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W. S. M O Z Ä R T: Sinfonie Nr. 3 3 in B=Dur Die 1779 in Salzburg komponierte Sinfonie Nr. 33 in B-Dur ist infolge der Fülle und geistvollen Verflechtung der Themen und Motive eines der konzentriertesten Werke des Mozartschen Schaffens, das mit sparsamsten Mitteln höchste Wirkungen erreicht. Der erste Satz ist frisch und klar im Klang, im zweiten langsamen Satz klingen schmerzliche Empfindungen an, während das Menuett wieder Sinn für Humor offenbart. Das technisch sehr kunstvoll gebaute Finale ist wieder geistsprühend und lebendig, ganz nach Mozarts Art. HSINz. BONGÄRTZ: Verroonblungen unö fuge über ein Thema nuo Mozarte „Don Giooanni" Das bekannte Duett zwischen Don Giovanni und Zerline „Reich mir die Hand, mein Leben" regte Heinz Bongartz zur Komposition dieser Variationenreihe an, die aus sieben Charakterstücken und einer Fuge besteht. Alle melodischen, rhyth mischen und harmonischen Möglichkeiten werden genützt, um das Thema nach allen Regeln der Kunst zu entwickeln und zu verändern. Der Duettcharakter des Stückes zwingt dabei zum originellen Frage- und Antwortspiel der Instrumente. Die sehr interessante, außerordentlich geschickt instrumentierte Arbeit wird den Hörern viel Freude bereiten! LUDWIG VAN B66THOV6N : Oucertüre „Leonore" Nr.III Beethoven hat zu seiner Oper „Fidelio", die wegen ihres mutigen Eintretens für Freiheit und gegen Willkür und Tyrannenmacht bereits deutsches Volksgut ge worden ist, vier Ouvertüren geschrieben. Er nannte alle vier nach der weiblichen Hauptfigur „Leonoren-Ouvertüren". In der dritten, der am großartigsten ge lungenen, läuft die ganze Oper ab, angefangen von der Klage Florestans, des von seinem politischen Gegner ins Gefängnis geworfenen Mannes, über den Kampf Leonorens bis zum Rettung kündenden Trompetensignal, das dem Gatten Befreiung bringt. Sie eignet sich daher nicht zur Opern-Ouvertüre, da sie — wie gesagt — den Ablauf der Handlung vorausnimmt. Im Konzertsaal wird sie aber immer wieder gern gespielt und gehört. M P. TSCHÄIKOWSKY: Sinfonie Nr.s in e«Motl Der große russische Sinfoniker Peter Tschaikowsky meinte einmal, daß dieses Werk „die fünfte Sinfonie in e-MoIl" ihm mißlungen sei, weil inFoIge des breitflächigen Inhalts die künstlerische Form vernachlässigt und alles zu bunt, zu massiv, zu künstlich und zu lang geraten sei! Die schonungslose Selbstkritik kann von uns nicht geteilt werden. Es handelt sich hier um ein Werk sieghafter Frische, das getragen wird von einem prachtvollen Optimismus. Dabei ist es musikantisch gekonnt wie kaum ein arideres. Freuen wir uns daher an der herrlichen Melodik, an den klangvollen Harmonien und den tänzerischen Rhythmen, die namentlich dem dritten Satz (Walzer) und dem tollen Schlußsatz Profil geben. E. D.