentlichen diese „Prinzipien“ nach stehend im Wortlaut, um sic einem großen Kreis der Hochschulangehörigen schnell und unmittelbar zur Kenntnis zu bringen. Wir würden es begrüßen, wenn möglichst viele Angehörige unserer Hochschule bei der Beratung der mit den „Prinzipien“ auf geworfenen Fragen auch von der Möglich keit Gebrauch machen würden, ihre Mei nung im „Hochschul-Spiegel“ zu äußern. Redaktion Die weitere Durchführung des Gesetzes über das einheitliche sozialistische Bil dungssystem und die Entwicklung der Wissenschaften, der Technik und der Volks wirtschaft bis 1980 stellen erhöhte Anforde rungen an die Ausbildung von Studieren den und an die Einbeziehung der For schungskapazitäten des Hochschulwesens in die Lösung der Aufgaben, die in der Periode bis 1970 bzw. 1980 vor der DDR stehen. Diese erhöhten Anforderungen verlangen Veränderungen in der Lehre, Forschung, Leitung und Organisation des Hochschul wesens. Das Wesen der erforderlichen Verände rungen besteht darin, Lehre und Forschung entsprechend den Bedürfnissen der Volks- Wirtschaft, der Wissenschaften und der ge sellschaftlichen Entwicklung so zu konzen trieren und zu profilieren, daß ein wissen schaftlicher Vorlauf für die Volkswirtschaft geschaffen wird, produktiv zu nutzende Forschungsergebnisse schnell zur Verfügung stehen und sozialistische Kader ausgebildet werden, die über breite wissenschaftliche Grundlagenkenntnisse verfügen, schnell wirksam werden und schöpferisch arbeiten können. Die schrittweise Verwirklichung der vor gesehenen Veränderungen erfordert eine intensive politisch-ideologische Arbeit und die zielbewußte Führung der Diskussion durch das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen, die Leitungen der Universitäten und Hochsch ulen und die Hochschulparteiorganisationen. I. Ausbildung und Erziehung der Studenten Rei der. Waiterentwicklung des Studium, auf der Grundlage des Gesetzes über das einheitliche sozialistische Bildungssystem ist vom Prinzip der Einheit von Ausbildung und Erziehung auszugehen. In der gegen wärtigen Etappe gewinnt die sozialistische Erziehung der Studenten durch alle Hoch schullehrer und ihre Mitarbeiter besondere Bedeutung. In Verbindung mit der Aus- bildung zu wissenschaftlich hochqualifizier ten Kräften sind an die Studenten hohe Anforderungen hinsichtlich ihres politisch moralischen Verhaltens zu stellen. Die Er ziehung der Studierenden zu einer hohen Studien- und Arbeitsmoral, zu Charakter festigkeit und Einsatzbereitschaft, zur festen Verbundenheit mit der Deutschen Demokratischen Republik und ihrer Politik, zum sozialistischen Patriotismus und Inter nationalismus auf der Grundlage sozialisti scher Überzeugungen und gründlicher Kenntnisse des Marxismus-Leninismus ist in den Mittelpunkt der Erziehungsarbeit zu steilen. Dabei ist die Eigenverantwortung der Studenten systematisch zu entwickeln. Im Kollektiv und durch das Kollektiv, durch eine enge Verbindung von Theorie und Praxis sind die Studenten zu bewußtem staatsbürgerlichem und moralisch-sitt- lichem Verhalten zu erziehen. Die Ausbildung muß auf einer breiten technischen, mathematisch - naturwissen schaftlichen und gesellschaftswissenschaft- liehen Grundlage erfolgen und praxis bezogen sein. Die Studenten sind so auszu bilden, daß sie befähigt sind, den viel fältigen neuen Anforderungen der tech nischen Revolution schnell zu entsprechen. Die Grundausbildung an den Hochschulen muß auf dem Bildungsniveau der erweiter ten allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule aufbauen. Die Studienzeit ist auf vier bzw. fünf Jahre, entsprechend den Anforderungen der Entwicklung der ‘Wissenschaften, den Er fahrungen der Hochschulausbildung in der DDR und anderen Ländern