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«STAHL UND EISEN.* Mr. Raymond will gehört haben, dafs Mr. Julian Kennedy für den ungeheuer grofsen, im Bau begriffenen Hochofen in Buffalo eine neue, Gaswascher-Einrichtung in Vorschlag gebracht habe; es sei dies gewifs eine wichtige Frage für steinerne Winderhitzer, bei welchen die Steine immer der Gefahr ausgesetzt seien, mit einem Ueberzug von Staub bedeckt zu werden. Es wäre interessant zu erfahren, welcher neue Gas wascher bei dem hier in Frage kommenden steinernen Winderhitzer zur Anwendung gelangt sei. Mr. Cook. Er wisse von keinem neuen Gaswascher, welchen Mr. Hugh Kennedy zur An wendung gebracht habe. Seine Beobachtungen der steinernen Winderhitzer im Schuylkill Valley und auf den westlichen Werken gingen dahin, dafs bei den dort in Anwendung befindlichen Whitwell-, Cowper- u.a. Winderhitzern, also solchen mit grofsen Schornsteinen und nur einer Ver brennungskammer, die Neigung des miteingeführten Staubes zum Schmelzen vorhanden sei, weil bei diesen Arten Winderhitzern der Staub trocken sei. Als er die Kennedy-Winderhitzer zuerst gesehen, seien dieselben etwa 9 Monate im Betrieb, und keine Ansammlung von geschmolzenem Staub sei auf dem Boden der Verbrennungskammern zu beobachten gewesen. So weit seine Erfahrung reiche, scheine sehr wenig Staub mit dem Gas in die Winderhitzer zu gelangen, weil ein doppelter Staubreiniger vorhanden, aus welchem man den Staub entfernen könne. In betreff der von Mr. Dr. Raymond angeregte Frage nach der Höhe der Kosten der verschiedenen Winderhitzer könne er folgende Mittheilungen machen. Er iiabe da mals fünf Kammern der Durham- (eisernen) Wind erhitzer gebaut, jede mit 24 Röhren; jede Kammer habe etwa 5000 $, die fünf also 25 000 $ (106 000 •6) gekostet. Vor der Erbauung der steinernen Winderhitzer sei eine genaue Kosten- und Gewinnrechnung gemacht. Er habe mindestens 8 bis 10 % Zinsen gerechnet; es seien auch die Wärter gerechnet, welche bei den eisernen Winderhitzern überflüssig wären; auch sei die Brennmaterial-Ersparnifs bei den steinernen Wind erhitzern in Rechnung gezogen. Im ersten Jahr der vorigen Hüttenreise habe man das Roheisen mit 2450 Pfund Brennmaterial auf eine Tonne* Eisen gemacht. Wenn er 200 Pfund Brenn material auf die Tonne Roheisen erspare, würde er es gut verantworten können, die steinernen Winderhitzer angelegt zu haben. Soweit er die Aufstellung der Kosten der drei Winderhitzer habe machen können, betrügen dieselben ein- schliefslich Fundamente und der am Winderhitzer angebrachten Ventile 38 000 $ (161 500 •6). Darin seien auch alle Ausgaben für Zeichnungen und Licenzen an Mr. Julian Kennedy enthalten. Mit diesen Winderhitzern könne man 566 cbm * Wahrscheinlich sog. grofse Tonne, welche 20 cwt zu 112 Pfund, also 2240 Pfund schwer ist. Wind erhitzen, welche Leistung von den Durham- | (eisernen) Winderhitzern noch zwei Kammern mehr, also eine Gesammtausgabe von 35 000 $ (148 750 •6) erfordert haben würde. Mr. Fackenthal widerspricht dem, und be hauptet, nach seinen Erfahrungen brauche man, um 566 cbm Wind zu erhitzen, nur die Hälfte । der Durham-(eisernen) Winderhitzer; sie hätten in Durham immer 550°. Der Präsident des „American Institute of Mining Engineers“ Mr. Birkin bine erklärt in seiner Eigenschaft als rathgebender Ingenieur der । Warwick Iron Co. bei Errichtung der Hugh : Kennedy-Winderhitzer, ebenso wie Mr. Cook, ohne । Voreingenommenheit an die Prüfung der verschie denen Arten der steinernen Winderhitzer heran- I getreten, und mit demselben zu der Ueberzeugung gekommen zu sein, dafs der Kennedy-Winderhitzer für die Warwick Iron Go. der beste sei. Unter anderen Verhältnissen würden sie vielleicht zu | einer anderen Entscheidung gekommen sein. So habe er innerhalb eines Jahres in ein und dem selben Hüttenbezirk einem Werk die Anlage von steinernen und einem anderen von eisernen Wind erhitzern empfohlen. Man hätte bei dem Bau der steinernen Wind- l erhitzer der Warwick Iron Co. gut 5000 $ I (21 250 46) sparen können, wenn man die ge ringsten Abmessungen und die geringste Güte feuerfester Steine hätte nehmen wollen; man habe aber von vornherein darauf gerechnet, Wind erhitzer zd bauen, mit denen man unter Um ständen 20 % Mehrleistung erreichen könne. Der ganze Bau sei deshalb auch in Tagelohn aus geführt und alle Materialien seien von der War wick Iron Co. selbst ausgesucht und angeschafft, Ob nun diese Winderhitzer, welche noch wenig bekannt, die besten seien, müsse die Zukunft lehren. I Die Eigenthümlichkeit derselben bestehe darin, dafs nur ein Weg für das Gas vorhanden sei, und dafs dasselbe an sechs Stellen, anstatt wie bei den übrigen an einer Stelle eingeführt werde; ! dafs man an Stelle eines grofsen Gaseinführungs- I ventils sechs kleine brauche, mache auch nicht I viel aus. Die Hauptsache sei, dafs der Bau ein ganz vorsichtiger gewesen. Wie aus der Zeichnung zu ersehen, habe der kalte Wind den Weg zwei mal herauf und zweimal herunter durch den , Winderhitzer zu machen. Mr. Coffin, welcher den Vortrag über die Einrichtungen des Kennedy-Winderhitzers gehalten, führt aus, dafs dieselben bei der Warwick Iron Co. sechs Gasbrenner von je etwa 200 mm (8 Zoll) lichter Weite mit Luft eintrittsröhren von etwa 75 mm (3 Zoll) haben, welche in der Mitte der Gasröhren angeordnet sind. Der ausnutzbare Querschnitt dieser sechs Gasaustritte sei etwa gleich dem Querschnitt eines Gasaustritts von 457 mm (18 Zoll), wie solcher an anderen Winderhitzern zur Anwendung | gelange. Sowohl Mr. Kennedy als Mr. Cook