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Auch in stehender Anordnung wird die Gaskill- Pumpe ausgeführt, und ist der Schnitt einer solchen Maschine in Fig. 14 abgebildet. Die Plungerpumpen sind alle einfachwirkend und direct unter den Dampfeylindern angeordnet, deren Steuerung durch Rundschieber bewirkt wird. Pumpen dieser Art finden sich beispielsweise in den Städten Frankfort (Ky.), Kalamazao (Mich.), Columbus (Ohio) und anderen. Die Anordnung und Construction der Ventile ist dieselbe wie bei den liegenden Pumpen, nur sind die Ventilkästen seitlich von den Pumpen- cylindern angebracht. Neuere Fortschritte in der (Schlufs aus Schweifseisen. Wie schon angegeben, ist die Schweifseisenfabrication des Cleveländer Districts seit 1872 stetig zurückgegangen, dank der fast vollständigen Verdrängung der Eisen schienen , eisernen Schiffe und Kessel durch solche aus Flufseisen. Es gilt als noch offene Frage, ob diese Veränderung weitere Fortschritte machen wird oder nicht. Die Ueberlegenheit des Flufseisens hinsichtlich Festigkeit, Dehnung und Gleichartigkeit wird zwar allgemein anerkannt, so dafs es nicht wahrscheinlich ist, dafs es durch seinen alten Nebenbuhler, das Schweifs eisen , in irgend welch erheblichem Umfange wiederum ersetzt wird. Das letztere besitzt aber einige unleugbare physikalische Vortheile aufser der gröfseren Billigkeit. Es läfst sich leichter schweifsen und es rostet nicht so stark an solchen Stellen, wo der Schutz durch Anstrich nicht leicht aufrecht erhalten werden kann. Der erstere Vortheil ist vermuthlich der Grund, dafs Stab schweifseisen auch seine Stellung behält, denn die Schmiede auf dem Lande, die Hauptverbraucher von Stabeisen, wollen ein leicht schmiedbares Material haben. Der andere Vortheil sichert dem Schweifseisen Verwendung für Dachbedeckungen und für Bleche, welche im Innern der Schiffe Verwendung finden. Obgleich 94 % der Schiffe jetzt nominell aus Flufseisen gebaut werden, wird Schweifseisen trotzdem noch von vielen Schiffbauern für innere Theile, als Deckplatten, Bunker, Maschinen- und Kessel-Fundamente, Be lagplatten u. s. w. benutzt. Bei diesen Theilen ist vom Lloyd z. Th. keine Ermäfsigung der Dicken bei Verwendung von Flufseisen gestattet, so dafs hier sowohl der niedrigere Preis als auch die geringere Geneigtheit zum Rosten zu Gunsten des Schweifseisens spricht. Aus diesen Gründen bestehen die Schweifseisen-Walzwerke für Stabeisen und Bleche, wenngleich auch in verminderter Zahl, fort, und scheint auch hierin in nächster Zeit keine Aenderung zu erwarten zu sein. Der Puddelprocefs und seine Einrichtungen sind fast genau wie im Jahre 1871 geblieben. Cleveländer Eisenindustrie. vor. Nummer.) Zahlreiche Verbesserungen sind erfunden und versucht worden, führten jedoch stets zu Schwierig keiten mit den Arbeitern und wurden schliefslich aufgegeben. Ein erheblicher Vortheil in der Fabrication des Fertigeisens wurde durch die Einführung besonderer Vorwalzen gemacht. Früher empfing die Fertigstrafse das Packet direct aus dem Wärmofen und erzeugte in zahlreichen Stichen fertiges Stabeisen oder desgl. Bleche. Zur Wiedererwärmung schritt man nur bei Stücken mit grofsem Querschnitt, aber auch dann wurde die ganze Walzarbeit auf einer Strafse geleistet. Jetzt werden besondere Strafsen für die ersten Kaliber verwendet, und erzielt man dadurch den Vortheil einer gröfseren Leistung, da auch die Fertigstrafsen, die nunmehr nur ihrem eigent lichen Zwecke dienen, gleichzeitig entsprechend mehr walzen können. Die Vorwalzen werden zumeist kräftiger gebaut, können daher gröfsere Packete nehmen und auch mehr Schrott in letztere einbinden. Auf diese Weise ist die Leistung ohne Erhöhung der Kosten und ohne Verringerung der Güte erheblich gesteigert worden. Walzen Zugmaschinen. In den Blech walzwerken hat man durch Verwendung kräftigerer Zugmaschinen, als man sie früher nöthig hielt, grofse Vortheile erzielt. Eine vom Verfasser angegebene Maschine mit einem Cylinder von 1100 mm Durchmesser und 1,37 m Hub, mit Dampf von 4,2 kg/qcm erzeugt bei John Hill & Co. wöchentlich 750 t. Auf den Bowesfield Iron Works ist eine Reversirmaschine mit 2 Cylindern von 914 mm X 1,07 m und einer Uebersetzung von 3 : 1 zum Antrieb eines schweren Blech walzwerks und einer besonderen Vorwalze im Jahre 1888 angelegt worden. Die Blechstrafse hängt an der einen Seite, die Vorwalze an der andern Seite. Der Betrieb wird so gehalten, dafs die Blechstrafse stets bevorzugt und nur in den Pausen vorgewalzt wird. Die Er fahrung zeigte, dafs niemals die eine mit der andern Strafse in Collision kam, so dafs man den Vortheil des Vorwalzens ohne besondere