sowie den bil dungsökonomischen Möglichkeiten der DDR festzusetzen. Die Dauer des Studiums in den einzelnen Ausbildungsstufen wird in Abhängigkeit vom Inhalt und Umfang des Bildungsstoffes in den verschiedenen Fachgebieten festgelegt. Das neue Bildungssystem muß der wach senden Bedeutung der grundlegenden Wis senschaften bei der Durchführung der tech nischen Revolution, dem Prozeß der Inte gration und Spezialisierung der Wissen schaften und der raschen Zunahme des Um fanges der Erkenntnisse in Wissenschaft und Praxis entsprechen. Gemäß diesen Forderungen und gestützt auf die Erfahrungen besonders in den naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen, in denen bereits eine bestimmte Gliederung in eine Grund- und Fachschul ausbildung entwickelt worden ist, sind folgende Phasen der Ausbildung vor gesehen: 1. Grundstudium 2. Fachstudium 3. Spezialstudium 4. Forschungsstudium Ihre Aufgaben werden im folgenden charakterisiert: 1. Das Grundstudium hat die Aufgabe: allgemeine naturwissenschaftliche und ge sellschaftswissenschaftliche sowie fachspezi fische Grundlagenkenntnisse zu vermitteln, zum Studium fremdsprachiger Fachtexte zu befähigen, sportlich zu bilden und die Wehrerziehung durchzuführen. Es erfolgt nach. Studienplänen, die durch das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen bestätigt werden. Zum Abschluß des Grundstudiums wird die Vorprüfung durchgeführt, deren erfolg reiche Absolvierung die Voraussetzung für den Übergang zum anschließenden Fach studium ist. 2. Das Fachstudium hat die Aufgabe: das Grundstudium differenziert in den einzel nen spezifischen Richtungen weiterzu führen, die theoretischen Grundlagen und die mathematisdr-naturwissenschaftlichen, ge-, sellschaftswissenschaftlichen, technischen und öknomischen Probleme des Faches zu vermitteln, die Methodik der wissenschaftlichen Ar beit zu lehren, die Studenten zu befähigen, die Ergeb nisse der Wissenschaft auf die Praxis zu übertragen und schnell auf neue Anforde rungen zu reagieren, die schöpferische Studienarbeit zu ver tiefen. Das Fachstudium schließt ein längeres Praktikum (Ingenieur-, Komplexpraktikum ü. ä.) ein. Die Profilierung des Fachstudiums erfolgt entsprechend den Forderungen, die sich aus den Bedürfnissen der Wissenschaft, der Produktion und der Gesellschaft ergeben. Das Fachstudium schließt mit der Haupt- Prüfung ab, die zum Führen der Berufs bezeichnung berechtigt. Nach der Hauptprüfung erfolgt in Über einstimmung mit den staatlichen Plänen und entsprechend den Fähigkeiten der Stu denten der Übergang zum Spezial- oder Forschungsstudium. 3. Das Spezialstudium hat die Aufgabe: Kenntnisse eines Spezialgebietes zu ver mitteln, die Studenten zu befähigen, auf einem speziellen Gebiet der Praxis zu arbeiten. Das Spezialstudium erfolgt nach einem Studienplan, der neben obligatorischen Lehrveranstaltungen einen vom Studenten entsprechend seiner späteren Tätigkeit, seinen wissenschaftlichen Interessen und seiner Begabung selbständig gewählten Studieninhalt umfaßt. Das Spezialstudium dauert ein Jahr. Auf Grenzgebieten der Wissenschaften kann es bis zu zwei Jahren dauern. Es schließt mit der Verteidigung der Diplomarbeit und dem Erwerb des Diploms der Fakultät ab. 4. Das Forschungsstudium hat die Aufgabe: gäbe: planmäßig hochqualifizierte promo vierte Kader auszubilden, die die Entwick lung der Wissenschaften, der Produktion und der Gesellschaft mitbestimmen und als Führungskräfte in der sozialistischen Ge sellschaft tätig sind. die Studenten zu befähigen, entspre- eilend den Perspektivplänen der natur wissenschaftlichen, technischen und gesell schaftswissenschaftlichen Forschung einen selbständigen Beitrag zur Entwicklung des Wissenschaftsgebietes