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1. November 1896 5. Auf den Oberklassen des Gymnasiums sind zwei Wochenstunden wahlfrei dem Betriebe des gebun denen Zeichnens und der darstellenden Geometrie zu widmen. Auf den realistischen Anstalten ist pflichtmälsiger Betrieb dieser Fächer nothwendig.“ Dr. Ernst Neukamp, Amtsgerichtsrath, Die Reitthsgewerbeordnung in ihrer neuesten Gestalt nebst Ausführungsvorschriften. Unter Berück sichtigung des Bürgerlichen Gesetzbuchs er läuterte Textausgabe mit Sachregister. 2. Auf lage. Berlin 1896, Siemenroth & Troschel. Die erste Auflage des vorstehenden Buches ist s. Z. aufserordentlich freundlich aufgenommen worden, und wir freuen uns dessen, weil wir ihr ein Wort wärmster Anerkennung mit auf den Weg gegeben hatten. Dasselbe verdient die nunmehr vorliegende zweite Auflage, welche den weiteren Vorzug hat, dafs sie überall darauf hinweist, wo und wie das Bürger liche Gesetzbuch in Zukunft in die Bestimmung der Gewerbeordnung eingreifen wird. Diese Hinweise sind bei der grofsen Bedeutung, welche das Bürger liche Gesetzbuch für das Gewerberecht hat, von aller- gröfster Wichtigkeit, und die klare Art, mit der sie der Verfasser seinem Werkchen einverleibt hat, wird zweifellos dazu beitragen, das Einleben in den durch das Bürgerliche Gesetzbuch neu geschaffenen Rechts zustand auf dem Gebiete des Gewerberechts zu er leichtern. Im übrigen hat der Verfasser in dankens- werther Weise an dem Grundsatz festgehalten, nur die Vorschriften des Reichsrechts und die zu ihrer Erläuterung dienenden Rechtssprüche und Verwaltungs erlasse zur Darstellung zu bringen; denn das Reichs recht bildet die für alle Bundesstaaten gleichmäfsig und unabänderlich durch diese geltende Grundlage des Gewerberechts. Dr. W. Beumer. Industrielle Rundschau. Alexandrowsches Eisen walz werk. Das Alexandrowsche Eisen Walzwerk Jekaterinoslaw, Süd-Rufsland, errichtet zur Zeit eine Röhrengiefserei in bedeutendem Umfange. Mit der Ausarbeitung des Entwurfs, der Zeich nungen u. s. w. zum Bau und zu der gesammten Ein richtung wurde die Märkische Eisengiefserei zu Ebers walde bezw. deren technischer Director Hr. H. Quiring . betraut. Derselbe hat auch 1884/85 die Röhren- | giefsereianlage des Schalker Gruben- und Hüttenvereins zu Gelsenkirchen und 1890 die Märkische Eisengiefserei zu Eberswalde erbaut. Berlin-Anhaitische Maschinenbau-Act.-Ges., Berlin. Der Geschäftsbericht für 1895/96 lautet: .Die Besserung in der Geschäftslage der Eisen industrie, die bereits in der letzten Hälfte des vorigen Geschäftsjahres begonnen hatte, ist für das ganze Geschäftsjahr 1895/96 eine dauernde gewesen, so dafs Aufträge für beide Fabriken reichlich eingegangen sind. Wenn auch zunächst für unsere Fabricate wesentlich höhere Preise im allgemeinen nicht zu er zielen waren, war es doch möglich, unseren Umsatz bedeutend zu erhöhen und hierdurch, sowie durch stetige Vervollkommnung unserer Einrichtungen einen entsprechend höheren Gewinn zu erzielen, der uns in die Lage versetzt, die Vertheilung einer Dividende von 8 % (gegen 6 % im Vorjahre) in Vorschlag bringen zu können. Der Umsatz beider Fabriken betrug 3 533096,93 • gegen 3015231,78 K im Vorjahre. Die Giefserei in Dessau erzeugte 3 414 348 kg isen- gufs gegen 2 843 261 kg im Vorjahre. Nach Ab schreibung von 2% auf Gebäude, 10% auf Ma- schinenconto, 10% auf Werkzeug- und Utensilienconto, 10 % auf Mobilienconto und 20 % auf Fuhrenconto (zusammen 93993,08 • gegen 91622,61 N im Vor jahre) und nach Abschreibung der Kosten sämmtlicher neu angefertigter Modelle (52 702,19- gegen 44 512,35. im Vorjahre) bleibt ein Reingewinn von 343781,01 gegen 228 349,46 eK im Vorjahre, dessen Vertheilung wir wie folgt vorschlagen: Gratification an die Be amten 18000 •M, Zuweisung an den Beamten-Unter- Stützungsfonds 12000 -4(, Zuweisung an den Arbeiter- Unterstützungsfonds 12000 «(, 10% an den sta tutarischen Reservefonds 34184,22 4, Vollzahlung des gesetzlichen Reservefonds 5608,54 5 % Tan tieme an den Aufsichtsrath von 299 842,25— 14992,11 «, 8% Dividende an die Actionäre 210000 -, Vortrag auf 1896/97 6996,14 «. Unsere Fabriken sind für die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres und darüber hinaus vollauf mit Aufträgen zu lohnenden Preisen versehen. Die Aussichten für eine weitere Entwicklung unseres Ab satzes in der zweiten Hälfte sind günstige. Wir dürfen demnach hoffen, dafs auch das laufende Geschäfts jahr ein zufriedenstellendes Ergebnifs bringen wird.“ Dorstener Eisengiefserei und Maschinenfabrik, Actiengesellschaft. Die Giefsereierzeugung des Werks stellt sich für das verflossene Geschäftsjahr auf 753818 kg gegen 500165 kg im vorhergehenden Jahre. Der Nettogewinn beträgt 25488 =72 pro Actie, 12 % des Actien- kapitals. Eisenwerke Gaggenau, Actiengesellschaft. Dem Bericht des Vorstandes entnehmen wir: .Der Abschlufs, welchen wir für das Jahr vom 1. Juli 1895 bis 30. Juni 1896 vorzulegen haben, zeigt, dafs die Hoffnungen, welche wir an die Reorgani sation unserer Gesellschaft knüpften, nicht übertrieben waren, wenn auch das Resultat des ersten Jahres noch von den Schäden des Uebergangsstadiums be- einflufst wurde. Der Umschlag pro 1895/96 hat sich um rund 300000 • gegen den vorhergegangenen Jahresumschlag gehoben und ist weitere Steigerung zu erwarten. Ins neue Geschäftsjahr sind wir mit 320000 Aufträgen getreten. Die am Schlüsse des Vorjahres von dem Fahrradgeschäft gehegten Er wartungen haben sich voll und ganz bestätigt. Die Production hat sich um mehr als das Doppelte ge hoben und das Fabricat erfreut sich grofser Beliebt heit; die Nachfrage steigt beständig. Die getroffenen Einrichtungen ermöglichen eine wesentliche Aus dehnung der Production nach Bedürfnifs ohne erheb liche weitere Anschaffungen. Der uns aus der Re organisation nach Tilgung der Unterbilanz verbliebene Buchgewinn von 238468,03 • ist entsprechend den Beschlüssen der Generalversammlung in Höhe von 188468,03 Jt. zu Extra - Abschreibungen verwendet worden, während 50000 • zur Bildung eines Special- Reservefonds dienen.“