Volltext Seite (XML)
Mitteln purpurroch färben und erst durch lan ges Spülen mit Wasser oder durch Essigsäure ihre ursprüngliche Farbe erlangen. Die Um färbung des Gelb in Roth beruht aus einer Bildung von Alkalisalzen. Wird im Brillant gelb z. B. der Wasserstoff, der jenes Verhalten bedingenden Hydroxylgruppen durch eine Alkyl gruppe ersetzt, so kann sich kein Alkalisalz mehr bilden und der Farbstoff ist gegen Seife rc. beständig geworden. Einen solchen Farbstoff bringt die Firma Leonhardt als Chrysophenin in den Handel. — Gelbholz von Fisetholz unter scheidet sich nach Hanauschek folgendermaßen: Reines Gelbholz vom sogenannten Färber maulbeerbaum (Uorus tintoria) färbt sich mit einer geringen Menge caustischen Kalis oder Ammoniaks orangegelb, mit Salzsäure dunkel violett. Fisetholz, ungarisches Gelbholz, vom sogenannten Perrücksnbaum (UUus eotiims) giebt mit caustischem Kali Carmin- oder Blutroth, mit Amoniak oder Schwefelsäure Braunroth, mit Salzsäure, kalt behandelt Zinnoberroth. Die färbende Substanz des Gelbholzes, Morin (O^ ist reiner als die des Fisethvlzes, Fustin die durch ein röthlichcs oder braunes Pigment getrübt ist. — Die aus KolzstoffüblichenNeagentien (Anilinsulfat u.s.w.) die bei Wapieruntersuchungen eine Rolle spie len, sind neuerdings ungerechtfertigter Weise angegriffen. Jene Mittel sind aber ganz zuver lässig. Man kann natürlich in der sogenannten Kolzcellulose, wenn sie wirklich rein ist, keinen Holzstoff mehr nachweisen, weil bei der Verar beitung des Holzes aus Cellulose jene Substanz aus dem Holz entfernt wird, welche die Lignin reaktionen hervorbringt. Zur Entscheidung der Frage, ob Hadern- oder Holzcellulose vorliegt, muß man das Mikroskop zur Hülfe nehmen. Frage-Beantwortung. 3666) Ungleichheiten und Flecke bei Olive und Modefarben auf Wolle rühren meist von der Verschiedenheit der Temperatur her, bei welcher die einzelnen Farbmaterialien aufgehen. Picrinsäure geht schon bei 60° kl. und darunter auf die Faser; Orseille bei wenig höherer Tem peratur, aber Jndigocarmin erst beim Kochen. Bian erhitze also uach Einführung der Waaii schnell zum Kochen und setze die Farbstoffe de« kochenden Bade zu. Die Anwendung W Weinstein ist hier unnöthig*) und vertheunt nur das Färben. Man verwende auf je !) Kilo 1^ Glaubersalz und 500^ Schweselsäuik. ^.. in L. 3667) Türkischroth und Jndigoblau dmsi überhaupt nicht bluten, meistentheils geD: dies aber da, wo saure Schlichte vermal« wurde. Gewöhnliche Schlichte, Stärkekleisten läßt die Farben nicht auslaufen. N." reinige also das Schlichtgefäß und spüle r Wasser, das einige Tropfen Carbolsäure L < hält, nach. Auch der Schliche setze mailM je 10 Liter 50«'crist. Soda und 5«' CaMi säure zu. 0. in v. 3668) W. Spindler, Berlin C. Die Red. 3669) Anilinschwarz auf Tussahseide färbe« wahrscheinlich alle Seidenfärber in Berlin. Eil sehr gelungenes Anilinschwarz auf Tussah sähe« wir in der Seidenfärberei von C. L. SchuM hier, Wassergasse 30. Die Red Bacanzen-2iste. M,lduna-n >u den in unserer Bacan»en»Liste io reichlich gedolm Placement» und Stellung suchenden Personen find ju sofortig» k ledigung an den Redacteur unserer Zeitung ,» richten. Di, de Nutzung der Liste steht selbstverständlich nur Abonnenten tu eil schließlichem persönlichem Gebrauch, »u. Jeder Ansrage t? äo tzreimark« »ur Antwort bestufugen. Die Redalli,e Verlangt werden: 480) Ein Baumwollenstückfärber. 48 l) Ein Baumwollenfärber. 482) Ein Detacheur. 483) Ein Wollenstückfärber. 487) Ein Steinnußknopffärber. 488) Ein Wollenstückfärber für Plüsche. 489) Ein Appreteur für Wolle und Hal! wolle. 490) Ein Wollenstückfärber für seine Färb« Stellung suchen: 430) Ein Detacheur. 431) Ein Seidenfärber. 43«!) Ein Wollenfärber. 433) Ein Baumwollensärber. 434) Ein Baumwollenstückfärber. 435) Ein Steinußknopffärber. *) Siehe Reichst. Chemie II. Ausl. S. 51. — I gen Einsendung von 15 Mk. von der Erpedili- franco zu beziehen. Zwei Beilagen.