Zwingend in seiner sieghaften Dramatik ist das Finale: Die ungestüme Tanz lust ergreift den Hörer spontan und reißt ihn mit fort. Im Verlaufe der formal sehr freizügig gestalteten sinfonischen Entwicklung kommt es zu großartig geballten Steigerungen, die Bettina von Arnim so sehr begeisterten, daß sie sich vorstellte, man müsse „mit fliegenden Fahnen voranziehen den Völkern“. Auch Romain Rolland spürte den großen Atem dieser Sinfonie mit ihrem imponierenden Finale, als er seine Eindrücke in die Worte umformte: „Hier ist unermeßlicher Reichtum an gelösten, übermenschlichen Energien, denen vom Gedanken kein Ziel gesetzt ist; sie strömen in Freude, in der Freude dos Flusses, der aufschäumt, das Ufer überflutend.“ Beethoven spürte, daß ihm mit dieser Sinfonie ein großer Wurf gelungen war. Er nannte seine „Siebente“ eine seiner „vorzüglichsten“ Sinfonien. Textliche Mitarbeit: Gottfried Schmiedel LITERATUR HINWEISE zu Beethoven und Brahms: Grundlegende Abhandlungen über Leben und Werk befinden sich in der in Lieferungen erscheinenden Enzyklopädie „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“. Er schienen seit 1932 im Bärenreiter-Verlag Kassel. Letzte Lieferung umfaßt den Buchstaben „J“. Das Werk ist über die Buch- und Musikalienhandlungen der DDR zu beziehen. Grundlegende Artikel über Beethoven und Brahms im Zusammenhang der deutschen Musik geschichte in Ludwig Schiedermair, „Deutsche Musik im europäischen Raum“, Böhlau-Verlag, Münster- Köln 1934. Karl II. Wörner, „Geschichte der Musik“, Verlag Vandenkoeck und Ruprecht, Göttingen 1954. Beide Werke in Bibliotheken zu entleihen. Siehe auch Literaturhinweise in den Programmblättern der Dresdner Philharmonie zu den Kon zerten des Beethoven-Brahms-Zyklus 1—6.