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254 Nr. 6. STAHL UND EISEN. März 1893. Kl. 18, Nr. 67278, vom 19. December 1891. Zusatz zu Nr. 48455 (vergl. »Stahl und Eisen“ 1889, S. 884). Carl August Caspersson inForsbacka I (Schweden). Verfahren behufs gleichzeitiger Härte bestimmung einer Reihe von Eisen- oder Stahl-Probir- stücken unter Anwendung des elektrischen Stromes. Man legt Thermometer mit Härtescala an das Normalstück und die Probirstücke an und läfst dann einen schwachen elektrischen Strom so lange durch die Stücke gehen, bis das Thermometer des Normal stückes auf dessen bekannten Härtegrad sich einstellt, wonach man die Härte der Probirstücke von deren Thermometern direct abliest. Nr. 20152, vom 8. November 1892. G. Howland Chase und H. Lawrence Gautt in Philadelphia (Pa.). Verbundpanzerplatte. In die Gufsform der Panzerplatte wird auf den Boden eine harte Eisenlegirung, z. B. Silicium-, Mangan- oder Chromeisen, gelegt und dann das Flufseisen auf dieselbe gegossen. Dasselbe sehmilzt die Legirung und vereinigt sich mit ihr, so dafs an der betreffenden Fläche die Platte härter ist als an den übrigen Flächen. Patente der Ver. Staaten Amerikas. Kl. 10, Nr. 06514, vom 17. März 1892. Dr. Bolof Jurgensen in Wöhlau (Steiermark). Verfahren zur Verkohlung oder trockenen Destillation von Brenn stoffen (Torf, Braunkohlen, Ligniten, bituminösen Schiefern u. s. w.). Das Verfahren besteht darin, dafs die in neben einander liegenden Kammern befindliche Beschickungs masse im Kreislauf ohne Ortsveränderung stufenweise höher werdenden Temperaturen ausgesetzt wird, wo bei letztere dadurch erzielt werden, dafs nur diejenigen Kammern von aufsen durch Generatorgas geheizt werden, deren Inhalt nahezu gar ist, während die Destillationsproducte dieser Kammern die Beschickungs masse der folgenden Kammern durchziehen, dabei Schwelgase aufnehmen und diese zum grofsen Theil beim Durchzug durch in weiter folgenden Kammern befindliche kältere Beschickungsmassen in condensirter Form wieder abgeben, worauf die Gase in den Schorn stein entweichen. Die Patentschrift enthält Oefen zur Ausführung dieses Verfahrens. Britische Patente. Nr. 479430. Julian Kennedy in Pittsburg (Pa.). Hochofenbrust. Um auch die Brust des Hochofens auf der Eisen abstichseite durch Wasserberieselung kühlen zu können, ist auf den Eisenmantel a um den Abstich c herum ein Eisenring b genietet und auf diesem ein gebogenes Eisenblech c derart befestigt, dafs zwischen diesem und dem Mantel a ein Zwischenraum bleibt. Infolge dessen kann der Mantel a auch an der Abstichseite durch Berieselung gekühlt werden, ohne dafs das Wasser an den Abstich c selbst bezw. an das flüssige Eisen gelangen kann. Nr. 479437. Johan F. Lundahl in Hörne st e a d (Pa.). Maschine zum Beschicken von Herdöfen. Auf einem den Oefen entlang fahrenden Wagen a stehen Kessel und Dampfmaschine b, welche letztere einen Arm c in den Ofen zu schieben und dort zu drehen vermag, so dafs eine auf den Arm c gesetzte und an diesem befestigte Mulde d ihren Inhalt in den Ofen ausstürzt.- Um diese Mulde von einem Wagen e auf den Arm c und wieder zurück setzen zu können, ist an dem Wagen a ein Gestell f mit zwei Wasserdruckcylindern g angeordnet, deren Kolben eine kleine Hängebahn i tragen. Auf letzterer laufen zwei Katzen o mit daranhängenden Zangen. Diese werden in tiefster Lage der Hängebahn i um die auf dem Wagen e stehende Mulde d gelegt, wonach die Hängebahn i durch die Kolben g gehoben wird. Die Katze o und Mulde d wird dann über den Arm c ge fahren und die Hängebahn i gesenkt, bis die Mulde d auf dem Arm c steht. Be hufs Hebung der Hänge bahn i stehen die Cylinder g mit dem Wasserdruckcylin- der r in Verbindung, dessen Kolben mit dem Dampfkol ben s direct verbunden ist. Nr. 19860, vom 11. Juni 1891. Compagnie des Hauts-Fourneaux, Forges et Aciries de la Marine et des Chern ins de Fer in St. Chamond. Entschwefelung des Roheisens im Stahlschmelz herdofen. Behufs Entschwefelung des Roheisens im Stahl schmelzherdofen mischt man es im Augenblick des Schmelzens oder gleich danach mit einer etwa 12 % Si, 65 % AhOs und 10 % Metalloxyde enthaltenden Schlacke. Letztere soll so flüssig als möglich sein und etwa 20 bis 30 % des Eisens betragen.