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Dresdner Journal : 03.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188909036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18890903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18890903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-09
- Tag 1889-09-03
-
Monat
1889-09
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Journal : 03.09.1889
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Beilage zu .V 205 des AöUkMlS. Dienstag, deu 3 September t889, abends. IS» — . —" . -. - zusammen waschen, und Stein kohlen Schlesische Steinkohlen . . . Steinkohlen and. Ursprunge- Böhmische Braunkohlen. . . Altenburgische Braunkohlen . Braunkohlen and. Ursprunges Kohlen überhaupt . . . . Durchschnittlick jeden Tag. . warf idn in den Jordan: aber die Gewässer Vorstand de» Berein«, Hr. Betriebssekretär Müller, die eine Ga«iüumination, ^owre ein von der Turngemeinde in diese« Flusse« zoaen sich sogleich zurück und nur di« Hand- Zwecke der Bereinigung klar und trug ein vom Oberst Brrdmdung mit den MilrtLrverrmen galanter Kackelzua, stächen und Fußsohlen konnten ern wenig benetzt werden, p. Ateerheimb verfertigte«, auf d,e Feier bezügliche« zu de« sich gegen 500 Teilnehmer gemeldet, mit »»schließ - wa» ihr« Heller« Färbung erklärt. Er-rrmmt über dies«» rrner üppigen Pflanzengruppe, die Büsten Sr Majestät de« Kaiser«, Sr. Majestät de« König« und Sr Kümgl. Hoheit de« Prinzen Georg Aufstellung gefunden. Eröffnet wurde di« Feier mit einer Festouvertur« von Pleyel durch die Orpheuskapelle, welche d«n instrumentaltn Teil de« Pro gramm« übernommen hatte. In einer Ansprache legte der Vorstand de« Bertin«, Hr. Betriebüsekretär Müller, die Vermischtes. * Erinnerung an Fritz Reuter Ein Jugendfreund des liebenswürdigen, plattdeutschen Dichter«, der geh. Hofrat vr. jur Friedrich Franz Floerke, ist unlängst zu Grabow in Mecklenburg-Schwerin, wo er Bürgermeister war, an den Folgen einer Operalion gestorben Reuter hing auch später, als fein Ruhm schon fest begründet war, mit inniger Ver ehrung und treuer Freundschaft an dem einstigen Genossen. Beide im Jahre 1810 geboren, bestanden sie auch gemeinsam im Herbst 1831 das Abiturientenexamen in Parchim. „Sin Unkel Hös'", erzählt darüber der Dichter, „hadd em dortan 'ne halw Buddel Champagner schent. Hei hett sei ihrlich mit mi deelt, aS wi glücklich dörchkamen wirn." Mit Floerke traf Reuter auch zufällig zusammen!, als er im Juni 1839 von Preußen nach Dömitz in Mecklenburg, seiner letzten Leidens- slation, ausgeliefert wurde Er erzählt davon in „Ut mine Festungstiv" wie folgt: „... Un as wi bi Warnow äwer de Grenz kernen — adjüs ok Preußen! — dünn was't düster wor'n und as wi nah Grabow kemen un vör'n Keller (Rat hauskeller) führten (fuhren), da säd (sagt) 'ne Stimm up de Ramp vör'n Hus': „Gute Nacht und morgen wollen wir das nähere besprechen". Un dese Stimm hadd ick vör acht Johr taum letzten hürt, as sei mit mine tausam (zusammen) Ant- wurt gaww in dat mündliche Schaulexamen, wo uns de oll Herr Konrektor frog: „Wie viel Rial ist Konstantinopel er obert worden?" Un ick kennte dese Stimm in'n Düstern wedder .... „Gu'n Abend, Franz", röp ick ut den Wagen, „täuw (warte) noch'n bäten" Un as ick nu mit minen Schandoren (Gendarmen) tau Ruuw un gegen't Licht kämm, freute de olle Knaw sick ordentlich un verget ganz, dat hei Burmeister was un ick Deliquent .... Aewer den Abend wull die Schandor ganz untenanner gähn, as sei hürte, dat de Burmeister sich mit den Vagabunden duzte und als hei fach, dat hei mit em 'ne Buddel Wien drünk; hei kreq 'ne schlichte (schlechte) Meenung von de mecklendörgschen Beam ten, äwer mitdnnken det