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März 1893. STAHL UND EISEN. Nr. 6. 253 KL 5, Nr. 66 876, vom 5. Mai 1892. Friedrich Dünschede in Essenberg b. Homberg a. Rhein. Maschine zum Abbohren von Stollen, Tunneln, Schächten u. dergl. Vermittelst dieser Bohrmaschine wird an dem im festen Gebirge liegenden Ortsstofs eine schmale Ringnuth a vom Durchmesser des Stollens und gleichzeitig ein centrales Loch b hergestellt, wonach der zwischen beiden liegende Kern fortgesprengt wird. Die Maschine ruht auf einem Wagen c, der auf dem stellbaren Stempel d eine wagerechte Spannsäule e trägt. Diese trägt den Bohrapparat, der aus mehreren tangential zum Stollenumfang stehenden Meifseln i besteht, die an einem an der Spannsäule e gelagerten Querarm o sitzen, so dafs die Spannsäule e den ganzen Rückdruck des Bohrers aufnimmt. Die Drehung des Bohrers erfolgt durch einen Motor r, der mit dem Bohrer durch eine Schraube s gegen den Orts stofs hin vorgeschoben werden kann. KL 5, Nr. 66414, vom 29. Januar 1892. Firma F. C. Glaser in Berlin. Vorrichtung zum Vortreiben von Stollen. Um das Einbrechen des schwimmenden Gebirges in das Brustschild zu verhindern, ist letzteres nach dem Böschungswinkel des unter dem Luftdruck in der Kammer a stehenden Gebirges abgeschrägt. Während des Vortreibens des Schildes durch Druck pressen wird das Gebirge von durch Elektromotoren angetriebenen Schrauben c gelöst. KL 40, Nr. 67101, vom 5. Juli 1892. Henri Pidot in Stanhope Gardens (Grafsch. Middlesex, England). Verfahren zur Vorbereitung des Eisens zum Legiren. Eisenspäne und dergl. werden in Salzsäure ein getaucht, durch welche Kohlensäure geleitet wird, um die Bildung von Eisenchlorüren und Chloriden zu verhindern. Hiernach treibt man einen Dampf strahl durch das Bad , läfst die Säure abfliefsen und I trocknet den Rückstand. Dieser wird sodann mit | anderen Metallen legirt; behufs Herstellung des so- j genannten Pidots (Eisensilber) legirt man 85 % Eisen mit 40 % Kupfer und 25 % Zink. Kl. 5, Nr. 67 057, vom 11. Mai 1892. Firma F. C. Glaser in Berlin. Einrichtung zur Erleich terung des Vortreibens und der Lenkbarkeit von Tunnel- Vortriebs-Apparaten. An der Schneide a des vorbesprochenen Schildes sind stellbare Platten d und Spritzröhren b angeordnet, erstere, um beim Vortreiben des Schildes einen er weiterten Tunnelausbruch zu erhalten, letztere, um ein leichteres Eindringen des Schildes in das Ge birge zu ermöglichen. Kl. 10, Nr. 66855, vom 31. Mai 1892. August Hauck in Friedrichsthal. Maschine zum Zu sammenpressen der Kohle im Koksofen. Auf der Koks-Ausdrückmaschine, die, wie üblich, an den Oefen entlang fahren kann, ist eine der Grundfläche der Ofenkammer entsprechend gestaltete Platte a gelagert, die, nachdem die Kammer ganz ! oder zum Theil mit Kohle gefüllt ist, durch ein Zahn stangengetriebe über die Kohle geschoben wird, so | dafs in der Ofenkammer ein nach oben durch die | Platte a abgeschlossener Raum gebildet wird. In diesen Raum, der vorn durch die Koksofenthür ge- ! schlossen ist, tritt der Koksausdrückstempel b, so dafs die in dem Raum befindliche Kohle zusammengedrückt wird. KL40, Nr.67083, vom 20 April 1892. Ferdinand von Poschinger in Buchenau (Zwiesel, Bayern). Elektrischer Ofen. Das Ofenfutter des Herdes, Gewölbes oder der Seitenwände wird aus feuerfestem Material (Quarz sand, Thon u. s. w.) hergestellt, welchem gemahlener Graphit beigemengt oder welches mit einer graphit haltigen Schicht überzogen ist. Infolgedessen kann der elektrische Strom das Ofenfutter durchfliefsen, bringt aber dasselbe infolge der Widerstände zum Glühen, so dafs seine Wärme direct oder durch Strahlung auf das zu behandelnde Erz, Metall und dergl. übertragen wird. Kl. 25, Nr. 65585, vom 24. September 1891. Eduard Goedicke in Schwechat bei Wien. Doppelpuddelofen. Das Patent ist identisch dem britischen Patent Nr. 20 788 vom Jahre 1891 (vergl. .Stahl und Eisen“ 1893, S. 174).