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Nicht übergangen werden dürfen an dieser Stelle die gerippten Zinkwetterlutten von M. Würfel in Bochum. Dieselben sind gelöthet, an den Enden durch Bandeisenringe verstärkt und trotz ihrer verhältnifsmäfsig geringen Blechstärke, wodurch sie leicht sind, sehr widerstandsfähig. Der gröfste Durchmesser der ausgestellten Lutten ist etwa 60 cm. Zur Ueberwachung der Wetterführung dienen die folgenden von der Koni gl. Bergwerks- Direction in Saarbrücken ausgestellten Apparate: Depressionsmesser von Ochwadt, Registrir - Manometer für Ventilatoranlagen von W. Gerhard, Barograph und Thermograph in Verbindung mit dem bereits früher erwähnten Anemograph und Feuchtigkeitsmesser. Das Signal barometer von Wal c h er ■ Uy sd al (D. R.-P. Nr. 42 703) zeigt das Fallen des Luftdrucks in Bergwerken und das hierzu in Beziehung stehende Austreten böser Wetter durch akustische Signale ■ an, die sich um so schneller wiederholen, je schneller das Fallen stattfindet. Endlich sei noch eines Förderschachtes (Modell) der Zeche Gneisenau Erwähnung gethan, dessen Trums provisorisch als ein- und ausziehender Wetterschacht benutzt werden sollen. Der Schacht ist durch die früher besprochene Briartsche, mit Holz dicht verkleidete Schachtführung in zwei voll ständig voneinander getrennte Trums geschieden, so dafs das eine für den einfallenden und das andere für den ausziehenden Wetterstrom benutzt werden kann. Das ausziehende Trum ist oben durch eine Wetterschleuse geschlossen, unterhalb welcher der Saugkanal des Ventilators mündet. Infolge dieser Einrichtung kann die Förderung unbeschadet des Wetterzuges vor sich gehen, da das aufgehende Fördergestell beim Eintritt in die Wetterschleuse den Querschnitt derselben ausfüllt und dann die Schleusendeckel, welche wie das Fördergestell an der Schachtleitung geführt werden, hebt. Eine nennenswerthe Wirkung auf die Stärke des Wetterzuges hat diese Einrichtung nicht. Die Ausstellung der Königl. Bergwerks- Direction in Saarbrücken enthält die ge wöhnliche Saarbrücker Sicherheitslampe und die jenigen von Wenderoth und Schondorff (D. R.-P. Nr. 15 150 bezw. 16 566) mit Magnet- verschlufs. Zum Oeffnen derselben dient ein Elektro-Magnetapparat. Eines ähnlichen Magnetverschlusses (durch einen gewöhnlichen Magnet zu öffnen) bedienen sich Friemann & Wolf in Zwickau i. S., deren Sicherheitslampen (D. R.-P. Nr. 26 881, 43 234 und 34 392) besonders in Sachsen eine weite Verbreitung gefunden haben. Die Lampe brennt Benzin und hat eine vermittelst einer Schubstange zu bethätigende Zündvorrichtung mit Zündpillenstreifen. Bei Verwendung schwererer Oele mufs man die Zündholzzündvorrichtung be nutzen, bei welcher ein Zündholz zwischen Reib flächen verschoben und dadurch entzündet wird. Die mit Oel gefüllten Lampen von Gebr. Stern in Essen haben eine ähnliche Zündung (Paten t Müller). Die Sicherheitslampen von Wilhelm Seippel in Bochum' besitzen den unter Nr. 24 547 patentirten Plombenverschlufs und die unter Nr. 44 776 geschützte Zündvorrichtung. Friemann & Wolf stellen aufserdem noch aus: Apparate zum gefahrlosen Füllen der Sicher heitslampen und zur Untersuchung der Lampen auf ihre Sicherheit gegen Gase, Piel ersehe Untersuchungslampen, Markscheider-Lampen und Sicherheitslampen mit besonderem Schulzmantel gegen grofse Wettergeschwindigkeiten. Eigen- thümlich ist die Petroleumlampe mit offenem Brenner, welchem allseitig Druckluft zugeführt wird, so dafs angeblich die Lichtstärke 20 bis 22 Kerzen bei 1 8 Petroleumverbrauch in einer Stunde beträgt. Zur Erzeugung der Druck luft dient ein kleiner Ventilator. In dem Erz bergwerk Friedrichssegen (Revier Diez), wo die Lampe zur Beleuchtung der Füllörter dient, hat man gefunden, dafs sie geruchloser, heller und billiger als die früher gebräuchlichen Ligroin- Lampen brennt, und noch dazu keiner Glascylinder bedarf, von welchen früher grofse Massen zer brochen wurden. Der Verbrauch an Petroleum betrug 45 g in einer Stunde. Die elektrische Grubenbeleuchtung ist durch einen Plan der Zeche Gneisenau und durch Siemens & Halske in Berlin vertreten, welche letztere das »Bergwerk« durch Glühlicht erleuchten. Die Glühlampen haben besondere starke Schutzglocken aus Glas und die Armaturen sind durch Ueberziehen der Verbindungsstellen von Glocke und Kabel mit einem wasserdichten Lack besonders für feuchte Räume geeignet. Die im »Bergwerk« ausgestellten selbständigen Sicher heits-Glühlampen mit Accumulalorbetrieb dienen zum Schutz gegen schlagende Wetter und ex plosive Gase. Aufserdem ist noch eine trans portable Sicherheitslampe von Siemens&Halske zu erwähnen, bestehend aus einem 1 8-lamelligen Magnet-Inductor für Handbetrieb zur Strom erzeugung, einer Rolle mit dem abzuwickelnden Kabel und einer Glühlampe. Letztere soll in Fällen benutzt werden, wo der Arbeiter durch Kabel mit der Ausgangsstelle in Verbindung bleibt. Zum Betreten von Orten mit bösen Weltern dienen die Athmungs- und Beleuchtungs-Apparate von L. von Bremen & Go. in Kiel, G. Georg & Go. in Berlin und von Fleuss-Duff (ausgestellt von der Königl. Bergwerks-Direction in Saar brücken). Hierher gehören ferner: die vom Bochumer Verein für Bergbau und Gufs- stahlfabrication in Bochum ausgestellte Ausrüstung eines Feuerwehrmanns, die Rauch schutzmaske der Vereinigten Königs- und Laurahütte und von Gustav Schernick in Magdeburg. Aufserdem sind noch ver-