hei doch!" Als Reuter später von Dömitz au« in Freiheit gesetzt wurde, war sein erster Gang wieder zu seinem Jugendfreunde Floerke, mit dem er zuerst die Mittel und Wege beriet, was „nun aus ihm werden solle." Sie ahnten damals beide nicht, daß au« dem ent lassenen Sträfling einer der ersten und gefeiertsten Humo risten Deutschlands sich entwickeln würde. Was aber auch geschah, an ihrem persönlichen Verhältnis hat sich nichts ge ändert. * Au« Mailand, 2. September, wird gemeldet: Das Theater Monthabor wurde heute durch eine heftige Feuers, brunst gänzlich zerstört. Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu beklagen. * Mit Schildkröten al« Zugtieren machte, wie „Le pacht'' erzählt, ein Sportsfreund in dem französischen Hafen Hatten am Meerbusen von Siam einen Versuch, indem er zwei solcher Tiere für 20 Dollar« kaufte und mit Geschirr und Gabeldeichsel vor «n 5'»m lange« leichte« Boot spannte. Die Tiere zogen da« Boot mit der Geschwindigkeit eines >m Schritt gehenden Manne« durch« Wasser, ließen sich oder mittel« der Zügel nicht lenken, sondern behielten immer die Richtung nach der hohen See zu, so daß der Insasse de« Boote«, al« die Sonne sank, sein Gespann nebst Geschirr und Deichsel fahren lasten mußte, um durch Rudern noch vor Einbruch der Rächt heimzukommen; einen zweiten Ver such will er nach dem Verlust der ersten beiden Schildkröten nicht wieder machen. (Sollten die Schildkröten vielleicht „Enten" gewesen fern?) * König Menelik, der in letzter Zeit vielgenannte Herr scher von Schoa, erzählte eine« Tage« seinem Hof« in folgender Weise den Ursprung der Neger. Zur Zeit der Erschaffung Adam« wollte auch Satan femersett« mit ein paar Handvoll Erde einen Menschen erschaffen, und e« ge- lang ihm recht aut; aber alle«, was er berührte, würde schwarz und auw sein Mensch nahm natürlich dni« Karde an. Bei diesem Anblick dacht« Meister Satan daraus, »hn zu Dresdner Nachrichten vom 3 Siptember. - Die hiesige König! Polizeidirektion erläßt eine Be kanntmachung, die Regelung des Verkehr« bei dem am 5. September stattfindenven feierlichem Empfange Sr Majestät des deutschen Kaisers in Dresden be- trefsind. Dieselbe enthält verschiedene Anordnungen bezüg lich der Sperrung drs Perrons auf dem Leipziger Bahnhofe und der von dem letzteren noch dem Kömgl. Residenzschlosse führenden Straßen. Die Direktion spricht das Vertrauen aus, daß der bewährte Ordnungssinn der hiesigen Einwohner schaft die Durchführung dieser im allgemeinen Interesse gc- trcff'wn Anordnungen erleichtern und unterstützen möchte. * Der Gedenktag von Sedan ist gestern in unserer Stadt mit lebendiger Teilnahme gefeiert worden. Überall zeigte man sich bemüht, den patriotischen Gedanken und Em pfindungen, zu denen die alljährliche Wiederkehr des histori schen Tages m t immer stärkerem Reize antreibt, in ver schiedenartiger, würdiger Weise Ausdruck zu geben und überall ließ man sich in diesem Bestreben von Geschmack und edlem Eifer aufs glücklichste leiten. Eine festfrohe Stimmung übte in allen Kreisen der Einwohnerschaft ihr maßvolles Recht und wahrte so dcm Tage sein echtes Gepräge — (Es sind uns noch heute einige Berichte über Festakte in den Schulen zugegangen^ deren Abdruck aber zur Zett nicht mehr erfolgen kann. D Red ) Aus dem Polizeibericht. Gestern ist diejenige Frauensperson, welche in letzter Zeit eine Menge Bäcker und Konditoren unter Aufgabe erdachter Bestellungen um Waren b> trogen hat, aus die Notiz eines Gcwerdtreibenden hin, der gleichfalls hcimgesucht worden war und sich der in den Blättern gebrachten Warnungen erinnerte, ermittelt und sestgenommin worden — Einer aus dem Antonsplatze feil hallenden Frau »st am 28. v Mts. vom Verkaufsstande