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April 1884. schrauben sämmtlicher Formringe aufser Wir kung gesetzt werden, während die Walzen sich drehen. Fig. 9 zeigt eine Anordnung zum Walzen von gekrümmtem Wellenblech. Es sind dabei, ähn lich wie bei bestehenden Wellenblechwalzwerken, zwei Nebenwalzen A1 und A2 eingeführt, welche wie die Walzen A und B mit verstellbaren Form ringen versehen sind. Die Vorrichtungen zur Verstellung der Ober walze und der Formringe lassen sich in ver-0 schiedenartiger Weise herstellen. Zunächst kön nen die Formringe beiderseits zwischen gabel förmigen Backen geführt werden, welche sich ihrerseits auf oder zwischen entsprechenden, zur Walze parallelen Leisten oder Stangen führen, und durch welche die Stellschrauben in ähn licher Weise hindurchgehen, wie der Zeichnung zufolge durch die Formringe selbst. Ferner können diese Backen durch ein System von ge kreuzten Hebeln verbunden werden, derart, dafs der gemeinsame Drehzapfen je zweier gekreuzten Hebel sich an einer Backe befindet, die drehbar verbundenen Endpunkte der Hebel dagegen in der verticalen Mittellinie zwischen den Backen. In diesem Falle bedarf es zur Verstellung der Backen auf jeder Seite nur einer Schraube, welche z. B. auf die äufsersten Backen wirkt. Auch würden sich doppelarmige Hebel mit Ar men von verschiedener Länge verwenden lassen, die parallel zu einander gestellt sind und deren eines Ende auf je eine Backe wirkt, während die sämmtlichen anderen Enden durch eine Schraube etc. gleichförmig bewegt werden. Die Arme dieser Hebel müssen dabei in diejenigen Verhältnisse zu einander gebracht werden, welche zur Erzielung der verlangten Bewegung der Backen erforderlich sind. Unter Umständen könnten die Stellschrauben der gezeichneten Anordnung in das Innere der hohl angeordneten Walzen verlegt werden. Zum Zweck der Verticalverstellung der Ober walze lassen sich statt der Kurvenscheiben Keile verwenden, welche analog den ersteren auf die Lager L L wirken, und die von einer starken Steigung in eine schwächere übergehen. Diese Nr. 4. 211 Keile würden in der That nur die abgewickel ten Spiralen der Kurvenscheiben repräsentiren. Eine andere Anordnung zu demselben Zweck könnte darin bestehen, dafs man zur Verstellung der Walze einfache Stellschrauben verwendet, diese aber durch eine Combination von unrun den Rädern anfangs rasch und allmählich lang samer antreibt. Das in der Zeichnung dar geteilte Walzwerk kann auch zum Einpressen von Wellen in Röhren eingerichtet werden, indem der vordere Ständer N eine Vorrichtung erhält, welche das Freilegen des Vorderendes der Walze B gestattet, um das Rohr aufstecken und wieder abnehmen zu können.* Damit während dieser Manipulation die Walze nicht an dem einen Ende heruntersinke und eine Beschädigung irgend welcher Theile ein trete , mufs dieselbe durch eine geeignete Vor richtung gestützt werden, die das Aufstecken und Abnehmen des Rohres nicht hindert. Will man die Wellen in dem Blech durch Pressen erzeugen statt durch Walzen, so ändert sich der Haupttheil der Vorrichtung nur insoweit, als die Formringe zu geraden oder gekrümmten Leisten und die Walzen zu Platten werden, an denen sich die ersteren führen. Zwischen dem Mechanismus, welcher das Zusammengehen der Formplatten oder Matrizen bewirkt, und dem jenigen, welcher die Leisten verschiebt, ist wieder, wie bei dem Walzwerk, die entsprechende Re lation herzustellen, so dafs nur ein Biegen der Bleche statt findet, nicht aber ein Zerren und Strecken derselben. Falls die Wellen einzeln und nacheinander erzeugt werden sollen und die obere Matrize nur eine, und zwar eine feste Formleiste, die untere deren zwei bewegliche hat, so können die letzteren einander durch Kurvenschienen genähert werden, welche fest mit der Obermatrize verbunden sind und auf Zapfen oder Rollen wirken, mit denen die beweg lichen unteren Formleisten an ihren Enden ver sehen sind. * Eine genaue Beschreibung mit Zeichnung dieser, in der Construction begriffenen Vorrichtung wird dem nächst in dieser Zeitschrift erscheinen. „STAHL UND EISEN.“