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Die gesammte Kohleneinfuhr belief sich im Berichts jahr auf 4 664048 t (4436 983 t), die Ausfuhr auf 9677305 t (8971 055 t); die erste stieg mithin gegen das Jahr vorher um 5,1 %, die letztere dagegen um 7,9%. Im niederschlesischen Revier betrug die Förderung 3 596125 t, 5,4% mehr als in 1892. In den aufserdeutschen Theilen des ober schlesischen Kohlenbeckens belief sich die Förderung im Berichtsjahr auf 20 745150 t, um 5,7 % mehr als im Jahre vorher. Die Anzahl der statistisch behandelten Eisenerz förderungen ist von 56 auf 53 zurückgegangen, die zusammen 25 Dampfmaschinen — 11 zur Förderung und 14 zur Wasserhaltung — besitzen und in denen 4023 (4291) Arbeiter Beschäftigung fanden, die dafür 1518 226 (1 612 574 ) ins Verdienen brachten. Die Förderung an Eisenerzen betrug unter Zu rechnung der auf den Zink- und Bleierzgruben als Nebenproduct gewonnenen nach Menge und Werth 623 811 1 bezw. 3191885 JI (645 8351 bezw. 3 220 520 «); sie ist, mit 1889 beginnend, Jahr um Jahr zurück gegangen. Der Tonnenwerth wird statistisch zu 5,12 • gegen 4,98. im Jahre vorher angegeben. Die Förderung der eigentlichen Eisenerzgruben bezifferte sich auf 613 206 t milde Brauneisenerze und 3439 t Thoneisen steine und deren Werth auf 3 130813 bezw. 32 923. Der Absatz belief sich auf 542101 t Brauneisenerze und 34501 Thoneisensteine aus den Eisenerzförderungen und auf 9532 t Brauneisenerze aus Zink- und Blei erzgruben. Im Jahre vorher wechselten 605 313 t von allen drei Sorten den Besitzer und als Bestand verblieben 541589 t (488653 t) auf den Halden. Die Leistung ist pro Arbeiterkopf von 150,51 t auf 153,28 t gestiegen. Von besonderer Bedeutung sind die neuen Auf schlüsse im Pachtfelde der Oberschlesischen Eisen industrie-Gesellschaft bei Bibiella (Tarnowitz), welche demnächst eine Jahresförderung bis zu 100 000 t ge statten sollen. Die Anzahl der Gruben, in welchen Zink- und Bleierze gewonnen werden, hat sich nicht vergröfsert; es sind deren wie im Vorjahre 38 statistisch behandelt, doch wird nur bei 27 ein Productions- Geldwerth in Ansatz gebracht; die Förderung der selben umfafst 348 654 t (368 230 t) Galmei aller Art, aufbereitet und unaufbereitet, 287 375 t (291617 t) Blende, 30 742 t (29049 t) Bleierze, 2107 t (2520 t) Schwefelkiese und 7166 t (9369 t) Eisenerze. Mit dem Jahre 1891 beginnend ist die Förderung an zinkischen Mineralien im Rückgang, die an Bleierzen im lang samen Wachsen begriffen und der Werth derselben einschliefslich der Kiese, der von rund 11 Millionen Mark in 1888 auf 19,5 Millionen Mark im Jahre 1891 gestiegen war, wieder auf 10,15 Millionen Mark zurück gegangen. Im Jahre 1888 betrug der Werth einer Tonne Bleierz 94,97 Jt, in 1893 nur noch 72,00 , Kies 11,05 bezw. 7,19., Galmei und Blende waren 1891 12,41 •K und 47,56 -K, im verflossenen Jahre nur noch 5,57 JI und 21,57 JI werth. Wie aus den vorstehenden Zahlen ersichtlich, hat der erhebliche Rückgang, welcher seit 2 Jahren in den Zink- und Bleipreisen eingetreten ist, auch auf die Erträge der Zink- und Bleierzgruben sehr wesent lichen Einflufs geübt, zu dessen Ausgleichung eine Vergröfserung der Förderung anscheinend nicht an gestrebt worden ist. Die Belegschaft der Gruben und Aufbereitungsanstalten ging von 11120 im Vorjahr auf 10 893 zurück; unter derselben befanden sich 2775 weiblichen Geschlechts, die über Tage Beschäftigung hatten. Die Summe der statistisch angegebenen Arbeitslöhne beläuft sich auf 5841281 4 gegen 6180 112 JI im Vorjahr. Die maschinelle Ausrüstung der Gruben und Aufbereitungsanstalten bestand in 37 (32) Dampfmaschinen zur Förderung, 28 (30) zur Wasserhaltung, 75 (77) zur Wäsche und 27 (23) zu