weg em Geldtäschchen von braunem Leder m t einemZwanzig- marlstück und einem Coupon Nr 2030 der Aktiengesell schaft Bayerisch Brauhaus über 7 M. 50 Pf. Zinsen, am 1. Oktober d. I zahlbar, gestohlen worden — Am 1 September hat der Führer der Droschke Nr. 324, Jo hann Krause, von einem Fahrgast irrtümlich einZehnmark« stück an Cttlle eines Fünszigpsennigerü empfangen und das selbe gestern in dem Augenblicke an die Königl. Polfteivirek- tion abliefern wollen, als der Vcrlustträger bei der Behörde erfchiew n war, um den Irrtum, da ihm die Nummer de Droschke nicht mehr errnnerl ch war, zur Anzeige zu dringen. — Wegen Fortsetzung des Flutkanalbaues werden vom 5 bis m>t 30. d Mts. die Dippoldiswaldaer Gasse und die Sikonicnsiraße, letztere aus der Strecke Reitbahn- disCarola- siiaße, sir d>n Fährverkehr gesperrt sein * Zu der morgen (Mittwoch) stattfindenden Pastora l- konfcrenz, die in „Brauns Hotel" in gewohnter Weise von vormittags 8 Uhr an abgehalten werden wird, haben auch Laien Zutritt und sind herzlich willkommen, worauf hier durch noch besonders aufmerksam gemacht wird. * Morgen Mittwoch, nachmittags h(4 Uhr, wird die 70. Jahresfeier des sächsischen HauptmifsionS- vereins in der Frauenkirche festlich begangen Die Predigt hat Hr. Pastor Kaster aus Aue übernommen, den Bericht wird ocr derzeitige Sekretär, Hr Tiakonus Wedemann, er statten. Liedert xte kommen an den Kirchthüren zur Ver teilung. Am Ausgange wird für die Zwecke der evangelisch lutherischen Mission eine Kollekte gesammelt. Im Vorjahre betrug dieselbe 812 M. 64 Pf. — Den Dresdner Misfions- sreundcn »st das Werk durch die Missionsstunden bekannt, welche der Hauptmissionsverein am ersten Montag jedes Monats, abends 7 Uhr in der Kreuzkirche veranstaltet. In den 11 Mis onsstunden des vergangenen Rechnungsjahres wurden 1050 M 24 Pf. gesammelt. — Die Zahl der MstsionSseste im ganzen Lande belief sich auf 56. Das sind freilich 9 weniger als im Vorjahre. Der Grund ,u dem Ausfälle liegt teils in den zahlreichen Wettinfestlichkeiten, um oeretwillen man das Missionefist auf später aufgeschoben hat, teils noch darin, daß in diesem Sommer viele Gegenden unseres engeren Vaterlandes durch Unwetter schwer heimge- fucht wurden. W»e aber dennoch opferwillige M.ssionsUebe m eigner Not fremden Elends nicht vergißt, zeigt z B. die Sta t Waldenburg, aus welcher, obwohl sie durch Hagel schlag arg beschädigt worden ist, über 300 M Beiträge ein- gingcn. — Möchte die Zahl der das Missionvfest Mttfeiern- den eine große sein, und ihre Teilnahme an der Mission sich durch fröhliche und reiche Dankopfer kundgeben. —T Die Erinnerungsfeier, welche die freie Vereinigung „Kampfgenossen von 1870/71" am gestrigen National- sesttage abends von 8 Uhr an im Saale des Gewerbehauses beging, dürste in diesem Jahre wohl die größte festliche Ver anstaltung zur Feier des Sedanfeste« in unserer Stadt ge wesen sem. Und wer hätte wohl ein größeres Recht, den 2.Srpttmbcr im Kreise treuer Kameraden festlich zu begehen, als die Zeugen und Teilnehmer jener Zeit, denen wir die errungenen Erfolge in erster Linie mit verdanken! Die Stunden gemelnsam durchlebter Gefahr und die erhebenden Bilder jener großen Zeit treten nie lebendiger vor die Seel«, al« beim Anschauen der Kampfgenossen und dem A «tausch gegenseitiger Rückerinnerung Und auch denen, welchen e« ni tt vergönnt war, für de« Vaterlande« Ehre ,hr Leben in die Schanze zu schlagen, wird der Aufenthalt im Kreise jener ernsten, mit Ehrenzeichen reich geschmückten Männer immer em angenehmer sein. In den auf« prächtigste geschmückten Räumen hatten außer den Kampfgenossen und Freunden derselben zahlreiche Ehrengäste, unter denen wir die Herren Generaltteuttnant z. D. v Funcke, Excellenz, Generalmajor v Kirchbach, Polizeipräsident Schmaust u. a. bemerkten, Platz genommen Unter einem Baldachin hatten, umgeben von provinftalnachrichten. s Leipzig, 2 September Bei prächtigem Wetter ver lief das Sedanfest in Leipng unter allseitiger lebhafter Beteiligung in vorgesehener Weise. Die Stadt prangte im Flaggenschmuck und gestern abend fanden in den verschiedenen großen Etablissement« Festkommerse statt, auf denen patrio tische Ansprachen zur Erhöhung der festlichen Stimmung beitrugen. Den heutigen Festtag eröffnete Reveille dreier Militär- und zweier Zwi stapelten. Um ^7 Uhr fand an der Friedenöeich« im Roscnihal die herkömmliche Gedächtnis- feier, später Festkonzert der vereinigten Chorgesangvereine und hiernach in der Matthästirche Festgottesdienst statt. Demselben folgten Musikaufiührungen aus dem RuMius- und dem Marktplatze. Der große Frstzug am Nachmittag war infolge der starken Beteiligung rin wirklich imposanter und am Zielpunkte desselben, dein neuen Schützenhause, wurde da« übliche, von vielen Tausenden besuchte Volksfest adgehalten Die Feier nahm einen schönen Verlauf Zwickau, 2 September Wie allerorten, so ist auch Wetriebsergebrrisse der unter Königl. sächsischer Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen. Kohl»ntrau«portr in Wagenladungen zu r Ovo dx in den Wochen hier da« National fest in schöner Werse begangen worden. Krüh 6 Uhr fand Morgenmusik, vormittag« Gottesdienst und Schulfnerlichkettrn, nachmittag« Freikonzert statt. Die Straßen zierte reicher Flaggenschwuck Für den Abend sind eine Ga«iüumination, sowie rin von brr T Erdicht vor Die Festrede hielt Hr Professor vr. Diestel. Der Redner entwarf ein farbenreiche«, ledenswarme« Bild jener prosten Zeit, dabei die einzelnen hervorragend thätigen Personen mit wenigen maikigen Strichen zeichnend. In da« am Schluffe seiner Rede auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König ausgebrochte Hoch stimmte die große Ver sammlung jubelnd ein Zur weiteren Erhöhung der Fest freude waren zahlreiche künstlerische Kräfte bereitwillig in die Dienste des Verein« getreten. Die Konzertsängerin Frl. Ida Zimmermann trug die Polonaise aus der Oper „Mignon", Hr. Opernsänger Rcyl Lieder von R. Wagner, Meyer - Hel mund und Jensen, Hr. KammermusikuS May mehrere Wald- hornsoliS, Hr. Pescheck ein Andante und Konzert für Flöte vor. Sämtliche Vorträge, welche von Hrn. Georg Pittrich auf dem Pianoforte begleitet wurden, ernteten ebenso, wie die Konzertstücke der Orpheuskapelle, den lebhaftesten Beifall. — Gegen Mitternacht trennten sich die Kameraden und Freunde mit dem Bewußtsein, abermals einige Stunden herzerhebender Rück rinnerung mit einander verlebt zu haben. W Die Forelle, dieser selbst in unseren klarsten und schneüsliestendstrn Gebirgsbächen immer seltener werdende Edelfisch, tritt mit dem 1. September in die Schonzeit, welche bis mit dem 31 Dezember andauert. Auch Heuer haben die Forellen wieder sehr hohe Preise gehalten und ohne die künstliche Fischzucht, welche man ja gegenwärtig innerhalb Sachsens vielfach mit Glück betreibt, würben die selben noch ungleich teurer sein Von den Gebirgsflüßchen Sachsens sind die beiden Mulden, die Zschopau und Flöha, die Bobritzsch und Biela, sowie die rote und wilde Weißeritz u. s. w, welche früher am forellenrelchsten waren, nur in ihrem oberen Laufe noch leidlich besetzt, während die weiße Elster, Wesenitz u. s. w nur stellenweise noch einzelne dieser Edelfische bergen. Als Hauptursachen der Verödung fast aller Gebirgsbäche sind teil« die Anlagen von allerhand Fabriken, teils auch die Schonungslosigkeit, mit welcher man feit Jahrzehnten der Forelle nachgestellt hat, zu