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Die Zusammensetzung des Metalls war in Procent: ’ G 0,85 P 0,041 Si 0,14 Mn Spur Fe 42,28 W (metall.) . . . 22,54 W (legirt) . . . . 34,35 100,201 Berechnet man die Zahlen des Eisens und chemisch 1 gebundenen Wolframs (42,28 : 34,35) auf 100 Theile, j so erhält man 44,82 % Wolfram. Dieses Verhältnifs | entspricht der Verbindung FeW, wie nachstehende Berechnung zeigt: Mol.-Gew. Few Feiw gefunden berechnet Fe= 224 55,18 54,91 W = 183,6 44,82 45,09 407,6 100,00 100,00 Hiernach scheint der Schlufs gerechtfertigt, dafs der Sättigungspunkt von Eisen für Wolfram mit dem Verhältnifs der Verbindung FeiW erreicht sei, und dafs jeder dieses Verhältnifs überschreitende Ueber- schufs an Wolfram in Ferrowolfram unverbunden bleibt. Wenngleich diese Feststellung nur als eine wahrscheinlich zutreffende Auslegung der That- sachen zu erachten, so bedarf doch die anderweite Angabe von Howe, dafs verschiedentlich in Ferro- wolframlegirungen die Verbindung FesW gefunden worden, und die Angabe in Handbüchern, dafs Eisen und Wolfram sich in allen Verhältnissen verbinden, nach der vorliegenden Beobachtung noch der Be stätigung. B. Kn. Zur Frage der Erhöhung der Gütertarife. In der Zeitschrift für Eisenbahnen und Dampf schiffahrt der österreichisch-ungarischen Monarchie veröffentlichte'der Geheime Oberregierungsrath Ulrich einen Artikel .Zur Frage der Erhöhung der Gütertarife“, welcher bei der Stellung des Ver fassers als vortragender Bath und Tarif-Decernent im preufsischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten be- sondere Beachtung verdient. Der Verfasser bemerkt im Eingänge: Bei den Staatsbahnen spielen die Finanzminister die Rolle der Actionäre; sie machen unwillige Bemerkungen über die sinkenden Reinerträge der Staatseisenbahnen, die das Gleichgewicht des Budgets stören. Actionäre wie Finanzminister gleichen sich darin, dafs sie die hohen Reinerträgnisse der verflossenen Jahre des wirth- schaftlichen Aufschwungs mit Vergnügen in die Tasche gesteckt, beziehungsweise im allgemeinen Staatshaushalt verwendet haben, und es jetzt unan genehm empfinden, dafs die Eisenbahnen in den Zeilen wirthschaftlichen Niedergangs nicht ebenso hohe Reinerträgnisse bringen. Als ob die Eisen bahnen nicht industrielle Unternehmungen wären, und als wenn es in ihrer Macht stände, sich von dem Niedergang auszuschliefsen, welcher die ganze übrige Volkswirthschaft betroffen hat. Der Verfasser gebt nunmehr zu den verschiedenen Vorschlägen über, welche von berufener und un berufener Seite gemacht worden sind, um den sinken den Erträgnissen der Eisenbahnen abzuhelfen, und wendet sich insbesondere gegen die Anempfehlung einer Tariferhöhung, indem er bemerkt: Wer einer anderen Industrie in den Zeilen des Niedergangs eine Erhöhung der Preise ihrer Erzeugnisse anrathen wollte, der würde einfach ausgelacht werden. Denn bekannt lich bringt der wirthschaftliche Niedergang neben einer Verringerung des Absatzes gerade im Gegentheil eine allgemeine Herabsetzung der Preise mit sich’ und wenn ein Industrieller versuchen wollte, wider den Strom zu schwimmen und seine Preise zu er höhen, so würde er einfach die Geschäfte seiner Concurrenten fördern und nichts mehr absetzen. Bei den Eisenbahnen liegt die Sache zwar etwas anders, sie stellen grofse Monopole dar, welche den Wett bewerb nicht, oder doch nicht in dem Mafse wie andere Industrieen, zu fürchten haben; dessenunge achtet erscheint es nicht zweifelhaft, dafs irgend eine erhebliche Tariferhöhung besonders zur Zeit des wirth schaftlichen Niedergangs die Wirkung haben würde, den Verkehr zu vermindern. Zur Begründung führt der Verfasser den zahlenmäfsigen Nachweis, dafs die in den Jahren 1874 und 1875 eingeführte 20 % Er höhung der Gütertarife auf den preufsischen Eisen bahnen nicht nur eine erhebliche Verschärfung des wirthschaftlichen Niedergangs zur Folge hatte, sondern auch einen bald eintretenden starken Verkehrsrück gang und eine bedeutende Verminderung der Ein nahmen aus dem Güterverkehr trotz der Erhöhung der Tarife um 20%. Nachdem der Verfasser sich in so entschiedener Weise gegen den Versuch einer etwaigen Tariferhöhung ausgesprochen hat, weist derselbe darauf hin, dafs es im Gegentheil in Zeiten des wirthschaftlichen Nieder gangs zu erwägen sein wird, ob es nicht zur Hebuug des Verkehrs und der Eisenbahnreinerträge, sowie zur Unterstützung der nothleidenden Production dient, Tarifermäfsigungen in geeigneter Weise eintreten zu lassen, da gerade hierin das Staatsbahnsystem seine Ueberlegenheit über das Privatbahnsystem zeigt, dafs es das Risiko, welches in der Gewährung von Tarif ermäfsigungen immerhin liegt, in den Zeiten wirth schaftlichen Niedergangs leichter übernehmen kann, weil die Vortheile der Tarifermäfsigungen für Industrie, Handel und Landwirthschaft in der Regel erheblich gröfser sind, als die Ausfälle des Eisen bahnfiscus, und dem Steuerfiscus wieder in verschiedenartiger Weise zu gute kommen. Wir müssen auf die weiteren Ausführungen ver zichten und können daher nur auf das Endergebnifs derselben Bezug nehmen, in welchem der Verfasser sich in folgender Weise ausspricht: .Meines Dafür- haltens müssen deshalb in Zeiten wirth schaftlichen Niedergangs die Staatsbahnen mit dem guten Beispiel wohlüberlegter Tarif ermäfsigungen am richtigen Orte vorgehen, nicht aber mit dem für das Land wie für die Slaatsfinanzen schädigenden Beispiel von Tariferhöhungen. “ Diese von einem so einflufsreichen, hervorragenden Fachmann ausgesprochenen Worte werden in allen wirthschaftlichen Kreisen des Landes den lebhaftesten Wiederhall finden. Denn wenn auch bisher von der Absicht einer Erhöhung der Eisenbahntarife noch nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, eine der artige Absicht auch dem entschiedenen Widerspruch aller Parteien begegnen würde, so ist es doch von hohem Werth, dafs von so berufener Seite recht zeitig vor einer Tariferhöhung gewarnt und in über zeugender Weise darauf hingewiesen worden ist, wie das Reinerlrägnifs der Eisenbahnen aufser durch Ver minderung der Ausgaben in erster Reihe durch Belebung des sinkenden Verkehrs mittels Tarif ermäfsigungen gesteigert werden kann. V.-C. Maschineller Anstrich auf der Chicagoer Ausstellung. Mr. F. D. Millet, der Leiter für die Decoration der columbischen Ausstellung, fand, als er der Auf gabe gegenüberstand, schleunigst grofse Holzflächen der Gebäulichkeiten mit einem Anstrich zu versehen,