Volltext Seite (XML)
September 1887. ,STAHL UND EISEN.“ Nr. 9. 665 durch eine mittelst Zugstange lösbare Knie hebelverbindung gegen das untere Ende der stehenden Welle versteift. Hierdurch ist es möglich, den Hebel H, nachdem der Sand in die Form eingeprefst worden ist, mit dem Bügel und Prefsklotz um die senkrechte Achse h nach Art eines drehbaren Kranzes seitwärts zu drehen und so über dem Formkasten freien Arbeitsraum zu schaffen. Die Formkasten hälften B B sind mit der Modellplatte A durch Bolzen b, welche mit Splinte versehen sind, verbunden. Die Modellplatte A ist mit zwei gegenüberliegenden Zapfen versehen, welche in Ständer C drehbar gelagert sind. Die Ständer sind durch den Tisch D hindurch verlängert und beide auf einer Welle montirt, welche durch den Tritt e gehoben und gesenkt werden kann. Hierdurch wird einerseits das Ausheben der an der Platte befestigten Modelle aus der Form, andererseits das Wenden der Kastenhälften ermöglicht. Die Lagerständer C sind mit einer Vorrichtung versehen, welche die Modellplatte in der wagerechten Stellung fixirt und auch die vollzogene Drehung um 180° kennzeichnet. Der Antrieb der Prefsspindel erfolgt bei gröfse- ren Maschinen durch eine von einer Trans mission betriebene Welle, welche mit der Spindel durch Frictionsscheiben oder Schneckenbetrieb verbunden sein kann, wobei die Spindelin ihrer höchsten und tiefsten Stellung die betriebene Welle durch Hebelübersetzung ausrückt. Nr. 39 619 vom 16. Juli 1886. Carl Pieper in Berlin. Verfahren und Apparat zur Gewinnung von trockenem entgasten Brenn material. Der Apparat zum Trocknen und Entgasen von Brennstoffen, welcher zugleich als Gasgenerator ver wendet werden kann, besteht aus einem Schacht ofen A, dessen von oben nach unten sich etwas er weiternder Schacht B unten von einem Treppen roste C abgeschlossen wird, auf welchem der den Schacht erfüllende Brennstoff zunächst seine Lagerung und Stütze findet, und durch welchen die zur Ver brennung eines entsprechenden Theiles des dem Ofen zugeführten Materials nöthige Luft durch ein Gebläse eingetrieben wird. Durch die im Schachte aufsteigen den heifsen Verbrennungsgase wird der Brennstoff getrocknet und entgast. Ein Theil des Ofengutes wird in entsprechender Höhe über dem Roste seit lich abgezogen und so als fertiges Fabricat (getrock neter bezw. entgaster Brennstoff) gewonnen, während der zur Verbrennung nöthige Theil weiter sinkt und schliefslich auf dem Roste zur Verbrennung gelangt. Die durch die ganze Ofenweite hineinragende und vom Ofen nach dem eisernen Abzugskörper L führende eiserne Abzugsgosse K ist innerhalb des Ofenschachtes nach oben und ebenso nach dem Körper L hin offen, übrigens aber rings geschlossen und sowohl mit dem Körper L wie mit dem eisernen Ofenmantel luftdicht verbunden. In dem Mafse, als ans dem Körper L das Fabricat abgezogen wird, sinkt durch die Gosse K frisches Material nach, so dafs der erstere immer vollständig gefüllt bleibt. Damit hierbei keine Unterbrechung durch Verstopfung eintritt, ist die Gosse K sowohl bezüglich ihrer Breite nach unten hin als auch bezüglich ihrer Höhe nach dem Körper L hin erweitert und aufserdem die Schneckenspindel hier angebracht, durch deren Drehung das Material aufgelockert, zugleich aber auch nach dem Körper L hin getrieben wird. Die Spindel ruht in den,Stopfbüchsen k und l, wodurch sie nach aufsen abgedichtet wird, und trägt an ihrem einen Ende eine Riemscheibe m, die mittelst Riemenbetriebs von einer Transmission aus getrieben wird.