596 Nr. 13. »STAHL UND EISEN.“ Juli 1892. Aufser den vorgenannten regelmäfsigen Satz proben werden auch noch die in den Nrn. 8—17 dargestellten besonderen Proben ausgeführt. Neben den unter dem Dampfhammer ausgeführten Schlag biegeproben (8—14) sind das: Nieteisenproben (16), Kaltbiegeproben mit verletzter Haut (15), ferner Ausplattproben, bei denen das Metall der Probe bis auf das 4- bis 5fache seiner Breite gestreckt wird, und Lochproben im kalten und warmen Zustande, wobei das gebohrte oder gestanzte Loch auf das 3- bis 4fache seiner ursprünglichen Weite aufgedornt wird. Die Ausplatt- und Lochproben (17) wurden bis jetzt bei etwa 100 Sätzen durch geführt. Hierher gehören auch die Kaltbiege proben aus 20 Sätzen, über die bereits früher berichtet wurde. Jedes Stück eines Satzes wird, um Irrthümer über seinen Ursprung auszuschliefsen, mit der zugehörigen Satznummer gestempelt. Das geschieht sowohl bei den in Rothe Erde gewalzten Blöcken, die auf fremden Werken zur Fertig- waare ausgewalzt werden, als auch bei jedem Stücke der Fertigwaare in Rothe Erde und in den von dort beziehenden fremden Werken (Harkort und Stahlwerk Grafenberg). Es wurde bereits erwähnt, dafs von den bis zum 1. Mai d. J. geprüften 336 Sätzen keiner zurückgewiesen zu werden brauchte. In Rothe Erde entsprachen bei 3 Sätzen je einer der vor bezeichneten 15 Proben den Anforderungen nicht ganz und zwar je eine Zerreifsprobe, während alle 14 anderen Proben genügten. Zwei derselben besafsen eine zu geringe Dehnung (15 und 17 %) bei normaler Festigkeit, während die dritte eine etwas zu geringe Festigkeit (38,8 kg) bei normaler Dehnung zeigte. Unter den bei Harkort aus gewalzten Universaleisen befanden sich 5 Sätze mit etwas zu niedriger Festigkeit (38,2 — 38,1 — 38,2 — 37,6 — 38,9), während bei keiner dieser Proben die Dehnung unter 27 % war. Endlich zeigten bei den in Grafenberg ausgewalzten Blechen von drei Sätzen zwei zu hohe Festigkeit (51,2 — 46,5 kg) bei normaler Dehnung — und einer zu niedrige Dehnung (18,5 % ). — In allen diesen Fällen hatten aber die vorher gemachten regel mäfsigen Satzproben befriedigt, ebenso die nachher entnommenen Ersatzproben, so dafs endgültig keinerlei Grund zu Ausstellungen mehr vorlag. Werthvoll für die Beurtheilung des Grades' der Gleichmäfsigkeit des Thomasmetalls der Aachener Hütte sind die nachfolgenden Zu sammenstellungen der bei der Prüfung erzielten kleinsten und gröfsten Gütezahlen und die Dar stellung der Vertheilung der geprüften Sätze nach ihrer Anzahl innerhalb dieser Gütezahlen. Die Grenzen der Gütezahlen haben bei den 336 abgenommenen Sätzen Thomasflufseisen betragen: