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Sonnabend, den 14. November. 7'-^ U «i» Nam«, d«r für all« dfirstige Geilen auf mehre Gkunde» im Umkreis «t« jtnfflicher (ßwpfthiungSdrtef ist. » Ja, triußen will Vie Welt, muß di« Wett. D« Norddeutsche liebt und lobt sein Bier, der SSdreytscht und Franzos« seinen Wein, der Russe sein«» Branntwein, »SV Engländer seinen Porter. 7 Doch nicht etwa nur der Deutsche nicht Kur h«r EU» ropä«t tobt stch einen guten Trunk von^ sitn«m rrtohrenen Liebling-getränk — nein, das Vertilgen gesftigty Getränk« ist eine «die, freie Kunst, die auf dem ganz«n gboß«n »«it«p. Erdenrunde ihr« zahlreichen Künstjünger und Verehrer, zählt« und in unsrer nächsten Nümmer wollen wir feh«sxz,.«uf weiß Nachweisen, idt« jede Nation d.er Welt M Li Bit» ltng-getränke hat. . .j tz — ' - Deutschland Oesterreich. Wie». führte ZeitungSftempel wird von manchen G«tNN als eine politische Maßregel auSgelegt, wäh bestimmt nur als eine Finanzmaßngzt änge Daß fie nebenbei auch ihr« politischen Folg soll darum nicht in Abrede gestellt werd«u. Berlin, 9. Nov.. Die Nachrichten über d<^ Königs lauten fortdauernd günstig. Se.. MajMt/haSTf Sonnabelid täglich halbststüNdige Spazierfahrten gtßmch welche vemselben sehr gut bekommen find. — -Bayer»» München, 7. Novbr. Rach einem vorgestern grsaßten.Br-' schlusse soll eS bet dem seit vier Wochen bestehenden DiScönto der bayerischen Hypotheken» und Wechselbant von üß und ü Proc. bis auf weitere- sein Verbleiben haben. — Hanse» städte. Hamburg, S.Nov. Vor einige»Wochen erkrankte in Neumünster eine große Anzahl Menschen, unter Sympto men, die unverkennbar aus den Genuß giftiger Lebensmittel hinwiesen. Ein paar Kinder starben an len Folgen des ge noffenen Giftes. Man entdeck» sofort, daß di« Verwendung von Mehl, welche- alle von einem und demselben Händler be zogen hatten, Ursache dieser auffallenden Erstheinüng sei. Da« Mrbl erwies sich arsentthaltig. Es ward ermittelt, daß «in Mater (Stubenmaler), Namen-Hennings, an demselben Abend gesunde« Mehl au- den Mehllgden abgeholt hatte, au- w«l»/ chen spätere Käufer vergiftete- erhielten. Nun ist neuerdings ermittelt, und durch einen von Heyping- unterzeichneten Btkß unzweifelhaft dargethau worden, daß der Verhaftet« vor «n» - derthalb! Jahren au- einer hiefigrn Droguenhandtung, außsy andern Farben, auch S Pfd. weißen Arsenik gekauft und, noch derselben erhalten hüt. Ein« abermalig« HaussuchimghSt s«it, L«g«tz,«schi»te Gtld, Eik«». Dampf'.und — Bt«.r stnd die Happt- größt» unseret Zeit; denn älle Will h^t jetzt Durst, «M- weher Gelddurst »dtp UnitrnehmungSdurst, um durch Ltsrn und,Dampf denGtlbdurft zu stillen, oder endlich —vier- dypst. Gesd- und Bierdurst find aber am verbreitetsten. Geld soll bi- zum yebermqß die Beutel füllen und Bier bi- zum Üeb«rmaß den Magen und Hat e- hi«r nicht mehr Naüm, steigt e- ein Stockwerk höher in den Kopf. Gute- Bier ist jetzt überall di« !^age«parple. Sonst war nur Bayern da- gelobte Land der Bt«rtrlnker; jetzt ist fast allenthalben für «inen „guten Tropfen" gesorgt. Weil'S »mit Dampf" vertilgt wird, muß e- auch „mit Dampf" ber- gestillt w«rden, damit e- glicht an „echter Masse" fehle. Des- halb entstehen allenthalben rtefige Dampfbraurreten, die da« „eble Naß" in wahren Massen bereiten. Die Welt arbeitet also einandn wahrhaft brüderlich in di« Hände und der ein« Theil sorgt getreulich, damit e- d«m andern nicht fehle. Klag« also noch Einer über Mangel an —Menschenliebe! Die große Armee der Biervertilger wird täglich stärker, und tausendweis« find die Ueberläufer au- d«m Weinlager in das Bterlager zum Lagerbier. „Lagerbier, bayerische« Bier, Doppelbier" stnd di« großrn Schlagwörter in der Biertrinkerwelt, und während sonst nur eine ganz außerordentliche Sehenswürdigkeit, den Mann eine oder mehre Stunden wett auswärts locken konnte, richt jetzt ein Gla- „echter Masse" hin, einen Stunden wetten Weg daran zu setzen, um einmal Hepz und Kehl« vollständig zu laben. Glücklich jetzt die Stadt, die ein wahrhaft erprobte« La^rbterrecept und einen tüchtigen, gewürfelten Brauer hat, denn ihr Name strahlt weit hin im schönsten Glanze, und wo ihr Name Nur genannt wird, verklärt stch da- Angesichte aller Biertrinker. So wie z. B. sonst da- perlende Weiß» di«r einen Strahlenkranz um den Namen Kirchberg wand, so thut jetzt dasselbe sein treffliche-, weitgekannte- und weit- genannte- schäumender Lagerbier, und kein echte» oder auch nur halbechter Biertrinker wird die ansteigend», vielgekrümmtr Straße au- dem an gutem Bier armen Niederlande in da« Holz- und Preiselbeerreiche Oberlgnd durch Kirchberg ziehen, ohne sein« durstige Kehle und sein« müden Glieder durch et liche „Töpfchen echter Masse" erquickt und grstärkt zu haben, und viele Tage noch schnalzt di« trockne Zunge im Mieder durstigen Munde, wenn der mattk Geist den Namen „Kirch berg" seufzet. Jede Stadt und jeder Ort hält in unsrer immer dur stigen Zeit auf ein gute-, kräftige«.Bier, den» man weiß, e« ist da« der Artikel, der sicher und gewiß stch ein«« reißen- den Absätze« erfreut. Die empörendste Schreck«n-that für all« wahren Ptert?inker — Tauftn oh», Pathen — wird jetzt von keinem geschäft-klugen Wirth'« mehr, begangen; im G«aentheile sucht es ein Wirth d«m andern in einer ganz «ust«rhaften Behandlung de« „edlen Gerstensaft««" zuvor.zu Hun, um sich Len Namen al« „guter Bierwirth* zu machen, Rchjgi« uM verttgt von L M. Gärkner in Sckneeb^Z^ de» zur Auffindung eine« Topfs tn dem Keller d> Maler bewohnten Hause- geführt,- in welchem stch ' sand. Man Halden Verdächtigen nach Kiel abgefühp^ -Dies, höchst gehetmnißvoüe Geschicht« »acht b»gretflich«rm«Win ganz Holstein große« Aufsehen., Jedermann ist begkMch, «rfih« ren, auf welche Weise da« Gift in di« MehthaiEÄngen kam, und ob -dabei «ine f»v«thpfde >Haod, uns-MWs tm Sptst. gewesen sein mag. '^ie Ä^dZoth-w^ Ende.nzhmin, d«k Di-r-gto stich, gchqp GUf> Lhürfingen. Ga»a, Ke -VOMk » Schleiz vom 4. d. bericht««, daß der Kutscher,