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Februar 1882. 63 STAHL UNI) EISEN.“ Nr. 2. a) Platten von 152 mm Dicke und über 2 — 2,5 m Breite — 2,50 •6. b) Platten von 152 mm Dicke und über 2,5— 3,1 m Breite — 5 46. c) Platten von mehr als 152 mm (6" engl.) Dicke 204 mm (8" engl.) mit über 2—2,5 m Breite — 4 •16. d) Platten von mehr als 152 mm (6“ engl.) Dicke 204 mm (8" engl.) mit über 2,5 — 3,1 m Breite — 8 76. e) Platten von mehr als 204 mm (8" engl.) Dicke 254 mm (10" engl.) mit über 2—2,5 m Breite — 5 •6. f) Platten von mehr als 204 mm (8" engl.) Dicke 254 mm (10" engl.) mit über 2,5—3,1 m Breite — 10 eK. Diese Extravergütungen gelten auch für Theile von 0,1 m. Platten über 15 000 kg schwer werden mit 20 6 pro 1000 kg extra vergütigt. Bei nicht rechtwinkligen Platten kommt das Gewicht des kleinsten umschriebenen Rechtecks zur Be rechnung. Abschrägen und Bearbeiten unregel- mäfsiger Kanten kostet 0,025 •% per qcm ge leistete Arbeit, ist für diese Arbeit die Stofs- maschine erforderlich, so steigt der Preis auf 0,030 •6. Das Biegen einer Gurve nach der Schablone kostet extra 70 •6 pro 1000 kg und das Bohren der Bolzenlöcher (incl. Gonus) wird mit 0,10 •6 pro cm Durchmesser und Plattendicke bezahlt. Wenn diese Preise, theils als Zuschlag zu den Grundpreisen, theils als Bezahlung für aus geführte Arbeit zu den oben erwähnten Geld- werthen, die früher ins Ausland gingen, jetzt aber, seit Einbürgerung dieser Technik im Vater lande, demselben erhalten bleiben und seiner Industrie Beschäftigung geben, zugerechnet werden, so ist der wirthschaftliche Vortheil der Heimisch- machung der Panzerplattenfabrication in Deutsch land unter der thatkräftigen und weisen Initiative bez. Unterstützung des Chefs der Admiralität, sowie unter der dankenswerthen Energie des Werkes Dillingen ein noch wesentlich höherer. aus nahegelegt, dafs dieselbe Unterstützung, welche der deutschen Schiffbauindustrie bei dieser Gelegen heit gern gewährt worden war, um sie der Con- currenz des Auslandes, namentlich der der eng lischen Werftplätze gegenüber leistungsfähig zu machen, auch von Seiten des Vulkan für die heimische Eisenindustrie verlangt werden müsse. Der Bezug des Baumaterials aller Art, nament lich, wenn irgend angängig, auch des neuartigen Panzers von deutschen Werken wurde als Aequi- valent für die Unterstützung bezeichnet, welche dem Vulkan zu Theil geworden war. Kaum ein Jahr ist seit dem Beginn der des- fallsigen Verhandlungen verflossen, und vor wenigen Tagen, am 5. December d. J., konnte bereits eine von den Dillinger Hüttenwerken gelieferte 204 mm Compound-Panzerplatte auf dem Kummers- dorfer Schiefsplatze mit günstigem Erfolge be schossen werden. Dieses Factum zeigt aufs neue, dafs deutsche Industrie bei guter Leitung der ausländischen nicht nur ebenbürtig ist, sondern auch, selbst bei ganz neuer Fabricationsweise, verhältnifsmäfsig schnell die ersten Schwierig keiten überwindet, die Kinderschuhe abstreifen und erfolgreich mit der so viel älteren Industrie des Auslandes wetteifern kann. In Dillingen wird die Fabrication der Com pound-Panzerplatten wesentlich nach dem Wilson- sehen Patente, das für Deutschland von der Hüt- tendirection erworben worden ist, betrieben. Be trachten wir dieselbe für die Herstellung einer Panzerplatte bestimmter Dimensionen, z. B. einer solchen von rot. 5,0 m Länge, 2 m Breite und 204 mm Dicke, so vollzieht sich dieser Procefs wie folgt. Es wird zunächst in dem letztbeschriebenen Verfahren die Walzeisenfunda- mentplatte in einer Dicke von 310 mm Fabrication der Compound-Panzerplatten. Die Herstellung von Compound-Panzerplatten in Deutschland und seitens der Dillinger Hütte ist, wie schon gesagt, gleichfalls wesentlich auf die Initiative des Herrn Chef der Admiralität zurückzuführen. Als die Actiengesellschaft Vulkan den Bau der ersten chinesischen Panzercorvette übernahm, wurde ihr von der genannten Stelle Fig. 4. Befestigiing des Rahmens und der Deckplatte auf der Walzeisengrundpi atte. und in Abmessungen von 3 m Länge und 1,8 m Breite gefertigt. Demnächst wird eine Deckplatte aus weicherem Stahl von etwa 0,45 °/o Kohlen stoffgehalt dadurch hergestellt, dafs aus dem Siemens-Martin-Ofen ein Ingot, ca. 21/2 t schwer von 200 mm Dicke gegossen und auf 50 mm