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48 Zwischen zwei Revolutionen. Dogmatisch- Gleichzeitig sollte eine andere Reihe von Kämpfen, welche gleichfalls mit einem haM dkiiacho'in der rheinischen Kirche entbrannten Streit Eröffnung sand, der Welt darthun, Wit i'ich'n^'ch' gänzlich unvereinbar mit dem ausgebildeten kirchlichen System jcdwcdcS, etwa in der Theologie erwachende, ernstliche wissenschaftliche Interesse ist, wie unvermeidlich dasselbe mit dem Autoritätsprinzip in Conflict gerathcn, wie hoffnungslos cS ihm unterliege« muß. In den früheren Dcccnnicn des Jahrhunderts hatte eine gewisse Ebenbürtigkeit zwischen den Leistungen der katholischen und der protestantischen Theologie statt gehabt. Auch innerhalb der ersteren hatte man es versucht, den Ertrag der philosophische« Systeme von Kant und Fichte für die Glaubenslehre zu verwcrthcn, und auf dem Feld« der biblischen Archäologie und Kritik lieferten Jahn und Hug Arbeiten, die eben st gut auch von protestantischen Theologen jener Zeit hätten hcrrührcn können. Au der Joban^Adam protestantischen Theologie hatte sich selbst noch Möhler hcrangcbildct, der, in Tü' NS6-MS8. hingen und München wirksam, als geistvoller Apologet und Polemiker die Sache des Katholicismus in den dreißiger Jahren dem Protestantismus gegenüber führte. ES war ein Zeichen der Zeit, wenn gleichzeitig mit dem Auftauchcn einer katholischen Jour- nalistik auch die im Gewände der Wissenschaft cinhergehcndc polemische und apologe tische Literatur einen neuen Aufschwung nahm. Das klassische Muster lieferte in dieser Beziehung Möhlcr's seit 1832 in mehrfachen Ausgaben erschienene „Symbolik", in welcher derselbe die Errungenschaften der Theologie Schleiermacher'S und die in der- selben wirksamen Clemente moderner Bildung und Wissenschaft mit anerkennenswerter Darstellungsgabc für seinen Standpunkt zu verwcrthcn verstand- Seither ist cs dos Hauptschlagwort der katholischen Polemik, wie sic auch von Möhlcr's Münchener Col- legen Döllinger geübt wurde, geblieben, der Protestantisinus sei nichts anderes, als der sich selbst aufhcbendc Prozeß der Willkür, die tolle und hoffnungslose Irr fahrt des von seiner allgemeinen Lebcnsgrundlage losgcrisscnen, auf eigene Faust wirth- schastenden, religiösen Subjects. So sehr man glauben sollte, Protestantismus und Katholicismus hätten dem ganzen antidogmatischen Geist jener und der nachfolgende« Zeiten gegenüber gemeinsame Interessen zu verfechten, haben sich somit im Gcgenthefi die betreffenden Gegensätze nur wieder verschärft und zugcspitzt. Dabei ist die so häufig angcwcndete Rede „von der Selbstauslösung des Protestantismus" freilich mehr Wunsch und Hoffnung geblieben, als zur Wirklichkeit geworden. E-orgH-rm-s Gleichzeitig mit Möhler versuchte in Bonn Hermes im Anschlusse an dir " Kantische Philosophie eine Erkcnntnißlehrc aufzubaucn, welche mit einer gewissen Noth- wcndigkcit auf den Glauben führte. Er meinte damit dein Autoritätsglauben, .M nicht über den Zweifel zu erheben vermöge", zu Hülfe zu kommen und den Katholicis- mus durch Herstellung eines Vernunftglaubcns zu stärken, welcher dem Offenbarung^ glauben zur Voraussetzung und Bestätigung dienen sollte. In diesem Sinne zog ec eine große Anzahl von Schülern heran, welche bald die theologischen und Philosoph^ schen Lehrstühle in Rheinland und Westfalen besetzten und seit 1832 über eine cige^ „Zeitschrift für Theologie und Philosophie" verfügten. So lange der treffliche Erzbisch«! Spiegel von Köln lebte, blieb der sogenannte Hcrmesianismus unangefochten. 183b. dessen Tode aber erwirkten die Gegner ein brutal abgefaßtcs Breve, welches die Schrift^ des verstorbenen Hermes verdammte. Der neue Erzbischof, Droste Vischering, welche sogar seines Vorgängers Bibliothek als ketzerisch betrachtete und behandelte, ließ de« Studircnden im Beichtstühle verbieten, bei Hcrmesiancrn zu hören, und legte sämmb lichcn Geistlichen seiner Diöccsc achtzehn Sätze gegen die verketzerte Lehre zur Unterschied vor. Umsonst suchten sich die Hcrmcsianer in Köln und in Rom zu rechtfertige«- umsonst reisten Braun und Elvenich nach Rom, um den heiligen Vater von 1837. Rechtgläubigkeit ihres Meisters zu überzeugen und nachzuweiscn, daß die Prüsu«s seiner sei. 2 die P' bischös schen t nercm erfolgt ein pH für di sowie leugne die Sl erledig« ihres ? Günt XIV, gesetzt Baltz verdäch sich vo- tende solche i Widers preußis Lehrth manr Man i daß de tersagt verzichi dem sr Wie er Dognu sammt auf de jeder 2 ganncr katholi aus bei heit di Caro und „Ü aufged streitet denc 8 straff! tischen W