bezeichnen. Während gegenwärtig die Fischhändler selbst beim Großein kauf für das Kilo Forellen 5 bis 7 M. zahlen müssen, brauchte man sür dasselbe Quantum noch vor 30 und 40 Jahren kaum soviel Groschen und gar vor 200 Jahren höch stens ebenso viel Pfennige anzulcgen Schreiber dieses hatte neulich Gelegenheit ein altes Aktenstück elnzusehen, auf wel chem der geheime Rat uno Kanzler Kaspar Abraham v Schön berg auf Reichstädt bei Tippoldiswalvc am 30 Juli 1624 vom Kurfürsten Johann Georg I. mit der Fischereigercchlsame in der willen Weißeritz von der böhmischen Grenze dis herein zur sog. Holzwühle bei Klingenberg oberhalb Tharand, einem Trakte von mindestens 6 Wegstunden, gegen Zahlung von 14 Thlr. 6 Groschen belehnt, am 5. September 1647 aber den v. Schönbergen auf Reichstädt dieses Fischrecht gegen einen Erbzins von 24 THIrn jährlich erblich überlassen wurde Daß dem Flüßchen in jenen Zeiten alljährlich Hunderte von Schocken der schönsten Speiseforellen entnommen werden konnten, ohne daß der Bestand geschädigt wurde, ist selbst redend; allein dies ist jetzt anders geworden. Der jetzige Besitzer Reichstädts hat, nebenbei bemerkt, die Fischereigerecht- same schon im Frühjahre 1879 an den Staat zurückgegeben. Die Preißelbeerernte, welche in der Regel erst mit dcm 1. September ihren Anfang nimmt — die Herbst beere gelangt erst im Oktober zur Reife — ist dies Jahr beinahe beendet und hat fast aller Orten einen übermittel mäßigen Ertrag ergeben. Für die Bewohner gewiss r Wald- bezuke hat diese Ernte insofern eine große Bedeutung, als zahlreiche Familien aus dem Erlös der Beere einen guten Teil ihres jährlichen Haushaltes bestreiten. Auf dem hie sigen Markte »st die Zufuhr dieser Beeren zur Zeit eine ehr reichliche, nicht nur aus dem Erzgebirge und Voigtlande, sondern aus den Wäldern Böhmens, aus Schlesien, den Fürstentümern, aus Bayern, sogar aus Schweden treffen starke Sendungen in Kisten, Körben und Tonnen ein Viel leicht erniedrigt sich infolge der Maffevzufuhr der Preis, welcher jetzt zwischen 15—18 Pfennigen für das Liter schwankt, etwas. * Geschästsübersicht bei derSparkasse zuDresden im Mo ai August !889. Bei der Sparkasse in Altstadt betrugen die Einlagen 432 485 M. 34 Pf. in 6767 Posten (8160 Spar- marken); die Rückzahlungen 341056 M. 82 Pf. in <6»2 Posten Bei der Sparkastenstelle in Neustadt betrugen die Einlagen 244 727 M. 85 Ps. in 4150 Poften (1240 Sparmarken); die Rückzahlungen ! 8 392 M 77 Ps. in 2438 Posten. Bei der Sparkasjenstclle in der Wilsdruffer Borstadt betrugen die Ein lagen I36 693 M. 80 Pf. IN 2692 Posten (1430 Sparmarken); die Rückzahlungen 83 621 M 24 Pf. in 1289 Posten Bei der Sparkufsenslellc in der Jobonnftadt betrugen die Einlagen 113139 M. 12 Pf. in 1469 Posten (600 Sparmarken); die Rückzahlungen 59 038 M. 58 Ps. in 604 Posten * Geichästeverkehr bei der Leihamtsgeschästsstelle DrcSdcn-AltftadtimAugust1889: Bewährte Darlehne 63 3 8 M. aus 4350 Pfänder. Erloschene Darlchne durch Zurückzahlung 58 677 M. aus 4373 Psänder * Geschäftsverkehr bei der Leihamtsgeschästsstelle DreSdcn-Neustadt im August 1889: Gewährte Darlehne 85 541 M. aus 6688 Psänder. Erloschene Darlehne a) durch Zurückzahlung 8t 605 M. aus 6666 Psänder, d) durch Ver steigerung des Psandes N 545 M. aus 1201 Psänder. * Im Asyl für obdachlose Männer wurden im August 1118 Personen ausgenommen, von denen 1(7 badeten Davon wurden sür Rechnung des StadtarmcnamtcS300aujgenommen; 37 haben gebadet Vom I Oktober 1881 bl- Ende vorigen MonaiS wurden 118 287 Personen ausgenommen; 26 894 badeten. Holz gespalten haben vom 1. Januar 1883 bis Ende vorigen Monats 8'21 Personen, die neben Kost und Nachtlager 8428,71 M. auS- gezohlt erhielten. In den