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Maschine sich sicherte. Die Erzeugung hob sich durch die Verbesserung von 300 auf 570 t Bleche in der Woche. Weitere Verbesserungen sind durch Einführung grofser und kräftiger Scheeren erzielt worden, welche 36 bis 50 mm dicke Bleche schneiden und Maulöffnungen bis 76 cm Tiefe haben. Auch sind bei den Scheeren doppelt wirkende Gylinder zur Beseitigung des Schwungrades eingeführt. Ferner sind Dampfwinden zum Wegschaffen der heifsen Bleche auf die Kühlbetten, zum Wenden, zum Einsetzen und Entnehmen der Packete aus den Wärmofen angeordnet worden. Bei der Nachtarbeit kommen Lucigen • Lampen zur Ver wendung. Durch diese Verbesserungen ist die Schweifseisenfabrication verbilligt und ihr weitere Widerstandskraft gegenüber dem ständig vor dringenden Flufseisen gesichert worden. Wellbleche. Die Fabrication von ver zinkten Wellblechen ist in Middlesborough vor drei Jahren eingeführt worden. Nach Ueber- windung einiger Schwierigkeiten hinsichtlich der Arbeiter ist jetzt die Leistung auf 200 t in der Woche gestiegen, und finden die Bleche Absatz in Indien, China und anderwärts. Flufseisen. Der wichtigste Zuwachs zur Clevelander Industrie war die Erzeugung von Flufseisen. Der saure Procefs findet sowohl in der Birne wie im Herdofen Anwendung, der basische Procefs nur in der Birne. Der basische Herdofenprocefs ist im Bezirk zwar versucht worden, aber z. Z. nicht in Anwendung. Der saure Procefs ist in Cleveland weit mehr ent wickelt als der basische Procefs, und zählt man jetzt für letzteren nur zwei Werke, nämlich die North Eastern Steel Works und die Werke der Firma Bolckow, Vaughan & Co. Beide stellen Schienen, Schwellen, Platinen, Blöcke und Knüppel her. Letzteres Werk arbeitet auch noch mit dem sauren Procefs, ersteres jedoch nur mit dem basischen Procefs. Roheisenmischer und Entschwefelung. Auf den Eston Steel Works ist der Roheisen mischer in Verbindung mit der Entschwefelung durch Jos. Massenez eingeführt worden. Die zwei vorhandenen Mischer fassen je 120 t und können die Erzeugung von vier Hochöfen oder 2000 t in der Woche verarbeiten. Das Roheisen ist solches gewöhnlicher Clevelander Qualität, mit nicht mehr als 11/2 % Silicium und 1 % Mangan, welch letzteres indessen hauptsächlich aus einem Hochofen zufliefst. Die Analysen zeigen, dafs die aus dem basischen Procefs stammenden Schienen sich von denjenigen aus den spanischen Hämatiterzen erzeugten thatsäch- lich nicht unterscheiden. Die Kosten eines basischen Converterfutters betragen rund 1000 •6. Auch die North Eastern Steel Works haben neuerdings einen Roheisenmischer angelegt. Der von Sani ter in Wigan angegebene Procefs, die Einführung von je 25 engl. Pfund Calcium chlorid und Kalk f. d. Tonne Roheisen in die Giefspfanne, ist auf den Newport Iron Works zwar versucht, aber praktisch noch nicht im Cleveländer District eingeführt worden. Erwähnung verdient, dafs Bolckow, Vaughan & Co. jetzt auch in Middlesborough Ferromangan und Spiegel eisen aus den Erzen vom Kaukasus, K’einasien und aus anderen Manganerzen erblasen. Rückkohlungsprocefs. Darbys Rück- kohlungsprocefs hat, wenn auch in beschränktem Mafse, Anwendung gefunden. Sein Gebrauch im gröfseren Mafsstabe hängt von der weiteren Ein führung des basischen Processes ab. Basische Schlacke als Düngungsmittel wird auf den North Eastern Steel Works her gestellt. Als genügende Feinheit der Vermahlung hat sich erwiesen, wenn von dem Erzeugnifs 83 % durch Netze geht, welche 120 Drähte auf den engl. Zoll haben. Die Schlacke enthält 17 bis 20 % Phosphorsäure, 50 % Kalk und 14 % Eisenoxyd. Für die Schlacke werden 27 •6 f. d. Tonne willig bezahlt. Wärmöfen für die Blöcke. Dieselben werden nunmehr so ausgeführt, dafs die Blöcke vertical stehen. Der heutige verticale Block wärmofen scheint die Vervollkommnung einer Batterie Gjersscher Durchweichungsgruben zu sein, welche mit Einrichtung zur Zuführung der Wärme von aufsen versehen sind. Zu letzterem Zweck wird Generatorgas verwendet. Die Oefen werden bedient durch einen kräftigen Krahn zum Ein setzen und Herausnehmen der Blöcke und durch einen kleineren Krahn zur Bedienung der Deckel. Zur Bedienung von 20 oder mehr Kammern genügt ein Paar hydraulischer Drehkrähne, wenn die Kammern im Kreis angeordnet sind. Die einzige Handarbeit besteht in der Bedienung der Krahne, der Hebezangen und in der zeitweiligen Entfernung der Schlacke. Der gröfsere Krahn ist bisweilen auch als Laufkrahn construirt, in welchem Fall er dann beliebig viele Kammern bedienen kann. In den neuen Anlagen stehen die einzelnen Kammern miteinander in Verbindung; die Richtung der Flamme wird nach jeder halben Stunde umgekehrt. Während in den alten Werken die Bewegung des Roheisens vom Hochofen, der Blöcke nach den Walzwerken und Wärmöfen u. s. w. mittels schmalspuriger Kleinbahnen ge schieht, sind die neueren Werke hierfür mit hydraulischenHebevorrichtungen und Rollengängen eingerichtet. Die Einrichtung wird gern so gemacht, dafs Blockstrafse, Warmscheere, Wärmofen, Fertig- strafse und Säge in der Folge hintereinander liegen, so dafs die zu bearbeitenden Stücke in gerader Linie weiter gehen. Block- und Fertig walzen. Die Block- und Fertigwalzen werden fast ausschliefslich jetzt