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Zwei weißrussische Lieder i. Es lebte mal der Greis Pachöm . . . Doch eine Mütze war auf ihm . . . Wie eines Raben Nest. Und ein Gürtel war um ihn . . . Wie eines Gaules Schweif. Und die Bastschuhe an ihm . . . Die flocht der Teufel bei Mondeslicht. Refrain: Weit lebt der Liebste, Keiner will mich nehmen. II. Drei Söhne hatte ein Vater: Der Erste weidet Pferde, Der andere flicht Bastschuhe, Und der Dritte bläst die Schalmei. Lullu, lullu, lu! Schlaf’, mein Engel, ruh’, Schließe deine Aeuglein zu! Lullu, lullu, lu! Mieze-Katze knurret still, Wiegenlied Kleiner Kolja schlafen will. Schlafe, Kolja, schlaf’, mein lieber, Schlaf’, mein Bübchen, Gott mit dir, Deine Mutter bleibt auch hier, Sorgt für deine Ruhe immer. Schwarze Augen Zigeunerlied Schwarze, leidenschaftliche Augen, Sähe ich nicht euch, litte ich nicht so, Schöne feurige Augen, Hätte mein Leben lachend verlebt. O, wie lieb’ ich euch und mich fürcht’ vor euch. Zugrunde richtet ihr mich, schwarze Augen, Nicht zur guten Stund 1 hab’ ich euch erblickt. Für immer nahmt ihr mein Glück. Nach der Petersburger Sitte, Nach echt russischem Gebrauch, Ohne Sekt ist uns kein Leben, Auch Zigeuner muß es geben. Auf der Petersburger Landstraße Fuhrmannslied Solo: Auf der Petersburger Landstraße, Den Weg entlang, Den Twerj’er Fahrweg, Klingt das Glöckchen . . . Den Twerj’er Fahrweg entlang, Klingt das Glöckchen . . . Und mir schreibt der Liebste Einen Brief . . . Chor: Auf der Petersburger Landstraße, Den Weg entlang, Den Twerj’er Fahrweg, Klingt das Glöckchen. Nicht mit der Feder schreibt er, Nicht mit Tinte: Mir schreibt der Liebste Mit bitteren Tränen: „Warf nicht, Dunja, Bis spät in die Nacht; Zünd’ keine Kerzen an Aus hellem Wachs . . . Zünd’ keine Kerzen an Aus hellem Wachs: Erwarte nimmer mehr Den Freund, den Liebsten.“ Chor: Auf der Petersburger Landstraße, Den Weg entlang, Den Twerj’er Fahrweg, Klingt das Glöckchen . . . Eintönig klingt das Glöckchen Volksweise Eintönig klingt das Glöckchen, Und Staub steigt den Fahrweg entlang, Und wehmutsvoll über den Fluren Trägt der Wind des Jamschtschiks*) Gesang. Und ich dachte an andere Nächte, An der Heimat Auen und Wald: Aus den Augen, den längst schon versiegten, Brachen Tränen mir mit Gewalt. Wieviel Seele enthielt diese Weise. Wieviel Gram dieser Heimatsklang! In der Brust, die kalt und verhärtet, Ward das Herz mir so w r eich und so bang. *) Fuhrmann Eintönig klingt das Glöckchen, Schallt im Wind in die Ferne hinaus; Des Jamschtschiks Gesang ist verklungen, Und mein Weg zieht mir endlos voraus . . .