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Z51. IV. Die deutschen Verfassungskämpfe. 357 gründen wach die Armani' gänzlich stcrrcichi fühl dn schaffen, 'er allein iinnnte« eich das schlandS Staats' eichischcn 'Winnen, inanden Bestand' ntschland der Ek' „Oester' ut nicht' in dei» igcn fü> , tverde« Bundes' -deutsch- einhcit' rage del > Lesu»ü i Oester' . Diest Schwel' i Hersts scs M i Zeit z" chcr A»' >d such^ zweckte»' ten odtl hincrlistl enberi am 27. November in seinem dem Reichstage von Krcmsicr vorgelegten und von diesem mit lautem Beifalle begrüßten Programme den Standpunkt be zeichnet hatte, den cs in der deutschen Frage einzunchmen gedächte und der mit Gagern's Plan vereinbar schien. Darin ist nämlich ein „Zerreißen der Mon archie" entschieden verworfen, dagegen deutlich ausgesprochen, daß man die „natürliche Entwickelung des noch nicht vollendeten Umgcstaltungsprozcfscö" beider Staaten abwartcn wolle; erst „wenn das verjüngte Oesterreich und das verjüngte Deutschland zu neuen und festen Formen gelangt seien", würde cs möglich sein, „ihre gegenseitigen Beziehungen staatlich zu bestimmen". Selbst nicht gehindert in der gesonderten Constiluirung ihrer Gesammtmonarchie, schien also die österreichische Regierung auch die Ausbildung eines deutschen Bundes staats nicht hindern zu wollen. Aber das deutsche Verfassungswcrk konnte nicht zu Ende geführt werden, so lange das Berhältniß Oesterreichs ungeordnet blieb, weil von dem Verbleiben oder Ausscheiden dieser Großmacht die Obcrhaupts- frage bedingt war. Im ersteren Falle konnte man nicht füglich eine einheitliche Spitze aufstellcn, sondern mußte einem Fürstendirectorium von Dreien den Vorzug geben; im letzteren Falle schien cs natürlich, daß das Oberhaupt des mächtigsten unter den rein deutschen Staaten an die Spitze des Bundesstaats trete. So wurde die österreichische Frage eine neue Schcidnngslinie für die Partei- ^Auuche stellung ün Frankfurter Parlament, und je mehr die Verfassung ihrer Vollendung »-uisch-. entgcgcnrückte, desto schroffer trat der mächtige Zwiespalt, der nationale und cou- fessionelle Dualismus hervor. Die Verfechter eines Bundesstaats mit klaren constitutionellen Formen, worin geordnete Freiheit im Innern mit einer starken Executivgcwalt nach Außen gepaart erscheine, suchten Deutschland von Oester reichs Oberleitung und bestimmendem Einflüsse zu befreien und mit Preußen, das mit seinem Gesammtgebicte dem deutschen Bunde bcigetreten, enger zu ver binden, und zwar so, daß demselben nicht nur die „Hegemonie" zuküme, sondern daß das deutsche und preußische Oberhaupt in Einer Person vereinigt wäre und die Stellung und Macht des lctztern dem deutschen Bundesstaat zu Gute käme. Diesem Streben, das erst allmählich in seiner ganzen Cousequcuz und Klarheit hervortrat, erstanden viele Gegner. Nicht bloß daß die österreichischen Abgeord neten einem Plane abhold waren, der sic selbst und dreizehn Millionen Deutsche von dem künftigen Reiche ausschloß, auch die Mitglieder aus Baiern und aus den meisten Staaten Süddcntschlands waren theils aus confcssionellcn Bedenken, theils aus Particularismus oder Abneigung gegen Preußen dieser Bevorzugung Norddcutschlauds entgegen, und die ganze Linke widerstrebte einer Staatsform, die von ihrem republikanischen Ideale so fern als möglich lag und die einen Mann zum Verfechter hatte, den sie als ihren heftigsten Widersacher aufs bit terste haßte und schmähte, weil er in ihren Augen ein Abtrünniger von der Sache der „Freiheit" war, für die er früher gekämpft und gelitten. So schuf die öster reichische Frage eine veränderte Parteistellung; die bisher um Gagern geschnürte