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32 Zwischen zwei Revolutionen. des Papstthums seit der Restauration legt Zcugniß dafür ab. wie unverträglich mit seinem Wesen jedes dem Streben nach Freiheit etwa in einer schwachen Stunde gemachte Zugeständniß ist. Belehrend und ernüchternd muhte vornehmlich die Thatsache wirken, daß gerade diejenige Negierung, welche der Theorie nach die weiseste und segensreichste sein sollte, notorisch die heilloseste, dcmoralisirendstc und verhaßteste, selbst allem äußern Wohlstände tödtlichstc war, welche man in dem viclregicrtcn und viclgcguältcn Italien auffinden konnte. Früher als irgend anderswo mußte darum im Bewußtsein dieses Volkes eine völlige Scheidung zwischen weltlichen und geistlichen, zwischen politi schen und religiösen Interessen Platz greifen. Die Revolution zu Anfang der Regie rung Gregors' XVI. war durch die Ocsterrcichcr, die weit gefährlichere im Anfang der . Regierung Pius' IX. durch die Franzosen unterdrückt worden. Seither hat der Glaube an die Möglichkeit eines liberalen päpstlichen Regiments nur fortgesetzte Ein bußen erlitten, und der Reformator mit der Tiara selbst hat trotz späterer Unfehlbarkeit seine Fehler cingcschcn und sich gründlich davon bekehrt. Die Sache des unabhängigen Italiens aber war jetzt von seiner Sache für immer getrennt. Zunächst wandten sich die Sympathien der Nation dem französischen Herrscher zu, welchem sie die Erfolge von 1859 verdankten. Gleichwohl wurde ihr, so lange er auf dem Throne saß, Rom noch Vorbehalten. Er konnte sich nicht entschließen, dem ultramontancn Theil seiner Untcr- thancn den Schrecken der Preisgebung des Erbes St. Peters und zugleich der Einheit des jung aufstrebenden Königreichs einen definitiven Triumph zu bereiten. R-Ugiöse Diejenige Religion, welcher die große Masse der Italiener zugcthan sein und st«büng<n'bleiben soll, wird immer die nächste Verwandtschaft mit der phantastischen Raturrcli- gion haben. Schwerlich dagegen werden sich einer mehr aus die Bildung des per sönlichen Lebens abhebendcn Religiosität große Erfolge versprechen lassen in einem Lande, wo die „sinnliche Gestalt des Heiligcndicnstes Bcdürsniß ist", wo „Illumination. Raketen und Kanonenschläge zum Gottesdienst, alljährlich wiederholte Wunder zur Festfreude gehören", und wo „der Klerus im vielgsschäftigen süßen Nichtsthun nur der Gipfel des Volkslebens ist und in der Sicherheit seines Besitzes freundlich gesinnt". Eben darum äußerte sich hier auch die kirchliche Reaction in nur harmloseren, dem Volke selbst sympathisch entgegenkommenden Formen, und bis zur Zeit der Gründung des einheitlichen Königreichs schienen die Bemühungen der liberalen Patrioten und dck „jungen Italiens", das Volk aus dem erschlaffenden Aberglauben und den Banden der Priesterschast zu reißen und für nationale Selbständigkeit und freiheitliche Verfas sung zu begeistern, nur von geringer Wirkung begleitet zu sein. Erst die Mazzini und Garibaldi sollten in dieser Richtung größere Erfolge feiern. Dagegen hat« vorher schon die »katholische Agitation einigen Boden gewonnen. Die vielfachen Han delsbeziehungen hatten deutsche und englische Gemeinden in verschiedenen Städten her- vorgerufcn, die in der Stille ihren abweichenden Cult übten; auf dem Capitol in RoM hatte die preußische Gesandtschaft einen deutsch-protestantischen Gottesdienst eingerichtet. Ueberall waren die Bibelgesellschaften thätig. Das Studium der Bibel entführte dc> römischen Kirche sogar einen hohen Würdenträger des Papstes in dem Priester Luig^ LuwiDesanctis, welcher 1847 aus Rom entfloh und zu den Waldensern, den LltestM 1808—18«9. und berufensten Missionären Italiens, überging. Diese hatten kurz vor Ausbruch dck Revolution Religionsfreiheit und bürgerliche Gleichberechtigung in Piemont erhalten. Jetzt erhob sich 1851 die erste protestantische Kirche in Turin und bildete sich um de» Advokaten Bonaventura Mazzarella, das einzige protestantische Mitglied dci picmontesischen Parlaments, eine aus Waldensern und übergctretenen Katholiken be stehende Gemeinde, welche nach der seit 1854 meist aus nationalen Motiven her- vorgegangenen Trennung zwischen den italienischen Protestanten und den franzöW reden! eigent Gena biete Verfo Flore, nißha gcwir! Englo dring, und a hatte, bequci war 1 Mor KindH folglic nalcn im sre Vcrsaj Parao bestehe so un Jene, rcrn s war, scffor < Gefahi bcseitij ein Gl eines f die klei tcn, al namcn die Rö schrecke c Wurzel verbrei gestellt, tonelli' in des Bischöf dem Je schäft, tionalk Motive Giobe W-