anderen Zwecken, die Gesammtkraft derselben zählte 8028 (7742) HP. Die Lage des Koksgeschäftes war während des ganzen Jahres eine gedrückte, der Absatz beeinflufst durch den schlechten Gang der Eisenindustrie und während der letzten fünf Monate noch mehr beschränkt durch den Zollkrieg mit Rufsland; die Preisverhält nisse waren dauernd unbefriedigend und gröfsere Aus fälle in den Erlösen unvermeidlich; daneben berechnet sich der Durchschnitt der Löhne höher als im Vorjahr auf 746,81 (728,98) JC-, 379,71 (364,66) JI und 323,91 (323,26) Jt> für den männlichen Arbeiter über und unter 16 Jahren bezw. den weiblichen Arbeiter. Der Ge- sammtbetrag der gezahlten Löhne ist statistisch fest gestellt auf 1 915 542 (1921609) Jt bei einer Beleg schaft von 3259 (3455) Köpfen, die also gegen das Vorjahr um rund 200 Personen zurückgegangen ist. Die Production umfafste 858 562 t Stückkoks, 61201 t Kleinkoks und 90 391 t Cinder, in Summa 1010154 t gegen 850 811 t, 89 452 t, 63 629 t, in Summa 1003 629 t im Jahre vorher, deren Werth galt 9403662 JC gegen 9951846 , um rund 1/2 Million Mark weniger als in 1892. An Nebenproducten und deren Bewerthung kamen zur Aufschreibung 50 081 t und 1454 507 JC (55 782 t und 1308 353 JC). Die Zahl der Werke (17) hat gegen das Vorjahr eine Ver änderung nicht erfahren und auch die bei derselben in Verwendung stehenden Ofensysteme erscheinen als die gleichen, wenn statistisch auch der .liegende Durchstofsofen“ mit horizontalzügigem Ofen vertauscht wurde. Erkokt und erbrannt wurde die vorgenannte Production aus 1 3763911 fast durchaus ungewaschenen Steinkohlen und 80 822 t Stückkohlen (letztere in den Essenöfen), in Summa aus 1457 213 t Kohlen, von denen die Hauptmenge die fiscalische Königin Louise- Grube (903 719 t), die Concordiagrube (Donnersmarck- hütte [108 32211) und die consol. Florentinengrube (Katto- witzer Actiengesellschaft für Bergbau und Eisenhütten betrieb [108480 t]) lieferten. Die statistische Aufschreibung, betr. die Neben erzeugnisse, wird fortdauernd wegen lückenhafter An meldung als unvollständig bezeichnet; nur das Am moniakgeschäft dabei wird als befriedigend erklärt. Wenn auch der Absatz der Nebenproducte im all gemeinen ziemlich glatt von statten ging, so mufsten doch die Preise ziemlich erheblich ermäfsigt werden. Der Absatz an Koks belief sich auf 910 743 t (942 342 t), die Production an Cinder (dieselbe erfolgt durchaus nur für den Bedarf der eigenen Zinkwerke) ging wie im Jahre vorher ohne Restlassung von den Oefen fort. Mit 472935 t Koks-Roheisen hat die 1893er Production der in Oberschlesien mit fossilem Brenn materiale arbeitenden Hochöfen die des Vorjahres allerdings wieder mit einem Mehr von 2139 t = 0,46 % überholt, bleibt aber immer gegen die höchste im verlaufenen Fünfjahrsabschnitte um 3467 t zurück; ihr Werth hat gegen den des vorhergehenden Jahres 608026 JC, gegen den beim höchsten Stande in 1890 erreichten um 4 975103 JC verloren; damals stellte sich der Tonnenwerth auf 58,82 JC, im Berichtsjahre auf 52,62 JI. Gegen den des Vorjahres ist der Tonnen werth um 1.52 JC = 2,4 % gewichen. Im Berichtsjahr waren die gleichen Koks- Hochofenwerke wie in 1892 im Betrieb, von ihren 40 Hochöfen aber standen nur 25 (28) im Feuer, deren Hüttenreisen zusammen 1249 (1309,57) Wochen I umfafsten. Als Motorenausrüstung der Koks-Hochofen- : werke waren 191 (180) Dampfmaschinen mit zusammen 15 719 (16 558) HP vorhanden, zu denen noch, wie bisher, eine 5 Wasserkraft bei dem fiscalischen Hochofenwerke zu Gleiwitz tritt. Beschäftigung fand aufserdem bei diesen Werken nahezu die gleiche Anzahl Arbeiter, wie im Jahre vorher, 3309 (3315), deren Gesammtlohn 2 370 482 JC (2 573 498 JC) betrug;