nicht, aber sie sind nur ein Besinnen innerhalb der Lebhaftigkeit, sie werden zur Einleitung des lebhaften Schlußsatzes, in dessen Tönen ihre Spuren untergehen. So gewinnt die Sinfonie eine außerordentliche Ein heit der Empfindungen, die inan, wenn man dafür einen kurzen sprach lichen Ausdruck sucht, etwa als Lebensseligkeit charakterisieren kann. Sie spricht sich in den drei Sätzen auf verschiedene Weise aus. Im ersten Satz mit viel Ahnungen, mit viel Sehnsucht, mit viel Begeisterung und Leidenschaft, im zweiten Satz als Uebermut, im dritten Satz nach Ueber- windung der nachdenklichen Stimmungen als reine unverfälschte Freude. Diese Erwägungen haben dem Komponisten aber wohl kaum als Absicht zur Komposition vorgeschwebt, sondern er ging als reiner Musiker an das Werk heran. Erst das musikalische Stilgefühl, das aus dem Geiste der Themen heraus das Werk aufbaut, schafft dann jene Einheitlichkeit der Empfindungen, die man bei der Uebersicht des Ganzen später erkennt und mit Worten zu charakterisieren versucht. Für den Aufbau der Sin foniesätze sind wiederum maßgebend die Stützen der musikalischen Form. Mit ihrer Hilfe wollen wir der Sinfonie im einzelnen nachgehen. * I. Allegro ma non troppo, affettuoso. Auf traumhaft weichen Akkorden erhebt sich in suchender Sehnsucht, gleichsam fragend das Hauptthema Sein sehnsüchtiger Inhalt wächst immer mehr, in kontrapunktischer Arbeit wird seine Wirkungskraft gesteigert bis zu dem Ausbruch eines großen, kraftgeschwellten Lebensgefiihl Dieser Aufschwung beherrscht den ersten Themenabschnitt weiterhin. Er fällt plötzlich zusammen mit dem unvermittelten Einsatz des zweiten Themas