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34 Zwischen zwei Revolutionen. lischcn Kirche sich vollziehende Reform nicht aufgcgcben, während der Hegelianer Raf faele Mariano ebenso vergeblich bestrebt ist, seinen Landsleuten diesen Wahn auS- zutreibcn und sie für eine philosophische Weltanschauung zu gewinnen („Die religiöse Frage in Italien", 1872). Spanien und KM anderes Volk Europas war in so eminentem Sinne eine katholische Ration geworden wie das spanische. Kein anderes hatte so bittcrn Ernst mit der Lehre ge macht, daß daS Gott wohlgefälligste Leben hinter Klostcrmaucrn gedeihe. Die gcsammtc Bevölkerung war umschlungen von einein Netze religiöser Orden und Brüderschaften. Die Inquisition, von allen Kulturvölkern mit Widerwillen zurückgcstoßcn, war hier eine volksthümliche Einrichtung geworden. In ihren „Festen" hatte der düstere, leiden schaftliche Charakter der spanischen Frömmigkeit seinen entsprechenden Ausdruck ge wonnen. Die Restauration von 1814 hatte zwar nicht die feierlichen Ketzerverbren nungen , wohl aber die Qualen der Gefängnisse und der Galeeren für alle Anhänger oder Begünstiger ketzerischer Lehren erneuert. Abermals wurde der Kamps gegen dir Ketzerei das oberste Gesetz der spanischen Staatskunst. Und wie Politik, Justiz und Verwaltung, so bewegten sich auch Universitäten und Schulen durchaus in den Bahne» mönchischer Strcnggläubigkeit. „Niemals hat eine Kirche in einem Lande so ungeheure Macht gehabt wie die katholische in dem habsburgischen Spanien. Seele und Leib des Volkes lag in ihrer Hand". Der Erfolg war gänzlicher Ruin gewesen. Das Sinne» und Denken der einst so kraftstrotzenden Nation war an der Wurzel vergiftet; die Spuren der Aufklärung des achtzehnten Jahrhunderts konnten mit Leichtigkeit vertilg! werden; Gelübde, Prozessionen, Verzückungen und Anbetungen von Wundern bildete» wieder den wesentlichen Inhalt deS Volkslebens, dessen mildeste Leidenschaften von Zeil zu Zeit in den Orgien explodirten, welche die für Thron und Altar fechtenden Glau- bensbanden gegen den Liberalismus in Scene setzten. Je länger desto mehr waren ck gerade die rohesten und die schlechtesten Elemente des spanischen Volkes, mit welche» die Hierarchie sich verbündet zeigte, und so mußte cs allmählich zu einem Bruch des besseren Theiles mit der Kirche kommen. Da sich der apostolische Thron Ferdi nands VII., ebenso wie in Portugal die absolute Kvnigsgcwalt Dom Miguels, haupt sächlich auf den entarteten Klerus, auf Mönche, Jesuiten und Inquisition stützte, st bewirkte der.Sturz der unumschränkten Regierungsformcn durch die liberale Cortcsvcr- fassung einen mächtigen Rückschlag auf die Kirche. Zur Zeit, als in Spanien dc> mattherzige, abergläubische Don Carlos im Bunde mit dem gcsammtcn Pfaffcnthm» um den Thron kämpfte und seine Gegenpartei, Christine und ihre Tochter Isabelle, IÄ den Liberalen zuwenden und durch Einberufung der Cortes einen Halt in der Ratio» zu gewinnen suchen mußte, rächte sich das Volk, wie wir später erfahren werden, M die lange geistige Knechtschaft durch Zerstörung vieler Klöster, durch Ermordung vo» Priestern und besonders von Mönchen, die es, von Gerüchten über Vergiftung dc> iss»-S7. Bimnncu aufgeregt, für die Urheber der Cholera hielt. Gereizt durch das Widerstrebet des Klerus gegen die demokratische Umgestaltung des spanischen Staatswesens, schrittet endlich die Cortes zu Maßregeln, wie einst in den neunziger Jahren die sranzösiD Nationalversammlung. Sic zogen sämmtlichc Klöster ein und verlausten die heiliget Geräthc, um der Noth des Staates zu wehren und die Kriegslasten zu bestreiten; hoben die Zehnten auf und erklärten das Kirchcngut für Eigenthum der Nation; I"' quisition und Jesuiten hörten auf; Verkehr und Schulwesen hoben sich. Umso^ erklärte der Papst die kirchenräuberischen Beschlüsse für ungültig. Espartero, zu»' 184». Lohn seines Sieges über Don Carlos als Regent anerkannt, ließ den Nuntius über d» Grenze bringen, drohte mit einer Aufhebung der päpstlichen Gerichtsbarkeit in Spanic» und entsetzte oder verbannte alle Priester, die aus den Papst hörten. Seither ist Spani Natior von di immer anstelle bclla I mit Re ein glc Berkau gläubij landcs Elcmer l zier, f nungsc Malag vcrurth tation, von de nun in bald n aufthur ständige stantisch erstände Die crs entriß d treter. wieder stanten. Halbinst bedeute» kenntnisi protestm S nicht au volutim geschult im Epij der bcei gleich al Zeit ver schüfe n Jesuiten tion gin sie häng