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sie mit einer niedrigen Temperatur in die Gas leitung gelangen und der gröfsere Theil der Wärme bleibt in der Kohle. Allerdings wird das Gestelle stärker abgekühlt, aber die höhere Lage der Gaseinströmung schützt die unmittelbar vor dem Windeintritt liegende Kohle vor zu starker Abkühlung oder dem Erlöschen, wovor man sich noch dadurch sichern kann, dafs man den Wind nicht vollständig absperrt, sondern noch etwas zugleich mit dem Gas in das Gestelle blasen läfst. Da sowohl durch die zeitweilige Abkühlung des Gestelles durch das Gas und durch das absätzige Blasen die Temperatur im Gestelle nicht immer hoch genug sein würde, die Asche der Kohle in flüssige Schlacke zu sammenzuschmelzen, wurde auf das Schmelzen der Asche durch Anordnung von Winddüsen ganz verzichtet. Die Reinigung des Gestelles durch die grofse Oeffnung bietet keine Schwierig keiten und kann alle 12 Stunden einmal erfolgen. Um in dem Generator Rohkohle verarbeiten zu können, die durch Zusammenbacken im Nieder gang gehindert wäre, mufs man Vorkehrungen treffen, die sich bildenden grofsen Kokskuchen aufzubrechen; hierzu sind in jedem Schacht drei Schürlöcher vorgesehen, die sich in jener Höhe befinden, wo die Abgasung der Kohle, daher .die Verkokung schon beendet ist. Diese Schürlöcher sind aufsen durch eine kleine Mortonthüre ge schlossen und von innen durch eine vorgehängte Kugel verlegt, welche beim Einführen der Schür stange nach der Seite ausweicht. Indem die bei Verwendung von backenden Kohlen sieh bildenden Kokskuchen durch das Aufbrechen mit der Schürstange von Zeit zu Zeit gelockert und verkleinert werden, steht dem gleichmäfsigen Niedergange dieses, wenn auch mürben Kokses nichts im Wege und es ist die Möglichkeit geboten, dafs auch bei Verwendung von backender Kleinkohle im Gestelle mehr oder weniger stückförmiger Koks ankommt, der der Verbrennung und dem Durchgang der Gase kein Hindernifs in den Weg legt. Nicht backende, magere Kohle, die in der Hitze nicht zerspringt, wird unbedingt, wenn als Stückkohle verwendet, im Generator gut gehen; für sehr feine, nicht backende Kohle ist die Sache insofern schwieriger, als sich die Kohle, da sie nicht zusammenbäckt, trotz Auflockerung sehr dicht legen wird, wodurch die Gase am Durchgang gehindert werden. Das Vortheilhafteste für solche Kohle bleibt, sie mit Steinkohlenpech zu briquettiren; dadurch wird wohl der Preis des Brennstoffes erhöht, aber diese Preiserhöhung entspricht vollkommen dem höheren Werth der Briquetts, da durch die Zuthat des Peches der Brennwerth ganz erheblich gesteigert wird, und die daraus erzeugten Gase reich an Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen sind. Die Briquetts lassen sich sehr gut im Generator verarbeiten und würden sehr wenig Schüren erfordern. Bei einem Preis der Kohle von 7,00 Fl. per Tonne kosten die Briquetts 8,00 Fl. Der Brennwerth der Kohle sei 6 000 Galorien, so ist der Brennwerth der Briquetts bei 6 % Peschzusatz (94X6000—6X1100) -— = 6300 Galorien. Es kosten somit 1000 100 grofse Galorien (ä = 1000 kleine Galorien) bei der 7 8 Kohle—=1,166 FL, bei Briquetts —= 1,270 Fl., 6 6,3 also nur um 11 Kr. mehr. Dafür sind die Gase viel besser, so dafs man mit denselben viel günstiger arbeiten kann, wodurch der höhere Preis jedenfalls ausgeglichen wird. Um wasserreiche Braunkohlen zu verwenden, die meist auch die nachtheilige Wirkung haben, in der Hitze zu feinem Grus zu zerfallen, müfsten noch eigene Methoden ausgedacht werden. Vielleicht liefse sich die Kleinkohle in geeigneten Oefen durch eine billige Abhitze abdörren und dann briquettiren. Das Abdörren müfste man nicht allzuweit treiben, nur so weit, dafs die Kohle in dem Briquett nicht weiter zerfällt und etwa die Hälfte ihres Wassers verliert. Um auf die eingangs erwähnten Aufsätze im October- und December-Heft des Jahres 1888 »Stahl und Eisen« zurückzukommen, mufs den Ausführungen der HH. Eichhorn und Lürmann im allgemeinen beigepflichtet werden. Nur gegen die Angaben über die Wassermenge, welche auf 1 kg Kohle zersetzt werden kann, verweise ich auf die in meiner oben durchgeführten Rechnung enthaltene Ziffer, nach welcher das auf 1 kg Kohle zur Zersetzung gelangende Wasser, ein- schliefslich des mit der atmosphärischen Luft mit eingeblasenen 0,2 kg nicht übersteigt, während Hr. Eichhorn 0,4 und Hr. Lürmann gar 0,5 kg Wasser auf 1 kg Kohle zersetzen zu können angeben. Wären die Verhältnisse so günstig, so hätte man gewifs schon lange bei allen Generatoren Wasserdampf eingeblasen. Diese angeführten Ziffern gelten wohl für reinen Kohlenstoff, der, zu Kohlenoxyd verbrannt, per 1 kg 2473 Calorien entwickelt; rechnet man davon nur 15 % für Aus strahlung und die Wärme der Gase zusammen ab, so (15 \ 1— 100) — 2102 Calorien, welche 9 2102 - ■ - —- = 0,549 kg Wasser zu zersetzen o4 402 gestatten. Da wir aber nicht reinen Kohlenstoff, sondern Kohle mit etwa 70 % Kohlenstoff und 30 % anderen Bestandiheilen in Rechnung zu ziehen haben, bei deren Vergasung zwar 70 2473 100 = 1730 Calorien erzeugt, aber auch annähernd 840 Calorien verbraucht werden, so bleiben noch 890 Calorien, von denen noch 15 % durch Ausstrahlung verloren gehen. Es sind also nur 890 — 133 = 757 Calorien übrig,