zu leisten. Das Forschungsstudium umfaßt zwei bis drei Jahre. Nach der Verteidigung der Dissertation wird der Grad des Doktors eines Wissen schaftszweiges verliehen. Mit dieser Gliederung des Studiums sollen folgende Forderungen verwirklicht werden: 1. durch die im Prinzip nicht begrenzten N glichkeiten der Spezialisierung eine weitgehende Übereinstimmung zwischen den Bedürfnissen der Gesellschaft und den speziellen Interessen und Begabungen der Studenten herzustellen, das Studium in seiner Effektivität zu erhöhen und neue Möglichkeiten für den planmäßigen Hoch- • schulwechsel zu schaffen; 2. den bisher üblichen Weg vom Beginn des Studiums bis zum Abschluß der Pro motion (9—10 Jahre) zeitlich zu verkürzen (6—7 Jahre) und dem wachsenden Bedarf der Volkswirtschaft an promovierten Ka dern besser und schneller zu entsprechen; 3. durch die Einführung des Spezial- und Forschungsstudiums neue Möglichkeiten zu schaffen, schrittweise Teile der Spezialaus bildung, differenziert nach einzelnen Fach richtungen, in die Praxis zu verlagern und dabei Fernstudium, Industrieinstitute oder Akademieeinrichtungen zu nutzen. Das neue Studiensystem erfordert die Abstimmung der Inhalte und die Abstufung der Methoden der Ausbildung und führt zu einem folgerichtigen System von Quali fikationsstufen. Der neue Aufbau der Aus bildung fordert die tiefgehende Neugestal tung der Ausbildungs- und Lehrprogramme. Die Veränderung des Studiensystems Zwingt zur Konzentration und Profilierung im Hochschulwesen. II. Forschung Die Bedürfnisse der Volkswirtschaft, der Gesellschaft und der Entwicklung der Wissenschaft stellen erhöhte Anforde rungen an die Forschungskapazitäten der Hochschulen. Die Hochschulforschung hat in Übereinstimmung mit den Perspektiv plänen der naturwissenschaftlichen, tech nischen und gesellschaftswissenschaftlichen Forschung zu erfolgen. Daraus entsteht die Notwendigkeit der Spezialisierung, Kon zentration, Kooperation und Profilierung. Die an den Universitäten und Hoch schulen vorhandenen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen sind in ver stärktem Maße auf komplexe Grundlagen forschungen zu konzentrieren. Die Haupt anstrengungen im der Hochschulforschung sind auf solche Forschungsaufgaben zu richten, die echten wissenschaftlichen Vor lauf für die industrielle Produktion schaf fen. Bei der Verwirklichung der Forschungs vorhaben ist ein enges Zusammenwirken zwischen den Grundlagenwissenschaften und den angewandten Wissenschaften zu gewährleisten. Insbesondere auf den Ge bieten der technischen Wissenschaften ist die mathematische, naturwissenschaftliche und ökonomische Durchdringung der Technik und Technologie in der Durchfüh rung der Forschung und in der Darstellung ihrer Ergebnisse und Anwendungsmöglich keiten zu verwirklichen. Die Hochschulforschung ist in Überein stimmung mit den Aufgaben und Zielen der akademischen Ausbildung weiterzuent- wickeln. Zwischen der Forschung an den Hoch- schulen, an anderen wissenschaftlichen Ein richtungen sowie in der Industrie und Landwirtschaft sind enge Wechselbezie hungen hergestellt worden, die den Zu sammenhang zwischen der technischen Ent wicklung, der angewandten Forschung und der Grundlagenforschung sichern. Es sind neue und höhere Formen der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit zu ent wickeln, die den Konzentrationsprozeß und die Kooperation der Forschung unterstüt zen. Es ist erforderlich, zur Leitung der Forschung und der Entwicklungsprozesse der Wissenschaft eine entsprechende Orga nisationsform innerhalb des Hochschul- wesens zu schaffen'. • III. Profilierung Aus der Veränderung des Ausbildungs prozesses, den Tendenzen der Wissen schaftsentwicklung und dem Prozeß der