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October 1887. STAHL UND EISEN.“ Nr. 10. 740 Repertorium von Patenten und Patent-Angelegenheiten •ess Die Um ¬ legen durch die mit Gewicht beschwerte Kette, welche über eine auf dem Hohleylinder F‘ montirte Ketten rolle läuft, erleichtert, wobei der Hohleylinder das Gewicht aufnimmt. Der Patent-Anspruch lautete: .Das Verfahren der Herstellung einer festen und zähen Stahlart, genannt „Fasereisen", im wesentlichen bestehend in dem Schmelzen des weichen Siemens- Martin- oder Bessemerstahles, in dem Granuliren des selben nach irgend einer Art, in dem Auffüllen der granulirten Masse auf dem Herde eines Flammofens oder anderen passenden Ofens, dessen Herd oder Sohle mit flüssiger Schlacke oder Glas ausgefüttert ist, welche die granulirte Masse, bezw. die Körner derselben umgebend, dieselben vor Oxydation schützt und die faserige Structur derselben bewahrt. Nr. 39 806 vom 22. Mai 1886. Marcel Millot in Naix-aux-Forges bei Ligny, Dep. Meuse, Frankreich. li öhrenformmaschine. Auf der Grundplatte A, welche durch Lauf rollen beweglich gemacht ist, dreht sich die Scheibe C um den Hohleylinder F, welcher in der Grundplatte fest ist. Auf der Scheibe C sind nahe an der Peripherie mehrere Scheiben D drehbar angeordnet, welche die Röhrenform kasten E tragen. Der Zapfen der Scheibe D tritt durch C hindurch und trägt ein Winkelrad, welches mit zwei elliptischen oder excentrischen Getrieben derart Eingriff hat, dafs die Scheibe D und mit ihr der Formkasten abwechselnd schneller und langsamer in Umdrehung gesetzt wird, zum Zweck des Einstampfens für Röhren von grofsem Durchmesser. Die Formkästen werden nach einander unter die Stampfe gebracht, wobei sie durch obige Vorrichtung gedreht werden. Die Stampfvorrichtung ist an den auf der Grund platte A montirten Säulen G angebracht und besteht aus vier durch Riemen betriebene Walzen, von denen zwei excentrisch gelagert sind. Zwischen den Walzen befindet sich der Schaft der Stampfe und wird derselbe durch die Walzen wechsel seitig gehoben und freigelassen, und so das Ein- stampfen des Sandes bewirkt. Der Sand wird aus dem Behälter P von einer Eimerkette auf genommen und in den Formkasten transportirt. Formkasten sind in Scharnieren umlegbar, das Nr. 41114 vom 10. December 1886. Alberto Laude Long in Stockton-on-Tees und Richard Howson in Middlesborough-on-Tees (England). Verfahren zur Herstellung von Fasereisen. Statt Flufsschmiedeisen, gleichviel ob es im sauren oder basischen Siemens-Martin- oder Bessemer-Procefs hergestellt ist, in Blöcken darzustellen, giefsen die Erfinder dasselbe so, dafs sie es in bröckliger oder gekörnter Form erhalten. Die so erhaltene Masse wird sodann in einem Flammofen oder irgend einem anderen passenden Ofen mit Schlackenschmelzherd aufgefüllt und geballt, wie bei dem gewöhnlichen Procefs. Sodann kann es gleich in Stäbe, Platten u. s. w. gewalzt werden. Die Granulirung erfolgt durch Eintröpfeln in Wasser oder durch Eingiefsen in Wasser, in welchem sich ein drehendes Waschrad befindet, oder auf irgend eine andere Weise. Beim Ballen der granulirten Flufseisenmasse sollte der Ofenherd mit Glas oder geschmolzener Schlacke bedeckt sein, deren Zusammensetzung nicht von Wichtigkeit ist, da sie einerseits den Zweck hat, die einzelnen Körner der Masse vor Oxydation zu bewahren, andererseits zwischen die Stahlkörner ein zudringen und die schwammige Beschaffenheit der Metallmasse aufrecht zu erhalten, wodurch die eigen- thümliche faserige Structur nach Bearbeitung der Stahlmasse gesichert wird. Das erhaltene Product soll sich von dem Puddel- eisen durch seine stahlartige Beschaffenheit und von dem Stahl, der aus Blöcken gewalzt ist, durch seine faserige Structur unterscheiden.