Schuhmacher- und Schneiderwerk stätten arbeiteten vom 3. März 1885 drS Ende vorigen MonaiS 8857 Mann. * Im August haben in den VolkSbädern für Männer und Frauen 11 228 Personen gebadet Seit Eröffnung dcS ersten VolkSbadeS vom 17. Oktober 1884 bi- Ende vorigen Monats haben 289 407 Personen gebadet endem Kommers und ferner noch verschiedene andere Fest lichkeiten von Privatvereinen in Aussicht genommen. -s Großenhain, 1. September. Unsere Stadt hatte sich heute reich geschmückt, reicher, al« es sonst am Gedenktage von Sedan zu geschehen pflegte. Unter lebhafter Beteiligung der ganzen Einwohnerschaft fand die feierliche Enthüllung des dem Kaiser Wilhelm I. errichteten Denkmals statt, an die sich am Abend die Sedanfeier anschloß. Ein stattlicher Festzug, der sich au« dem Denkmalkomitee, den städtischen Kollegien, den Vertretern der hiesigen Behörden, der privi legierten Scheibenschützengesellschaft und vielen anderen Körperschaften, Vereinen und Schulen zusammensetzte, de- wegte sich nach beendetem Vormittagsgottesdienste durch die Hauptstraßen der Stadt nach dem mit Flaggen- masten, Pflanzengruppen und grünen Gewinden reich, geschmückten Platze vor der Stadikirche, auf welchem das Denkmal errichtet worden ist. Nachdem hier die drei Gesangvereine Großenhains den Chorgesang,Dolt, du bist meine Zuversicht" von I Otto auSgesührt hatten, hielt Hr. Stadtrat Leipscher die Festrede, bei deren Schlußworten die Hülle fiel. Nachdem Schüler und Körperschaften Blumen-, Eichen- und Lorbeerkränze am Denkmale niedergelegt hatten, übergab der Vorsitzende des Denlmalkomitees, Hr Stadtrat Z'chille, dasselbe der Stadtgemeinde, in deren Vertretung Hr. Bürgermeister Hermann dasselbe mit dem Versprechen übernahm, ihm jederzeit Schutz und Pflege angedeihen lassen zu wollen. An seine mit Beifall ausgenomme e Ansprache schloß sich der Gesang „Deutschland, Deutschland über alles". Ein von dem Vorsitzenden des MilttärveremS „Eichenkranz" Hrn. Tittmann ausgebrachtes Hoch auf das deutsche Reich und der gemeinsame Gesang der „Wacht am Rhein" bildete den Schluß der würdigen Cnthüllungsfeier — Das Denkmal ist in Form einer Büste in doppelter Lebens größe nach dem von dem Bildhauer E. Hundriesen in Charlottenburg gelieferten Modell in Bronze ausgeführt worden, den Guß besorgte das Hüttenwerk Lauchhammer. Tas Denkmal stellt den Kaiser in großer Generalsumform mit dem Hermelinmantel dar und ruht auf einem in vor trefflichem Postelwitzer Denkwalsandstein von den Gebrüdern Kranke hier ausgeführten Postament, an welchem sich der Reichsadler mit Eichen- und Lorbeerkranz, die Widmungs tafel mit der Aufschrift: .Kaiser Wilhelm I ", die beiden eisernen Kreuz- von 1813 und 1870/71 mit Lorbeerzweigen, die Daten der Lebenszeit des Kaisers 22 März 1797 und 9. März 1888 sowie der Regierungszeit als deutscher Kaiser 18. Januar 1871 und 9. März 1888, das Großenhainer Stadtwappen, die Errichtungsjahreszahl und die Widmung ,Ln treuer Verehrung die Bewohnerschaft Großenhains und Umgegend" befinden. Pcstament und Büste nehmen eine Gesamthöhe von 5 m ein. Umgeben ist das Denkmal von Sandsteinkegeln mit znnschenhängenden Zierketten. Der Kostenaufwand für das Monument ist durch allgemeine Bei träge sowie durch einen Zuschuß aus städtischen Mitteln be stritten worden — Am Abend fand in den Sälen des Hotels „Zum Gesellschastshause" die Sedanfeier durch Musik- und Gesangsvorträge und patriotische Ansprachen statt. -E Ü UL?'"."' - - Dresdner - vom 25. bis 81 August »889 vom 26. Aug bis l. Septbr. 1888. 