Konzentration und Kooperation der wissen schaftlichen Arbeit ergibt sich die Profilie rung der Ausbildung und Forschung inner halb des Hochschulwesens. Die Grundlinie für die Entwicklung und Herausbildung der Profile für die Aus bildung und Forschung ist bei Beachtung der Tendenzen und Richtungen der Ent faltung der Wissenschaft, der Volkswirt schaft und des gesamten politischen und ge- sellschaftlichen Lebens auf der Grundlage staatlicher Pläne und .der Prognose bis 1980 auszuarbeiten. IV. Die Leitung der wissenschaftlichen Arbeit im Hochschulwesen Aus den Anforderungen an die Lehre und Forschung ergibt sich die Notwendig keit der Veränderung der gesamten Struk tur der Planung und Leitung der Aus bildung, sozialistischen Erziehung und For- schung im Hochschulwesen. Insbesondere muß eine solche Leitungs ebene geschaffen werden, die die Einheit von Lehre, Erziehung und Forschung sichert, überschaubar ist und die sach- gerechte Leitung eines Wissenschafts gebietes nach dem Grundsatz ermöglicht, daß Entscheidungen dort zu treffen sind, wo sie am sachkundigsten entschieden wer den können. Aus diesen Gründen und in Auswertung internationaler Erfahrungen sind Sektionen zu bilden. 1. Die Sektion verbindet die Planung und Leitung der Forschung mit der Durchfüh- rung der Ausbildung und sozialistischen Erziehung und führt entsprechend den Prinzipien der Profilierung zur weiteren Konzentration , der Forschungskapazitäten und zur Entwicklung der Kooperation in der wissenschaftlichen Arbeit. Sie ist. die komplexe Zusammenfassung von Grund lagenforschung. angewandter Forschung und technisch-ökonomicher Anwendung der Forschungsergebnisse. Die Sektion kann in vielfältigen Formen gebildet werden und ist keinem Schema unterworfen. Entscheidend ist, daß bei der Bildung von Sektionen von den Schwer punkten der Lehre und Forschung aus gegangen wird. Durch die Bildung der Sek tionen entstehen größere Arbeitskollektive, die über den Rahmen eines Instituts hin- ausgeheh und Fakultätsgrenzen überschrei ten können. Die Sektionen sind Aus bildungs-und Forschungszentren. Die Sektionen sind verpflichtet, im Rah men von Forschungsgemeinschaften enge Beziehungen zu anderen Einrichtungen und Instituten herzustellen. Sie sind höhere Formen der sozialistischen Gemeinschafts arbeit an den Hochschulen. Die Stellung der Sektionen ist so zu ge stalten, daß sie vertragliche Beziehungen zu den Vereinigungen Volkseigener Be triebe, forschungsleitenden Einrichtungen usw. herstellen können. 2. Mit der Bildung der Sektionen sind die Aufgaben der Institute neu zu be stimmen. Es sind größere Institute zu bilden, die die wissenschaftlichen und mate riellen Potenzen rationell zusammenfassen. In den größeren Institutseinheiten wird eine größere Zahl gleichberechtigter Pro fessoren arbeiten. 3. Die Bildung der Sektionen, die Ver änderung der Struktur der Institute und die gesamtgesellschaftliche Entwicklung schaffen neue Möglichkeiten der Entwick lung der sozialistischen Demokratie im Hochschulwesen. Es ist erforderlich, die Leiter der Sektio nen und die Direktoren der Institute in der Regel alle drei bis vier Jahre zu wechseln und für die wissenschaftliche Leitung der Sektionen und der Institute kollektive Gremien (Rat der Sektion; Direktorium des Instituts) zu bilden. Deutschland darf kein zweites Vietnam werden Ausdruck der Kontinuität der Politik unserer Partei, die auf dem 11. Plenum erneut eindrucksvoll ihre Bestätigung fand, ist nicht nur der stetige Aufschwung unserer Wirt schaft, unserer Lebensbedingungen und unseres gesellschaftlichen Lebens. Diese Kontinuität drückt sich letztlich auch in der realen, klaren und zugleich warnenden Ein schätzung der Politik und des Lebens im anderen