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870 Ho. 4045S. Verfahren und Apparat zum Pressen von Perlen aus plastischen Massen. — Walldorf L Co. in Gablonz a. N. Die Maschine besteht aus der an den Ständern festen Lochplatte und aus der oberen und unteren Stempelplatte, welche jede für sich beweglich und mit den entsprechend geformten und gelochten Stempeln besetzt ist. Die Stempel sind an ihrer oberen Fläche zur Formgebung der Perlen ausge spart und treffen in der Lochplatte aus einander, wäh rend die Nadeln der Nadclplattc in die Durch bohrungen der Stempel eintrctcn. Die Nadclplattc wird dabei von der unteren Stempelplatte durch Haken mit Spielraum mitgenommen. Das Färben der Türkenfez. Der Fez ist die aus Wollfilz hergestellte Kopfbedeckung der orientalischen Völker. Der selbe wird erst fertig gemacht, gefilzt und mit einem Ansatz für die Troddel versehen, ehe er zum Färben kommt. Auf Türkenfez kommen in der Regel nur zwei Farben vor, ein dunkles Roth und ein Nacarat resp. Granat. Beide Farben müssen lichtecht sein, dürfen also nicht mit Azofarben gefärbt werden. Eine Hauptschwierigkeit beim Färben ist, daß der Türkenfez, wie oben angedeutet, aus einem dichten Filz besteht, in welchen die Farb flotte schwer eindringt. Man beizt deshalb häufig zuerst, um dann mit Cochenille auszu färben, während man sonst in der Regel auf einem Bade ausfärbt. Auf 60^ Waare benutzt man 2^ 500»" weißen Weinstein, 2^ 500»" Alaun, 250»" Coche nille, etwa 2^ Krapp und 1'' flüssiges Chlor zinn von 60° L. Man kocht eine Stunde lang, nimmt heraus, spült und färbt unter einstündi gem Kochen auf frischem Bade aus mit 1 500»" Cochenille, 750»" Cochenille ammonia- cale und 1^ flüssigem Doppelt-Chlorzinn von 60° L, herausnehmen, spülen und trocknen. Indessen kann man dieses Verfahren so ver einfachen, daß man nur in einem Bade färbt. Man nimmt in diesem Falle 2 500 »" weißen Weinstein, 2 « 250 »" Alaun, 2 250 »" Cochenille, 2 Krapp, 2 flüssiges Doppelt- Chlorzinn von 60° L. und 750 »" Cochenille ammoniacale. Man kocht zuerst auf, schäumt ab, schreckt ab und geht mit der Waare ein. Die Fez müssen während der Operation mit hölzernen Haken oder Schaufeln gut buch gearbeitet werden. Zu diesem Zweck darf du Flotte nicht zu kurz sein; auch muß das längen Anliegen der Waare an den Kesselwandungen vermieden werden. Am besten ist es, die Hei- zung der Kessel nicht durch direktes Feuer zu bewirken, sondern durch Dampf. Erscheint die Farbe schließlich zu wenig blau, so wird abgeschreckt und durch Zusatz von Ammo niak geschaut. Die zweite Farbe, Nacarat, sogenannte Morika, wird gleichfalls auf doppeltem Bade gefärbt. (Schluß folgt.) Schwefelechtes Schwarz auf Wolle. Schwarz auf Wolle, sowohl mit Chrom wie mit Eisen hergestellt, ist in der Regel nicht schwefelecht; es läßt sich aber leicht schwefel echt machen, wenn man nach dem Ausfärben nochmals im Sud behandelt. Um z. B. Chrom schwarz schwefelecht zu machen, färbt man nach dem Verfahren Nr. 47 S- 17 der „Färberei der Wolle"*); nach dem Ausfärben aber geht man auf den Sud zurück und behandelt 1 Stunde bei 70° L. Folgende Verfahren ergeben ein Schwarz, dessen Schwefelechtheit vielfach erprobt wurde. 50^ Waare I Stunde sieden mit 1^ 600»' chromsaurem Kali. 900»" Kupfervitriol, 1^ 800»" Weinstein und 1^ 800»" Schwefelsäure. Aus färben mit 30^ Blauholz. Nach dem Aus färben U Stunde auf den alten Chromsud sieden, herausnehmen, spülen, abschwingen und trocknen. Oder: Man siede 50^ 1 Stunde mit 1^ 500»" chromsaurem Kali, 1^ 500»" Kupfervitriol und 750»" Schwefelsäure. Ausfärben auf frischem Bade mit 30—35^ Blauholz und schließlich auf demselben Bade mit 3^ Eisenvitriol schwärzen. Beim Schwärzen kommt es zum Theil auf das Wasser an; an manchen Orten schwärzt man anstatt mit Eisenvitriol besser mit 2^ Kupfervitriol. *) Wird gcgen Einsendung von 6 Mark von da Expedition franco versandt.