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Wieder ist eine allgemeine Erhöhung des russischen Zolltarifs zu erwarten. Der deutsche Export würde gut thun, sich all mählich auf den vollen Verlust des russischen Marktes vorzubereiten. Da jetzt die Wasserfreie schwefelige Säure nach Art der verflüssigten Kohlensäure in den Handel gelangt, so hat die Tarifkommission in Baden beschlossen, daß für jene Säure dieselbe Tarifirung — Sondertarif I — ein zutreten habe, welchen der werthvollere und gleichen Verwendungszwecken dienende Schwefel genießt. Die Wrandstelle der Berliner Speditions- lagerei wurde neulich vom Architektenverein besucht und es wurde allen Besuchern klar, daß man sich im Jrrthum befunden, wenn man eine Bauweise aus Stein und Eisen als feuersicher angesehen hat. Die Lagerräume, die ein Opfer des Feuers ge worden sind, waren lediglich aus Stein und Eisen hergestellt und entsprachen allen bestehen den Vorschriften. Zeug- und Wollvorräthe im Werthe von 1 500 000 Mk. bildeten den Inhalt der Räume. Hieran fand das Feuer reichlich Nahrung, so daß die eisernen Trä ger bis zum Weißglühen sich erhitzten und nachgaben, wodurch dem ganzen Gebäude der Halt entzogen wurde. Der Brand der ge nannten Räumlichkeiten wird wahrscheinlich zu einer Aenderung der bestehenden baupolizeilichen Vorschriften Veranlassung geben. Jedenfalls rathen wir unseren Lesern, die alte Zuver sicht auf die Feuersicherheit der nur aus Eisen und Stein aufgeführten Baulichkeiten fallen zu lassen, besonders wenn die Räume derartig mit brennbaren Stoffen angefüllt sind, daß bereits ein Bruchtheil der gesummten Ver brennungswärme ausreicht, um die Eisenmassen zum Glühen zu bringen. Die Aeuerwehr in Berlin ist an die hiesigen Fernsprecheinrichtungen angeschlossen, und es können die Feuermeldungen außer durch die Feuermelder auch durch den Fernsprecher gemacht werden. Neben dieser Meldung muß das Feuer aber stets sicherheitshalber durch die nächste Feuermeldestelle gemeldet werden. Wir begrüßen diese Neuerung, durch welche in vielen Fällen die Hilfe bei der Bekämpfung des Feuers schneller erreicht werden kann, mit Freude^ Grün und giftig find für das grob Publikum in Folge eines unverständigen Eifer- von Laien, der in unserer Zeitschrift schon of gegeißelt worden ist, zwei fast untrennbare Be griffe geworden. Die Vergiftung durch grm gefärbte Gebrauchsgegenstände hat sich zu einer Art Seeschlange entwickelt, die auch neuerdings wieder auftaucht, und zwar muß diesmal die Pikrinsäure herhalten, welche in Verbindung mit Küpenblau zur Erzeugung von Grün ar Garn diente. Daß die Pikrinsäure sich nie wegen ihrer physiologischen Wirkungen zm Genußmittel eignet, ist bekannt, und man wird sie verständigcrweise in Uebereinstimmung mit dem Verbot auch nicht zum Färben von Nahrungsmitteln verwenden. Wenn die Pikrin säure auf der Wollfaser fixirt ist, läßt sich je doch gegen ihre Verwendung nichts sagen. Nun erzählt uns ein Textilblatt, daß in dem vor liegenden Falle sich der Farbstoff beim Reiben oder Schütteln des Garnes mit feinen Woll- fafern beicht ats Staub abtöft und letzterer durch das Athmen nicht unschwer den Weg in die Athmungswerkzuge finden kann." So sollen die Kopfschmerzen sich erklären, welche jedes mal durch das Hantiren mit jenem Garn bei einer Dame entstanden. Wir wollen über die elende Färbung des Garnes, aus welchem sici der Farbstoff ausklopfen läßt, und über die Richtigkeit der Ursache der Kopfschmerzen be treffender Dame uns selbst weiter keine Kopf schmerzen machen, weil wir wissen, daß hier gewöhnlich nicht der Wollstaub, sondern die Wollfaser selbst gefärbt wird. Die Baltic Baumwossen-Kaörik in Maltir Connecticut, ist abgebrannt. Der Schaden wich auf lU Millionen Dollars geschätzt. Iustus von Lieöig pflegte gern ei» Erlebniß zu erzählen, welches bis jetzt wenig in die Oeffentlichkeit gedrungen ist. „Als ib noch Professor in Gießen war, passirte es einem Bauer aus der Umgegend, daß ihm beim Trans port in die Stadt sein ganzer Eiervorrath zer- > brach. Unten im Korbe hatte er sein Silber- k