Deutschland, im Deutsch land der Monopole und Militaristen, aus. Sie zeigt sich in den Warnungen der Partei der Arbeiterklasse vor der Gefährlichkeit des westdeutschen Imperialismus, sie zeigt sich aber zu gleich im Kampf, den unsere Partei gegen diesen Feind der gesamten deutschen Nation führt, solange sie existiert. Lange vor 1939 trat die KPD auf und warnte vor dem deutschen Im perialismus in seiner reaktionärsten Form, dem Faschismus, vor dessen Aggressivität und dem imperialisti schen Eroberungskrieg, vor dessen Revanchismus und den scheinheiligen Friedensbeteuerungen derer, die die Macht damals wie heute ausüben. „Wer Hitler wählt, wählt den Krieg“, erklärte die KPD schon vor Beginn der faschistischen Diktatur. Heute ist es ähnlich, ja durch den Griff Bonns nach der Atombombe noch gefährlicher — oftmals ist die Parallele zu damals erschreckend sie den Konzentrationsprozeß in der westdeutschen Industrie beschleuni gen, gewaltige Investitionen mit Hilfe des Staates und der USA-Rüstungs- monopole vornehmen und nach wie vor ein bedeutendes Wachstum der Produktion auf weisen, das Sich beson ders in den Profitexplosionen der aggressivsten Konzerne offenbart. Die Ursache der verstärkten Agressivität des westdeutschen Im perialismus, offen sichtbar spätestens seit Erhards Regierungserklärung und der Bonner Bundestagsdebatte dazu, sind aber auch in folgender Entwicklung zu suchen: Auf allen Gebieten treten heute die antagonistischen Widersprüche offen zutage. Wenn Strauß zum Beispiel in der Bundestagsdebatte demagogisch daherredet, Westdeutschland sei ein ökonomischer Riese, politisch jedoch ein Zwerg, und das sei ein unhalt barer Widerspruch — dann drückt das offen das aus, worum es Abs, Flick. Krupp und ihren Handlangern heute geht: um die Schaffung einer politischen und militärischen Vor machtstellung Westdeutschlands, um die Neuaufteilung der Erde im Inter esse des deutschen Imperialismus. Sie wollen nicht etwa eine Gleich berechtigung gegenüber anderen Völkern, wie sie scheinheilig ver sichern, sie wollen — eben wie ein Riese — über andere bestimmen, andere beherrschen und ausplündern. lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIHIIIIIIiniHlllllllinillllllllllllllHllllllllllllllllllllllllllllllim I Wir unterstützen Vietnam | im Kampf | gegen die USA-Aggressoren! Mit Empörung haben die Angehörigen unserer Hochschule S davon Kenntnis genommen und ihren Abscheu darüber zum 1 Ausdruck gebracht, daß die USA-Imperialisten den Bomben- S krieg gegen die Demokratische Republik Vietnam fortsetzen E und ihren Mordfeldzug gegen das Volk Südvietnams ver = stärken. Immer mehr USA-Truppen sollen gegen die viet- = namesischen Arbeiter, Bauern und Intellektuellen, gegen 8 g Frauen, Kinder und Greise geworfen werden. Napalm, Gift- = = gas und Bomben sind ihre scheußlichen Mordwerkzeuge, mit I E denen sie täglich Hunderte und Tausende von Menschen E töten. Wir sind uns eins mit vielen Millionen friedliebender Men- 1 E sehen aller Völker der Welt, die immer stärker fordern: Schluß = i mit dem schmutzigen Krieg der USA in Vietnam! In echter = | Solidarität handeln alle Hochschulangehörigen, die mit mate- f E rieller Hilfe das vietnamesische Volk in seinem schweren 1 = Kampf gegen de USA-Aggressoren unterstützen! Wir können = = heute weitere Solidaritätsspenden mitteilen: I 126.50 MDN von den Mitarbeitern des Instituts für Fremd- E sprachen. E 309 MDN von Seminargruppen der Studenten unserer TH, = darunter die Gruppen 64/32-33 mit 28 MDN; LT 65/9 mit E 20 MDN; 62/4 mit 27.10 MDN. lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^ ähnlich, wenn man die Situation in Westdeutschland mit offenen Augen betrachtet, wenn man die Zusammen hänge durchdenkt. Bereits