7571 8268 4094 4«52 1505 1>6» 18170 135X2 1581 1220 545 343 14609 10043 86.0 3566 286 174 33761 28928 4623 4133 Mißerfolg, versetzte nun der Teufel seinem Geschöpf einen fürchterlichen Fausttchlag auf die Nase, wodurch diese platt wurde. Ler Unglückliche dat um Gnade, und da der Satan sein Unrecht einsah, fuhr er ihm mit höllischer Liebkosung mit der Hand über die Haare; aber da die Hand zu Hoß war, drachre sie sogleich die Wirkung eines glühenden Eisens hervor und k'äuselte dieselben. Daher der Unterschiev zwi schen den Söhnen Japhet« und Semü und jenen Chams. Der König Menelik setzte hinzu, daß nach drei oder vier Geneiationen der liebe Herrgott ein Negerkind sehr lieb ge wonnen, und da er den Leib nicht anders machen konnte, wandelte er das Herz um und machte eS ehrlich, treu und zu guten Handlungen geneigt. Dieses Kind gründete später das Königreich Schoa und König Menelik »st sein Nachkomme. * Eisenbahnidylle. Zwischen Groß - BecSkerek und Kinkinda in Ungarn bewegen sich die Züge etwas lanasamer als der „Fliegende Holländer" oder irgend «»„Orient- Expreß" und auch mit den Aufenthalten wird es »n der Regel nicht sehr genau genommen Jüngst fuhren ein paar lustige Reisende über die genannte Strecke. In der Station Elemör wurde „eine Minute" ausgerufen, es verstrichen aber deren fünf, ohne daß sich etwas rührte. Da bemerkte einer der Passagier- eine Kegelbahn auf der Station und er ani mierte daher seine Coupsgen offen: „Wißt Ihr was? Machen wir eine Knegspartte" Gesagt, gethan. Die Reisenden sprangen ab, zogen die Röcke aus und schoben die Kegel nieder, daß es eine Lust war. Der Antragsteller hatte genau 8 Fl. verspielt, al« diese eine lange, aber durchaus nicht bange Elsenbahnmlnute verstrich und die ZugSlokomotwe zum Weiterfahren pfiff. Wohlgemut stiegen die Herren wieder ein mit der frohen Aussicht auf die nächste Station und nächste Kegelbahn. Statistik und Volkswirtschaft. Vatrutliste sächsischer Erfinder. Mitgeteilt durch das Patrntbureau von Otto Wolff in Dresden, Schloßstraße 19. Angemeldet von: E A. Moritz Schulze in Krimmitichau Wuldenpreffe. — Martin Rickter in Firma Richler u. Berlin in Dresden: Windsckutzvorrichiung an Fensterflügeln. — Joieph Schneider in Leipzig Anger: Zündvorrichtung sür G.smajchinen. - W Leinbrock m Gottleuba: Schleifmaschine sür Holz. — Richard Ludewig in Neuschöneseld: Gepäckträger für Fahrräder. — August Gäbler in Leipzig-GohliS: Bauwinde zum Aufftcllen von Leiiergerüfteu. Erteilt an: H. Hast in Dresden: Verschluß sür Kleidcr- taschen und dergl — M Kohl in DreSden-Löbtau und W. Brückner in Dresden: Lreibriemenverbinder mit federnd, m Kaftenfchicber. — E Przibilla in Dresden: Settsllhätigr Ver- längerungs- und Umjetzvorrichtung für Tiesbohreinrichlungen. — Die „Kette", Deutsche Elbschiffahrtsgesellschast verein nahmte im Monat August dS. Js. an Schlepplohn 31015 M., an Frachten 25 799 M. mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die gesamte Mehreinnahme seit Beginn dies.« JahreS erhöht sich dadurch auf 277 785 M., woran der Schlepp lohnverkehr mit II7 134 M , der Frachienvertehr mit 160 651 M. beteiligt ist. Insgesamt sind in den verflossenen 8 Monaten dieses JahreS überhaupt eingegangen 2 757 217 M. — Bei der Österreichischen Nordwest Dampfschifs- sahrtSgesellschast erbrachte der Monat August dS Js. an Schlepplohn 114 743 M., an Frachten 260 170 M, zusammen 374 913 M. Die Bejamieinnahmen feit Jahresbeginn beziffern sich mit 2 167 259 M — Das Müllerjche Fabrikunternehmeo zu? Herstellung äthe rische Öle uno Essenzen in Altenburg wurde von «nem Leipziger Konsortium zwecks Umwaodelung in eine Aktien- Gefellschast erworben. — Tie ordentliche Generalversammlung des Aktienvereins Zoologischer Garten zu Dresden, welche am 3o.dS.MtS. ftaltfindrt, wird sich unter anderem mit dem Anträge dctreff« Ausnahme eines hypothekarischen Darlehens b»S zur Höhe