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selben Anordnung begegnen wir später noch einmal. Wie die Skizze erkennen Jäfst, greift die in einem kreisförmigen Gehäuse ruhende Wagenfeder a vermittelst in Schlitzen geführter Bolzen an mit den Fangklauen b verbundenen Gelenken an, welche letztere durch an das Förderseil angeschlossene Ketten von den Führungs latten abgehalten werden. Erwähnenswerth ist ferner der beim Schacht abteufen auf dem Salzwerk Schmidtmannshall benutzte Führungsschlitten für die Förderlonne. Ersterer hat 2 doppelarmige Fangarme, welche aus dem Bereich der Leitbäume treten, wenn der Schlitten auf der Fördertonne ruht, also derselben beim Abwärtsgehen unmittelbar folgt. Klemmt sich aber der Schlitten fest, so geht die Tonne allein abwärts, weil die Fanghebel durch ein freiwerdendes Gewicht in die Leitbäume ein gedrückt werden. Der Schlitten kann also nicht nachträglich auf die Tonne herunterschlagen. Geht letztere hoch, so nimmt sie zuerst das Gewicht mit und dann infolge Auslösung der Fanghebel auch den Schlitten. Die König]. Bergwerks-Direction in Saar brücken hat das vollständige Schachtgerüst des Dechen-Schachtes II mit Westmeyerscher Aufsetzvorrichtung, Schachtthüren nebst Sperrvor richtungen, Förderkorb nebst Unter- und Oberseil (letzteres mit Bau mann scher Seilklemme, D. R.-P. Nr. 5280t) und Signalapparaten sowohl für den Füllort als auch für den Maschinenraum ausgestellt. Unter Berücksichtigung des grofsen Einflusses der Aufselzvorrichtungen auf die Betriebssicher heit, und weil neben der We s t m e y e r sehen noch mehrere andere in fiscalischen und privaten Gruben in Gebrauch stehende Apparate in Mo dellen dargestellt werden, seien dieselben hier kurz erläutert. Bei den neueren Aufsetzvorrichtungen sollen bekanntlich das Anheben des Fördergestelles behufs Zurückziehung der Gaps und hierdurch die zu Molekularveränderungen der Seildrähtc Veranlassung gebenden Stöfse vermieden werden. Man erreicht dies dadurch, dafs man die das Fördergestell tragenden Arme (caps) unter dem Gewicht desselben nach unten langsam ausweichen läfst, bis das Gestell im Seil hängt. Bei der Wes tmey er sehen Vorrichtung (D. R.-P. Nr. 37 991) wird das Fördergestell von senkrecht stehenden Kniehebeln unterstützt, welche behufs Senkung des Gestelles durch Bewegen eines Handhebels nach aufsen ein geknickt werden und dann das Gestell langsam ins Seil sinken lassen. Einen andren Weg schlägt Frantz ein. Derselbe benutzt zum Ab fangen des Gestelles kleine Wasserdruck - Kolben mit beweglichem Kopf, welche durch einen Accumulator gespeist werden (D. R.-P. Nr. 16 971 t und 22 913 t). Bei der u. a. auf dem Kreuz schacht I der Grube von der Heydt ange wendeten Ochwadtschen Aufselzvorrichtung (D. R.-P. Nr. 20008t, 29 482tund 33612t) wird die Drehung der Gapswelle unter der Last des Fördergestelles beim Insseilhängen desselben durch eine Wasserbremse geregelt. Das Modell des Dechen- Schachtes 1 weist die unter Nr. 33483 t patentirte Aufsetzvorrichtung auf, bei welcher die Drehcaps durch Keile festgestellt und beim Fortziehen derselben durch das Gestell nach unten gedreht werden. Zum Bewegen der Keile dient anscheinend eine dem Patent Nr. 34343 t entlehnte Hebel- und Schraubeneinrichtung. Die St aufs sehe Aufsetzvorrichtung (D. R.-P. Nr. 24 853 und 28 904) hat gekröpfte Capswellen, auf deren Kröpfungen die von festen Gleitflächen unterstützten Gaps angeordnet sind. Durch Drehen der Wellen neigen sich die Caps nach innen und lassen das Gestell ins Seil sinken. Endlich sei noch die an der Fahrstuhlanlage von Friemann & Wolf in Zwickau i. S. an geordnete Aufsetzvorrichtung von H a n i e 1 - L u e g (D. R.-P. Nr. 36 469) erwähnt, bei welcher die nur wagerecht verschiebbaren Gaps schräge Stütz flächen haben und mittels dieser das mit eben solchen Flächen versehene Gestell auffangen. Eine sehr vollkommene Einrichtung zum Heben der Schachtthüren durch das aufgehende Fördergestell zeigt das Modell des Dechen- Schachtes I und Heinitz-Schachtes IV. Dort ist das mit den Thüren verbundene Seil auf eine Seiltrommel aufgewickelt, welche vermittelst eines Zahnradgetriebes und Anschlaghebels vom Fördergestell gedreht wird. Zur Milderung der Stöfse sind mit dem gröfseren Zahnrad 2 Glycerin bremsen verbunden. Einen äufserst wohlthuenden Eindruck macht die Ausstellung der bereits erwähnten Zeche Gneisenau, besonders durch das Modell ihrer imposanten Seilfahrts-Einrichtung (Fig. 6 a. f. S.). An derselben sind so viele neue Vorrichtungen vorhanden, welche mit dem Althergebrachten so gründlich brechen, dafs ein näheres Eingehen auf dieselbe gerechtfertigt erscheint. Vor Allem ist die Briarische Schachtführung bemerkenswerth, bei welcher durch die Mitte des Schachtes (Fig. 6) eine einzige Wand a geht, an welcher auf beiden Seiten die aus starken Schienen bestehenden und durch 1- Träger verbundenen Führungen angeordnet sind. Demnach werden die 2 Stockwerke besitzenden Fördergestelle b nur an einer Längsseite durch stählerne Schuhe, welche den Kopf der Führungsschienen umfassen, geführt. Diese Einrichtung hat den grofsen Vortheil, dafs die Entfernung zwischen den beiden Führungsschienen Aenderungen nicht unterworfen ist und dafs die Führungswand eine vollständige, auch an den Füllörtern nicht unterbrochene