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2ßie fefjr ßiöji in bcn „Preludes" abfoluf=mufiEaliftf) badjfe, bafür ift eine Brief* ftelle Bon 1856 ein Beroeia. (Sr fdfrieb Sa an ®)riflian £obe (Briefe VIII, 127): „... bie „Preludes“ finb mit tonftruierf". 3n ber (Eaf ifl bie gange Äompofition auf biefem „Urmofit>" aufgebaut, alle Xijemen finb mit i!)ttt Derroanbt. Siefe Verarbeitung einets Btofioa, bie Umgeflal* fung in Heinere ober größere £f>emen l;at man ftf)on gu ßebgeiten bea Äomponiflen als eine (Sigenarf erEannf. (Sa ifl leidjf eingufel)en, bafi bie Jtomponiflen unferer 3eit, bie ber (Programm* inufiE ballig abgcfcfjrooren unb baa 3beal einer „DVufif um ber DdlufiE nullen" aufgeflellt l>af, t>on I)ier aua gu ßiagf 3ugang finben. ©o meilenfern baa„©infonifefje Äongerf fürÄlaoierunb ßrrf>e ft er" Don ßefar Breagen ber 2Belf ßiagfa jlef)t, barin geigen fiel) Berüf)rungäpunEfe. 21ud) fjier finben mir in allen brei ©äf;en jebeamal ein ©runb* flfema, baa aua einigen prägnanten (Ebnen befielt unb bie gum jpö^epunft geführt toirb. 3m elften Gat; Ijanbelf ea ficf> um eine heftig beroegfe ©runbrt>i)ff>miE, gu ber ein ©efangatl)ema triff, baa aud) gulefsf gum BöbepunEf füjfrt. Ser groeife ©a£ baut firf) flreng über einem eingigen (Efyema auf unb ftellt einen auagefprotffenen ©egenfafi gum erften bar. 31)u Ecnngeitfmef eine Ijerbbeif, bie nur burtf» einige gang frei regificrenbe ©feilen, Dom ÄlaDier allein Dorgetragen, aufgeljellf roirb. Ser briffe ©afj ifl gmar for* mal ftarE geglicberf, gcfialtet aber nur ein eingigea lapibarea Ztyema. Ser ©runb* if>arafter ift feftlid)=breit unb bpmuifd), roirb aber halb ina Srängenb=ipcffige, halb ina liprifd)=3arte geroenbet. 3m lebten 2lufbau nimmt baa £f>ema erfl fpielerifc^e gorm an, fülfrf aber bann rafd) gu einem „2ibbrucf>" (furge Äabeng), um unmittelbar gum bgmnifrfpbrciten ©dflufj gu leiten, ber Don einem eingigen burcfjgeljenben OrgelpunEf getragen ift. 3m ©egenfa^ gu ben eigentlichen „Äongerfcn" flef;f baa ÄlaDier [jier nirfjf ala 21lleinf)errfrf)er neben bem Ord>ejler, ea roirb Dielme^r ala Eongerfierenbea DHifglieb bea Ordjeflera be^anbelf. Ser jflaoierparf ifl halber auclj in feiner ©ubftang mit bem bea örcbcflerparta eng OcrEnüpft. ©röjjcre foliflifdje greibeifen finben fld> nur (roie oben angebeufcf) im groeifen ®a§. Äabcngierenbe Btomenfe finb nur auf ein DHinimum befifiränEt. DHif (Sefar Breagen Eommf ein Äomponift in Sreaben gum erftenmal gu ZBort, ber ala eine ber großen (Begabungen ber jungen ©cnerafion gilt unb fdfjon Diele (Srfolge, aurf) bei DdlujTEfefien, gulefjt beim XonEünftlerfeft in Zöeirnar, errungen t;at. (Sr rourbe am 16. OEfober 1913 ala ©o^n bea Äunftmalera "Prof. 21. Breagen geboren. Sie gamilie flammt aua bem Dlf^einifcf)en, aufgcroad)fen ifl Breagen in ©algburg unb JTIündjen. 3jier flubierfe er bei QiDfepb Ijaaa Äompofition. ©eit 1934 ifl er am Dleitf>a= fenber 3Jtünrf>en ala Steifer ber jiugcnbmufiEfenbungen tätig. Veben^er gebt praEtifdfe BIufiEtätigEeif in ber 31° größeren Äompofitioncn finb beEannt geworben: eine (Sbaralfinfonie, ein Concerto grosso, ein Äongerf für groei ftlaoicre (1934), „Sorf* mufifanten" (1935), eine ©infonifrfje ©uife (1936), op. 20. ©ein Opufl 21, baa ©in* fonifdje Äongert, ifl im 2üinfer unb grül)jal)r 1937 entflanben. 2öie Diele feiner ©cnerafion orientiert firf> Breagen feljr flar! an ber „alten 3RufiE". Saa ifl aud) in bem „ßinfonifd)en Äongerf" fpürbar. (Sa ifl in ber baraua gu Derflelfenben ®erablinigEeif ber biamcfrale ©egenfafs gu OlaDela feinnerDiger, in far* bigen£id)fbrccf)ungen gli^ernber ,,Rh apsodie espagnole“, mit i^r gufammen aber ein 3eugnia für bie Dielgeflaltige @inf>eif ber (EonEunfl, Don ber ßiagt fpritf>t, an beren groanglofer (Sntfaltung roir unfere greube haben follen. l)r. Karl Laux.