von 600 000 M au Stelle der jetzt aushaseuren 230 000M zu be- schästtgen haben. Dieser Antrag steht in Verbindung mit dem geplanten Neubau eines Restaurants im Karten. — Der EinlösungskurS für die in Silber zahlbaren Coupons österreichisch-ungarischer Wertpapiere, sowie der ver losten Stücke ist an den deutschen Zahlstellen von 171,25 aus 171,75 M. für 100 Gulden erhöht worden. — Der Rechnungsabschluß der Meißner Eisengießerei und Maschinenbauanftalt vorm. F. L. u. E. Jakobi sür das am 30. Juni d. IS. beendete Geschäftsjahr weist einen Fabrikationsgewinn von 120 187 M. nach gegenüber einem sol chen von 94 279 M im Vorjahre. Nach Abzug des Verlust- vortrageS, der Zinsen uud Handlung-Unkosten ergiedt sich ein Rohgewinn von 61 216 M. Zur Kräftigung der finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft soll die-mal noch von der Verteil ung einer Dividende abgesehen und der nach den statutengemäßen Bezügen verbleibende Betrag von 55 867 M. (gegen 22 018 M. im Vorjahre) zu Abschreibungen Verwendung finden. 849 M. kommen auf neue Rechnung — Die ordentliche Generalverfammlung derObrrlausitzer Zuckerfabrik, Aktiengesellschaft, m welcher 65 Aktionäre 345 Stimmen vertraten, beschloß nach Vorschlag der Verwaltung, von dem mit 135 600 M. bezifferten Reingewinn eine Divi dende von 8 mit 96 000 M zur Verteilung zu bringen; 17 503 M. dienen zu statutenmäßigen Bezügen, 15 000 M. zu außerordentlichen Abschreibungen (nach 77 817 M. ordeutlicheu Abschreibungen uud Rejrrveftellungeu), 7097 M kommen aus neue Rechnung. Verarbeitet wurden ui der Kampagne 1888 89 895 540 Ztr. Rüben gegen 830 620 Ztr. im Vorjahre und 15 000 Zu. Rohzucker gegen 10 000 Ztr. im Vorjahre. Hier aus resultierten 51855 Ztr. Weißzuaer und 1231 Ztr. Roh- zuckernachprodukt. Infolge der günstigen, 207 874 M. Brutto- ansbente lieseruden GejchSstSadschlusseS konnten rn-gesamt 87 817 M al- Nachzahlung an die Rüpenlieserauten geleistet werden Die Geueralversammlung genehmigle den Rechnung«, adschluß und vollzog dir Wiederwahl der aussch«dendeu Mit- glieder des AusfichtsratS. — Auch im Monat August d. I. haben die meisten uuse- rer Brauereien trotz der sür den Konsum weniger günstigen Witterung Mehrabsatz zu verzeichnen. Die «ktirnbier» brauerei Reisewitz erzielte eine Mehrverschrotuug in Höh« von 550 dl. - Lie Aktieubierbrauerei konsolidierte« Frld- jchlößchen weist einen Absatz von 608« dl gegen 6024 dl im August 1888 aus. — Die Aktieubierbrauerei Gambrinn« verzeichnet sür den verflossenen Monat «ine Mehrverschrotuug in Höhe von 769 dl an schweren Bieren, während der Absatz vou «rs-chem Bier um 885 dl gegen August 1888 znrück- blieb, wodurch die bi«hrrige Mehrverschrotung bei 42 691 dl Gesamtadsatz seit 1. OVober v. I. aus 7210 dl steigt. — Die Aktiendierbrauer« Bayrisch Brauhau« erzielte im Monat August 1578 dl Wrhrabsay, darunter 577 dl schwer« Biere; der Gesamiabsatz im lausenden Grschäst-jahre stellt fich aus 25 970 dl oder um 9650 dl höher al« im gleiche» vor jährigen Zeitraum — Lie Aktienbierbranerei Löban konnte im Monat August d. I«. eine Mehrverschrotuug vou 5:0 dl erreichen. — Sempss« vierbranereigesellschast zu Frank- surt o. M erzielte im jetzt beendeten Geschäftsjahre »8898» einen Bierverkaus von etwa 80 »14 dl oder 178« dl «ehr »ud eine» Upselweiaverkans von etwa »881 dl oder 142« dl wehr. — Die V« chron^g der Eozietätsbranerei Wald, schlößche« im Monat August d. I. betrug 19 755 dl «d übersteig« di« de« August »888 um »77» dl. — Da« mit dem 1. August begounrue neu« Geschäftsjahr der Kulmbacher Exportbranerei vor». L Nizzi, Aktiengesellschaft, erg ebt für diesen Monat einen Mehrabsatz von 59« dl.
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