vor den Bundestagswahlen kam das ZK unserer Partei auf dem 10. Plenum zu der Feststellung, daß in Westdeutschland (neben den USA) die Aggressivität besonders stark anwächst. Nach den Bundestags wahlen, nach der Regierungserklä rung Erhards mußte nun auf dem 11. Plenum erneut zu diesem für ganz Deutschland so ernsten Problem Stellung genommen werden, und Genosse Honecker sah sich zu der erneuten Feststellung gezwungen, daß die Hauptkräfte des Imperia lismus nicht stärker, aber aggressiver auftreten und daß das revanchistische Regime in Westdeutschland nach Vietnam das Hauptzentrum der Kriegsgefahr in der Welt darstellt. Die stärkere Aggressivität in Westdeutschland zeigt sich vor allem in den jetzt ausgeprägter auftreten den antagonistischen Klassenbezie hungen des westdeutschen staats monopolistischen Herrschaftssystems zur Masse der westdeutschen Bevöl kerung (hier sei nur an das forcierte Auftreten der Monopole gegen die Gewerkschaften erinnert), sie hängt aber auch zusammen mit dem ab nehmenden ökonomischen und poli tischen Einfluß Westdeutschlands auf die DDR. das gesamte sozialistische Lager und die jungen National staaten. Das versuchen sie durch die Erringung einer militärischen Vor machtstellung auszugleichen. So klagte Bonn in der Bundestags debatte: „In dem Ausmaß, in dem die SBZ (gemeint ist die DDR, H. S.) von westdeutschen Lieferungen un abhängig wird, schrumpfen die west deutschen ökonomischen Möglich keiten. und in eben diesem Ausmaß muß dann — früher und häu figer als uns lieb ist — bei Krisen nach Konvois, nach Panzern, nach Flugzeugen gerufen werden.“ 1 Das Kräfteverhältnis in der Welt können und konnten die Kreise in Bonn nicht zurückverändern, obwohl sie ökonomisch und militärisch große Anstrengungen unternehmen, indem Deshalb versuchen sie, ökonomische Stärke und politische und militärische Vorherrschaft zu paaren, daraus ent springt auch ihre besondere Aggressivität. , Aber das ist ja nicht neu am deutschen Imperialismus, das tat er schon vor 1914 und vor 1938. Im gewissen Sinne neu — besonders modifiziert entsprechend dem neuen Kräfteverhältnis in der Welt und den daraus entspringenden anderen Situationen und Gegebenheiten — sind lediglich die Mittel und Metho den, mit deren Hilfe die aggressiven Ziele des westdeutschen Imperialis mus in die Tat umgesetzt werden sollen, wobei allerdings auch hier die Handlanger des Monopolkapitals oft genug in die alte Kiste greifen und die alten Klamotten mit neuer Farbe und einem anderen Etikett versehen. Auf Grund eingehender Unter suchungen in unserer Republik und auf der Basis von Veröffentlichungen in halboffiziellen westdeutschen Presseorganen, die zum großen Teil nur den Monopolen und Milita risten zugänglich sind, können wir heute feststellen: Seit 1964/65 voll zieht sich in Westdeutschland auf den Hauptgebieten des gesellschaftlichen Lebens bereits im Frieden eine totale und umfassende Kriegsvorbereitung. Um diese Entwicklung vor der Öffentlichkeit zu verschleiern bzw. demagogisch zu verbrämen, entwik- kelten führende westdeutsche Milita risten eine Theorie der „Gesamt verteidigung“. Sie soll die modifi zierten Mittel und Methoden „theo retisch und praktisch“ rechtfertigen, mit denen die Aggressionsbestrebun gen des westdeutschen Imperialismus zu gegebener Zeit verwirklicht wer den sollen. Der Kern der Theorie von der „Gesamtverteidigung“ (die von der imperialistischen Theorie der „totalen Wehrgemeinschaft“ ergänzt wird) besteht darin, daß entsprechend dem imperialistischen westdeutschen Kriegsbild — Führung eines Raketen kernwaffenkrieges. Inanspruchnahme der NATO für die westdeutschen (Fortsetzung auf Seite 4)
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